Die Ortschaft Hagen ist ein Stadtteil von Neustadt am Rübenberge in der Region Hannover in Niedersachsen.
Hagen Stadt Neustadt am Rübenberge | ||
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Höhe: | 53 m ü. NHN | |
Fläche: | 9,87 km²[1] | |
Einwohner: | 1438 (31. Dez. 2020)[2] | |
Bevölkerungsdichte: | 146 Einwohner/km² | |
Eingemeindung: | 1. März 1974 | |
Postleitzahl: | 31535 | |
Vorwahl: | 05034 | |
Lage von Hagen in Niedersachsen | ||
![]() Altes Bahnhofsgebäude |
Hagen liegt östlich vom Grinderwald etwa 8,5 km nördlich von Neustadt. Durch das Dorf fließt der kleine Hagener Bach als westlicher Zufluss der Leine. Nachbarorte sind Borstel, Nöpke, Dudensen, Mariensee, Eilvese und Schneeren.
Hagen wird erstmals 1160 als Hachen urkundlich erwähnt.[3] Der Ort ist als frühe Rodesiedlung und damit als Vorläufer der im Stadtgebiet vertretenen Hagenhufendörfer einzustufen. Er ist als Teil eines wendischen Freiengerichts nachzuweisen. Im späten Mittelalter bis 1540 war Hagen nach Aufzeichnungen von Jakob Grimm auch Sitz eines Holzgerichts, das 14 Dörfer am Grinderwald umfasst hat. Dieses Gericht hatte alljährlich in Hagen getagt, ehe es um 1550 nach Wölpe verlegt bzw. geschlossen wurde.
In der Zeit des Dreißigjährigen Krieges erfolgte die Zerstörung von 20 der 26 vorhandenen Höfe sowie vermutlich auch der Kirche durch Brandschatzung. In den 1850er Jahren wurde das Kirchspiel Hagen aus dem Amt Wölpe in das Amt Neustadt eingegliedert.[4] Hagen gab 1912 seine Marktrechte auf. Ein wirtschaftlich sehr bedeutsames Ereignis für den Ort war der Bau des Bahnhofes im Jahr 1847. Der Haltepunkt Hagen (Han) an der Bahnstrecke Wunstorf–Bremen wurde 1997 verlegt und gleichzeitig die neue S-Bahn-Station gebaut.
Weltweite Bekanntheit erlangte 1914 die erste kabellose Telegrammübermittlung zwischen Europa und Amerika mittels Längstwellen (VLF) nach Errichtung des („Tele“)Funkenturm Eilvese im Eilveser Moor, westlich der B 6. Der Antennenmast stellte zu dieser Zeit mit 260 m das höchste Bauwerk des Deutschen Reiches dar und war ein einfaches Äquivalent zum Funkdienst auf dem Pariser Eiffelturm. Funktechnisch sich gegenseitig nicht störend wurde dazu in rechtwinkliger Anordnung der Mittelwellenfunk über eine fast 5 km lange erdparallele Leitungsantenne am Hagener Berg angelegt.
Im Schulwesen erfolgte 1951 der Schulneubau der zweiklassigen Schule und 1990 der Schulneubau der zweizügigen Grundschule.
Am 1. März 1974 wurde Hagen in die Stadt Neustadt am Rübenberge eingegliedert.[5]
Ein vorläufiger Höhepunkt seiner Geschichte wurde 1981 mit der 750-Jahr-Feier begangen. Zum Ereignis wurde eine Dorfchronik herausgegeben.
Als wichtiges Instrument der Weiterentwicklung des Ortes hat Hagen 1981/86 die Dorfentwicklungsplanung Hagen erstellt. Die Dorfgemeinschaft baute 1986 in Eigenleistung ein neues Spielkreisgebäude, dem sich 1995 der Bau des Kindergartens anschloss.
Das Dorf Hagen nahm 1998 erstmals am Landeswettbewerb „Unser Dorf soll schöner werden – Unser Dorf hat Zukunft“ mit Erfolg teil.
Durch die Gebietsreform im Jahre 1974 wurde Hagen ein Stadtteil von Neustadt a. Rbge. und bildet seitdem mit Borstel, Dudensen und Nöpke eine Ortschaft, die durch einen Ortsrat vertreten wird. Der Ortschaftsname lautet seit November 2011 Mühlenfelder Land.[1] Der Ortsrat setzt sich aus einer Ratsfrau und zehn Ratsherren zusammen. Im Ortsrat befinden sich zusätzlich 17 beratende Mitglieder.[7][8]
(Stand: Kommunalwahl 11. September 2016)
Sitzverteilung
Wahl | SPD | CDU | UWG-NRÜ |
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2016[7] | 5 Sitze | 5 Sitze | 1 Sitz |
2011[9] | 7 Sitze | 4 Sitze | – |
2006[10] | 5 Sitze | 4 Sitze | – |
Der Ortsbürgermeister ist seit 2016 Heinz-Günter Jaster (SPD). Sein Stellvertreter ist Norbert Schiller (CDU).[7][8]
Der Vorgänger vom jetzigen Ortsbürgermeister war von 2006 bis 2016 Günther Falldorf (SPD).[7]
Der Ort pflegt seit 1966 die Dorfpatenschaft mit der Kompanie 2/33 der Bundeswehr in Luttmersen.
→ Siehe: Liste der Baudenkmale in Hagen
Erste Grundlagen zur Förderung des Sports legte Hagen 1970 mit dem Bau der Turnhalle. Das wurde 1975 mit der Einweihung des Sportgeländes fortgesetzt, dem 1993 die Einweihung eines zweiten Sportplatzes auf der Sportanlage folgte. Die Einweihung eines neuen Schützenhauses schloss sich 1998 an.
Der Ort Hagen ist über die L192 mit Neustadt a.Rbg. verbunden. Der Haltepunkt Hagen (Han), der Bahnhofskategorie 6[12] an der Bahnstrecke Wunstorf–Bremen wird im Stundentakt von der S-Bahn Hannover bedient.
Linie | Verlauf | Takt |
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S 2 | Nienburg (Weser) – Linsburg – Hagen (Han) – Eilvese – Neustadt am Rübenberge – Poggenhagen – Wunstorf – Dedensen-Gümmer – Seelze – Letter – Hannover-Leinhausen – Hannover-Nordstadt – Hannover Hbf – Hannover Bismarckstraße – Hannover-Linden/Fischerhof – Hannover-Bornum – Empelde – Ronnenberg – Weetzen – Lemmie – Wennigsen (Deister) – Egestorf (Deister) – Kirchdorf (Deister) – Barsinghausen – Winninghausen – Bantorf – Bad Nenndorf – Haste (Han) Stand: Fahrplanwechsel Juni 2022 | 60 min |
Bevensen (mit Büren und Laderholz) |
Bordenau |
Eilvese |
Helstorf (mit Esperke/Warmeloh, Luttmersen und Vesbeck) |
Mandelsloh (mit Amedorf, Brase/Dinstorf, Evensen, Lutter, Niedernstöcken, Stöckendrebber und Welze) |
Mardorf |
Mariensee (mit Empede/Himmelreich und Wulfelade) |
Mühlenfelder Land (mit Borstel, Dudensen, Hagen und Nöpke) |
Neustadt |
Otternhagen (mit Averhoy, Basse, Metel und Scharrel) |
Poggenhagen |
Schneeren |
Suttorf