Lage des Marktes Baudenbach im Landkreis Neustadt an der Aisch-Bad Windsheim
Karte
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Baudenbach Luftaufnahme (2021)Marktplatz mit Kirche St. Lambert von Süden
Geografie
Geografische Lage
Die Gemeinde liegt in den südlichen Ausläufern des Steigerwaldes. Die Siedlungsplätze liegen in dem aus Laimbach und Ehebach gebildeten unteren Talzug sowie in einem Nebental der Steinach. Die Bäche fließen nebeneinander zur nahen Aisch.[2]
Der Ort wurde 1333/34 als „Butembach“ erstmals urkundlich erwähnt (1421 pawtenpach, ansonsten auch Beuttenbach und Butenbach). Der Ortsname leitet sich vom gleichnamigen Gewässernamen, dem Butembach, ab. Möglicherweise ist dessen Bestimmungswort der Personenname Budo. Ein Mann dieses Namens könnte somit als Gründer der Siedlung angesehen werden.[5][6] Wahrscheinlicher geht der Bachname jedoch als Bach mit einer Walkmühle auf biute („Beute“, „Walkmühle“) zurück.[7] Gegründet wurde der Ort wahrscheinlich noch im 10. Jahrhundert.[8]
Im Urbar der Burggrafschaft Nürnberg von 1361 wurde der Ort als „Pautenbach“ erwähnt. Zu dieser Zeit hatte ein Marchart von Pautenbach jährlich 30 Heller Zins an die Burggrafschaft zu entrichten. Die meisten Anwesen unterstanden aber anderen Grundherren (Herren Hohenlohe und Kloster Münchsteinach).[9] Im Ort gab es eine St.-Georgs-Kapelle, die von den der Pfarrei Gutenstetten betreut wurde. Am 29.Januar 1438 wurde Baudenbach zur Pfarrei erhoben. 1554 hatte der Ort 8 ganze Höfe, 9 Lehenhöfe und 31 Selden (Viertelhöfe).[8]
Im Dreißigjährigen Krieg wurde Baudenbach 1625 in Brand gesetzt und war 1645 ganz verödet.[10] Baudenbach wurde Mitte des 17. Jahrhunderts Zufluchtsort österreichischer Glaubensflüchtlinge, die dort eine neue Heimat fanden und zum Wiederaufbau nach den Kriegszerstörungen beitrugen.[11]
Vom 10. Dezember 1700 bis 1732 hatte der Markgraf Baudenbach zusammen mit Gutenstetten, Münchsteinach und Schornweisach an den Würzburger Fürstbischof verpfändet.[12] Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gab es in Baudenbach 51 Anwesen. Das Hochgericht übte das brandenburg-bayreuthische Stadtvogteiamt Neustadt an der Aisch aus. Die Dorf- und Gemeindeherrschaft hatte das brandenburg-bayreuthische Klosteramt Münchsteinach. Alle Anwesen hatten das Fürstentum Bayreuth als Grundherrn (Klosteramt Münchsteinach: 6 Höfe, 1 Mühle, 15 Güter, 13 Sölden, 2 Halbsölden, 7 Häckersgütlein, 1 Tropfhaus, 2 Häuser, 1 Badstube; Klosteramt Birkenfeld: 1 Wirtshaus, 1 Widemgut; Kasten- und Jurisdiktionsamt Dachsbach: 1 Widemgut).[13]
1810 kam Baudenbach zum Königreich Bayern. Im Rahmen des Gemeindeedikts wurde 1811 der Steuerdistrikt Baudenbach gebildet, zu dem Ehe, Frankenfeld, Hambühl, Hanbach, Obermühle, Stübach und Untermühle gehörten. 1813 wurde die Ruralgemeinde Baudenbach gebildet, zu der Frankenfeld, Hanbach, Ober- und Untermühle gehörten. Mit dem Zweiten Gemeindeedikt (1818) entstanden daraus drei Ruralgemeinden:
Die Ruralgemeinde Baudenbach war in Verwaltung und Gerichtsbarkeit dem Landgericht Neustadt an der Aisch zugeordnet und in der Finanzverwaltung dem Rentamt Neustadt an der Aisch (1919 in Finanzamt Neustadt an der Aisch umbenannt, seit 1972 Finanzamt Uffenheim).[16] Ab 1862 gehörte Baudenbach zum Bezirksamt Neustadt an der Aisch (1939 in Landkreis Neustadt an der Aisch umbenannt). Die Gerichtsbarkeit blieb beim Landgericht Neustadt an der Aisch (1879 in das Amtsgericht Neustadt an der Aisch umgewandelt). Die Gemeinde hatte ursprünglich eine Gebietsfläche von 10,589km².[17]
Eingemeindungen
Am 1. Juli 1969 wurde die Gemeinde Frankenfeld eingegliedert. Am 1. Juli 1971 kamen Mönchsberg und Roßbach hinzu. Am 1. Januar 1972 folgte Hambühl.[18]
Einwohnerentwicklung
Im Zeitraum 1988 bis 2018 stieg die Einwohnerzahl von 972 auf 1159 um 187 Einwohner bzw. um 19,2%.
