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Kempenich ist eine Ortsgemeinde im Landkreis Ahrweiler in Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Brohltal an, die ihren Verwaltungssitz in Niederzissen hat. Kempenich ist der größte Ort im oberen Brohltal und ein staatlich anerkannter Erholungsort.[2]

Wappen Deutschlandkarte

Basisdaten
Bundesland:Rheinland-Pfalz
Landkreis: Ahrweiler
Verbandsgemeinde: Brohltal
Höhe: 460 m ü. NHN
Fläche: 11,92 km2
Einwohner: 1854 (31. Dez. 2021)[1]
Bevölkerungsdichte: 156 Einwohner je km2
Postleitzahl: 56746
Vorwahl: 02655
Kfz-Kennzeichen: AW
Gemeindeschlüssel: 07 1 31 502
Gemeindegliederung: 2 Ortsteile
Adresse der Verbandsverwaltung: Kapellenstraße 12
56651 Niederzissen
Website: www.kempenich.de
Ortsbürgermeister: Dominik Schmitz (FWG)
Lage der Ortsgemeinde Kempenich im Landkreis Ahrweiler
Karte
Karte

Geographie


Die Gemeinde liegt im östlichen Randbereich der Hocheifel etwa acht Kilometer nordwestlich von Mayen. Die Hohe Acht erhebt sich etwa sieben Kilometer südwestlich von Kempenich, knapp zehn Kilometer östlich liegt der Laacher See.


Gemeindegliederung


Die Gemeinde besteht aus den beiden Ortsteilen Kempenich und Engeln. Der Ortsteil Engeln bildet zugleich einen Ortsbezirk.[3]

Zum Ortsteil Kempenich gehören auch die Wohnplätze Burg Kempenich (Villa), Heidnerhof, Hommeshof, Kreuzwäldchen, Lärchenhof, Rottlandhöfe und Stefanshof; zum Ortsteil Engeln die Wohnplätze Appentalerhof und Buchhof.[4]


Klima


Der Jahresniederschlag beträgt 808 mm. Die Niederschläge liegen im mittleren Drittel der in Deutschland erfassten Werte. An 65 % der Messstationen des Deutschen Wetterdienstes werden niedrigere Werte registriert. Der trockenste Monat ist der Februar, die meisten Niederschläge fallen im Juli. Im Juli fallen 1,4-mal mehr Niederschläge als im Februar. Die Niederschläge variieren nur minimal und sind extrem gleichmäßig übers Jahr verteilt. An nur 4 % der Messstationen werden niedrigere jahreszeitliche Schwankungen registriert.


Geschichte


Kempenich wurde 1093 erstmals urkundlich erwähnt. Richwin von Kempenich wird in der Stiftungsurkunde der Abtei Laach als Zeuge genannt.

Die Geschichte des Ortes ist eng verbunden mit der Geschichte der Burg Kempenich und der Herrschaft Kempenich. Als Institution der Herrschaft Kempenich war ein Landgericht ansässig, dass erst Ende des 18. Jahrhunderts aufgelöst wurde. Auf das Gerichtssiegel von 1596 geht das heutige Wappen der Ortsgemeinde zurück, der „Kempenicher Bauer“.

In den Jahren 1348 und 1666 wütete die Pest in Kempenich und Umgebung. Vier große Brände in 1661, 1753, 1847 und 1853 verwüsteten das Dorf. Einem Bombenangriff am 6. Januar 1945 fielen viele Menschen zum Opfer, zahlreiche Gebäude wurden zerstört.[5]


Territoriale Zugehörigkeit


Die Herrschaft und damit auch der Ort Kempenich war seit 1581 vom Trierer Kurfürsten Johann VII. an die Grafen von Elz verpfändet, 1777 wurde Kempenich unter Clemens Wenzeslaus in das Kurfürstentum Trier eingegliedert und das kurtrierische Amt Kempenich gebildet, Verwaltungssitz war jedoch in Mayen.[6]

Im Zusammenhang mit den Ersten Koalitionskrieg kam die Region 1794 unter französische Verwaltung und von 1798 an kam Kempenich zum Kanton Wehr im Arrondissement Bonn, das zum Rhein- und Moseldepartement gehörte. Kempenich wurde Sitz einer Mairie.[7]

