Dieser Artikel beschreibt die Gemeinde Guteborn in Brandenburg. Für den gleichnamigen Ortsteil der Gemeinde Ponitz im thüringischen Landkreis Altenburger Land siehe Guteborn (Ponitz).
Der Ortsname Guteborn wird auf die Bezeichnung eines idyllisch gelegenen Weihers zurückgeführt, der von einer unsichtbaren Quelle (Born) gespeist wird.
Der Ort, ein typisches Straßenangerdorf, wurde im Jahre 1349 das erste Mal schriftlich erwähnt. Zunächst gehörte der Ort zur Standesherrschaft Ruhland. Nach deren Zerfall bildete sich in Guteborn ein Erbrittergut heraus. Im Jahr 1575 wurde erstmals ein Schloss erwähnt. Dieses wurde im Laufe der Jahrhunderte zu einer den Ort prägenden Schlossanlage mit einem Park ausgebaut. Am 13. November 1918 dankte auf Schloss Guteborn König Friedrich August III. von Sachsen ab.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Schloss nicht zuletzt aus ideologischen Gründen beseitigt. Die Stallgebäude des Schlosses wurden fortan von einer LPG genutzt. Trotz des Abrisses blieben einige bauliche und landschaftliche Reste der Schlossanlage, wie Schmiede, Ställe, Kapelle und Teiche, erhalten.
Guteborn gehörte seit 1816 zum Kreis Hoyerswerda in der preußischen Provinz Schlesien. Da der Landkreis westlich der Oder-Neiße-Linie lag, wurde er 1945 Teil der sowjetischen Besatzungszone und in das Land Sachsen eingegliedert. Im Jahr 1952 kam Guteborn zum neugegründeten Kreis Senftenberg im DDR-Bezirk Cottbus (1990–1993 im Land Brandenburg). Seit der Kreisreform 1993 liegt die Gemeinde im Landkreis Oberspreewald-Lausitz.
Am 19. Mai 1974 wurde Guteborn nach Schwarzbach eingemeindet. Am 6. Mai 1990 wurde der Ort wieder zu einer selbstständigen Gemeinde.[3] Am 13. März 2012 wurde der Wohnplatz Sorgenteich aus der Stadt Ruhland nach Guteborn umgegliedert.[4]
Bevölkerungsentwicklung
Jahr
Einwohner
1875
300
1890
350
1910
400
1925
507
1933
573
1939
617
Jahr
Einwohner
1946
679
1950
747
1964
797
1971
784
1981
664
1985
668
Jahr
Einwohner
1990
673
1995
662
2000
666
2005
624
2010
580
2015
542
Jahr
Einwohner
2016
533
2017
528
2018
515
2019
520
2020
541
2021
519
Gebietsstand des jeweiligen Jahres, Einwohnerzahl: Stand 31. Dezember (ab 1991)[5][6][7], ab 2011 auf Basis des Zensus 2011
Politik
Gemeindevertretung
Die Gemeindevertretung von Guteborn besteht aus sieben Gemeindevertretern und dem ehrenamtlichen Bürgermeister. Die Kommunalwahl am 26. Mai 2019 führte zu folgendem Ergebnis:[8]
Wählergruppe
Stimmenanteil
Sitze
Wählergemeinschaft Guteborn
100%
7
Die Wählergemeinschaft Guteborn erreichte bei der Wahl acht Sitze. Da sich zur Bürgermeisterwahl am 26. Mai 2019 kein Bewerber für das Amt des Bürgermeisters fand, wählte die Gemeindevertretung aus ihrer Mitte Ralf Pavlik zum ehrenamtlichen Bürgermeister. Dessen Sitz als Gemeindevertreter bleibt daher unbesetzt.
Zur Bürgermeisterwahl am 26. Mai 2019 fand sich kein Bewerber für das Amt des Bürgermeisters. Entsprechend dem Brandenburgischen Kommunalwahlgesetz[10] wählte die Gemeindevertretung am 18. Juni 2019 aus ihrer Mitte Ralf Pavlik für eine Amtszeit von fünf Jahren[11] zum ehrenamtlichen Bürgermeister.[12]
Sehenswürdigkeiten und Kultur
Denkmale
In der Liste der Baudenkmale in Guteborn und in der Liste der Bodendenkmale in Guteborn stehen die in der Denkmalliste des Landes Brandenburg eingetragenen Denkmäler. An das 1948[13] gesprengte Schloss erinnern die Schlosskapelle, der Schlossteich und Reste des Schlossparks sowie der jetzige Landschaftspark.
