Oschatz [ˈoːʃats] ist eine sächsische Große Kreisstadt, nennt sich „die Stadt im Herzen von Sachsen“ und liegt etwa 55km östlich von Leipzig an der Bahnstrecke Leipzig–Dresden.
Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig. Weitere Bedeutungen sind unter Oschatz (Begriffsklärung) aufgeführt.
Oschatz liegt in hügeliger Umgebung im Tal der Döllnitz, die als linker Nebenfluss etwa 15km weiter östlich bei Riesa in die Elbe mündet. Oschatz liegt in einem waldreichen Gebiet mit dem Wermsdorfer Forst und dem Collmberg sowie der Dahlener Heide, die durch Rad- und Wanderwege erschlossen sind. Umliegende Gemeinden sind im Uhrzeigersinn: Liebschützberg, Naundorf, Mügeln, Wermsdorf und Dahlen.
Die durchschnittliche Lufttemperatur in Oschatz beträgt 8,6°C,[2] der jährliche Niederschlag 570Millimeter.[3]
Stadtgliederung
Die Stadt Oschatz gliedert sich neben dem Hauptort in folgende 14 Ortsteile:
Das Gebiet der heutigen Stadt ist seit der Jungsteinzeit besiedelt. Von der einstigen sorbischen und frühdeutschen Burgwardanlage in Altoschatz ging der aus dem Sorbischen stammende Ortsname Oscec (= Ozzec = Verhau) hervor. 1200 wurde ein Johannes de Ozzetz erwähnt, jedoch ist die Zuweisung zu Oschatz unsicher. Die sichere Ersterwähnung der Stadt stammt aus dem Jahr 1238, hier wurde Ozzechz in einer Urkunde des Markgrafen HeinrichIII. von Meißen genannt. Die älteste im Stadtarchiv befindliche Urkunde, ein Indulgenzbrief des Bischofs Conrad von Meißen, ist auf 1246 datiert. Im Jahr 1344 wurde die Bürgerwehr Die Geharnischten durch den Städtebund Oschatz, Torgau und Grimma erstmals erwähnt, seit 1365 ist auch ein Schulmeister überliefert. Eine „Vestung“ wurde in Oschatz 1377 erstgenannt, es wurde ein Stadtwachturm auf dem Gebiet des heutigen Museums errichtet. 1394 wurde der Stadt das Marktrecht zugesprochen.
Nach dieser Zeit des Wohlstands folgte die Stadtplünderung durch die Hussiten. Die Stadt wurde verwüstet und gebrandschatzt. Im Jahr 1451 besaß Oschatz das Meilenrecht, dies kann aus einem Innungsbrief der Schuhmacher belegt werden. Am Neumarkt wurde 1477 ein erstes Rathaus errichtet. 1478 schließlich erwarb die Stadt die eigene Gerichtsbarkeit vom Landesherren. Das heute noch bestehende Rathaus wurde in den Jahren von 1538 bis 1546 erbaut. Während der Reformation wurde Oschatz wie viele umliegende Städte protestantisch. Heute befinden sich Briefe von Luther, Melanchthon und Justus Jonas dem Älteren im Ratsarchiv. Um 1566 forderte die Pest unter 3000 Einwohnern in der Stadt 900 Tote.
Oschatz war 1583 von Hexenverfolgung betroffen. Leonhard Sihra geriet in einen Zaubererprozess und wurde erhängt.[4]
1616 ereignete sich der erste Stadtbrand, der 440 Häuser und Scheunen vernichtete. Es blieben lediglich 24 Häuser innerhalb der Stadtmauern unversehrt. Im Jahr 1626 war Oschatz mit 3500 Einwohnern siebtgrößte Stadt in Sachsen. In den Jahren von 1631 bis 1648 wurde die Stadt im Zuge des dreißigjährigen Krieges mehrere Male geplündert, Bürger wurden einquartiert oder kontributiert. Eine zweite Pestwelle forderte noch einmal etwa 2000 Opfer. Bis 1650 fiel die Einwohnerzahl auf 1700. Bei einer dritten und letzten Pest starben zwischen 1680 und 1682 noch einmal 658 Menschen, davon 231 Kinder.
