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Owingen ist eine Gemeinde im westlichen Bodenseekreis in Baden-Württemberg, Deutschland. Seit dem 1. Oktober 2022 darf die Gemeinde die Bezeichnung Erholungsort führen.[2]

Wappen Deutschlandkarte

Basisdaten
Bundesland:Baden-Württemberg
Regierungsbezirk: Tübingen
Landkreis: Bodenseekreis
Höhe: 535 m ü. NHN
Fläche: 36,73 km2
Einwohner: 4507 (31. Dez. 2021)[1]
Bevölkerungsdichte: 123 Einwohner je km2
Postleitzahl: 88696
Vorwahlen: 07551, 07557
Kfz-Kennzeichen: FN, TT, ÜB
Gemeindeschlüssel: 08 4 35 047
Gemeindegliederung: 4 Ortsteile
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Hauptstraße 35
88696 Owingen
Website: www.owingen.de
Bürgermeister: Henrik Wengert
Lage der Gemeinde Owingen im Bodenseekreis
Karte
Karte

Geographie



Geographische Lage


Owingen liegt rund sechs Kilometer nördlich von Überlingen im Bodensee-Hinterland. Die bewaldete Kulturlandschaft im Urstromtal wird von vielen Seitentälchen eingeschnitten.

Hohenbodman liegt auf einem Sporn oberhalb des Aachtals.[3]


Gemeindegliederung


Die Gemeinde besteht aus dem Kernort Owingen und den Ortsteilen Billafingen, Hohenbodman und Taisersdorf.

Die Gemeinde Owingen zählte zum 31. Dezember 2019 insgesamt 4.509 Einwohner.[4]

WappenOrtsteilEinwohner*Fläche
Owingen (Kernort)3229[5]1611 ha[6]
Billafingen756[7]917 ha[8]
Hohenbodman228[9]811 ha[10]
Taisersdorf296[11]333 ha[12]

* jeweils 31. Dezember 2019


Schutzgebiete


In Owingen liegen das Naturschutzgebiet Aachtobel und das Landschaftsschutzgebiet Drumlin „Im Hasenbühl“ und „Gegez“, zwei Teilgebiete des FFH-Gebiets Bodensee Hinterland bei Überlingen[13] sowie vier Wasserschutzgebiete.


Geschichte



Erste Urkundliche Erwähnung


Die erste urkundliche Erwähnung Owingens befindet sich in der Petershauser Chronik von 1134. Die Gegend wurde jedoch schon im 5. Jahrhundert durch die Alemannen besiedelt. Der Ortsteil Taisersdorf wurde erstmals 1155 urkundlich erwähnt.


Verbindung zum Kloster Salem


Durch die folgenden Jahrhunderte zog sich eine enge, wenn auch nicht immer reibungsfreie Verbindung mit dem Kloster Salem, dem die Ortschaft seit 1324 untergeordnet war.


Dreißigjähriger Krieg


Im Dreißigjährigen Krieg wurde Owingen 1634 durch die Schweden zerstört und 1643 durch die Franzosen geplündert.


Reichsdeputationshauptschluss


Mit dem Reichsdeputationshauptschluss und der Säkularisation des Reichsstifts Salem wurde Owingen badisch. Bei der Revolution stellte Owingen im Mai 1849 Waffen und Soldaten für die badische Bürgerwehr zur Verfügung.


Nachkriegszeit


Den Strukturwandel nach dem Zweiten Weltkrieg bewältigte die Gemeinde gut und versechsfachte ungefähr ihre Einwohnerzahl bis heute. In den 1960er Jahren war Owingen eine der ersten Gemeinden außerhalb der größeren Städte am Bodensee, die eine komplette eigene Kanalisation mit Kläranlage besaß.

Owingen war ab 1939 selbstständige Gemeinde im Landkreis Überlingen, der im Zuge der Kreisreform am 1. Januar 1973 im neuen Bodenseekreis aufging.


Flugzeugkollision über Owingen 2002


International bekannt wurde die Gemeinde durch die Flugzeugkollision von Überlingen am 1. Juli 2002. Im Luftraum über Owingen stieß eine Passagiermaschine der Bashkirian Airlines (Flugs 2937) mit einem Frachtflugzeug der DHL (Flug 611) zusammen. 71 Menschen starben bei dem Unglück, darunter viele Kinder, die nach Spanien reisen wollten.


Eingemeindungen


Owingen und die drei eingemeindeten Orte gehörten zuvor zum Landkreis Überlingen, der am 1. Januar 1973 aufgelöst wurde.