Nachdem das Rheinland im Jahre 1815 aufgrund der Verträge des Wiener Kongresses an das Königreich Preußen kam, wurde Kempenich Sitz der Bürgermeisterei Kempenich in dem 1816 neu geschaffenen Kreis Adenau im Regierungsbezirk Koblenz. Zur Bürgermeisterei Kempenich gehörten die Gemeinden Engeln, Hausten, Kempenich, Lederbach, Leimbach, Morswiesen, Spessart, Wabern und Weibern.[6] Nachdem der Kreis Adenau im Jahre 1932 aufgelöst wurde, kam die Bürgermeisterei Kempenich (ab 1927 Amt Kempenich) zum Kreis Mayen (ab 1939 Landkreis Mayen) und im Rahmen der Gebietsreform am 7. November 1970 zum Landkreis Ahrweiler. Aus dem Amt Kempenich war 1968 vorübergehend die Verbandsgemeinde Kempenich entstanden, welche ebenfalls zum 7. November 1970 aufgelöst wurde. Die Ortsgemeinde Kempenich wurde der neu gebildeten Verbandsgemeinde Brohtal zugeordnet.[7][8]

Die bis dahin selbständige Ortsgemeinde Engeln wurde am 10. Juni 1979 mit damals 117 Einwohnern nach Kempenich eingemeindet.[8]


Pfarrei Kempenich


Die Pfarrei zu Kempenich ist sehr alt und gehörte zum Landkapitel Ochtendung im Kardener Archidiakonat in der Trierischen Diözese. Anfang des 19. Jahrhunderts waren außer Kempenich die Ortschaften Engeln, Hannebach (heute Ortsteil von Spessart), der Heulingshof bei Hannebach, Hausten mit Morswiesen, Hohenleimbach, Lederbach, Spessart, Wabern und Weibern eingepfarrt. Alle eingepfarrten Orte, Hausten und Morswiesen ausgenommen, besaßen Kapellen.

Heute gehören zur kath. Pfarrgemeinde St. Philippus und Jakobus die Filialgemeinden Engeln, Hannebach, Heulingshof, Hohenleimbach, Lederbach und Spessart. Seit dem 1. April 2004 gehört die Pfarrgemeinde zu dem damals neu geschaffenen Dekanat Brohltal-Remagen im Bistum Trier.

Die evangelischen Christen in Kempenich gehören zu der seit der Mitte des 19. Jahrhunderts bestehenden evangelischen Kirchengemeinde Adenau.


Einwohnerentwicklung


Die Entwicklung der Einwohnerzahl von Kempenich bezogen auf das heutige Gemeindegebiet; die Werte von 1871 bis 1987 beruhen auf Volkszählungen:[2]

JahrEinwohner
1815842
18351.040
18711.068
19051.296
19391.131
19501.225
19611.233
JahrEinwohner
19701.476
19871.582
19971.730
20051.914
20111.894
20171.869
20211.854[1]
Einwohnerentwicklung von Kempenich von 1815 bis 2017 nach nebenstehender Tabelle
Einwohnerentwicklung von Kempenich von 1815 bis 2017 nach nebenstehender Tabelle

Politik



Gemeinderat


Der Gemeinderat in Kempenich besteht aus 16 Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 in einer personalisierten Verhältniswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister als Vorsitzendem.

Sitzverteilung im gewählten Gemeinderat:[9]

JahrCDUFWGWG 1WG 2Gesamt
201959216 Sitze
201477216 Sitze
200977216 Sitze
2004573116 Sitze

Bürgermeister


Dominik Schmitz (FWG) wurde am 9. September 2019 Ortsbürgermeister von Kempenich.[10] Bei der Direktwahl am 26. Mai 2019 war er mit einem Stimmenanteil von 77,88 % für fünf Jahre gewählt worden.[11]

Der Vorgänger von Schmitz, Stefan Friedsam (CDU), hatte 2019 nicht erneut kandidiert.[12]


Ortsbezirk Engeln


Der Ortsbezirk Engeln hat gemäß der Hauptsatzung einen Ortsvorsteher, aber keinen Ortsbeirat.[3]

Michael Klein wurde am 9. September 2019 Ortsvorsteher von Engeln.[10] Bei der Direktwahl am 26. Mai 2019 war er mit einem Stimmenanteil von 86,09 % für fünf Jahre gewählt worden.[13]