Im Jahr 1683 wurde eine Poststation eingerichtet; der folgten 1724 steinerne Kursächsische Postmeilensäulen, die heute nicht mehr vorhanden sind. Während des Siebenjährigen Krieges trafen die Parteien unter anderem im Gefecht bei Oschatz zusammen. 1769 wurde die Schulpflicht für Kinder von fünf bis vierzehn Jahren in Oschatz eingeführt.
19. Jahrhundert bis heute
1801 wurde mit dem „Oschatzer Erzähler“ die erste Zeitung der Stadt herausgegeben. Während der Napoleonischen Herrschaft 1806–1813 gab es Truppenbewegungen durch die Stadt. Im April 1813 verweilte Johann Wolfgang von Goethe im Gasthof „Löwe“. 1818 wurde Oschatz Garnisonsstadt des sächsischen Schützenbataillons. Mit der Fertigstellung des Bahnhofes „Zschöllau / Oschatz“ 1838 bekam die Stadt Anschluss an die noch im Bau befindliche erste deutsche Ferneisenbahn, die Leipzig-Dresdner Eisenbahn, die schließlich 1839 fertiggestellt wurde. 1842 zerstörte ein zweiter Stadtbrand 375 Gebäude. Im Jahr 1867 wurde Oschatz Garnisonsstadt für das 1.Ulanenregiment in der 1.Königlich Sächsischen Division. 1875 wurde aus dem Gerichtsamt die Amtshauptmannschaft Oschatz gebildet. 1885 begann der Bau der Schmalspurbahnstrecke nach Mügeln, 1891 wurde die Schmalspurstrecke nach Strehla fertiggestellt. Das erste städtische Krankenhaus wurde 1895 am Stadtpark errichtet.
Von April bis Mai 1933 bestand im städtischen Ferienlager Pappenheim ein Konzentrationslager.
Am 1. Juli 1934 wurde der Ort Zschöllau eingemeindet. Ein Jahr später wurden der Oschatzer Fliegerhorst gebaut und eine Wehrkreisremonteschule gebildet. Während des Zweiten Weltkrieges von 1939 bis 1945 kam es zu keinen großen Kriegszerstörungen.
Vom Februar 1941 bis April 1945 befand sich in der Oschatzer Lutherstraße die Hauptverwaltung des Kriegsgefangenenlagers Stalag IV G der deutschen Wehrmacht. Von hier aus wurden Zehntausende von Kriegsgefangenen zur Zwangsarbeit im näheren und auch weiteren Umkreis verteilt.[5][6]
Am 26. April 1945 wurde Oschatz kampflos an die Alliierten übergeben. Am 5. Mai wurden diese durch sowjetische Truppen abgelöst.
Weitere Eingemeindungen erfolgten am 1. Juli 1950 mit Altoschatz und Ortsteilen sowie mit Striesa. Oschatz wurde 1952 Kreisstadt des aus der Amtshauptmannschaft gebildeten Kreises Oschatz, der im Bezirk Leipzig lag. 1976 begann der DDR-Wohnungsbau in Oschatz-West in Plattenbauweise und dauerte bis 1987 an. Am 1. Januar 1973 wurde Lonnewitz (mit Rechau und dem am 1. Juli 1950 eingemeindeten Zöschau) nach Oschatz eingemeindet. Merkwitz, Schmorkau (mit dem am 1. Juli 1950 eingegliederten Mannschatz) und Thalheim (mit Kreischa und dem seit dem 1. Januar 1936 zu Thalheim gehörenden Ort Saalhausen) kamen am 1. Januar 1974 hinzu. Die Stadt hatte 1979 insgesamt 18.804 Einwohner. Die 750-Jahr-Feier der Ersterwähnung 1238 fand 1988 statt.