Einwohnerentwicklung



Politik



Gemeinderat


Der Gemeinderat besteht aus den gewählten ehrenamtlichen Gemeinderäten und dem Bürgermeister als Vorsitzendem. Der Bürgermeister ist im Gemeinderat stimmberechtigt. Die Kommunalwahl 2019 führte zu folgendem amtlichen Endergebnis (mit Vergleichszahlen zu früheren Wahlen):[16]

Parteien und Wählergemeinschaften  %
2019
Sitze
2019
 %
2014
Sitze
2014
 %
2009
Sitze
2009
FWV Freie Wählervereinigung 60,7 % 9 58,9 9 54,9 10
BWG Bürgerliche Wählergemeinschaft 39,3 % 6 28,9 5 30,8 5
CDU Christlich Demokratische Union Deutschlands keine Liste 12,2 2 14,4 2
Gesamt 100 % 15 100 16 100 17
Wahlbeteiligung 68,9 % 63,4 % 58,4 %

Bürgermeister


  • 1831–1842: Fidel Endres
  • 1842–1869: Johann Storck
  • 1870–1874: Josef Keller
  • 1874–1896: Josef Endres
  • 1896–1904: Gerhard Gams
  • 1904–1929: Wilhelm Endres
  • 1929–1945: Karl Mayer
  • 1946: Edwin Lutz
  • 1946–1969: Josef Fischer
  • 1969–2001: Karl-Friedrich Reiner
  • 2001–2009: Günther Former
  • Oktober 2009–Januar 2010 Rudolf Fischer
  • seit 2010: Henrik Wengert, Freie Wähler

Verwaltungsgemeinschaft


Owingen ist mit der Gemeinde Sipplingen und der Großen Kreisstadt Überlingen eine Vereinbarte Verwaltungsgemeinschaft eingegangen.


Wappen


Das Wappen wurde am 19. Mai 1981 durch den Landkreis genehmigt.

Blasonierung: „In Gold ein achtspeichiges, achtschaufliges rotes Mühlrad.“

Im 19. Jahrhundert zeigte ein Farbdruckstempel die Abbildung der hinter einer Getreidegarbe schräg gekreuzten landwirtschaftlichen Geräte Sense und Rechen. Aufgrund eines Vorschlages des Generallandesarchivs vom Jahre 1902 nahm die Gemeinde das jetzige Wappen an. Es soll auf die Mühle von Owingen hinweisen, die 1207 von Elisabeth von Owingen und ihren Söhnen an das Kloster Salem verkauft wurde. Die badischen Wappenfarben Rot und Gold erinnern daran, dass die Markgrafen von Baden dort schon vor 1200 Besitz hatten.


Partnergemeinde


Seit 1991 besteht die Partnerschaft zwischen der Gemeinde Owingen und der südfranzösischen Gemeinde Coudoux (nahe Marseille). Durch langjährige private Kontakte und nach intensiven Vorbereitungen unterzeichneten die beiden damaligen Bürgermeister Karl-Friedrich Reiner und Jean Lacreusette die Partnerschaftsurkunde.[17]


Kultur und Sehenswürdigkeiten


Die Ursprünglichkeit von Owingen liegt vor allem am Erhalt der historischen Bausubstanz – Es gibt viele Häuser im alten Stil, so dass das historische Ortsbild erhalten wurde. Ein breitausgeschildertes Radwanderwegenetz schafft unmittelbare Nähe zum Bodensee.[3] Durch die Gemeinde verläuft zudem der Jubiläumsweg Bodenseekreis und der Linzgauer Jakobsweg (Via Beuronensis).

Der Lyrikweg Owingen, angelegt für „Gedankengänge rund um Owingen“, führt als Rundweg in etwa eineinhalb Stunden Gehzeit vom Startpunkt am Rathaus Owingen in der Ortsmitte zu Aussichtsplätzen. Entlang des Weges laden sieben Gedichtstelen der Owinger Lyrikerin Gisela Munz-Schmidt zum Nachdenken ein.

Auf der Gemarkungsfläche gibt es mehrere Natur- und Landschaftsschutzgebiete, unter anderem den Heinz-Sielmann-Weiher beim Ortsteil Billafingen. Der Weiher hat drei kleine Inseln und bietet dadurch geschützte Brutmöglichkeiten für zahlreiche Vogelarten.

