Das Gebiet der Gemeinde wird landschaftlich durch das mittlere Aartal mit seinen Seitentälern geprägt, die im Quartär die ausgeprägten Rumpf- und Trogflächen des Taunus stark zertalt haben. Der Aubach als größter Zufluss der Aar mündet auf dem Gemeindegebiet, ebenso der Battenbach. Oligozäne Brandungsgerölle (Vallendar Fazies) liegen den Altflächen bei Kettenbach und Hausen über Aar auf.
In der Fachwelt bekannt sind die Erosionsschluchten (Runsen) in weiten Teilen der Gemeinde, die aus historischer Zeit stammen.
Der überwiegende Teil der Gemeindefläche ist bewaldet. Hauptnutzungsart im Offenland ist der Ackerbau. In den Tälern befinden sich Dauergrünlandflächen, z.T. mit landschaftlich wertvollen Streuobstwiesen.
Im Zuge der Gebietsreform in Hessen fusionierten die bis dahin eigenständigen Gemeinden Daisbach, Hausen über Aar, Kettenbach, Michelbach, Panrod und Rückershausen am 31. Dezember 1970 freiwillig zur neuen Gemeinde Aarbergen.[3][4] Für jeden Ortsteil wurde durch die Hauptsatzung ein Ortsbezirk mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung eingerichtet.
Die Kommunalwahl am 14. März 2021 lieferte folgendes Ergebnis,[6] in Vergleich gesetzt zu früheren Kommunalwahlen:[7][8][9]
Sitzverteilung in der Gemeindevertretung 2021
Insgesamt 31 Sitze
SPD: 8
Grüne: 5
BL: 8
CDU: 10
Parteien und Wählergemeinschaften
2021
2016
2011
2006
2001
%
Sitze
%
Sitze
%
Sitze
%
Sitze
%
Sitze
CDU
Christlich Demokratische Union Deutschlands
33,3
10
41,4
13
40,1
12
41,8
13
34,9
11
SPD
Sozialdemokratische Partei Deutschlands
25,4
8
29,9
9
35,4
11
41,2
13
45,0
14
BL
Bürgerliste Aarbergen
24,7
8
15,9
5
8,4
3
9,0
3
14,2
4
Grüne
Bündnis 90/Die Grünen
16,6
5
12,8
4
16,0
5
7,9
2
5,9
2
Gesamt
100,0
31
100,0
31
100,0
31
100,0
31
100,0
31
Wahlbeteiligung in%
55,5
55,9
57,9
58,1
71,7
Bürgermeister
Nach der hessischen Kommunalverfassung wird der Bürgermeister für eine sechsjährige Amtszeit gewählt, seit 1993 in einer Direktwahl, und ist Vorsitzender des Gemeindevorstands, dem in der Gemeinde Aarbergen neben dem Bürgermeister zehn ehrenamtliche Beigeordnete angehören.[10] Bürgermeister ist seit dem 1. August 2019 der am 17. März 2019 mit 83,7 Prozent der Stimmen gewählte Matthias Rudolf (parteilos, Wahlvorschlag von SPD und CDU). Sein Vorgänger Udo Scheliga hatte nicht mehr zur Wiederwahl kandidiert und verstarb überraschend vor Ende seiner Amtszeit am 16. April 2019.[11][12]
Frühere Bürgermeister
2007 bis 2019: Udo Scheliga (CDU)
2001 bis 2007: Hartmut Bopp (SPD)
1971 bis 2001: Wolf Schrader (SPD)
Wappen
Der Gemeinde Aarbergen im Untertaunuskreis ist am 29.September 1972 vom Hessischen Minister des Innern ein Wappen mit folgender Blasonierung genehmigt worden:
In Blau über goldenem, durch Tannenreisschnitt abgeteiltem Schildfuß ein goldenes Schwert und ein goldener Schlüssel schräggekreuzt.[13]
Siehe auch: Liste der Kulturdenkmäler in Aarbergen
Kettenbach
Ev. Kirche – 1752 Die barocke Orgel („Schölerorgel“) von 1763 steht unter Denkmalschutz, letzte große Renovierung 1969/1970.
Michelbach
Wehrkirche auf dem Friedhof – 11. Jahrhundert oder früher (Hochmittelalterlicher Chorturm, Kreuzgewölbe, achteckiger Spitzhelm, runder Chorbogen). 1908 entweiht wegen Kirchenneubau. Seit 1958 wird die Kirche als vermutlich ältestes Gebäude Aarbergens als Trauerhalle genutzt.
Spätgründerzeitliche evangelische Kirche von 1908.
