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Scheinfeld ist eine Stadt im Landkreis Neustadt an der Aisch-Bad Windsheim in Mittelfranken. Sie ist Sitz der Verwaltungsgemeinschaft Scheinfeld. Die Stadt liegt am Südwestabfall des Steigerwaldes.

Wappen Deutschlandkarte

Basisdaten
Bundesland:Bayern
Regierungsbezirk: Mittelfranken
Landkreis: Neustadt an der Aisch-Bad Windsheim
Verwaltungs­gemeinschaft: Scheinfeld
Höhe: 304 m ü. NHN
Fläche: 45,12 km2
Einwohner: 4706 (31. Dez. 2021)[1]
Bevölkerungsdichte: 104 Einwohner je km2
Postleitzahl: 91443
Vorwahlen: 09162, 09167Vorlage:Infobox Gemeinde in Deutschland/Wartung/Vorwahl enthält Text
Kfz-Kennzeichen: NEA, SEF, UFF
Gemeindeschlüssel: 09 5 75 161
Stadtgliederung: 18 Gemeindeteile
Adresse der
Stadtverwaltung:
Hauptstraße 3
91443 Scheinfeld
Website: www.stadt-scheinfeld.de
Erster Bürgermeister: Claus Seifert (SPD)
Lage der Stadt Scheinfeld im Landkreis Neustadt an der Aisch-Bad Windsheim
Karte
Karte
Nordostansicht
Nordostansicht
Ostansicht
Ostansicht
Kirche in Oberlaimbach
Kirche in Oberlaimbach

Geografie


Durch Scheinfeld verläuft die Magnifikat-Route des Fränkischen Marienwegs. Nächster Bahnhof ist Markt Bibart an der Bahnstrecke Fürth–Würzburg.


Gemeindegliederung


Es gibt 18 Gemeindeteile (in Klammern ist der Siedlungstyp angegeben):[2][3]


Nachbargemeinden


Nachbargemeinden sind (von Norden beginnend im Uhrzeigersinn): Oberscheinfeld, Burghaslach, Markt Taschendorf, Baudenbach, Langenfeld, Sugenheim und Markt Bibart.


Geschichte



Name und Ersterwähnung


In einer Urkunde, die zwischen 776 und 796 entstanden sein muss, wurde der Ort erstmals als „Scegifeldum“ erwähnt. Der Ortsname leitet sich von einem gleichlautenden Flurnamen ab, dessen Grundwort feld (ahd. für Ebene, anbaufähiges Land) und dessen Bestimmungswort entweder der Personenname Skago oder das altnordische Verbum skaga (= hervorstechen) ist. Je nach dem bedeutet der Flurname „zu den spitz zulaufenden Feldern“ oder „zu den Feldern eines Skago“. Scheinfeld wird in der Folgezeit auch mit dem Zusatz Nieder oder Markt erwähnt, wohl zur Unterscheidung des in der Nähe gelegenen Oberscheinfeld. In der Mundart wird der Ort „Schāfld“ ausgesprochen.[4]

Während der Zeit der Stammesherzogtümer lag der Ort im Herzogtum Franken. Schloss Schwarzenberg nahe Scheinfeld erscheint zum ersten Mal urkundlich im Jahr 1258.


Die Schwarzenberg


Erkinger von Seinsheim kaufte in der Zeit von 1405 bis 1421 das Schloss Schwarzenberg von den Herren von Vestenberg, von Abenberg und dem hoch verschuldeten Hochstift Würzburg. Erkinger nannte sich seit dieser Zeit „von Schwarzenberg“. Aufgrund des Einflusses Erkingers erhielt Scheinfeld 1415 von Kaiser Sigismund das Stadtrecht. Die Stadt stand seitdem mit einer kurzen Unterbrechung 1631 bis 1634 durch die Schweden unter der Herrschaft der späteren Fürsten zu Schwarzenberg. Im Dreißigjährigen Krieg wurde Scheinfeld ab Herbst 1631 von schwedischen Kleinverbänden geplündert.[5] Seit 1668 wirkten in Scheinfeld Franziskaner-Minoriten, die 1702 bis 1731 oberhalb Schloss Schwarzenberg das Kloster Schwarzenberg errichteten.


