Gollhofen ist eine Gemeinde und im Landkreis Neustadt an der Aisch-Bad Windsheim in Mittelfranken. Sie ist Mitglied der Verwaltungsgemeinschaft Uffenheim.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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49.56666666666710.183333333333320 | |
Basisdaten | ||
Bundesland: | Bayern | |
Regierungsbezirk: | Mittelfranken | |
Landkreis: | Neustadt an der Aisch-Bad Windsheim | |
Verwaltungsgemeinschaft: | Uffenheim | |
Höhe: | 320 m ü. NHN | |
Fläche: | 17,02 km2 | |
Einwohner: | 887 (31. Dez. 2021)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 52 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 97258 | |
Vorwahl: | 09339 | |
Kfz-Kennzeichen: | NEA, SEF, UFF | |
Gemeindeschlüssel: | 09 5 75 127 | |
LOCODE: | DE GHF | |
Gemeindegliederung: | 2 Gemeindeteile | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Kettenbrunnen 2 97258 Gollhofen | |
Website: | www.gollhofen.de | |
Erster Bürgermeister: | Heinrich Klein (Freie Wählergemeinschaft) | |
Lage der Gemeinde Gollhofen im Landkreis Neustadt an der Aisch-Bad Windsheim | ||
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Die Gemeinde liegt auf halber Strecke zwischen Würzburg und Ansbach im Gollachgau.
Nachbargemeinden sind (von Norden beginnend im Uhrzeigersinn): Ippesheim, Weigenheim, Uffenheim, Simmershofen, Hemmersheim, Oberickelsheim.
Die Gemeinde hat zwei Gemeindeteile (in Klammern ist der Siedlungstyp angegeben):[2][3]
Am 1. Mai 1978 wurde die Gemeinde Gollachostheim in die Gemeinde Gollhofen eingegliedert.[4]
Im Zeitraum 1988 bis 2018 stieg die Einwohnerzahl von 781 auf 870 um 89 Einwohner bzw. um 11,4 %.
Der Gemeinderat besteht nach der Gemeinderatswahl 2020 unverändert aus acht Mitgliedern:[5]
Heinrich Klein (* 1960) von der Freien Wählergemeinschaft ist seit Mai 2014 Erster Bürgermeister.[6][7] Er wurde am 15. März 2020 mit 92,3 % der Stimmen wiedergewählt.[8] Zuvor hatte Werner Pfadler (Freie Wählergemeinschaft) das Amt von 1990 bis 2014 inne.[9]
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Blasonierung: „Unter rotem Schildhaupt, darin vier gekürzte silberne Spitzen, in Blau ein aufrechter silberner Streitkolben, dem zwei schräg gekreuzte goldene Kornähren unterlegt sind.“[10] |
Wappengeschichte: Die vier weißen Spitzen und der silberne Streitkolben sind dem Wappen der Schenk von Limpurg entnommen. Sie erinnern an die einstige Zugehörigkeit Gollhofens zur Herrschaft Speckfeld der Grafschaft Limburg-Speckfeld. Die beiden Kornähren stellen die Fruchtbarkeit des Gollachgaues dar.[11] Dieses Wappen wird seit 1980 geführt.[12] |
Neben der bedeutenden Pfarrkirche am Südrand des Dorfes inmitten einer gut erhaltenen Ummauerung des Friedhofes („Kirchenburg“) sind zu erwähnen:
Gollhofen ist landwirtschaftlich geprägt und hatte 2010 rund 1400 Hektar Ackerland.[13] Die Lößlehmböden des flachwelligen Uffgenheimer Gaus, zu dem Gollhofen zählt, sind äußerst fruchtbar, können gut Wasser speichern und sind gut zu bearbeiten. Deswegen spielt der Anbau von Zuckerrüben eine starke Rolle. Durch Gollhofen führt die Bundesstraße 13, in geringer Entfernung verläuft die Bundesautobahn 7 durch die Gemarkung von Gollhofen. In Gollhofen gibt es eine Ziegelfabrik (Firma Schöller), ein kleines Betonmischwerk und einige Handwerksbetriebe. An der Autobahnauffahrt Uffenheim-Gollhofen ca. 2,5 km nördlich des Dorfes hat sich in Zusammenarbeit mit den Nachbargemeinden ein kleines Gewerbegebiet mit Autohof entwickelt.
Gollhofen gehört zu den im Jahr 741 bei der Gründung des Bistums Würzburg genannten Orten, als der Karolingerkönig Karlmann die Zehnten vieler Königshöfe wie Iphofen, Willanzheim und Ickelheim bei Windsheim dem neuen Bistum zu seiner Ausstattung schenkte. In Gollhofen befand sich vermutlich ein Königshof mit einer königlichen Eigenkirche, die Johannes dem Täufer geweiht und damit ein Mittelpunkt des frühmittelalterlichen Gollachgaus mit einer Urpfarrei war. Gegen Ende des Hochmittelalters gelangte die Herrschaft über Gollhofen an die Herren von Hohenlohe, von ihnen auf dem Erbweg an die Schenken von Limpurg, die von der ehemals hohenlohischen Burg Speckfeld aus eine kleine Grafschaft in Franken aufbauten, zu der Sommer- und Winterhausen am Main mit Lindelbach, Markt Einersheim, Hellmitzheim und Possenheim, der einst hohenlohische Forst großer Limpurger und auch das reiche Bauerndorf Gollhofen gehörten. Kurz nach 1700 starben die Schenken von Limpurg aus, ihre fränkische Grafschaft Speckfeld fiel an die aus den Niederlanden stammenden Grafen von Rechteren-Limpurg, die Einersheim bis nach dem Zweiten Weltkrieg besaßen.
In Gollhofen wirkte um 1900 als evangelischer Pfarrer Wilhelm Sebastian Schmerl, ab ca. 1920 auch Chefredakteur des Evangelischen Sonntagsblatts für Bayern, der als erfolgreicher Heimatschriftsteller in seinen historischen Romanen und Erzählungen auch nationalprotestantisches Gedankengut verbreitete. Zu seinen früher vielgelesenen Büchern zählen Der Pfarrherr von Gollhofen, Melchior Bieling, Der Hetzer und Juliana. Gollhofen wurde 1945 zum großen Teil durch US-amerikanischen Beschuss zerstört.
Die Gemeinde wurde in der Saison 2006/07 „deutscher Meister“ in der Solarbundesliga.
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Gemeindefreies Gebiet: Osing (Freimarkung)