Die Stadt liegt circa 28 km nordöstlich von Frankfurt am Main in der Wetterau. Durch das Stadtgebiet fließen Nidda und Horloff.
Nachbargemeinden
Florstadt grenzt im Norden an die Stadt Reichelsheim, im Nordosten an die Gemeinde Ranstadt, im Osten an die Gemeinde Glauburg, im Süden an die Gemeinde Altenstadt und die Stadt Niddatal sowie im Westen an die Stadt Friedberg.
Um 90 n. Chr. wurde während der Chattenkriege vom römischen Kaiser Domitian im Ortsteil Ober-Florstadt das Kastell Ober-Florstadt angelegt.
Nieder-Mockstadt wurde 930 erstmals urkundlich erwähnt.
1150 wurde der heutige Ortsteil Staden erstmals in einer Urkunde für die Stadt Goslar erwähnt und erhält 1304 die Stadtrechte.
1244 wurde der heutige Ortsteil Stammheim erstmals urkundlich erwähnt.
Leydthecken (Leidhecken) wurde im 12. Jahrhundert erstmals urkundlich erwähnt.
1365 erhielt Nieder-Florstadt von Kaiser Karl IV. die Stadtrechte.
Seit dem 27. März 2007 besitzt Florstadt wieder Stadtrechte.[2]
Gemeindebildung
Im Zuge der Gebietsreform in Hessen fusionierten am 1. Juli 1970 die bis dahin selbständigen Gemeinden Nieder-Florstadt und Ober-Florstadt freiwillig zur neuen Gemeinde „Florstadt“.[3] Staden kam am 31. Dezember 1971 hinzu. Leidhecken folgte am 1. Februar 1972. Mit der Eingliederung von Nieder-Mockstadt und Stammheim wurde die Reihe der Eingemeindungen am 1. August 1972 kraft Landesgesetz abgeschlossen.[4][5]
Ortsname
880 ist Florstadt als „Plagestat“ bezeugt. Der Name kann auf althochdeutschblaen (‚blasen‘, ‚wehen‘) zurückgehen und hieße dann so viel wie Windstadt. Der F-Anlaut ist erst im 11./12. Jh. („Flagestat“) nachzuweisen. In der zentralhessischen Mundart kam es dann zur Kontraktion -age- > o.[6]
Politik
Stadtverordnetenversammlung
Die Kommunalwahl am 14. März 2021 lieferte folgendes Ergebnis,[7] in Vergleich gesetzt zu früheren Kommunalwahlen:[8][9][10]
Sitzverteilung in der Stadtverordnetenversammlung 2021
Insgesamt 31 Sitze
SPD: 16
Grüne: 7
CDU: 8
Parteien und Wählergemeinschaften
2021
2016
2011
2006
2001
%
Sitze
%
Sitze
%
Sitze
%
Sitze
%
Sitze
SPD
Sozialdemokratische Partei Deutschlands
53,0
16
59,6
18
59,3
18
67,7
21
60,7
19
CDU
Christlich Demokratische Union Deutschlands
24,9
8
27,8
9
25,4
8
21,2
7
28,2
9
Grüne
Bündnis 90/Die Grünen
22,1
7
12,6
4
15,3
5
7,3
2
8,9
3
FDP
Freie Demokratische Partei
—
—
—
—
—
—
3,9
1
2,2
0
Gesamt
100,0
31
100,0
31
100,0
31
100,0
31
100,0
31
Wahlbeteiligung in%
54,1
53,5
51,2
54,4
58,8
Bürgermeister
Die vergangenen Bürgermeisterwahlen lieferten folgende Ergebnisse:
Jahr
Kandidaten
Partei
% Ergebnis
2018
Herbert Unger
SPD
86,05
Wahlbeteiligung in%
44,00
2012
Herbert Unger
SPD
90,56
Wahlbeteiligung in%
41,15
2006
Herbert Unger
SPD
90,8
Wahlbeteiligung in%
54,4
Jahr
Kandidaten
Partei
% Ergebnis
2000
Herbert Unger
SPD
62,4
Susanne Hofmeister
CDU
37,6
Wahlbeteiligung in%
67,0
1994
Heinrich Trupp
SPD
71,2
Wolfgang Schulz
CDU
16,2
Klaus Seipel
GRÜNE
12,6
Wahlbeteiligung in%
70,5
Bürgermeister Herbert Unger (SPD) wurde am 4. März 2018 mit 86,05% der Stimmen wiedergewählt. Er hatte keinen Gegenkandidaten.
Florstadt ist der Ort der Handlung im Roman Wäldchestag von Andreas Maier.
Kulturdenkmäler
Siehe dazu Liste der Kulturdenkmäler in Florstadt.
Die evangelische Kirche Stammheim wurde 1751 als Querkirche errichtet.[11]
Naturdenkmäler
Siehe dazu Liste der Naturdenkmäler in Florstadt.
