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Schlüchtern ist eine deutsche Stadt im Main-Kinzig-Kreis im Südosten Hessens.

Wappen Deutschlandkarte

Basisdaten
Bundesland:Hessen
Regierungsbezirk: Darmstadt
Landkreis: Main-Kinzig-Kreis
Höhe: 207 m ü. NHN
Fläche: 113,3 km2
Einwohner: 15.847 (31. Dez. 2020)[1]
Bevölkerungsdichte: 140 Einwohner je km2
Postleitzahl: 36381
Vorwahlen: 06661, 06664 (Gundhelm, Vollmerz)Vorlage:Infobox Gemeinde in Deutschland/Wartung/Vorwahl enthält Text
Kfz-Kennzeichen: MKK, GN, HU, SLÜ
Gemeindeschlüssel: 06 4 35 025
Stadtgliederung: 13 Stadtteile
Adresse der
Stadtverwaltung:
Krämerstraße 2
36381 Schlüchtern
Website: www.schluechtern.de
Bürgermeister: Matthias Möller (parteilos)
Lage der Stadt Schlüchtern im Main-Kinzig-Kreis
Karte
Karte

Geographie



Lage


Schlüchtern liegt im östlichen Main-Kinzig-Kreis auf einer Höhe von 207 m über NN, ungefähr 30 km südwestlich von Fulda am Südwestende des zur Vorder- und Kuppenrhön gehörenden Landrückens. Die engere Region wird Bergwinkel genannt, weil hier die Ausläufer der Brückenauer Kuppenrhön im Osten, des Sandsteinspessarts im Süden und des Südlich Unteren Vogelsbergs im Westen zusammentreffen. Das Tal, in dem Schlüchtern liegt, wird als Schlüchterner Becken bezeichnet. Durch die Stadt hindurch fließt die Kinzig, die in Sinntal-Sterbfritz entspringt und in Hanau in den Main mündet. Schlüchtern und die Region liegen daher im Kinzigtal.


Nachbargemeinden


Schlüchtern grenzt im Norden an die Gemeinden Flieden und Kalbach des Landkreises Fulda. Im Osten und Süden liegt die Gemeinde Sinntal und im Westen die Stadt Steinau an der Straße. Der Südzipfel von Schlüchtern grenzt an den gemeindefreien Gutsbezirk Spessart und hat dort im Gegensatz zu einigen Nachbargemeinden keine Exklaven.


Stadtgliederung


Stadtkirche in Schlüchtern
Stadtkirche in Schlüchtern
Elm, Dorfmitte
Elm, Dorfmitte

Schlüchtern besteht aus den Stadtteilen


Grenzverlauf


Am Stadtgebiet Schlüchtern verläuft unmittelbar nördlich des Fabrikgrundstücks der Firma Engelbert Strauss in dem zur Gemarkung Klosterhöfe gehörenden Weilers Röhrigs die Grenze zur Fliedener Gemarkung Höf und Haid, die zur gleichen Zeit die Kreisgrenze zwischen dem Main-Kinzig-Kreis und dem Landkreis Fulda sowie die Regierungsbezirksgrenze der hessischen Regierungsbezirke Darmstadt und Kassel darstellt. An der zu Steinau gehörenden Gemarkung von Uerzell liegenden Siedlung Schmidtmühle bildet der am Ortsausgang in Richtung des etwa 750 Meter entfernten Schlüchterner Stadtteils Kressenbach fließende Steinaubach die Grenze zwischen der Stadtgemarkung Schlüchtern und Steinau. Die Kommunalgrenze des Schlüchterner Stadtteils Vollmerz und dem Sinntaler Ortsteils Sannerz verläuft innerhalb einer Handwerkersiedlung mit einer Bäckerei und einer Malerei. Bei der Schlüchterner Kläranlage bildet der linke Seitenzufluss Ahlersbach (Kinzig, Schlüchtern-Niederzell) der Kinzig die Stadtgrenze zwischen dem Schlüchterner Stadtteil Niederzell und der Kernstadt von Steinau an der Straße.


