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Brateiu (auch Bratei; deutsch Pretai, såksesch Pretoa, ungarisch Baráthely) ist eine Gemeinde im Kreis Sibiu in der Region Siebenbürgen in Rumänien.

Brateiu
Pretai
Baráthely
Brateiu (Rumänien)
Brateiu (Rumänien)
Basisdaten
Staat: Rumänien Rumänien
Historische Region: Siebenbürgen
Kreis: Sibiu
Koordinaten: 46° 10′ N, 24° 25′ O
Zeitzone: OEZ (UTC+2)
Höhe:319 m
Fläche:35,11 km²
Einwohner:3.415 (20. Oktober 2011[1])
Bevölkerungsdichte:97 Einwohner je km²
Postleitzahl: 557055
Telefonvorwahl:(+40) 02 69
Kfz-Kennzeichen:SB
Struktur und Verwaltung (Stand: 2020[2])
Gemeindeart:Gemeinde
Gliederung:Brateiu, Buzd
Bürgermeister:Elena Marian (PNL)
Postanschrift:Str. Principală, Nr. 513
loc. Brateiu, jud. Sibiu, RO–557055
Website:

Lage


Brateiu liegt im Kokeltal am Fluss Târnava Mare (Große Kokel), fünf Kilometer von Mediaș (Mediasch) entfernt an der Nationalstraße DN14 zwischen Mediaș und Sighișoara (Schäßburg). Der Ort im engeren Sinne hatte 1992 1956 Einwohner. Zur Gemeinde Brateiu gehört außerdem das Dorf Buzd.


Geschichte


Das Ortsgebiet war bereits zur Zeit der Völkerwanderung und während des Mittelalters besiedelt. Seit der Mitte des 5. Jahrhunderts gehörte die Region zum Reich der Gepiden, bis die Awaren im Jahr 567 vom Karpatenbecken Besitz ergriffen. Grabungen, die im Jahr 1959 mit einer Probegrabung am linken Ufer der Târnava Mare etwa einen Kilometer östlich von Brateiu begannen, konnten drei aufeinanderfolgende Siedlungen, sowie zwei Gräberfelder nachweisen. Die älteste Siedlung bestand vom 4. bis in die erste Hälfte des 7. Jahrhunderts, die zweite Siedlung vom Ausgang des 7. Jahrhunderts bis ins 8. Jahrhundert, die dritte ist ins 12. Jahrhundert zu datieren. Das Gräberfeld Nr. 3 wurde im 6. und frühen 7. Jahrhundert belegt und enthielt knapp 300 Körperbestattungen, mit zahlreichen Grabbeigaben, darunter Töpfe, Kannen und Krüge aber auch Waffen. Die Töpfe zeichnen sich im Vergleich zu benachbarten Gräberfeldern, etwa Band oder Kölked-Feketekapu A dadurch aus, dass ein großer Teil davon handgefertigt war. Die Toten sind auf dem Rücken liegend in grob west-östlicher Orientierung aufgebahrt.[3]

Der Ort wurde von deutschen Siedlern gegründet und wurde im Jahr 1283 zum ersten Mal als Mons Mariae (Marienberg) urkundlich erwähnt, die Ortskirche war ebenfalls der Heiligen Jungfrau Maria geweiht. Die Blütezeit erlebte der Ort gegen Ende des 18. Jahrhunderts. Nachdem Klagen bei Kaiser Joseph II. über den schlechten Zustand der einsturzgefährdeten Kirchenburg Erfolg hatten – sie war auf sumpfigen Gelände erbaut worden – wurden die Gemeinde in Richtung Schäßburg erweitert, der natürliche Fluss der Kokel umgeleitet und der die Gemeinde umgebende Sumpf trockengelegt.

Für die Siebenbürger Sachsen begann Anfang des 20. Jahrhunderts eine lange Phase der Auswanderung und des Niedergangs. 1903 gab es eine große Auswanderungswelle nach Amerika. Nach den beiden Weltkriegen, der kommunistischen Ära und der letzten Auswanderungswelle von 1990 blieben nur noch wenige Sachsen in Pretai. Im Jahr 2002 wohnten im Ort noch 32 deutsche evangelische Christen.


Sehenswürdigkeiten




Commons: Brateiu – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. Volkszählung 2011 in Rumänien bei citypopulation.de.
  2. Angaben bei Biroului Electoral Central, abgerufen am 3. April 2021 (rumänisch).
  3. Ligia Bârzu, Radu Harhoiu: Gepiden als Nachbarn der Langobarden und das Gräberfeld von Bratei. In: Jan Bemmann, Michael Schmauder (Hrsg.): Kulturwandel in Mitteleuropa. Langobarden – Awaren – Slawen (= Kolloquien zur Vor- und Frühgeschichte. Bd. 11). Dr. Rudolf Habelt GmbH, Bonn 2008, ISBN 978-3-7749-3593-8, S. 513–578.
  4. Liste historischer Denkmäler des rumänischen Kulturministeriums, 2010 aktualisiert. (rumänisch; PDF; 7,10 MB).

На других языках


- [de] Brateiu

[en] Brateiu

Brateiu (German: Pretai; Hungarian: Baráthely; Transylvanian Saxon dialect: Pretoa) is a commune located in Sibiu County, Transylvania, Romania. It is composed of two villages, Brateiu and Buzd, each of which has a fortified church. There is a burial ground located here which is dated to the 4th century.[2] The Daco-Roman cemetery is situated on the bank of the Târnava Mare river, and is estimated to date to between 380 - 454 AD.[3]



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