Wappen


Wappen von Kempenich
Wappen von Kempenich
Blasonierung: „In Gold ein schwarzhaariger silberner Bauer mit rotem Hut, rotem Wams, roten Hosen und schwarzen Stiefeln, mit der Linken einem schwarzen Karrenpflug führend und mit der Rechten eine schräglinke schwarze Peitsche schwingend, rechts oben begleitet von einer gesichteten roten Strahlensonne.“

Das Recht zur Führung eines Wappens wurde der Ortsgemeinde vom Landkreis Ahrweiler am 31. März 1993 erteilt, nachdem ein Ratsbeschluss des Ortsgemeinderates vorangegangen war.


Verkehr



Kulturdenkmäler


In Kempenich befinden sich einige unter Denkmalschutz gestellte Kulturdenkmäler:[14][15]

Ortsteil Kempenich
Taufstein aus dem 13. Jahrhundert
Taufstein aus dem 13. Jahrhundert
Gemarkung Kempenich
Ortsteil Engeln
Gemarkung Engeln

Siehe auch: Liste der Kulturdenkmäler in Kempenich



Commons: Kempenich – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise


  1. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 2021, Kreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden (Hilfe dazu).
  2. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz: Mein Dorf, meine Stadt. Abgerufen am 12. Mai 2020.
  3. Hauptsatzung der Ortsgemeinde Kempenich. (PDF; 2.222 kB) § 2 Ortsbezirke. Ortsgemeinde Kempenich, 9. September 2019, abgerufen am 3. August 2020.
  4. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz (Hrsg.): Amtliches Verzeichnis der Gemeinden und Gemeindeteile. Stand: Februar 2022. S. 9 f. (PDF; 3,3 MB).
  5. Geschichte Kempenichs (Memento vom 5. Januar 2017 im Internet Archive)
  6. Karl Friedrich Wilhelm Dieterici: Mittheilungen des Statistischen Bureau's in Berlin, 1856, Seite 9
  7. Jakob Rausch: 150 Jahre Kreis Ahrweiler im Heimatjahrbuch 1966 des Kreises Ahrweiler
  8. Amtliches Gemeindeverzeichnis 2006 (Memento vom 22. Dezember 2017 im Internet Archive) (= Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz [Hrsg.]: Statistische Bände. Band 393). Bad Ems März 2006, S. 158, 164, 181 (PDF; 2,6 MB).  Info: Es liegt ein aktuelles Verzeichnis (2016) vor, das aber im Abschnitt „Gebietsänderungen – Territoriale Verwaltungsreform“ keine Einwohnerzahlen angibt.
  9. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Kommunalwahl 2019, Stadt- und Gemeinderatswahlen.
  10. Konstituierende Sitzung des Gemeinderates Kempenich. In: Rats- und Bürgerinformationssystem. Verbandsgemeindeverwaltung Brohltal, 9. September 2019, abgerufen am 3. August 2020.
  11. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Direktwahlen 2019. Abgerufen am 3. August 2020 (siehe Brohltal, Verbandsgemeinde, vorletzte Ergebniszeile).
  12. Einige neue Ortsbürgermeister im Brohltal gewählt. In: Blick Aktuell. 28. Mai 2019, abgerufen am 3. August 2020.
  13. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Direktwahlen 2019. Abgerufen am 3. August 2020 (siehe Brohltal, Verbandsgemeinde, letzte Ergebniszeile).
  14. Georg Dehio: Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler – Rheinland-Pfalz, Saarland. Deutscher Kunstverlag, München 1984, ISBN 3-422-00382-7
  15. Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz (Hrsg.): Nachrichtliches Verzeichnis der Kulturdenkmäler – Kreis Ahrweiler. Mainz 2022, S. 43 f. (PDF; 5,1 MB).
  16. Bernharduskapelle (Memento vom 4. Januar 2017 im Internet Archive)

На других языках


- [de] Kempenich

[en] Kempenich

Kempenich is a municipality in the district of Ahrweiler, in Rhineland-Palatinate, Germany.

[ru] Кемпених

Кемпених (нем. Kempenich) — коммуна в Германии, в земле Рейнланд-Пфальц.



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