Nach der Wende wurde 1990 der erste Stadtrat frei gewählt. Oschatz hatte nun 19.392 Einwohner. Am 1. Januar 1994 wurden als letzte Ortsteile Limbach und Leuben eingemeindet. Mit der Bildung des Landkreises Torgau-Oschatz verlor die Stadt den Kreissitz nach Torgau und wurde 1997 Große Kreisstadt. 2000 wurde 800-jähriges Ortsjubiläum gefeiert. In den Jahren von 2000 bis 2005 wurden Neu- und Altmarkt sowie das Rathaus rekonstruiert. 2006 richtete Oschatz die vierte sächsische Landesgartenschau aus. 2010 errang die Stadt Silber beim Bundeswettbewerb „Unsere Stadt blüht auf“.
Geschichte des Ortsnamens
„Oschatz, Oschitz, Ossatz, lat. Oschatium, Ositium, eine Stadt und Amt im Marggrafthum und Krayse Meissen, zwischen Meissen und Wurzen, an der Dölnitz oder Döltzsch, so bey Strehlen in die Elbe kommt. Der Name ist slavisch, und soll so viel, als Ost= oder Morgen=Licht bedeuten. So wird auch in einigen alten monumentis gefunden, als ob es etwan 1048 von dem Kayser HeinrichenIII unter dem Namen Ostzech, nebst Leißnig und Strehla dem Stifft Zeitz einverleibet worden, und im Pago Dalemenca gelegen sey; wie denn nicht weit von Oschatz das alte Städtlein Dalen oder Dahlen liegt, dessen Name eine Reliquie des gedachten Pagi zu seyn scheinet. Der Landgraff Friedrich mit dem Bisse von Thüringen und Marggraff zu Meissen, hat dieses Oschatz in besonderen Ehren gehalten, und gleichsam seinen Schatz zu nennen pflegen; wie er denn ein Franciscanerkloster allda gestifftet, ein Archidiaconat des Stifts Meissen, nebst 6 Canonicis dahin verleget, und auf einem Schlosse vor der Stadt davon noch Merckmahle übrig, öffters sein Vergnügen gehabt haben soll. Herzog George von Sachsen hat vorgehabt, ein Collegiat=Stifft hieher zu legen, hat auch zu Erbauung der Kirchen, Rathhauses und anderer Gebäude viel beygetragen. Sonst sollen die Hußiten übel daselbst gehauset haben. Im Jahre 1616 ist die Stadt fast gar abgebrannt, und ob sie sich zwar wieder in etwas erholet, ward sie doch 1632 von den Kayserlichen, und 1637 von den Schwedischen ausgeplündert, und das letzte Mal zugleich abgebrannt. Die Stadt ist Schrifftsäßig, und hat der Rath die Gerichte daselbst Pachtweise.“
Der Sage nach suchte der Kaiser nach einem Namen für die Stadt an der Döllnitz und fragte seine Frau: „Wie soll ich diese Stadt nur nennen?“ Darauf soll seine Frau geantwortet haben: „Oh Schatz…“.
Der Stadtrat setzt sich seit der Kommunalwahl vom 26. Mai 2019 wie folgt zusammen:
Partei
CDU
AfD
FWO
LINKE
GRÜNE
SPD
FDP
Gesamt
Sitze
7
6
5
3
2
2
1
26
Wappen, Flagge und Dienstsiegel
Die Große Kreisstadt Oschatz führt laut Hauptsatzung vom 1. Januar 2002 ein Wappen, eine Flagge und ein Dienstsiegel.
(1)Das Wappen zeigt auf gelbem Grund einen stehend schwarzen Löwen und 3rote Sterne. Es handelt sich hierbei offensichtlich um eine Variante des Meißner Löwen.
(2)Als Flagge führt die Große Kreisstadt Oschatz die Farben Schwarz/Gelb in Längsbahnen. Es kann auf dieser Flagge auch das Wappen angebracht sein.
(3)Ihr Siegel trägt Namen und Wappen der Stadt. Unter dieser Satzung gedruckt, beurkundet es seine Form.
