Hünstetten ist eine Gemeinde im südhessischen Rheingau-Taunus-Kreis. Der Sitz der Gemeindeverwaltung befindet sich im Ortsteil Wallbach.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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50.2494444444448.1952777777778377 | |
Basisdaten | ||
Bundesland: | Hessen | |
Regierungsbezirk: | Darmstadt | |
Landkreis: | Rheingau-Taunus-Kreis | |
Höhe: | 377 m ü. NHN | |
Fläche: | 50,58 km2 | |
Einwohner: | 10.455 (31. Dez. 2021)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 207 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 65510 | |
Vorwahlen: | 06126, 06128, 06438 | |
Kfz-Kennzeichen: | RÜD, SWA | |
Gemeindeschlüssel: | 06 4 39 007 | |
LOCODE: | DE HU7 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Im Lagersboden 5 65510 Hünstetten | |
Website: | www.gemeinde-huenstetten.de | |
Bürgermeister: | Jan Kraus (Hünstetter Liste) | |
Lage der Gemeinde Hünstetten im Rheingau-Taunus-Kreis | ||
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Hünstetten liegt im Taunus nördlich des Hauptkamms zwischen Limburg und der Landeshauptstadt Wiesbaden.
Hünstetten grenzt im Norden an die Gemeinde Hünfelden, im Nordosten an die Stadt Bad Camberg (beide Landkreis Limburg-Weilburg), im Osten an die Stadt Idstein, im Süden an die Stadt Taunusstein sowie im Westen an die Gemeinden Hohenstein und Aarbergen (alle Rheingau-Taunus-Kreis).
Hünstetten besteht aus den Ortsteilen:
Die Einwohnerzahlen basieren auf Daten zum 31. Dezember 2018.[2]
Einwohner | ||
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Bechtheim | 900 |
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Beuerbach | 1169 |
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Görsroth | 1703 |
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Kesselbach | 1043 |
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Ketternschwalbach | 464 |
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Limbach | 670 |
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Oberlibbach | 713 |
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Strinz-Trinitatis | 926 |
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Wallbach | 1089 |
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Wallrabenstein | 2056 |
Gesamt 10.733
Eine Besiedlung im Beuerbacher Raum schon in der Steinzeit von 4400 v. Chr. bis 3500 v. Chr. gilt inzwischen als gesichert. Dies belegen Funde, die der Michelsberger Kultur zuzuordnen sind.[3]
Im Zuge der Gebietsreform in Hessen entstand die Gemeinde Hünstetten am 31. Januar 1971 durch den freiwilligen Zusammenschluss der sechs Gemeinden Beuerbach, Kesselbach, Ketternschwalbach, Limbach, Strinz-Trinitatis und Wallbach.[4] Am 1. Juli 1972 kam ebenfalls auf freiwilliger Basis Oberlibbach hinzu.[5] Am 1. Januar 1977 schließlich wurden Bechtheim, Görsroth und Wallrabenstein kraft Landesgesetzes eingemeindet.[6][7] Für alle ehemals eigenständigen Gemeinden wurden Ortsbezirke mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher gebildet.[8] Im zentral gelegenen Wallbach wurde für die Gemeindeverwaltung ein Neubaukomplex errichtet.