Geschichte



Vor- und Frühgeschichte/Antike


Die Vermutung, dass eine keltische Siedlung im Raum Schlüchtern existierte, kam auf, als bei Bodenaushebungen für neue Gebäude verschiedene Ausgrabungen entdeckt wurden. Zu diesen Funden gehören unter anderem Skelette, Mauerreste, die auf einen Schutzwall einer früheren Siedlung schließen lassen, Reliefs einiger Grabmonumente und verschiedene Scherben. Die Funde wurden in die Humboldt-Universität zu Berlin gebracht, in der sie untersucht werden.

Nicht nur in Schlüchtern, auch in anderen Städten im Bergwinkelraum gab es schon sehr früh erste Besiedlungsspuren. Vor allem in den Mittelgebirgen Spessart, Vogelsberg und Rhön, die den Bergwinkel umschließen, konnte frühe Ansiedlung durch Funde von Grabstätten nachgewiesen werden. In einigen Städten dieses Raums wie Dirlammen und Hosenfeld wurden viele sogenannter Hügelgräber gefunden, welche hauptsächlich aus der Bronzezeit stammen. Auch in Fulda ist die Besiedlung des Domhügels im ersten Jahrhundert n. Chr. durch Germanen bewiesen. Diese Funde lassen darauf schließen, dass die bereits frühe Ansiedlung der Germanen und Kelten im Bergwinkel keine Seltenheit war. Auch im etwa eine Stunde entfernten Lahnau wurde ein sogenannter „Sensationsfund“ getätigt. Beim Bau eines einst geplanten 3,6 Hektar großen Gewerbegebietes wurden Scherben gefunden, die auf die Römerzeit zurückzuführen sind.[2]

Vor der Zeitenwende siedelten sich mehrere keltisch-germanische Bevölkerungsgruppen hauptsächlich im heutigen Nord- und Mittelhessen an. Darauf weisen Hinterlassenschaften menschlichen Geschehens im Erdboden hin. Um dieses Gebiet fand man Werkzeuge, Schmuckgegenstände, Siedlungsreste und Gräber, die auf keltisch-germanisches Handwerk hindeuten.

Aus diesen Ethnien entwickelten sich später die germanischen Chatten, die Vorfahren der heutigen Hessen.

Schlüchtern – Auszug aus der Topographia Hassiae von Matthäus Merian 1655
Schlüchtern – Auszug aus der Topographia Hassiae von Matthäus Merian 1655

Mittelalter


Nach Auffassung des Sprachwissenschaftlers und Historikers Ernst Erich Metzner geht der Name Schlüchtern auf den Ereignis- bzw. Walstatt-Namen „Sluhti“ bzw. „Sluht-warim“ (sinngemäß in etwa „Bewohner/Anwohner/Hüter der Schlacht bzw. des Schlachtfeldes“) zurück.[3] Es gibt Hinweise auf eine schon um 750 bestehende Klostersiedlung, also wenige Jahre nach Gründung des Klosters Fulda durch Bonifatius 744. Die älteste erhaltene schriftliche Erwähnung enthält eine Urkunde aus dem Jahr 993. Mittelpunkt des Ortes war das Kloster Schlüchtern. Westlich der Altstadt liegt ein dreigeschossiges Gebäude mit Buckel-Eckquadern, vermutlich letztes Zeugnis einer an dieser Stelle gelegenen Wasserburg. Das Gebäude wurde in der Frühen Neuzeit mehrfach verändert. Ursprünglich außerhalb der Stadtmauer gelegen, wurde es später in diese einbezogen.

Blick auf den Treppenturm des Klosters
Blick auf den Treppenturm des Klosters
Burg Brandenstein
Burg Brandenstein
Krämerstraße 21
Krämerstraße 21
Die 1898 erbaute ehemalige Synagoge
Die 1898 erbaute ehemalige Synagoge
Zwei der drei Stadttürme Schlüchterns (beide zum ehemaligen Kloster bzw. dem Ulrich-von-Hutten-Gymnasium gehörend)
Zwei der drei Stadttürme Schlüchterns (beide zum ehemaligen Kloster bzw. dem Ulrich-von-Hutten-Gymnasium gehörend)
Obertorstraße
Obertorstraße