19. Jahrhundert


Im Jahre 1805 kam Scheinfeld zu Bayern und wurde Kreisstadt im Rezatkreis. 1810 entstand in Schwarzenberg die erste bayerische Forstlehranstalt.[6] Das fürstl. Schwarzenberg'sches Herrschaftsgericht bestand in Scheinfeld von 1814 bis 1848, dann bestand bis 1852 eine Königlich bayerische Gerichts- und Polizeibehörde, die dann in ein Landgericht umgewandelt wurde.


20. Jahrhundert


Bereits am 21. März 1921 hatten die Nationalsozialisten unter Mitwirkung des Scheinfelder Oberamtsrichters Karl Engert für Scheinfeld und Markt Bibart eine erste nordbayerische Ortsgruppe gegründet.[7] Der gebürtige Scheinfelder Land- und Gastwirt Wilhelm Holzwarth, der Begründer des Uffenheimer Tageblatts, war ebenfalls ein Gründungsmitglied der Scheinfelder NSDAP-Ortsgruppe, wurde aber später ein Gegner der Nationalsozialisten.[8] Scheinfelds Kreisleiter, Nikolaus Rückel, rief 1938 zur Teilnahme an den Feierlichkeiten zum 15-jährigen Bestehen der Neustädter NSDAP-Ortsgruppe auf: „Zeigt dem Frankenführer <Julius Streicher>, daß der Kreis Scheinfeld wie einst im Kampfe so auch heute in vorderster Front steht“.[9]

Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs 1945 gehörte Scheinfeld zur Amerikanischen Besatzungszone. Die amerikanische Militärverwaltung richtete am 28. April 1946 ein DP-Lager zur Unterbringung von Vertriebenen (Displaced Persons, DPs) ein. Die Bewohner kamen aus dem DP-Lager Regensburg und stammten ausschließlich aus Litauen. Das Lager wurde von dem Team 569 der UNRRA betreut und 1949 aufgelöst. Als Zahlungsmittel wurde innerhalb des Lagers ein spezielles zweisprachiges (englisch/litauisch) Lagergeld verwendet.

Das Lager war ursprünglich durch den Reichsarbeitsdienst im Jahre 1934 errichtet worden. Bestandteile sind noch der sogenannte Altbau des Scheinfelder Gymnasiums sowie die Scheinfelder Wolfgang-Graf-Halle. Die übrigen Barackenbauten des Lagers wurden 1993 im Zuge des Neubaus der Dreifachsporthalle abgerissen.

Bis zum 30. Juni 1972 war Scheinfeld Zentralort des gleichnamigen Landkreises.


Eingemeindungen


Im Jahr 1866 wurde die bis dahin selbständige Gemeinde Schwarzenberg eingegliedert. Anlässlich der Gebietsreform in Bayern kamen am 1. Januar 1972 Burgambach, Erlabronn, Grappertshofen, Oberlaimbach, Schnodsenbach und Thierberg sowie Teile der aufgelösten Gemeinde Kornhöfstadt hinzu.[10] Ruthmannsweiler und Unterlaimbach folgten am 1. Januar 1976.[11]


Einwohnerentwicklung


Im Zeitraum 1988 bis 2018 stieg die Einwohnerzahl von 4245 auf 4648 um 403 Einwohner bzw. um 9,5 %.


Politik


Stadtratswahl 2020[12]
 %
40
30
20
10
0
35,83 %
33,49 %
30,68 %
CSU
SPD
ÜWG
Gewinne und Verluste
im Vergleich zu 2014
 %p
   8
   6
   4
   2
   0
  -2
  -4
  -6
  -8
-10
-12
+7,63 %p
−11,11 %p
+3,38 %p
CSU
SPD
ÜWG
Vorlage:Wahldiagramm/Wartung/TITEL zu lang

Stadtrat


Der Stadtrat hat 16 Mitglieder. Die Kommunalwahl am 15. März 2020 führte zu folgender Sitzverteilung:


Städtepartnerschaften


Die Stadt pflegt Partnerschaften mit Beaulieu-sur-Dordogne in Frankreich und der Stadt Grünhain-Beierfeld in Sachsen.