Auf dem Dorfanger stehen ein Denkmal für die Gefallenen des Ersten Weltkriegs, ein Bismarckstein aus dem Jahr 1915 sowie ein Brunnen.
Bismarckstein
Schlossteich
Schlosskapelle
Gefallenendenkmal
Geschützte Natur
Die Liste der Naturdenkmale in Guteborn erfasst die besonders geschützten Einzelobjekte. Erwähnenswert sind auch der namensgebende „Gute Born“ östlich und eine weitere Quelle („Kühler Born“) südlich des Schlossteichs sowie den Ort umgebende Schutzgebiete.
Regelmäßige Veranstaltungen
Kinder- und Fischerfest jährlich am Sonnabend und Sonntag zu Pfingsten am Schlossteich, ausgerichtet vom Verein Angel und Freizeit 1985 Guteborn[14][15]
Diavorträge zur Geschichte[16] und geführte Wanderungen[17][18][19] organisiert der Verein Quellengemeinschaft Guteborn (landläufig auch Quellenverein genannt).
Kinder- und Heimatfest im Juli am Schlossteich mit einem Märchen-Theaterspiel, ebenfalls ausgerichtet von der Quellengemeinschaft Guteborn[20]
am letzten Juli-Wochenende ein Fußballfest oder Sportfest, ausgerichtet vomFSV 1920 Guteborn[21]
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
Guteborn liegt an der Landesstraße L 27 zwischen Ruhland und Grünewald. Die nächstgelegene Autobahnanschlussstelle ist Ruhland an der A13 Berlin–Dresden. Im nahe gelegenen Schwarzheide befindet sich ein Verkehrslandeflugplatz der Kategorie II.
Siehe auch: Liste der Straßen und Plätze in Guteborn
Bildung
Im Jahre 1906 wurde in Guteborn in der Ortsmitte eine Schule gebaut. Das Gebäude war ein Backsteinbau. Im Jahr 1958 wurde ein sogenanntes Schulkombinat gemeinsam mit Schwarzbach, Hermsdorf und Lipsa gebildet und bis zum Jahr 1967 am Ortsrand ein neues Schulgebäude errichtet, das den Namen des sowjetischen Kosmonauten German Titow erhielt. Diese Polytechnische Oberschule wurde 1990 nach der politischen Wende zu einer Gesamtschule. Aufgrund des Rückgangs der Schülerzahl wurde die Gesamtschule im Jahre 1992 in eine Grundschule umgewandelt, die noch heute existiert. Das Schulgebäude wurde von 2006 bis 2008 für etwa eine Million Euro durch das Amt Ruhland saniert, dabei wurde das Gebäude um einen Anbau erweitert.[22][23]
Persönlichkeiten
Robert Immanuel Berger (1805–1884), evangelischer Pfarrer und Schriftsteller, 1831 bis 1837 Kapellprediger für Guteborn[24]
Gabriele Meinel (* 1956), Mittel- und Langstreckenläuferin, in Guteborn geboren
Gabriele Theiss (* 1959), Politikerin (SPD), Abgeordnete im Landtag Brandenburg, in Guteborn geboren
Hartmut Handschak (* 1961), Politiker (parteilos), Landrat des Saalekreises, in Guteborn geboren
Steffen Ziegert (* 1963), Heimatforscher, lebte in Guteborn[25]
Literatur
Kluge: Guteborn. in: Scholz: Heimatbuch des Kreises Hoyerswerda. Verlag Ziehlke, Bad Liebenwerda 1925, S. 266–270 (Digitalisat)
Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Gemeinden 1994 und ihre Veränderungen seit 01.01.1948 in den neuen Ländern. Verlag Metzler-Poeschel, Stuttgart 1995, ISBN 3-8246-0321-7.
Amt für Statistik Berlin-Brandenburg (Hrsg.): Statistischer Bericht A I 7, A II 3, A III 3. Bevölkerungsentwicklung und Bevölkerungsstand im Land Brandenburg (jeweilige Ausgaben des Monats Dezember)
Torsten Richter(trt1): Glassand stehlen lohnt sich nicht in: Lausitzer Rundschau, Ausgabe Senftenberg, 21. September 2011; abgerufen am 30. September 2017
Oberpf. Dahlmann: Aus dem Jahrbuch der Gemeinde Ruhland f. 1906, Bl. 3 (Liste der Archidiakonen und Subdiakonen, die zugleich Kapellenprediger in Guteborn waren)
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