Die Kommunalwahl am 14. März 2021 lieferte folgendes Ergebnis,[9] in Vergleich gesetzt zu früheren Kommunalwahlen:[10][11][12]
Sitzverteilung in der Gemeindevertretung 2021 Insgesamt 31 Sitze
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Parteien und Wählergemeinschaften | 2021 | 2016 | 2011 | 2006 | 2001 | ||||||
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% | Sitze | % | Sitze | % | Sitze | % | Sitze | % | Sitze | |||
HüLi | Hünstetter Liste – Bürger für Hünstetten | 41,7 | 13 | 42,5 | 13 | 25,3 | 8 | – | – | – | – | |
SPD | Sozialdemokratische Partei Deutschlands | 20,1 | 6 | 26,0 | 8 | 36,6 | 11 | 50,7 | 14 | 56,6 | 17 | |
CDU | Christlich Demokratische Union Deutschlands | 19,0 | 6 | 21,4 | 7 | 25,5 | 8 | 35,5 | 10 | 31,4 | 10 | |
Grüne | Bündnis 90/Die Grünen | 15,9 | 5 | 10,1 | 3 | 12,6 | 4 | 10,4 | 3 | 9,4 | 3 | |
FDP | Freie Demokratische Partei | 3,3 | 1 | – | – | – | – | 3,4 | 1 | 2,6 | 1 | |
Gesamt | 100,0 | 31 | 100,0 | 31 | 100,0 | 31 | 100,0 | 31 | 100,0 | 31 | ||
Wahlbeteiligung in % | 59,6 | 58,4 | 57,2 | 58,1 | 59,8 |
Nach der hessischen Kommunalverfassung wird der Bürgermeister für eine sechsjährige Amtszeit gewählt, seit 1993 in einer Direktwahl, und ist Vorsitzender des Gemeindevorstands, dem in der Gemeinde Hünstetten neben dem Bürgermeister sieben ehrenamtliche Beigeordnete angehören.[13] Bürgermeister ist seit dem 1. Juni 2013 der am 16. Dezember 2012 in einer Stichwahl mit 55,0 Prozent der Stimmen gewählte Jan Kraus (HüLi).[14] Er wurde am 28. Oktober 2018 ohne Gegenkandidat mit 72,4 Prozent der Stimmen für eine zweite Amtszeit bis 2025 wiedergewählt.[15]
Die offizielle Blasonierung des vom Staatsarchiv Darmstadt im Dezember 1979 genehmigten Wappens lautet „In Gold ein roter Balken zwischen zwei roten Flanken, begleitet oben von vier (2,2), unten von sechs (2,2,2) blauen Doppel-T-Kopfschäften.“ Das redende Wappen wurde nach den Vorgaben der Gemeinde durch den Bad Nauheimer Heraldiker Heinz Ritt gestaltet. Die zehn Hünengräber (Fachbegriff: Dolmen) symbolisieren die zehn ehemals selbstständigen Gemeinden und der rote Buchstabe „H“ den Anfangsbuchstaben der 1972 entstandenen Großgemeinde. Der Querbalken des Buchstaben H stellt gleichzeitig die Hühnerstraße (Bundesstraße 417) dar, die 4 von 6 Ortsteilen trennt.[16]
Hünstetten unterhält seit 1976 partnerschaftliche Beziehungen zu Neukirchen am Großvenediger in Österreich.
Im Jahr 2020 ließ die Gemeinde Hünstetten den Hünstetter Kulturpfad anlegen, der an kulturell wertvollen Objekten aus allen Ortsteilen der Gemeinde vorbeiführen soll. Infotafeln informieren über die Objekte. Von den gut 60 Kulturdenkmälern in Hünstetten sind etwa 40 im Kulturpfad vertreten.[17] Der Kulturpfad wurde durch das Land Hessen und die EU gefördert.[18]
Hünstetten war ländlich geprägt und die Landwirtschaft spielt auch heute noch eine Rolle. Insgesamt jedoch hat sich die Gemeinde in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts zu einer Wohnsitzgemeinde gewandelt. Es gibt etwa 800 Arbeitsplätze am Ort; das bedeutet, dass die überwiegende Mehrheit der Arbeitnehmer ihren Lebensunterhalt außerhalb der Gemeinde verdient, bedingt durch die gute Straßenanbindung hauptsächlich im Rhein-Main-Gebiet.
Die Gemeinde ist mit der vier Kilometer entfernten Anschlussstelle Bad Camberg und der acht Kilometer entfernten Anschlussstelle Idstein der A 3 gut an das Fernstraßennetz angebunden. Zusätzlich verläuft die Bundesstraße 417 durch die Großgemeinde. Die Entfernung nach Wiesbaden beträgt 22 km, nach Mainz 26 km und nach Frankfurt 50 km.
Städte: |
Bad Schwalbach | Eltville am Rhein | Geisenheim | Idstein | Lorch | Oestrich-Winkel | Rüdesheim am Rhein | Taunusstein |
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Gemeinden: |
Aarbergen | Heidenrod | Hohenstein | Hünstetten | Kiedrich | Niedernhausen | Schlangenbad | Waldems | Walluf |