Die Oschatzer Altstadt hat noch Teile des mittelalterlichen Mauerrings. Nach zwei großen Stadtbränden 1616 und 1842 stammt die heutige Bebauung überwiegend aus dem 19. Jahrhundert. Manches ist aber älter.
Bauwerke an Kirchplatz und Neumarkt
Das Rathaus wurde 1538 bis 1546 auf dem Grundstück eines seit 1477 von der Stadt erworbenen und als Rathaus genutzten Privathauses errichtet. Nach dem Brand von 1842 wurde beim Wiederaufbau nach Plänen von Gottfried Semper der Turm um mehrere Stockwerke erhöht, dagegen der Stufengiebel um eine Etage vermindert.[9][10]
Die zweitürmige St.-Aegidien-Kirche ist ein neugotisches Bauwerk aus den Jahren 1846–1849 auf dem Grund mittelalterlicher Vorgänger.[11]
Im Südturm der St.-Aegidien-Kirche liegt die bis 1968 bewohnte Türmerwohnung. Heute sind die drei kleinen Räume zu besichtigen, in denen zuletzt ein Türmer mit seiner vierzehnköpfigen Familie lebte.[12]
Vogtshaus, ursprünglich ein romanischer Bau aus dem Jahr 1180, mehrfach umgestaltet, von 1544 bis 1843 Zunfthaus der Tuchmacher.
Stadtschreiberei. Die heutige Gestalt des Gebäudes entstand weitgehend 1611 bis 1617.
Alte Stadtschule, heutiges Gebäude von 1629.
Rektorat, heutiges Gebäude von 1621.
Bauwerke in der übrigen Altstadt
Die Klosterkirche (St. Marien)[13] gehörte ursprünglich zu einem 1228 gegründeten Franziskanerkloster. Der heutige gotische Kirchenbau wurde 1428 errichtet, nach der Zerstörung der alten Kirche bei einem Hussitenvorstoß. Seit der Reformation diente das Gebäude zumeist nicht kirchlichen Zwecken, beherbergt aber seit 1924 nach Umbauten im Inneren wieder einen Andachtssaal und andere Räumlichkeiten der evangelischen Kirchengemeinde.[14]
Das Archidiakonat diente seit 1394 als Armenspital und umfasst auch die Elisabethkapelle aus dem Jahr 1410 mit Fresken.
Das Stadt- und Waagenmuseum ist ein Ensemble aus vier Gebäuden:
Ratsfronfeste, errichtet 1573/74, beherbergt unter anderem eine Folterkammer,
Amtsfronfeste, errichtet zwischen 1553 und 1556 als Wohnung des Fronboten,
Burschenhaus, beherbergt das Waagenmuseum,
Wachturm von 1377, zugänglich als Aussichtsturm, Teil der Stadtmauer.
Zu den Schätzen des Museums gehört ein Manuskript des Sachsenspiegels aus dem Jahr 1382.
Kleinere Objekte im Stadtbild
Marktbrunnen von 1588/89
ein Korbpranger von 1532 beim Rathausturm
Nachbildungen alter Meilensteine
von 1724 an der Ecke Brüderstraße/Leipziger Platz (ehemaliges Leipziger Tor)
von 1860 am ehemaligen Altoschatzer Tor (Original im Garten des Museums)
Bauwerke außerhalb der Altstadt
Schloss Osterland, „Wüstes Schloss“, Ruine einer vierflügeligen Schlossanlage aus dem 13. Jahrhundert, schon seit dem 14. Jahrhundert nicht mehr genutzt.
Kirche Altoschatz, 1330 Pfarrkirche, heutiges Gebäude aus dem 16. und 17. Jahrhundert.
Die Friedhofskirche St. Georg, gotische Saalkirche mit flacher Decke, 1583–1587 während einer Pestepidemie errichtet, heute städtische Trauerhalle.
Schloss Leuben, barocker Landsitz.
Verkehrsbauwerke
Döllnitzbahn, 750mm Spurweite, Alltags- und Museumsbetrieb, Schülerverkehr in das Thomas-Mann-Gymnasium während der Schulzeit
Brücke aus Textilbeton im Stadtpark, 8,6m lang und 2,5m breit. Sie ist die weltweit erste derartige Brücke, wurde an der TU Dresden entwickelt und zur Landesgartenschau 2006 errichtet.
