Kematen in Tirol ist eine Gemeinde mit 3001 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2022) im Bezirk Innsbruck-Land in Tirol (Österreich). Die Gemeinde liegt im Gerichtsbezirk Innsbruck.
Kematen in Tirol | ||
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Wappen | Österreichkarte | |
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Basisdaten | ||
Staat: | Österreich | |
Bundesland: | Tirol | |
Politischer Bezirk: | Innsbruck-Land | |
Kfz-Kennzeichen: | IL | |
Fläche: | 6,99 km² | |
Koordinaten: | 47° 15′ N, 11° 16′ O47.25416666666711.272222222222610 | |
Höhe: | 610 m ü. A. | |
Einwohner: | 3.001 (1. Jän. 2022) | |
Bevölkerungsdichte: | 429 Einw. pro km² | |
Postleitzahl: | 6175 | |
Vorwahl: | 05232 | |
Gemeindekennziffer: | 7 03 20 | |
NUTS-Region | AT332 | |
UN/LOCODE | AT KTT | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Gemeindeverwaltung von Kematen in TirolDorfplatz 1 6175 Kematen in Tirol | |
Website: | www.kematenintirol.at | |
Politik | ||
Bürgermeister: | Klaus Gritsch | |
Gemeinderat: (Wahljahr: 2022) (15 Mitglieder) |
7
3
3
1
1
7 3 3 1 1
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Lage von Kematen in Tirol im Bezirk Innsbruck-Land | ||
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Kematen von Westen | ||
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria |
Kematen liegt im Inntal, an der Mündung der Melach (aus dem Sellraintal) in den Inn. Das Gemeindegebiet liegt hauptsächlich auf dem Schwemmkegel der Melach südlich des Inns. Inn und Melach bilden die nördliche und westliche Gemeindegrenze. Hier liegt die geografische (weniger die kulturelle) Grenze zwischen Oberinntal und Unterinntal.
Im östlich des Hauptortes etwas abseits gelegenen Ortsteil Afling ist der alte Baubestand fast vollständig erhalten.
Die Gemeinde hat eine Fläche von 6,99 Quadratkilometer. Davon sind 57 Prozent landwirtschaftliche Nutzfläche und 20 Prozent Wald.[1]
Das Gemeindegebiet umfasst folgende zwei Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2022[2]):
Die Gemeinde besteht aus der einzigen Katastralgemeinde Kematen.
Zirl | ||
Unterperfuss | ![]() |
Völs |
Grinzens | Axams | Birgitz |
Der Ortsname Kematen geht wahrscheinlich auf lat. „Caminata“ zurück, was „geheiztes Gemach“ bedeutet. Erstmals urkundlich wird der Ort um 1143 als „Kemenatin“ in Aufzeichnungen des von den Grafen von Dießen-Andechs begründeten Stifts Dießen genannt.[3] Auch das Stift Wilten war in Kematen begütert.
Einer scherzhaften Deutung nach soll der Ortsname Kematen von einem Ausspruch Maximilian I. stammen, als er sich in der nahe gelegenen Martinswand verstiegen hatte, und auf Rettung hoffte: Wenn sie decht lei kematen (= kommen würden).
In Kematen ist, mit Ausnahme des Kellergewölbes des alten Widums, kein Gebäude älter als 300 Jahre, da 1703 die aus Innsbruck vertriebenen Bayern im Zuge des Spanischen Erbfolgekrieges (siehe auch Bayrischer Rummel) das Gebiet um Kematen und Zirl plünderten und brandschatzten.
In der NS-Zeit wurden bis zu 2.000 Zwangsarbeiter in Kematen beschäftigt, meistens für Messerschmitt GmbH unter SA- und NS-Mitglied Walter Waizer, der 1947 wegen Hochverrat verurteilt wurde.[4]
Kematen fungiert auch als Wohnvorort der östlich gelegenen Landeshauptstadt Innsbruck.
Wirtschaftlich bedeutend ist neben verschiedenen Gewerbebetrieben, die vorwiegend in Bahnhofsnähe angesiedelt sind, eine Großbäckerei (Bäcker Ruetz). Ferner siedelte hier noch der Kosmetikproduzent TUNAP Cosmetics (früher: Kemacos Full Filling Service) an, der sich als universeller Auftragshersteller von Private-Label-Produkten versteht.[5]
In den Gemeinderat werden 15 Mandatare gewählt.
Partei | 2022[8] | 2016[9] | 2010[10] | |||
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% | Mandate | % | Mandate | % | Mandate | |
Unser Kematen (ÖVP) | 45,05 | 7 | 57,62 | 9 | 45,49 | |
Gemeinsam Unabhängig für Kematen | 21,98 | 3 | 24,81 | 4 | ||
Team Kematen Ein Dorf. Ein Team | 17,08 | 3 | ||||
MFG Menschen Freiheit Grundrechte | 8,60 | 1 | ||||
Sozialdemokratische Partei Österreich Kematen – SPÖ – Kematen | 7,29 | 1 | 8,70 | 1 | 13,82 | |
Grüne Kematen | 8,87 | 1 | ||||
Gemeinsam für Kematen | 20,05 | |||||
Liste Unabhängiges Kematen – Martin Schaffenrath | 12,07 | |||||
Bürgerliste Kematen 2000 – Hugo Weger | 5,58 | |||||
Frauenliste Kematen | 2,99 |
Die letzten Bürgermeisterwahlen fanden gleichzeitig mit den Gemeinderatswahlen am 27. Februar 2022 statt. Dabei wurde Klaus Gritsch zum ersten Mal zum Bürgermeister gewählt.[8]
Blasonierung: Einen von Rot und Silber gespaltenen Schild, in welchem in verwechselten Farben zwei gegeneinander gekehrte und nach außen gekrümmte Widderhörner dargestellt sind.[11]
Das Gemeindewappen wurde 1971 von der Tiroler Landesregierung verliehen. Es ist ursprünglich das Wappen der Herren von Liebenberg, die im Mittelalter den Ansitz Burghof innehatten.[12]
Absam • Aldrans • Ampass • Axams • Baumkirchen • Birgitz • Ellbögen • Flaurling • Fritzens • Fulpmes • Gnadenwald • Götzens • Gries am Brenner • Gries im Sellrain • Grinzens • Gschnitz • Hall in Tirol • Hatting • Inzing • Kematen in Tirol • Kolsass • Kolsassberg • Lans • Leutasch • Matrei am Brenner • Mieders • Mils • Mutters • Natters • Navis • Neustift im Stubaital • Oberhofen im Inntal • Obernberg am Brenner • Oberperfuss • Patsch • Pettnau • Pfaffenhofen • Polling in Tirol • Ranggen • Reith bei Seefeld • Rinn • Rum • St. Sigmund im Sellrain • Scharnitz • Schmirn • Schönberg im Stubaital • Seefeld in Tirol • Sellrain • Sistrans • Steinach am Brenner • Telfes im Stubai • Telfs • Thaur • Trins • Tulfes • Unterperfuss • Vals • Volders • Völs • Wattenberg • Wattens • Wildermieming • Zirl