Der Ort war ursprünglich Reichsbesitz, der an das Kloster vergeben war. Später war er ein Lehen des Bistums Würzburg an die Grafen von Rieneck, die ihn 1316 an Hanau abtraten. Grundherr war der Abt des Klosters Schlüchtern. Die Stadt war der Vorort des gleichnamigen Amtes Schlüchtern, des nordöstlichsten Amtes der Herrschaft und – seit 1429 – Grafschaft Hanau, seit 1458: Grafschaft Hanau-Münzenberg. Schlüchtern lag an der in Mittelalter und Früher Neuzeit wichtigen Handelsstraße „Via Regia“, von Frankfurt am Main nach Leipzig. Das Kloster Schlüchtern war im Spätmittelalter zunehmend unter den Einfluss der Herren und späteren Grafen von Hanau gekommen. 1457 begab es sich endgültig in die Schutzherrschaft Hanaus.

Zur Pfarrkirche von Schlüchtern, die in der Diözese Würzburg lag und unter dem Patrozinium von Maria stand, gehörten 1167 die Kirchen von Elm, Kressenbach und Hintersteinau. Hier wie im weiteren Umkreis stand das Patronatsrecht dem Kloster Schlüchtern zu.[4]


Historische Namensformen


In erhaltenen Urkunden wurde Schlüchtern unter den folgenden Namen erwähnt (in Klammern das Jahr der Erwähnung):[5]


Frühe Neuzeit


Die Grafschaft Hanau-Münzenberg schloss sich in der Reformation zunächst der lutherischen Konfession an. Eine entscheidende Rolle spielte hier, dass der seit 1534 regierende Abt des Klosters Schlüchtern, Petrus Lotichius, dem Humanismus und der Reformation zugewandt war. Ab 1540 wandelte er das Kloster in eine Bildungsstätte für kirchlichen Nachwuchs um. Daraus entwickelte sich in der Folge eine Lateinschule, die wiederum der Vorgänger des heutigen Ulrich-von-Hutten-Gymnasiums ist. Philipp Melanchthon beriet ihn hinsichtlich der Schule und besuchte ihn auch. In einem ersten Schritt entsandte er sieben seiner besten Schüler 1544 zum Studium der Theologie an die Philipps-Universität Marburg. Damit standen ihm gut ausgebildete, der lutherischen Lehre verpflichtete Pfarrer für die Gemeinden in und um Schlüchtern zur Verfügung. Die Reformation brachte das Kloster aber auch in eine prekäre Situation gegenüber dem zuständigen Bischof von Würzburg. Das nutzte die Landesherrschaft, das war damals die Vormundschaft für den noch minderjährigen Grafen Philipp III. von Hanau-Münzenberg, die selbst die Reformation unterstützte. Sie gewährte dem Kloster Schutz gegen Würzburg und dehnte dabei zugleich ihre Landesherrschaft in und um Schlüchtern aus.

Graf Philipp Ludwig II. verfolgte ab 1597 eine entschieden reformierte Kirchenpolitik und machte von seinem Recht als Landesherr Gebrauch, die Konfession seiner Untertanen zu bestimmen, dem Jus reformandi. Er setzte diese Version der Reformation als verbindlich für die Grafschaft Hanau-Münzenberg durch.

Zur Pfarrei Schlüchtern eingepfarrt waren Niederzell und die Klosterhöfe Drasenberg, Gomfritz (früher Gumberts), Reith und Röhrigs.

Im Bereich der Stadtgemarkung befanden sich die Hutzelmühle vor dem Krämertor, die Hildebrandmühle, die Klostermühle im Hofbereich des Klosters, die Klöbersmühle am Untertor sowie die Riedscheider Mühle am südlichen Ortsausgang. Sie lagen alle an von der Kinzig abgeleiteten Mühlgräben.

Mit dem Tod des letzten Hanauer Grafen, Johann Reinhard III., fiel Schlüchtern 1736 mit der ganzen Grafschaft Hanau-Münzenberg an die Landgrafschaft Hessen-Kassel, aus der 1803 das Kurfürstentum Hessen entstand.


