Löbnitz ist eine Gemeinde im Norden von Sachsen an der Grenze zu Sachsen-Anhalt.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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51.59222222222212.46305555555686 | |
Basisdaten | ||
Bundesland: | Sachsen | |
Landkreis: | Nordsachsen | |
Höhe: | 86 m ü. NHN | |
Fläche: | 37,39 km2 | |
Einwohner: | 2100 (31. Dez. 2021)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 56 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 04509 | |
Vorwahl: | 034208 | |
Kfz-Kennzeichen: | TDO, DZ, EB, OZ, TG, TO | |
Gemeindeschlüssel: | 14 7 30 180 | |
Gemeindegliederung: | 4 Ortsteile | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Parkstr. 15 04509 Löbnitz | |
Website: | www.loebnitz-am-see.de | |
Bürgermeister: | Detlef Hoffmann (CDU) | |
Lage der Gemeinde Löbnitz im Landkreis Nordsachsen | ||
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Löbnitz liegt an der Mulde, zwischen der Leipziger Tieflandsbucht und der Dübener Heide. Nachbarorte von Löbnitz sind Delitzsch (14 km), Pouch (5 km), Bitterfeld (15 km), Bad Düben (9 km) und Badrina (8 km).
Im Westen der Gemeinde wurde bis 1991 im Tagebau Goitzsche Braunkohle gefördert. Die inzwischen gefluteten Tagebaurestlöcher wurden rekultiviert und zu einer Erholungslandschaft umgestaltet. So befindet sich jetzt im Westen der Gemeinde der 6,22 Quadratkilometer große Seelhauser See. Die Flutung wurde durch die Jahrhundertflut im August 2002 beschleunigt, da der Muldedeich zwischen Löbnitz und Pouch brach und das Muldehochwasser den Tagebau Goitzsche zum Überlaufen brachte.
Die Staatsstraße 12 von Bad Düben zur Landesgrenze bei Pouch führt durch Löbnitz. Südlich der Gemeinde verläuft die B 183a. Im Ortsteil Roitzschjora befindet sich ein als Verkehrslandeplatz ausgewiesener Flugplatz.
Bis 1964 existierte eine Fährverbindung über die Mulde nach Rösa.
1896 trat in Löbnitz eine Interessenversammlung zum Bau einer Bahnstrecke von Eilenburg nach Bad Düben zusammen, mit der die Gemeinde Anschluss an das Eisenbahnnetz erhalten hätte. Mit dem Bau wurde nie begonnen.
Ortsteile: Löbnitz, Roitzschjora, Sausedlitz, Reibitz
Löbnitz wurde 981[2] erstmals als oppidum Liubanici, neben weiteren Burgwarden an der Mulde, urkundlich erwähnt. Ursprünglich war es ein Lehen des Grafen Arsico, das damals von König Otto III. dem Bistum Meißen geschenkt wurde. Mindestens seit 1387 war die Familie von Schönfeldt Besitzer des Ortes.
Löbnitz wird noch 1605 in einem Steuerschockanschlag als Städtlein bezeichnet, verlor jedoch spätestens im Dreißigjährigen Krieg die Stadtrechte. Mit den zwei geteilten Rittergütern, Schloss- und Hofteil, gehörte Löbnitz bis 1815 zum kursächsischen Amt Delitzsch.[3] Durch die Beschlüsse des Wiener Kongresses kam der Ort zu Preußen und wurde 1816 dem Kreis Delitzsch im Regierungsbezirk Merseburg der Provinz Sachsen zugeteilt, zu dem er bis 1952 gehörte.[4] Die Kommune war bis zum Zusammenschluss 1836 in einen Schlossteil und einen Hofteil geteilt.[5]
Im Zuge der Kreisreform in der DDR 1952 wurde Löbnitz dem verkleinerten Kreis Delitzsch im Bezirk Leipzig zugeteilt, welcher 1994 im Landkreis Delitzsch aufging.[6] Seit 2008 gehört Löbnitz zum Landkreis Nordsachsen.
Goitzsche und Seelhausener See werden von einem asphaltierten Fahrrad- und Skaterweg umrundet (Gesamtlänge etwa 25 km). Vom Uferweg sind Bitterfeld mit dem Bitterfelder Bogen, Pouch mit dem historischen Roten Turm und Mühlbeck mit Strandanlage zu erkennen.
Löbnitz liegt am Rand der Dübener Heide (auf der anderen Muldeseite liegen die Gemeinden Rösa, Brösa und Pouch bereits im bzw. unmittelbar am Naturpark Dübener Heide). Die Mulde grenzt Löbnitz im Norden von den genannten Gemeinden ab und bildet gleichzeitig die Landesgrenze zu Sachsen-Anhalt. Längs des Muldedamms verläuft der Mulderadweg. Löbnitz ist an das Fernreitwegnetz angeschlossen.
Bürgermeister der Gemeinde Löbnitz war seit 2008 Axel Wohlschläger (CDU), der sich bei der Bürgermeisterwahl 2008 mit 56,1 % der Stimmen gegen Christine Schiemann (SPD) durchgesetzt hatte und 2015 wiedergewählt wurde. Er war 2015 der einzige Bewerber für das Bürgermeisteramt, deshalb wurde eine Mehrheitswahl durchgeführt, bei der die Wähler noch vier weitere Kandidaten vorgeschlagen wurden, welche insgesamt nur 15 Stimmen erhielten. Von 787 gültigen Stimmen entfielen 772 Stimmen (98,1 %) auf Axel Wohlschläger. Mitte Juni 2019 verstarb er nach langer schwerer Krankheit.[7][8]
Zur Bürgermeisterwahl am 1. Dezember 2019 ist der bis dahin stellvertretende Bürgermeister Detlef Hoffmann (CDU) zum neuen Bürgermeister gewählt worden.[9]
Seit der Gemeinderatswahl am 26. Mai 2019 verteilen sich die 16 Sitze des Gemeinderates folgendermaßen auf die einzelnen Gruppierungen:
Zu Ostern wird jährlich auf dem Sportplatz ein Osterfeuer errichtet.
Jährlich am 30. April findet auf dem Dorfplatz das Maibaumsetzen statt.
Im Reitstadion Löbnitz findet alljährlich im Juni das internationale Löbnitzer Reit- und Springturnier statt. Zugleich wird im Park das Parkfest veranstaltet.
Um die Weihnachtszeit findet jährlich der Löbnitzer Adventsmarkt auf dem Dorfplatz statt.
Auf dem Flugplatz Roitzschjora wurde in den Jahren 1999 bis 2016 am ersten Juli-Wochenende das With-Full-Force-Festival ausgerichtet.
Im Jahr 2017 wurde das Festival nach Ferropolis bei Gräfenhainichen verlegt, da die Durchführung des Festivals auf dem Flugplatz Roitzschjora und die damit einhergehenden, steigenden Sicherheitsanforderungen der örtlichen Ordnungsbehörden durch den Veranstalter nicht mehr gewährleistet werden konnten.[11]
2012 gab es während des Festivals wegen eines Blitzeinschlags 69 Verletzte.
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