Gedenkstätten
Ehrenmal im Stadtpark für die Opfer des Faschismus mit einer zusätzlichen Erinnerungstafel für französische Widerstandskämpfer, die 1984 angebracht wurde
Grabstätten und Gedenkstein auf dem Friedhof seitlich der Kapelle für 19 weibliche, überwiegend jüdische KZ-Häftlinge, die bei einem Todesmarsch von einem der Außenlager des KZ Buchenwald im April 1945 ums Leben kamen
Auf dem gleichen Friedhof befindet sich die Grabstätte des Widerstandskämpfers Erich Vogel
Gedenkstein an der Ecke Leipziger Platz/Friedrich-Naumann-Promenade zur Erinnerung an den Zwischenaufenthalt des KPD-Vorsitzenden Ernst Thälmann, bevor dieser in das Zuchthaus Bautzen überführt wurde
Gedenktafel am Haus Strehlaer Straße 5, gleichfalls Thälmann gewidmet, der 1944 im KZ Buchenwald ermordet wurde
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
Im Schienenverkehr hat Oschatz über den Bahnhof Oschatz Anschluss an die Bahnstrecke Leipzig–Dresden und die schmalspurige Döllnitzbahn über Mügeln nach Kemmlitz/Glossen.
Der öffentliche Personennahverkehr wird unter anderem durch den PlusBus des Mitteldeutschen Verkehrsverbund erbracht. Folgende Verbindungen führen ab Oschatz:
Des Weiteren hat Oschatz ein Stadtbussystem, das auf zwei Linien den Busverkehr der Stadt sichert. Zentrale Haltepunkte sind der Bahnhof sowie der innerstädtische Busbahnhof. Stadt- und Regionalbuslinien werden von der Nordsachsen Mobil betrieben.
Im Luftverkehr gibt es als Sonderlandeplatz den Flugplatz Oschatz. Der nächste große Verkehrsflughafen ist Leipzig/Halle.
Zudem hat Oschatz eine Autobahnanbindung an die Bundesautobahn 14 über die Ausfahrten Mutzschen, Leisnig oder Döbeln-Nord. Die Bundesstraße 6 führt durch die Stadt und die Bundesstraße 169 führt wenige Kilometer an Oschatz vorbei und dient der regionalen Anbindung an die A 14 sowie die Städte Döbeln (Richtung Chemnitz) und Riesa (Richtung Cottbus).
Ansässige Unternehmen
Größere ortsansässige Unternehmen sind das Betonwerk Oschatz, ein mittelständischer Fertigteilproduzent, die DOROW & Sohn KG im Bereich Großhandel Haustechnik, Stahl und Flüssiggas, der Elektrobau Oschatz, ein Hersteller von Zündeinrichtungen für Leuchtstofflampen, Frankenstolz, ein Zweigwerk eines mittelständischen Betten- und Matratzenproduzenten und die Oschatzer Fleischwaren GmbH. Des Weiteren gibt es die Oschatzer Waagen GmbH im Bereich der Entwicklung, Konstruktion, Fertigung und Service von Schütt-, Absack- und Behälterwaagen sowie Big-Bag-Befüll- und -Entleereinrichtungen, die P-D Glasseiden GmbH Oschatz, ein Hersteller von Endlos-Glasfasern für die Kunststoffverstärkung, das Unternehmen Pharma-Ei (Mannschatz), ein Zulieferer für die Produktion von Impfseren, sowie die Tyczka Totalgaz GmbH, u.a. ein Tanklager für Autogas für Umkreis von ca. 100 Kilometern. Im Ortsteil Lonnewitz befindet sich der Fach- und Versandhandel Musikhaus Korn.
Die Collm Klinik Oschatz GmbH ist mit 210 Betten ein Krankenhaus der Regelversorgung, Träger sind der Landkreis und die Asklepios Kliniken Verwaltungsgesellschaft mbH.