Neuzeit


Während der napoleonischen Zeit stand Schlüchtern ab 1806 unter französischer Militärverwaltung, gehörte 1807–1810 zum Fürstentum Hanau und dann von 1810 bis 1813 zum Großherzogtum Frankfurt, Departement Hanau. Anschließend fiel es wieder an das Kurfürstentum Hessen zurück. Nach der Verwaltungsreform des Kurfürstentums Hessen von 1821, die Kurhessen in vier Provinzen und 22 Kreise einteilte, wurde Schlüchtern Verwaltungssitz des gleichnamigen Kreises Schlüchtern. 1866 wurde das Kurfürstentum nach dem Preußisch-Österreichischen Krieg von Preußen annektiert.

Die nach den Nürnberger Gesetzen als jüdisch eingestuften Eigentümer der Schlüchterner und Steinauer Seifenfabriken wurden im Nationalsozialismus ihrer Fabriken und ihrer Heimat beraubt.[6]

Nach dem Zweiten Weltkrieg kam es zum Land Hessen. Schlüchtern wechselte entsprechend die Verwaltungen, denen es zugehörte.

Am 10. Juni 1949 wurde im Schlüchterner Schlösschen die Arbeitsgruppe „Europäisches Gesundheitswesen“ als Sektion innerhalb einer „Europäischen Akademie“ gegründet. Die Akademie verfolgte die „Schaffung der Grundlagen für eine Vereinigung der Völker Europas auf föderativer Basis“; Generalsekretär war der Jurist Maximilian Karl Graf zu Trauttmansdorff, ihr Präsident Karl Geiler[7].

Seit 1966 ist Schlüchtern ein anerkannter Luftkurort. Mit der Gebietsreform in Hessen wurde der Landkreis Schlüchtern zum 1. Juli 1974 Teil des neu entstandenen Main-Kinzig-Kreises. Schlüchtern verlor damit die Funktion als Sitz einer eigenständigen Kreisverwaltung.


Eingemeindungen


Im Zuge der Gebietsreform in Hessen wurden am 1. Dezember 1969 die bis dahin selbständigen Gemeinden Ahlersbach, Breitenbach, Elm, Gundhelm, Herolz, Hohenzell, Hutten, Klosterhöfe und Vollmerz auf freiwilliger Basis eingegliedert. Am 31. Dezember 1971 kamen Kressenbach und Wallroth hinzu. Niederzell folgte kraft Landesgesetz am 1. Juli 1974.[8][9]


Einwohnerentwicklung


 Quelle: Historisches Ortslexikon[5]

Schlüchtern: Einwohnerzahlen von 1753 bis 2015
Jahr  Einwohner
1753
 
1.322
1812
 
1.425
1821
 
1.425
1834
 
2.154
1840
 
2.133
1846
 
2.270
1852
 
2.257
1858
 
2.171
1864
 
2.142
1871
 
2.371
1875
 
2.274
1885
 
2.635
1895
 
2.745
1905
 
2.998
1910
 
3.945
1925
 
3.212
1939
 
3.728
1946
 
5.604
1950
 
5.832
1956
 
5.773
1961
 
5.761
1967
 
6.020
1970
 
12.044
1981
 
14.199
2000
 
15.957
2005
 
15.957
2010
 
16.358
2015
 
15.957
Datenquelle: Histo­risches Ge­mein­de­ver­zeich­nis für Hessen: Die Be­völ­ke­rung der Ge­mei­nden 1834 bis 1967. Wies­baden: Hes­sisches Statis­tisches Lan­des­amt, 1968.
Weitere Quellen: 1821:[10] nach 1970: Stadt Schlüchtern
Die Zahlen ab 1970 enthalten die im Zuge der Gebietsreform in Hessen eingegliederten Orte.[11]

Religionszugehörigkeit



Religion



Evangelische Kirche


Evangelische Stadtpfarrkirche
Evangelische Stadtpfarrkirche

Zur evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck gehören:

Die Evangelischen Kirchengemeinden gehören zum Kirchenkreis Schlüchtern im Sprengel Hanau. Geleitet wird der Kirchenkreis Schlüchtern von Dekan Wilhelm Hammann.