Wirtschaft und Infrastruktur
Wirtschaftsstruktur
Florstadt ist überwiegend ein Wohnort für Pendler, die vor allem im Rhein-Main-Gebiet Arbeit finden. Örtliche Wirtschaftsbetriebe gibt es in der Landwirtschaft, im Handwerk, Handel und Dienstleistungsgewerbe.
Verkehr
Verkehrstechnisch ist das Stadtgebiet erschlossen durch die Bundesstraße 275 und die Bundesautobahn 45 mit der Anschlussstelle Florstadt (an der B 275 zwischen den Stadtteilen Nieder-Mockstadt und Staden).
Bildung
Karl-Weigand-Schule in Nieder-Florstadt
Grundschule Stammheim
Volkshochschule Friedberg Außenstelle Florstadt
Betreuungseinrichtungen
Kommunale Kindertagesstätte Staden
Kindertagesstätte "Sonnenschein" Stammheim
Kindergarten Lummerland Nieder-Florstadt
Kindergarten An der Nachtweide Nieder-Florstadt
Kindertagesstätte „Auenland“ Nieder-Florstadt
Betreuungsschule an der Karl-Weigand-Schule NFl
Schülerbetreuung Stammheim
Freizeit- und Sportanlagen
Hessischer Radfernweg R4
Limesradweg
Niddaradweg
Trimm-Dich-Pfad NFl
Ökologischer Lehrpfad
Persönlichkeiten
Karl Weigand (1804–1878), Germanist, Wortführer der historischen Rechtschreibung, geboren in Nieder-Florstadt
Anton Lux (1878–1953), Bürgermeister von 1945 bis 1953 und Landtagsabgeordneter, geboren in Nieder-Florstadt
Literatur
Nieder-Florstadt
Nieder-Florstadt, Aus der Geschichte einer Gemeinde in der Wetterau, Dieter Alt, Jürgen Reuss, Florstadt/Norderstedt 2005, ISBN 3-8334-2847-3 (2)
Die Geschichte der Pharmazie – Eine Chronik zum 50. Jahrestag der Nidda-Apotheke Nieder-Florstadt, Kurt Leidecker, Walburga Papsch, Florstadt 2002, ISBN 3-00-009005-3 (2)
100 Jahre SPD Niederflorstadt, Horst Neuwert, Florstadt 2003
100 Jahre Freiwillige Feuerwehr Nieder-Florstadt 1905–2005, Hrsg. Artur Fischbach, Robert Nolte, Florstadt 2005
Ober-Florstadt
Ober-Florstadt in der Wetterau – Aus der Geschichte eines alten Dorfes – 750 Jahre Laurentiuskapelle, HRSG: Kurt Leidecker, Hist. Archiv der Gemeinde Florstadt im Auftrag der Freiwillige Feuerwehr Ober-Florstadt, Ober-Florstadt 2001, ISBN 3-923907-05-2 (2)
Staden
Stadener Erinnerungen in Bildern, Verkehrsverein Staden, Florstadt 1978–79
Stammheim
Die Kirche im Dorf, Dokumentation zur 200-Jahr-Feier, Hrsg.: Ev. Kirchengemeinde Stammheim, Red.: Rolf Lutz, Peter Eickmann, Karin Weisswange, Florstadt/Frankfurt 2000, ISBN 3-9805862-1-9 (1)
Mein immergrünes Dorf – Vom Schicksal der Juden aus Stammheim in der Wetterau, Hedi Strauss, Johanna Voss, Hrsg. Gemeinde Florstadt, Florstadt 2004, ISBN 3-9805862-4-3 (1) (2)
750 Jahre Stammheim, Chronik von 1244–1994, Hrsg. Gemeinde Florstadt, Red. Rudolf H. Lummitsch, 1994 (2)
Zusammenschluß der Gemeinden Nieder-Florstadt und Ober-Florstadt im Landkreis Friedberg zur neuen Gemeinde „Florstadt“ vom 11.Juni 1970. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1970 Nr.26, S.1300, Punkt 1225 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags[PDF; 7,6MB]).
Gesetz zur Neugliederung der Landkreise Büdingen und Friedberg (GVBl. II 330-19) vom 11.Juli 1972. In: Der Hessische Minister des Innern (Hrsg.): Gesetz- und Verordnungsblatt für das Land Hessen. 1972 Nr.17, S.230, §1 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags[PDF; 1,2MB]).
Statistisches Bundesamt (Hrsg.):Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S.360–361.
Manfred Niemeyer (Hrsg.):Deutsches Ortsnamenbuch. De Gruyter, Berlin 2012, ISBN 978-3-11-018908-7, S.178.
Näheres dazu siehe Kathrin Ellwardt: Kirchenbau zwischen evangelischen Idealen und absolutistischer Herrschaft. Die Querkirchen im hessischen Raum vom Reformationsjahrhundert bis zum Siebenjährigen Krieg. Michael Imhof Verlag, Petersberg 2004, ISBN 3-937251-34-0
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