Bichelsee-Balterswil ist eine politische Gemeinde im Bezirk Münchwilen des Schweizer Kantons Thurgau. Vorgängerin der 1996 gegründeten politischen Gemeinde war seit 1803 die Munizipalgemeinde Bichelsee mit den Ortsgemeinden Balterswil und Bichelsee.[5]
Bichelsee-Balterswil | |
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Staat: | Schweiz![]() |
Kanton: | Kanton Thurgau![]() |
Bezirk: | Münchwilen |
BFS-Nr.: | 4721i1f3f4 |
Postleitzahl: | 8362 Balterswil 8363 Bichelsee |
UN/LOCODE: | CH BWI (Balterswil) |
Koordinaten: | 711465 / 25651747.4499948.91666601 |
Höhe: | 601 m ü. M. |
Höhenbereich: | 555–853 m ü. M.[1] |
Fläche: | 12,26 km²[2] |
Einwohner: | 2949 (31. Dezember 2020)[3] |
Einwohnerdichte: | 241 Einw. pro km² |
Ausländeranteil: (Einwohner ohne Schweizer Bürgerrecht) | 11,1 % (31. Dezember 2020)[4] |
Website: | www.bichelsee-balterswil.ch |
![]() Dorf Bichelsee | |
Lage der Gemeinde | |
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Die Doppelgemeinde befindet sich im Hinterthurgau, auch Tannzapfenland genannt, dem südwestlichen und gebirgigen Teil des Kantons. Bichelsee-Balterswil grenzt an die Gemeinden Aadorf, Wängi, Eschlikon, Fischingen und Turbenthal ZH. Die beiden Dörfer Balterswil auf 575 m ü. M. und Bichelsee auf 601 m ü. M. liegen an der Strasse Wil SG – Turbenthal.
Balterswil wird erstmals am 25. März 885 als Baldherreswilare in einer Urkunde des Abts von St. Gallen, Bichelsee am 10. Januar 894 in einer Schenkungsurkunde als Pichelense erwähnt. Das Kloster St. Gallen erhielt damals in Bichelsee Dienstleute, Häuser, Zugtiere, Wiesen etc. geschenkt. Das zu Balterswil gehörende Ifwil ist bereits in einer Schenkungsurkunde des Kaiser Ludwig des Frommen vom 4. Juni 817 an das Kloster St. Gallen als Ifinwilare zu finden. Am 6. November 912 taucht erstmals Ittenasana (Itaslen, Bichelsee) in einer Urkunde auf. Bis ins Jahr 1209 sind keine weiteren urkundliche Eintragungen bekannt.[6]
Die Herren von Bichelsee sind im Jahre 1209 das erste Mal urkundlich erwähnt. Es wird vermutet, dass der Ursprung der beiden Brüder Walter der I. und Eberhard I. mit dem Ursprung der Herren von Elgg zusammenhängt. Diese edlen Herren waren Dienstleute des Klosters St. Gallen und gehörten zum niederen Adel. Das Gebiet, das die Herren von Bichelsee beherrschten, war um einiges grösser als die Ausdehnung der heutigen Politischen Gemeinde. Im Jahre 1250 wurde durch Eberhard I. von Bichelsee das Kloster Tänikon gegründet. In diesen Jahren wurde auch die Burg Neu-Bichelsee gebaut, die aber bereits im Jahre 1273 durch Rudolf von Habsburg geplündert wurde. Die Burg Neu-Bichelsee wurde nie wieder aufgebaut.[6]
1884 brannte das Dorf Balterswil zum grössten Teil ab.[7] In Bichelsee entstand 1899 die erste Raiffeisenkasse der Schweiz. Das wurde durch den Pfarrer Johann Traber in die Wege geleitet. Der Entscheid der Raiffeisenbank im Jahre 2012, den Gründungssitz die Filiale Bichelsee zu schliessen, stiess auf Widerstand.[8]
Im Jahre 1972 wurde das gemeinsame Schulzentrum Bichelsee-Balterswil für die Real- und Sekundarschule gebaut.[6] Am 1. Januar 1996 entstand im Zuge der Thurgauer Gemeindereorganisation die Gemeinde Bichelsee-Balterswil aus dem Zusammenschluss der ehemaligen Munizipalgemeinde Bichelsee mit den Ortsgemeinden Balterswil und Bichelsee.[9]
→ siehe auch: Abschnitte Geschichte in den Artikeln Balterswil und Bichelsee
Blasonierung: In Rot eine weisse Binde.[10]
Das Wappen der früheren Ortsgemeinde Bichelsee und der politischen Gemeinde Bichelsee-Balterswil wurde von den Herren von Bichelsee übernommen. und hat nichts mit dem Bindenschild zu tun.
1850 | 1870 | 1900 | 1205 | 1941 | 1960 | 1980 | 2000 | 2010 | 2018 | |
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Politische Gemeinde | 2277 | 2618 | 2863 | |||||||
Munizipalgemeinde Bichelsee | 1071 | 953 | 1205 | 1407 | 1275 | 1467 | 1810 | |||
Von den insgesamt 2863 Einwohnern der Gemeinde Bichelsee-Balterswil im Jahr 2018 waren 313 bzw. 10,9 % ausländische Staatsbürger. 1096 (38,3 %) waren römisch-katholisch und 884 (30,9 %) evangelisch-reformiert. Die Ortschaft Balterswil zählte zu diesem Zeitpunkt 1872 Bewohner.[11]
Im Jahr 2016 bot Bichelsee-Balterswil 788 Personen Arbeit (umgerechnet auf Vollzeitstellen). Davon waren 8,4 % in der Land- und Forstwirtschaft, 53,1 % in Industrie, Gewerbe und Bau sowie 38,5 % im Dienstleistungssektor tätig.[12]
→ siehe Abschnitt Sehenswürdigkeiten im Artikel Bichelsee-Balterswil
→ siehe Artikel Liste der Kulturgüter in Bichelsee-Balterswil
Die SVP ist seit den Nationalratswahlen 2011 die stärkste Partei in Bichelsee-Balterswil. Bei den Nationalratswahlen 2019 machte die SVP 1837 Parteistimmen, gefolgt von der CVP mit 857.[13]
Aadorf | Bettwiesen | Bichelsee-Balterswil | Braunau | Eschlikon | Fischingen | Lommis | Münchwilen | Rickenbach | Sirnach | Tobel-Tägerschen | Wängi | Wilen
Ehemalige Gemeinden: Aawangen | Anetswil | Au | Balterswil | Bichelsee | Busswil | Dussnang | Ettenhausen | Guntershausen | Hofen | Holzmannshaus | Horben | Kalthäusern | Krillberg | Littenheid | Oberhofen bei Münchwilen | Oberwangen | St. Margarethen | Tägerschen | Tannegg | Tobel | Tuttwil | Wallenwil | Weingarten | Wiezikon | Wittenwil
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