Katholische Kirche


In Schlüchtern bestehen zwei römisch-katholische Kirchengemeinden, die zum Pastoralverbund St. Maximilian Maria Kolbe Schlüchtern-Sinntal des Dekanats Kinzigtal im Bistum Fulda gehören:


Ökumenischer Jakobsweg


Durch Schlüchtern führt der 125 km lange Ökumenische Jakobsweg von Fulda an den Main. Der Pilgerweg gehört zum Verbindungssystem der Via Regia, deren Wegenetz von der Ukraine bis nach Spanien führt.


Politik



Stadtverordnetenversammlung


Die Kommunalwahl am 14. März 2021 lieferte folgendes Ergebnis,[12] in Vergleich gesetzt zu früheren Kommunalwahlen:[13][14][15]

Sitzverteilung in der Stadtverordnetenversammlung 2021
     
Insgesamt 33 Sitze
  • SPD: 11
  • Grüne: 5
  • FDP: 3
  • CDU: 8
  • BBB: 6
Parteien und Wählergemeinschaften %
2021
Sitze
2021
%
2016
Sitze
2016
%
2011
Sitze
2011
%
2006
Sitze
2006
%
2001
Sitze
2001
SPD Sozialdemokratische Partei Deutschlands 31,5 11 34,0 11 41,1 15 39,7 15 32,7 12
CDU Christlich Demokratische Union Deutschlands 25,3 8 29,0 10 35,8 13 39,8 15 35,0 13
GRÜNE Bündnis 90/Die Grünen 14,5 5 10,6 3 12,3 5 9,1 3
FDP Freie Demokratische Partei 9,7 3 7,6 3 7,5 3 6,7 2 6,0 2
BBB BürgerBewegung Bergwinkel[16] 18,9 6 18,7 6
LINKE Die Linke 3,3 1
BISS Bürgerinitiativen und Grüne im Schlüchterner Stadtparlament 4,7 2 19,1 7
REP Die Republikaner– 7,2 3
gesamt 100,0 33 100,0 33 100,0 37 100,0 37 100,0 37
Wahlbeteiligung in % 49,8 57,1 46,4 44,3 58,0

Bürgermeister


Rathaus, im Hintergrund die Michaelskirche
Rathaus, im Hintergrund die Michaelskirche

Nach der hessischen Kommunalverfassung ist der Bürgermeister Vorsitzender des Magistrats, dem in der Stadt Schlüchtern neben dem Bürgermeister sechs ehrenamtliche Stadträte angehören. Bürgermeister ist seit 1. Oktober 2016 der parteilose Matthias Möller. Er wurde in einer Stichwahl am 21. März 2016 gewählt; zwei Wochen zuvor war der bisherige Amtsinhaber Falko Fritzsch (SPD) im ersten Wahlgang ausgeschieden.[17][18] Seine Amtsvorgänger waren

Name von bis
Justus Rollmann 1834 1845
Konrad Georg Hafner 1845 1882
Adolf Sturmfeder 1883 1891
Rudolf Salomon 1891 1905
Otto Albrecht 1906 1915
Stückrath 1916 1924
Eduard Gaenßlen 1924 1933
Johannes Puth (NSDAP) 1933 1945
Otto Vitense (CDU) 1. Juli 1945 31. Dez. 1945
Hans Bertram 1946 1952
Max Eckert 1952 1958
Friedrich Langerwisch 1958 1965
Reinhold Anderlitschek (SPD) 1965 1980
Hans Schott (SPD) 1980 1992
Falko Fritzsch (SPD) 1992 2016
Matthias Möller 2016 jetzt

Städtepartnerschaften



Kultur und Sehenswürdigkeiten



Bauwerke


Burg Steckelberg
Burg Steckelberg

Museen



Regelmäßige Veranstaltungen



Sonstiges



Wirtschaft und Infrastruktur



Öffentliche Einrichtungen



Ehemalige Behörden



Gewerbebetriebe (Auswahl)



Medien



Energie


Auf dem Gebiet der Stadt Schlüchtern wurden zwischen 1997 und 2019 in mehreren Windparks insgesamt 42 Windkraftanlagen unterschiedlicher Dimensionen errichtet. Es gehört damit heute zu den am dichtesten genutzten Windenergie-Bereichen in Hessen.[29]

Zwei weitere Windkraftanlagen sind geplant. Anders als der bei den bisherigen Projekten eher verhaltene Protest regt sich hier jedoch erheblicher Widerstand. Der im März 2016 neugewählte Bürgermeister Matthias Möller (parteilos) hat erklärt, dass er gegen eine weitere Bebauung der Schlüchterner Gemarkung mit Windkraftanlagen ist. „Wir haben unseren Teil an der Energiewende mehr als geleistet.“[30]


Blick von Hutten hinunter auf den Windpark Schlüchtern-Elm

Bildung


Die Stadt Schlüchtern verfügt über drei allgemeinbildende Schulen und fünf berufsbildende Schulen.