Unter Naturschutz stehende ca. 450 Jahre alte Linde auf dem Friedhof („Apostellinde“)
„Rahnstätter Hof“ (ehemaliges Hofgut), wieder aufgemauerter Brunnen mit einer Tafel, auf der die Geschichte in Kurzfassung zu lesen ist, unterhalb des Segelflugplatzes (erstmals 1194–98 erwähnt, 1870 wurde der Hof zur Auflösung freigegeben).[14]
Rückershausen
Ev. Kirche – um 1326 erbaut, im 18. Jh. umgestaltete Orgel von 1755
Sauerbrunnen „Antonius-Sprudel“, bekannt seit 1779 Kohlensäure-Sprudel-Säuerling, Tafel- und Heilwasser, (Gicht, Diabetes, Magen- und Darmkatarrh, Nierenspülung, Stoffwechselkrankheit)
Hausen über Aar
Malerische Aarbrücke aus Bruchsteinmauerwerk und mit gusseisernem Geländer von 1863.
Denkmalgeschütztes Ehrenmal von 1926 mit den Namen der Gefallenen aus beiden Weltkriegen.
Panrod
Ev. Kirche – um 1321 (spätromanischer Chorturm, gutes barockes Kruzifix)
Ringwall Altschloss – Ringwallanlage, vermutlich 8. bis 10. Jahrhundert
Daisbach
Kath. Kirche – erbaut 1690–1709 (Stiftung des Freiherrn von Galen, Erbkämmerei). Das Gotteshaus wird von katholischen und evangelischen Christen gleichermaßen genutzt.
Michelbach, Kettenbach, Hausen über Aar, Rückershausen
Durch die Gemeinde verläuft die 1894 eröffnete und denkmalgeschützte Aartalbahn, die Hessens längstes Baudenkmal ist und als herausragendes Beispiel einer aufwendig konzipierten deutschen Nebenbahn gilt. Im Sommerhalbjahr finden auf den Gleisen Draisinenfahrten des länderübergreifenden „Arbeitskreis Aartalbahn“ statt.[15]
Regelmäßige Veranstaltungen
Jedes Jahr findet im Herbst in allen Ortsteilen die traditionelle Kerb statt, die meist seit mehreren Generationen von Jugendlichen organisiert wird. In Michelbach heißt das Fest „Hammelkerb“, in Daisbach „Klaa Frankfurter Kerb“, in Hausen über Aar „Häuser Kerb“, in Panrod „Panröder Kerb“ und in Kettenbach seit 1927 „Schulweihkerb“.
In Rückershausen findet jährlich am letzten Dienstag im Oktober seit 1532 der „Rückershäuser Markt“ statt. Er ist eines der ältesten Feste der ganzen Region.
Der Gebirgstrachten-Erhaltungsverein Huiberg Weiß-Blau e.V.(GTEV) veranstaltet jährlich am zweiten Wochenende im Juni sein großes bayerisches Zeltfest im Michelbacher Brühl.
Während der Großveranstaltung „Fahr zur Aar“ ist die Aarstraße (Bundesstraße 54) von Taunusstein nach Diez alljährlich im Sommer für den Autoverkehr komplett gesperrt.
Michelbacher Weihnachtsmarkt, jährlich am zweiten Advent. Er findet im und vor dem Dorfgemeinschaftshaus und in der ev. Kirche statt (vormals auf der Hauptstraße und im Brühl).
Der MSC Michelbacher Hütte richtet jährlich überregionale Wettbewerbe auf dem Motocrossgelände in Aarbergen-Kettenbach aus.
Zusammenschluss von Gemeinden zur Gemeinde „Aarbergen“, Untertaunuskreis vom 3.Januar 1971. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1971 Nr.4, S.139, Punkt 159 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags[PDF; 6,3MB]).
Statistisches Bundesamt (Hrsg.):Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S.377.
Jahrbuch 2020 des Rheingau-Taunus-Kreises, Seite 182: Aarbergen. Eine Gemeinde im Schockzustand. Trauer und Bestürzung über den plötzlichen Tod von Udo Scheliga.
Genehmigung eines Wappens der Gemeinde Aarbergen, Untertaunuskreis vom 29.September 1972. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1972 Nr.42, S.1750, Punkt 1277 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags[PDF; 4,8MB]).
Stolz, C. (2011): Spatiotemporal budgeting of soil erosion in the abandoned fields area of the Rahnstätter Hof near Michelbach (Taunus Mts., Western Germany). - Erdkunde 65, 4: 355-370. PDF-Datei, 10,5 MB
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