Sonstiges
Der „Academixer“ Jürgen Hart hat einmal die Frage, wo das reinste Sächsisch gesprochen wird, mit „Oschatz“ beantwortet, „weil sich hier die Einflüsse von Leipzig und Dresden mischen“.
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Stadt
Johann VI. von Saalhausen (1444–1518), Bischof von Meißen
Paul Mathesius (1548–1584), lutherischer Theologe, Professor der Theologie an der Universität Leipzig und Superintendent in Oschatz
Gottfried Cundisius (1599–1651), lutherischer Theologe, Professor an der Universität Jena und Superintendent in Oschatz
Martin Blochwitz (1602–1629), Mediziner, praktischer Arzt, Stadtphysikus in Oschatz
Johann Carl Friedrich von Brause (1729–1792), lutherischer Theologe, Superintendent von Oschatz
Carl Gottlieb Hering (1766–1853), Lehrer, Musiker (Organist) und Komponist, vertonte in Oschatz bekannte Kinderlieder
Carl August Gadegast (1791–1865), Landwirt und Schafzüchter, MdL
Theodor Günther (1823–1889), Rittergutsbesitzer in Saalhausen und konservativer Politiker, MdR, MdL
Georg von Metzsch-Reichenbach (1836–1927), sächsischer Politiker, Ministerpräsident, 1875–1880 Amtshauptmann in Oschatz
Ernst Ahnert (1859–1944), bedeutender Stenograf, u. a. von Reden und Tischgesprächen Bismarcks und der Friedensverhandlungen in Versailles (1919); lebte und wirkte von 1897 bis 1901 in Oschatz, davor in Zwickau und Varel/Friesland, danach in Dresden
Hermann Vogel von Frommannshausen (1873–1953), 1920–1934 Amtshauptmann in Oschatz
Wilhelm Kunze (1894–1960), 1945 unter sowjetischer Verwaltung Polizeichef und 2. Bürgermeister von Oschatz
Hermann Groine (1897–1941), seit 1934 NSDAP-Kreisleiter in Oschatz
Eugen Bönsch (1897–1951), einer der erfolgreichsten Jagdflieger der k.u.k. Luftfahrtruppen im Ersten Weltkrieg und im Zweiten Weltkrieg Befehlshaber des Flugplatzes Oschatz
Manfred Schollmeyer (* 1939), Mediziner, Frauenarzt, Chefarzt am Oschatzer Krankenhaus von 1974 bis 2004, Heimatforscher
Frank Kupfer (* 1962), Politiker, Landesminister und Fraktionsvorsitzender der CDU im Sächsischen Landtag
Siehe auch: Liste der Superintendenten in Oschatz
Ehrenbürger
Datum der Verleihung
Name
Geburtsjahr
Sterbejahr
Bemerkung
26. Februar 1839
Heinrich Karl Eichstädt
1771
1848
Altphilologe, Geheimer Hofrat in Jena
8. Januar 1842
Johann Friedrich Anders
1828
1842
Vorbild der Menschen im Jahr 1842
23. Dezember 1845
Carl Gottfried Grohmann
1784
1853
Hofsekretär und Kammerzahlmeister aus Dresden
4. Januar 1875
Ernst Wilhelm Stübel
1806
1889
Bürgermeister von 1853 bis 1874 in Oschatz
2. Oktober 1876
Gottlob Wilhelm Moritz Kopp
1815
1880
Stadtverordnetenvorsteher, Bankier, Sparkassen-Kassierer in Oschatz
27. April 1882
Dr. med. Franz Gustav Hase
1802
1885
praktischer Arzt in Oschatz
6. Juli 1888
Friedrich Wilhelm Lehmann
1814
1892
erster besoldeter Stadtrat von 1869 bis 1892 in Oschatz
19. November 1888
Gottlieb Ehrenfried Nitzsche
1813
1889
zweiter besoldeter Stadtrat von 1869 bis 1889 in Oschatz
31. Dezember 1891