Zu den allgemeinbildenden Schulen zählen die Bergwinkel-Grundschule, die Stadtschule Schlüchtern (Haupt- und Realschule) und das Ulrich-von-Hutten-Gymnasium. Auf dem Gebiet der Stadt Schlüchtern gibt es zudem noch eine Grundschule in Elm (Elmerland-Grundschule) sowie Zwergschulen in Herolz, Vollmerz und Wallroth (Landrückenschule).

Zu den berufsbildenden Schulen zählen die Kinzig-Schule (Berufliches Schulzentrum Schlüchtern), die Lehrbaustelle des Verbandes baugewerblicher Unternehmer Hessens e. V. Im Förderschulsektor gibt es die Bergwinkelschule – Beratungs- und Förderzentrum (BFZ) sowie die Heinrich-Hermann-Schule mit dem Förderschwerpunkt geistige Entwicklung. Außerdem sind die Volkshochschule Regionalstelle Schlüchtern und die Kirchenmusikalische Fortbildungsstätte zu nennen.


Verkehr



Straßen

Schlüchtern liegt an der Bundesautobahn 66 zwischen Frankfurt am Main und Fulda mit den Anschlussstellen Schlüchtern-Süd (48) und Schlüchtern-Nord (49).


Eisenbahn

Schlüchtern wird von der Kinzigtalbahn von Frankfurt nach Fulda und der Bahnstrecke Flieden–Gemünden berührt. Der Bahnhof Schlüchtern liegt an der Kinzigtalbahn und ist über eine Verbindungskurve auch an die Bahnstrecke Flieden–Gemünden angeschlossen. Im Bahnhof Schlüchtern halten alle Regionalbahnen und Regionalexpress-Züge sowie vereinzelte Intercity. An der Bahnstrecke Flieden–Gemünden liegt auf Schlüchterner Gemarkung der Betriebsbahnhof in Elm. Dieser war bis 1914 von hoher Bedeutung im Fernverkehr. Er bildete den Kopf einer Spitzkehre, mit der die Züge zwischen (Berlin-) Fulda und Frankfurt den Höhenzug des Distelrasens überwanden. Da dieser Betrieb bei zunehmendem Verkehr sehr hinderlich war, wurde ab 1909 unter dem Distelrasen der Schlüchterner Tunnel angelegt und am 1. Mai 1914 eingeweiht. Mit seiner Eröffnung verlor der Bahnhof Elm schlagartig an Bedeutung. Der Personenverkehr wurde dort 1963 eingestellt. Um den steigenden Verkehr bewältigen zu können, wurde 2007 mit dem Bau einer parallel laufenden zweiten Tunnelröhre begonnen, die 2011 vorläufig und – nach Sanierung der alten Tunnelröhre – 2014 endgültig in Betrieb genommen werden konnte. Durch die beiden Tunnelröhren wird der Zugverkehr jetzt jeweils eingleisig geleitet.

Ein weiterer ehemaliger Bahnhof in der Gemarkung Schlüchtern liegt in Vollmerz, ebenfalls an der Bahnstrecke Flieden–Gemünden.

Neubaustrecke Gelnhausen–Kalbach

Durch Schlüchtern führt die von der DB Netz AG bevorzugte Trasse für die Neubaustrecke Gelnhausen-Kalbach, (Trassenvariante IV)[31].

Geplant ist u. a. ein 10 km langer Eisenbahntunnel, der den Landrücken nicht auf dem kürzeren Weg von Nord nach Süd (Trassenvariante Variante V) quert, sondern aus Richtung Norden von Fulda über Kalbach kommend, längs von Ost nach West – über die Gemarkung Rückers mit dem Hermannswinkel, der Steinkammer (Naherholungs- und Quellgebiet), dem Breitefeld und dem Kalkofen – nach Schlüchtern führt.

