Niddatal besteht aus den Stadtteilen Assenheim (mit der am 1. April 1957 in die Stadt Assenheim eingemeindeten gemeindefreien Gehöftgruppe Wickstadt), Bönstadt, Ilbenstadt und Kaichen.
Geschichte
Gemeindebildung
Am 1. Dezember 1970 fusionierten die Stadt Assenheim und die Gemeinden Bönstadt und Ilbenstadt im Zuge der Gebietsreform in Hessen freiwillig zur neuen Stadt Niddatal.[2] Das Dorf Kaichen kam am 31. Dezember 1971 hinzu.[3]
Ortsbezirke nach der Hessischen Gemeindeordnung wurden nicht errichtet.
Bevölkerung
Einwohnerstruktur 2011
Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Niddatal 9310 Einwohner. Nach dem Lebensalter waren 1698 Einwohner unter 18 Jahren, 3884 zwischen 18 und 49, 2001 zwischen 50 und 64 und 1719 Einwohner waren älter.[4] Unter den Einwohnern waren 496 (5,3%) Ausländer, von denen 205 aus dem EU-Ausland, 185 aus anderen Europäischen Ländern und 104 aus anderen Staaten kamen.[5] (Bis zum Jahr 2020 erhöhte sich die Ausländerquote auf 10,5%.[6]) Die Einwohner lebten in 3897 Haushalten. Davon waren 1038 Singlehaushalte, 1113 Paare ohne Kinder und 1373 Paare mit Kindern, sowie 306 Alleinerziehende und 69 Wohngemeinschaften. In 684 Haushalten lebten ausschließlich Senioren und in 2649 Haushaltungen lebten keine Senioren.[4]
Einwohnerentwicklung
Niddatal: Einwohnerzahlen von 1970 bis 2020
Jahr
Einwohner
1970
6.147
1973
7.846
1975
7.999
1980
8.184
1985
8.237
1990
8.347
1995
8.732
2000
8.813
2005
9.157
2010
9.211
2011
9.310
2015
9.470
2020
9.917
Quelle(n): LAGIS[7]; Hessisches Statistisches Informationssystem[6]; Zensus 2011[5] Ab 1970 einschließlich der im Zuge der Gebietsreform in Hessen eingegliederten Orte.
Die Kommunalwahl am 14. März 2021 lieferte folgendes Ergebnis,[9] in Vergleich gesetzt zu früheren Kommunalwahlen:[10][11][12]
Sitzverteilung in der Stadtverordnetenversammlung 2021
Insgesamt 31 Sitze
Linke: 2
SPD: 6
Grüne: 5
FDP: 2
CDU: 16
Parteien und Wählergemeinschaften
2021
2016
2011
2006
2001
%
Sitze
%
Sitze
%
Sitze
%
Sitze
%
Sitze
CDU
Christlich Demokratische Union Deutschlands
49,8
16
30,1
9
39,7
12
42,3
13
39,9
12
SPD
Sozialdemokratische Partei Deutschlands
20,7
6
44,6
14
35,5
11
37,1
12
35,9
11
Grüne
Bündnis 90/Die Grünen
17,5
5
8,6
3
15,5
5
7,2
2
8,5
3
FDP
Freie Demokratische Partei
7,2
2
11,5
3
1,6
1
4,3
1
—
—
Linke
Die Linke
4,8
2
5,2
2
—
—
—
—
—
—
FWG
Freie Wählergemeinschaft Niddatal
—
—
—
—
7,7
2
9,1
3
15,7
5
Gesamt
100,0
31
100,0
31
100,0
31
100,0
31
100,0
31
Wahlbeteiligung in%
57,6
56,9
49,0
47,2
56,6
Bürgermeister
Seit dem Jahr 1993 werden in Hessen die Bürgermeister für sechs Jahre direkt gewählt.[13]
Bei der am 15. März 2020 stattgefundenen Bürgermeisterwahl konnte sich Michael Hahn (CDU) im ersten Wahlgang mit 57,49% gegen 2 Mitbewerber durchsetzen. Nach Ablauf der Amtsperiode seines Vorgängers trat er am 1. Juli 2020 sein Amt für 6 Jahre an.[14]
Religion
Katholische Pfarrei St. Nikolaus in Wickstadt (für die Ortsteile: Assenheim, Bönstadt)
Katholische Pfarrgemeinde St. Maria, Petrus und Paulus in Ilbenstadt
Geschwister-Scholl-Schule (Grund-, Haupt- und Realschule mit Förderstufe)
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Siehe auch: Liste der Kulturdenkmäler in Niddatal
Steinerner Tisch bei KaichenBasilika in Ilbenstadt
Natur- und Kulturpark Niddatal
In Assenheim: Wissenspfad entlang der Flüsse Nidda und Wetter, Storchenweg (Rundwanderweg um Assenheim mit 3,8km Länge), Altes Rathaus, Schloss der Grafen zu Solms-Rödelheim und Assenheim, Lehrbiotop, Gehölzlehrpfad, historische Altstadt mit evangelischer Kirche, ehemalige Stadtmühle mit 45m hohem Siloturm in der Ortsmitte, zahlreiche Radwege kreuzen in Assenheim: Radfernweg R4, Apfelwein- und Obstwiesenroute, Keltenradroute, Rosenradweg.