Beim Ortsteil Billafingen gibt es auch einen Dorf- und Naturlehrpfad mit 33 Stationen.[3]

PfarrkircheSt. Peter und Paul
Pfarrkirche
St. Peter und Paul

Bauwerke



Naturdenkmäler


Steinböcke der Steinbockzunft Taisersdorf
Steinböcke der Steinbockzunft Taisersdorf

In Owingen befindet sich der Birnensortengarten mit 300 vom Aussterben bedrohten Birnensorten.[3]


Regelmäßige Veranstaltungen



Wirtschaft und Infrastruktur


Die bis zum Zweiten Weltkrieg rein bäuerlich-handwerklich geprägte Gemeinde profiliert sich in jüngerer Zeit vor allem als Ferien- und Ausflugsort, es gibt aber auch einige mittelständische Unternehmen des produzierenden Gewerbes.[3] In der Gemeinde Owingen gibt es 35 Kleinbrenner (Stand: Dezember 2011).[21]


Verkehr


Von Überlingen, das über die Bundesstraße 31 und mit der Bahn zu erreichen ist, gelangt man über die Landesstraße 195 oder mit dem Bus nach Owingen. Die Gemeinde gehört dem Bodensee-Oberschwaben Verkehrsverbund (bodo) an.

Am Owinger Rathaus endet die fünfte und beginnt die sechste Etappe des Jubiläumswegs, eines 111 Kilometer langen Wanderweges, der 1998 zum 25-jährigen Bestehen des Bodenseekreises ausgeschildert wurde. Er führt über sechs Etappen durch das Hinterland des Bodensees von Kressbronn über Neukirch, Meckenbeuren, Markdorf, Heiligenberg und Owingen nach Überlingen.


Bildung


Owingen verfügt über eine Grundschule und insgesamt drei Kindergärten.


Persönlichkeiten



Söhne und Töchter



Ehrenbürger



Persönlichkeiten, die vor Ort gewirkt haben




Commons: Owingen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. Statistisches Landesamt Baden-Württemberg – Bevölkerung nach Nationalität und Geschlecht am 31. Dezember 2021 (CSV-Datei) (Hilfe dazu).
  2. Bekanntmachungen des Ministeriums des Inneren, für Digitalisierung und Kommunen Baden-Württemberg über die Genehmigung von sonstigen Bezeichnungen vom 1. September 2022 – Az.: IM2-2200-6/1, GABl. BW (2022), S. 819.
  3. Eva-Maria Bast: Owingen. „Ich fühle mich hier pudelwohl“. In: Die Region stellt sich vor. Wir sind hier. Sonderbeilage des Südkurier vom 19. November 2010, S. 8.
  4. Gemeinde Owingen. Abgerufen am 1. Januar 2022.
  5. Gemeinde Owingen. Abgerufen am 1. Januar 2022.
  6. Owingen: 1611 ha 21 a 95 
  7. Gemeinde Owingen. Abgerufen am 1. Januar 2022.
  8. Billafingen: 917 ha 3 a 43 
  9. Gemeinde Owingen. Abgerufen am 1. Januar 2022.
  10. Hohenbodman: 811 ha 14 a 45 
  11. Gemeinde Owingen. Abgerufen am 1. Januar 2022.
  12. Taisersdorf 333 ha 44 a 80 
  13. Daten- und Kartendienst der LUBW
  14. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 503.
  15. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 546.
  16. Ergebnis Gemeinderat Owingen 2019 (rz-kiru.de)
  17. Gemeinde Owingen. Abgerufen am 1. Januar 2022.
  18. Hans-Peter Walter (hpw): Knotenpunkt für Postkutschen. In: Südkurier vom 9. September 2010.
  19. Angelika Thiel: Taisersdorf anno dazumal. In: Südkurier vom 3. Juli 2010.
  20. Franz Bohnstedt: Der Schloßbühl von Owingen. In: Schriften des Vereins für Geschichte des Bodensees und seiner Umgebung, 79. Jg. 1961, S. 120–125 (Digitalisat)
  21. Südkurier-Grafik: Orlowski/ Quelle: Hauptzollamt Ulm: Zahl der Kleinbrenner. In: Hanspeter Walter (hpw): Das alte Monopol läuft aus. In: Südkurier vom 17. Dezember 2011

На других языках


- [de] Owingen

[en] Owingen

Owingen is a municipality in the district "Bodenseekreis" in Baden-Württemberg in Germany.

[ru] Овинген

Овинген (нем. Owingen) — коммуна в Германии, в земле Баден-Вюртемберг.



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