Im großräumigen Gebiet befinden sich die Rhein-Weser-Wasserscheide und die wichtigsten Quellen der Gemeinden Kalbach und Flieden. Dies sind die Quellen im Tiefwieschen unterhalb des Fliegenhäubchens (Wasserversorgung der Gemeinde Kalbach), die teilweise in der Gemarkung Schlüchtern-Hutten liegen, die Quellen im Hermannswinkel und unterhalb der Steinkammer, die Struth- und die Aschquelle (Wasserversorgung der ehem. Gemeinde Rückers) und die Quellen im Kalkofen (Wasserversorgung der Gemeinde Flieden). Befürchtet wird durch die Drainagewirkung des Tunnels (Ableitung des Bergwassers) eine Entwässerung des Berges und das Auftreten von Erdfällen.

Zur Zeit läuft das Raumordnungsverfahren[32]. Parallel zum Raumordnungsverfahren laufen bereits die Erkundungsbohrungen für den Ausbau der Strecke[33].

Die von der Variante IV stark betroffenen Kommunen Bad Soden-Salmünster, Schlüchtern, Steinau und Kalbach lehnen diese Variante ab[34][35]. Gegen die Erkundungsbohrungen und die Errichtung und den Betrieb von Grundwassermessstellen auf ihrem Gemeindegebiet hat die Stadt Schlüchtern vor dem Bundesverwaltungsgericht Klage eingelegt[36].


Buslinien

Die Buslinien in Schlüchtern (ab 15. Dezember 2019) sind:


Wander- und Radwanderwege

Durch Schlüchtern führt der 258 km lange Hessische Radfernweg R3, der in Rüdesheim am Rhein beginnt und über Fulda nach Tann in der Rhön führt. Schlüchtern wird von zahlreichen weiteren Wander- und Radwanderwegen berührt. Nähere Informationen sind bei WikiVoyage aufgeführt.


Persönlichkeiten



Söhne und Töchter der Stadt



Persönlichkeiten, die in der Stadt gewirkt haben oder mit der Stadt verbunden sind



Ehrenbürger



Literatur




Commons: Schlüchtern – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikisource: Schlüchtern in Merians Topographia Hassiae – Quellen und Volltexte
Wikivoyage: Schlüchtern – Reiseführer