In Bönstadt: Freizeitgelände u.a. mit großer Teichanlage, Brunnen, Langer Gang
In Kaichen: Der Steinern Tisch, alter Gerichtsplatz. Als Freigericht (Feme) gehörte es zu keiner Herrschaft. Hier wurde die Gerichtsbarkeit im Namen des Königs ausgeübt. Das Freigericht Kaichen war ein Blutgericht und befasste sich mit Verbrechen, die nur durch den Tod des Angeklagten gesühnt werden konnten. Außerdem war es ein Berufungsgericht.
In Ilbenstadt: Das Kloster Ilbenstadt wurde durch den Grafen Gottfried von Cappenberg hier 1123 als ein Männer- und ein Frauenkloster (Ober- und Nieder-Ilbenstadt) gestiftet. Dieses Prämonstratenserkloster ist die älteste geistliche Niederlassung in der Wetterau. Der erste Propst war Antonius, ein Schüler des heiligen Norbert. 1657 wurde das Kloster zur Abtei. Einer Sage zufolge soll es zwischen dem Männer- und dem Frauenkloster einen unterirdischen Gang gegeben haben. Aufbauend auf dieser Sage wurde 2005 die lokale Novellensammlung Das Ilbenstädter Dekameron erstellt. Das Kloster beherbergte von 1946 bis 1979 ein Erziehungsheim für Mädchen.
Die alte Ilbenstädter Abtei- und heutige Pfarrkirche St. Maria, Petrus und Paulus wird auch Dom der Wetterau genannt. Sie wurde 1929 durch Papst Pius XI. zur Basilica minor erhoben.
Die Wallfahrtskirche St. Gangolf in dem untergegangenen Dorf Sternbach wurde urkundlich bereits 778 in der so genannten Beatusurkunde erstmals erwähnt.
Der Jüdische Friedhof in Assenheim
Das Assenheimer Getreidesilo war in den 1940er Jahren das größte Getreidesilo in ganz Europa und Bestandteil der in den 1970er Jahren stillgelegten Walzenmühle. Auch heute noch dient der 45 Meter hohe Turm, der auf der ehemaligen Mühlinsel errichtet wurde, der Lagerung von Getreide.
Ende der 1960er Jahre wurde ein Bunker als Kommandozentrale für den Zivil- und Katastrophenschutz Frankfurts gebaut.[15] Die nicht mehr genutzte Einrichtung liegt zwischen den Stadtteilen Ilbenstadt und Kaichen, etwa 300m außerhalb von Ilbenstadt.
Jüdische Friedhöfe: In Assenheim und in Bönstadt befinden sich jüdische Friedhöfe mit erhaltenen Grabsteinen.
Freizeit- und Sportanlagen:
Hessischer Radfernweg R4
Niddaradweg
Hessische Apfelwein- und Obstwiesenroute
Verkehr
Niddatal ist durch den Bahnhof Assenheim an das RMV-Nahverkehrsnetz angeschlossen. Regionalzüge der DB Regio Mitte verkehren dort montagmorgens bis samstagabends annähernd stündlich bis halbstündlich in Richtung Friedberg und Hanau. Sonntags fahren die Züge in einem stark ausgedünnten Takt.
Der ehemalige Haltepunkt Erbstadt-Kaichen, der zu der Gemarkung Bönstadt gehört, wurde in den 1990ern auf Grund von fehlender Rentabilität, bedingt durch seine Distanz zu den beiden Orten, aufgegeben.
Weiterhin sind alle Stadtteile im Linienverkehr mit Bussen zu erreichen.
Vereine
Umwelt
Naturschutzbund Deutschland (NABU), Gruppe Niddatal/Florstadt e.V.
Kommunales
Freiwillige Feuerwehrvereine, (Fördervereine in allen Stadtteilen)
Bunker Ilbenstadt e.V.
Dorfentwicklung Kaichen (DEK) e.V.
Gesellschaft für Geschichte, Denkmalpflege und Landschaftsschutz Niddatal
Kultur
Ewaldshof e.V.
Kulturelles und Kommunales (KUK) Assenheim
Brauchtumspflege
Assenheimer Karnevalsgesellschaft Verein Humor 1914 e.V.
Weiberfassenacht Kaichen e.V.
Karnevalsverein Bieschder „Wissegickel“
Schützenverein Assenheim
Kinder und Bildung
Betreuungsschule „Mäusezahn“ der GSS e.V.
Betreuungsschule Schatzinsel e.V. der v.Eichendorff-Schule
Musik
Germania Sängerlust Bönstadt
Gesangverein EINTRACHT Kaichen 1888 e.V.
Männergesangverein EINIGKEIT Kaichen 1908 e.V.
Gesangverein Frohsinn Assenheim
Chorgemeinschaft Kaichen aus beiden o.g. Vereinen seit 2014
Zusammenschluss der Stadt Assenheim und die Gemeinden Bönstadt und Ilbenstadt im Landkreis Frieberg zur Stadt „Niddatal“ vom 11.November 1970. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1970 Nr.48, S.2252, Punkt 2242 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags[PDF; 5,6MB]).
Statistisches Bundesamt (Hrsg.):Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S.361.
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