Der 1. Bürgermeister Wolfgang Schmidt gehört der Fraktionsgemeinschaft CSU/Freie Bürger an.[32]
Wappen und Flagge
Wappen
Wappen von Baudenbach
Blasonierung: „In Silber auf grünem Schildfuß ein roter Ziehbrunnen mit runden Säulen und Zeltdach; der Brunnentrog belegt mit einem von Silber und Schwarz gevierten Schildchen.“[33]
Wappenbegründung: Der Brunnen stellt den Marktbrunnen aus dem Jahr 1544 dar. Das gevierte Schildchen ist das Wappen der Zollern und erinnert an die Markrechtsverleihung durch Friedrich von Brandenburg-Bayreuth. Die Farben Rot und Silber sind die Farben des brandenburgischen Adlerwappens und weisen auf die einstige Landesherrschaft der Markgrafen von Brandenburg hin.
Die Gemeinde Baudenbach führt seit 1949 ein Wappen.
→ Hauptartikel: Liste der Baudenkmäler in Baudenbach
Bodendenkmäler
→ Hauptartikel: Liste der Bodendenkmäler in Baudenbach
Verkehr
Die Staatsstraße2256 führt zu einer Anschlussstelle der Bundesstraße 8 bei Langenfeld (2,1km südwestlich) bzw. nach Roßbach (3,2km nordöstlich). Die Kreisstraße NEA15 führt nach Stübach (4,1km südöstlich).[2]
Durch den Ort Baudenbach führt der Wanderweg Roter Flieger.
Persönlichkeiten
Lorenz Teufel (1879–1941), Landrat
Literatur
Johann Kaspar Bundschuh:Baudenbach. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band1: A–Ei. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1799, DNB790364298, OCLC833753073, Sp.258 (Digitalisat).
Hanns Hubert Hofmann:Neustadt-Windsheim (=Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 2). Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1953, DNB452071216, S.80 (Digitalisat). Ebd.S.183 (Digitalisat).
Georg Paul Hönn:Baudenbach. In: Lexicon Topographicum des Fränkischen Craises. Johann Georg Lochner, Frankfurt und Leipzig 1747, S.226 (Digitalisat).
Wolf-Armin von Reitzenstein:Lexikon fränkischer Ortsnamen. Herkunft und Bedeutung. Oberfranken, Mittelfranken, Unterfranken. C. H. Beck, München 2009, ISBN 978-3-406-59131-0, S.34–35.
Hans Sponholz u. a. (Hrsg.):Landkreis Neustadt an der Aisch. Verl. f. Behörden u. Wirtschaft Hoeppner, Aßling-Pörsdorf/Obb. 1972, DNB720137675, S.75.
Richard Strobel:Landkreis Neustadt an der Aisch (=Bayerische Kunstdenkmale. Band32). Deutscher Kunstverlag, München 1972, DNB730125742, S.23–27.
Pleikard Joseph Stumpf:Baudenbach. In: Bayern: ein geographisch-statistisch-historisches Handbuch des Königreiches; für das bayerische Volk. Zweiter Theil. München 1853, S.745 (Digitalisat).
W.-A. v. Reitzenstein: Lexikon fränkischer Ortsnamen, S. 34 f.
Nach baudenbach.de verweist der Ortsname auf eine Beutenmühle, eine Mühlenart, die das Getreide besser als die herkömmlichen Schrotmühlen mahlen konnte.
Christoph Beck: Die Ortsnamen des Aischtales und der Nachbartäler. Ph. C. W. Schmidt, Neustadt a. d. Aisch 1926, S. 5.
H. Sponholz (Hrsg.): Landkreis Neustadt an der Aisch, S. 75.
Max Döllner:Entwicklungsgeschichte der Stadt Neustadt an der Aisch bis 1933. 2., unveränderte Auflage. Ph. C. W. Schmidt, Neustadt an der Aisch 1978, ISBN 3-87707-013-2, S.243,Anm.42. (Erstausgabe: 1950).
Eberhard Krauß:Exulanten im Evang.-Luth. Dekanat Neustadt an der Aisch. GFF, Nürnberg 2012, ISBN 978-3-929865-32-5. passim
Max Döllner: Entwicklungsgeschichte der Stadt Neustadt an der Aisch bis 1933. 1950, S. 146.
H. H. Hofmann: Neustadt-Windsheim, S. 80.
Adreß- und statistisches Handbuch für den Rezatkreis im Königreich Baiern. Kanzlei Buchdruckerei, Ansbach 1820, S.58–59 (Digitalisat).
H. H. Hofmann: Neustadt-Windsheim, S. 220.
H. H. Hofmann: Neustadt-Windsheim, S. 183.
Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.):Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB453660959, Abschnitt II, Sp.803 (Digitalisat).
Wilhelm Volkert (Hrsg.):Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S.536 (eingeschränkte Vorschauin der Google-Buchsuche).
Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.):Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB94240937X, S.338 (Digitalisat).
Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, S.8 (Digitalisat).
Eduard Vetter (Hrsg.):Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, S.195 (Digitalisat). Laut Historischem Gemeindeverzeichnis hatte die Gemeinde 468 Einwohner.
Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.):Historisches Gemeindeverzeichnis: Die Einwohnerzahlen der Gemeinden Bayerns in der Zeit von 1840 bis 1952 (=Beiträge zur Statistik Bayerns. Heft 192). München 1954, DNB451478568, S.179, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00066439-3 (Digitalisat).
Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter:Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, Sp.1055, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.):Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp.1219, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.):Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, Abschnitt III, Sp.1154 (Digitalisat).
K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.):Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, Abschnitt II, Sp.1227 (Digitalisat).
Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.):Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, Abschnitt II, Sp.1264 (Digitalisat).
Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.):Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB453660975, Abschnitt II, Sp.1094 (Digitalisat).
Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.):Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB740801384, S.175 (Digitalisat).
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