Einzelnachweise


  1. Hessisches Statistisches Landesamt: Bevölkerung in Hessen am 31.12.2020 nach Gemeinden (Landkreise und kreisfreie Städte sowie Gemeinden, Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. Siehe „Sensationsfund“ in Waldgirmes – Eine Scherbe rettet die Römersiedlung
  3. Ernst Erich Metzner: Die alten Heidenschlacht-Erinnerungsstätten ‚Schlüchtern’ am hessischen Drasenberg-Pass und Vilseck-,Schlicht’ an der oberpfälzischen Vils im fränkisch-sächsischen Spannungsfeld von 719 ff. und 631 ff. In: Unsere Heimat. Mitteilungen des Heimat- und Geschichtsvereins Bergwinkel e. V. Schlüchtern. Bd. 26, 2009, S. 4–17.
  4. Max Aschkewitz: Pfarrergeschichte des Sprengels Hanau. Band 2. 1984.
  5. Schlüchtern, Main-Kinzig-Kreis. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 16. Oktober 2019). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  6. Wittrock.
  7. Ernst Klee: Deutsche Medizin im Dritten Reich. Karrieren vor und nach 1945. S. Fischer, Frankfurt am Main 2001, ISBN 3-10-039310-4, S. 311.
  8. Gesetz zur Neugliederung der Landkreise Gelnhausen, Hanau und Schlüchtern und der Stadt Hanau sowie die Rückkreisung der Städte Fulda, Hanau und Marburg (Lahn) betreffende Fragen (GVBl. 330–26) vom 12. März 1974. In: Der Hessische Minister des Innern (Hrsg.): Gesetz- und Verordnungsblatt für das Land Hessen. 1974 Nr. 9, S. 149, § 14 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 3,0 MB]).
  9. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 376–377.
  10. Thomas Klein: Grundriß zur deutschen Verwaltungsgeschichte 1815–1845. Reihe A: Preußen. Band 11: Hessen-Nassau einschließlich Vorgängerstaaten. Marburg 1979, S. 115; 257 Häuser.
  11. Zahl nach der Eingemeindung von Bellings, Marborn und Seidenroth am 1. Dezember 1969.
  12. Ergebnis der Gemeindewahl am 14. März 2021. In: Webauftritt. Hessisches Statistisches Landesamt, abgerufen im April 2021.
  13. Ergebnis der Gemeindewahl am 6. März 2016. In: Webauftritt. Hessisches Statistisches Landesamt, abgerufen im April 2016.
  14. Ergebnis der Gemeindewahl am 27. März 2011. In: Webauftritt. Hessisches Statistisches Landesamt, archiviert vom Original; abgerufen im April 2011.
  15. Ergebnis der Gemeindewahl am 26. März 2006. (Nicht mehr online verfügbar.) In: Webauftritt. Hessisches Statistisches Landesamt, archiviert vom Original; abgerufen im April 2006.
  16. BBB im Internet
  17. Direktwahlen in Schlüchtern. (Memento vom 25. Januar 2021 im Internet Archive) In: Webauftritt. Hessisches Statistisches Landesamt.
  18. Osthessen News vom 21. März 2016: Klares Stichwahl-Ergebnis.... Matthias MÖLLER neuer Rathauschef abgerufen am 2. August 2016.
  19. Albin Anhalt, Gabriele Frenz, Uwe Kretschmann: Die Entstehung des Schlüchterner Klostergartens. In: Mitteilungsblatt der Naturkundestelle Main-Kinzig. Bd. 5, Heft 3, 1993, S. 39–47.
  20. Kalter Markt Schlüchtern. In: Schluechtern.de. Abgerufen am 6. November 2018.
  21. Main-Kinzik-Kliniken
  22. Bien-Zenker
  23. Eckart
  24. Engelbert Strauss
  25. Immergut
  26. Jökel Bau
  27. Bergwinkel Wochen-Bote
  28. Stadtzeitung Schlüchtern
  29. Tim Bachmann: „Von Windrädern, Don Quijote und dem Bergwinkel.“ In „Bergwinkel-Bote 2020.“ Herausgeber Kreisausschuss Main-Kinzig-Kreis, 71. Jahrgang, S. 136.
  30. Tim Bachmann: „Von Windrädern, Don Quijote und dem Bergwinkel.“ In „Bergwinkel-Bote 2020.“ Herausgeber Kreisausschuss Main-Kinzig-Kreis, 71. Jahrgang, S. 138.
  31. RP Darmstadt "Landesplanungsrechtliches Verfahren - Aktuelles Raumordnungsverfahren"
  32. Regierungspräsidium Kassel: "Ausbau/Neubau Schienenstrecken NBS Gelnhausen - Kalbach"
  33. Baugrund-wird-untersucht-Bohrungen-in-Vorbereitung-der-neuen-Bahnstrecke
  34. Osthessen-News vom 22. Oktober 2020: „Geplanter Bahnausbau: Vier Kommunen sprechen sich gegen Variante IV aus!“
  35. Viel Kritik seitens der betroffenen Kommunen - Bahnstrecke Hanau-Würzburg/Fulda: Jetzt äußern sich die Bürgermeister
  36. Eisenbahnrechtliche Duldungsanordnung - Beschluss vom 27.10.2020 - BVerwG 7 VR 4.2

На других языках


- [de] Schlüchtern

[en] Schlüchtern

Schlüchtern is a town in the Main-Kinzig district, in Hessen, Germany. It is located on the river Kinzig, approximately 30 km southwest of Fulda. Schlüchtern has a population close to 16,000.

[ru] Шлюхтерн

Шлюхтерн (нем. Schlüchtern) — город в Германии, в земле Гессен. Подчинён административному округу Дармштадт. Входит в состав района Майн-Кинциг. Население составляет 16 933 человека (2009). Занимает площадь 113,30 км². Официальный код — 06 4 35 025.



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