Robert Carl Gadegast
1828
1907
Ökonomie- und Stadtrat, Rittergutsbesitzer
1. Oktober 1893
Dr. med. Ernst Moritz Siegert
1820
1896
Königlicher Stadtbezirksarzt in Oschatz
20. November 1893
Dr. med. h. c. Friedrich Wilhelm Bernhardt
1814
1900
Assistenz- und Stadtwundarzt
1. April 1895
Fürst Otto von Bismarck-Schönhausen
1815
1898
Reichskanzler
20. Juli 1895
Ernst Adolf Schmorl
1818
1907
Königlich Sächsischer Notar und Rechtsanwalt, Stadtrat
1. März 1909
Carl Gottfried Kutzsche
1845
1925
erster besoldeter Stadtrat 1892–1914 und stellv. Bürgermeister
29. Juni 1914
Ernst Robert Härtwig
1846
1931
Bürgermeister 1879–1914
30. Dezember 1921
Hans Julias Schmorl
1859
1940
Justizrat, Königlich Sächsischer Notar, Rechtsanwalt in Oschatz
1. Oktober 1932
Theodor Georg Schulze
1867
1943
erster besoldeter Stadtrat und Bürgermeister von 1923 bis 1932
27. Oktober 1995
Gertrud Käthe Lydia Ludwig
1905
2001
Initiatorin einer Demonstration von Oschatzern am 25. April 1945 zur kampflosen Übergabe der Stadt an die Alliierten
3. Oktober 2000
Andreas Hans Berthold Zehme
1938
Pfarrer i. R. (BVK)
5. Januar 2010
Dr. theol. Martin Kupke
1940
Superintendent des Kreises Oschatz 1986–1999, für seine Verdienste während der friedlichen Revolution im Herbst 1989
Quelle: „Rund um den Collm“ Ausgabe Nr. 11 (217) 1995
Kirchbuch Oschatz 1784 Nummer 106 Carl Gottfried Grohmann
Kirchbuch Oschatz 1771 Nr. 63 8. August geb. getauft 11. August Heinrich Carl Abraham ein Sohn von M. Johann Abraham Eichstädt, Archidiaconi
Literatur
Dietrich Zühlke (Hrsg.): Um Oschatz und Riesa (= Werte unserer Heimat. Band30). 1.Auflage. Akademie Verlag, Berlin 1977. (Inhaltsverzeichnis)
Cornelius Gurlitt: Oschatz. In:Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler des Königreichs Sachsen. 28. Heft: Amtshauptmannschaft Oschatz (II. Teil). C.C.Meinhold, Dresden 1905, S. 207.
Carl Samuel Hoffmann: Historische Beschreibung der Stadt, des Amtes und der Dioeces Oschatz in ältern und neuern Zeiten. mehrbändiges Werk, Oldecop, Oschatz 1815 ff. (Digitalisat).
Torsten Remus: Das romanische Vogtshaus in Oschatz. in: Yves Hoffmann, Uwe Richter (Hg.): Die Frühgeschichte Freibergs im überregionalen Vergleich. Städtische Frühgeschichte – Bergbau – früher Hausbau. Mitteldeutscher Verlag, Halle/Saale 2013, S. 417–432, ISBN 978-3-95462-132-3.
Martin Kühn: Die Privilegierte Scheibenschützengesellschaft zu Oschatz. Von einer Bürgerwehr zum Sportschützenverein des 21. Jahrhunderts. Norderstedt 2014.
Eine Überlieferung des Stadtgerichts Oschatz für den Zeitraum 1683–1838 zu Lokalverwaltung, Zivil- und Freiwilliger Gerichtsbarkeit sowie Gerichtsprotokollen befindet sich im Sächsischen Staatsarchiv, Staatsarchiv Leipzig, Bestand 20618 Stadt Oschatz (Stadtgericht).[15]
Friedrich Ludwig Müller (Hrsg.):Kurioses aus der Denkmallandschaft. Von irdischen und himmlischen Geschöpfen. Band1. Monumente Publikationen, Bonn 1998, ISBN 978-3-936942-69-9, S.20,21 (96S.).
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