Verwaltungsgemeinschaft


Zur Verwaltungsgemeinschaft Scheinfeld gehören neben der Stadt Scheinfeld die vier Marktgemeinden Markt Bibart, Markt Taschendorf, Oberscheinfeld und Sugenheim sowie die Gemeinde Langenfeld.


Wappen


Blasonierung: „Gespalten und vorne geteilt; oben in Gold ein wachsender, rot gezungter schwarzer Adler, unten siebenmal gespalten von Blau und Silber; hinten in Rot auf schwarzem Dreiberg ein silberner Zinnenturm.“[13]

Wappenführung seit dem 15. Jahrhundert


Kultur und Sehenswürdigkeiten


Stadttor, 2007
Stadttor, 2007

Musik



Bauwerke



Bau- und Bodendenkmäler



Wirtschaft und Infrastruktur



Öffentliche Einrichtungen



Vereine



Bildung



Jugendarbeit



Unternehmen


Südpanorama
Westpanorama

Persönlichkeiten



Literatur




Commons: Scheinfeld – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. Genesis Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-003r Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtag (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. Gemeinde Scheinfeld in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek, abgerufen am 25. September 2019.
  3. Gemeinde Scheinfeld, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 25. November 2021.
  4. W.-A. v. Reitzenstein: Lexikon fränkischer Ortsnamen, S. 198; W. D. Ortmann: Landkreis Scheinfeld, S. 163 ff.
  5. Max Döller ( 1950), S. 234 f.
  6. Max Döllner: Entwicklungsgeschichte der Stadt Neustadt an der Aisch bis 1933. Ph. C. W. Schmidt, Neustadt a.d. Aisch 1950. (Neuauflage 1978 anlässlich des Jubiläums 150 Jahre Verlag Ph. C. W. Schmidt Neustadt an der Aisch 1828-1978.) S. 755.
  7. Wolfgang Mück: NS-Hochburg in Mittelfranken: Das völkische Erwachen in Neustadt an der Aisch 1922–1933. Verlag Philipp Schmidt, 2016 (= Streiflichter aus der Heimatgeschichte. Sonderband 4), ISBN 978-3-87707-990-4, S. 28.
  8. Wolfgang Mück (2016), S. 148, Anm. 468, und S. 259 f.
  9. Wolfgang Mück (2016), S. 185 f.
  10. Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 565.
  11. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 723.
  12. https://www.nordbayern.de/region/kommunalwahl-2020-in-scheinfeld-die-ersten-ergebnisse-1.9943958
  13. Eintrag zum Wappen von Scheinfeld in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte
  14. Schwarzenberger Schlosskonzerte. Abgerufen am 6. März 2018.
  15. Max Döllner (1950), S. 604 f.
  16. Heimat- und Kulturverein Scheinfeld e. V. – Kultur schafft Heimat. Abgerufen am 16. April 2021 (deutsch).
  17. Scheinfelder Tracht: Website
  18. Wolfgang Mück: NS-Hochburg in Mittelfranken: Das völkische Erwachen in Neustadt an der Aisch 1922–1933. Verlag Philipp Schmidt, 2016 (= Streiflichter aus der Heimatgeschichte. Sonderband 4); ISBN 978-3-87707-990-4, S. 209–211 (Erlwein, Friedrich/Fritz („Stier von Neustadt“)).

На других языках


- [de] Scheinfeld

[en] Scheinfeld

Scheinfeld is a town in the Neustadt (Aisch)-Bad Windsheim district, in Bavaria, Germany. It is situated 14 km northwest of Neustadt (Aisch), and 40 km east of Würzburg. Schloss Schwarzenberg is adjacent to the town. The town is home to an Adidas testing factory.

[ru] Шайнфельд

Шайнфельд (нем. Scheinfeld) — город и городская община в Германии, в земле Бавария.



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