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Neupetershain, niedersorbisch Nowe Wiki , ist eine Gemeinde im Landkreis Oberspreewald-Lausitz im Land Brandenburg und Teil des Amtes Altdöbern. Sie gehört zum amtlichen Sorbischen Siedlungsgebiet.

Wappen Deutschlandkarte

Basisdaten
Bundesland:Brandenburg
Landkreis: Oberspreewald-Lausitz
Amt: Altdöbern
Höhe: 124 m ü. NHN
Fläche: 18,8 km2
Einwohner: 1223 (31. Dez. 2021)[1]
Bevölkerungsdichte: 65 Einwohner je km2
Postleitzahl: 03103
Vorwahl: 035751
Kfz-Kennzeichen: OSL, CA, SFB
Gemeindeschlüssel: 12 0 66 228
Adresse der Amtsverwaltung: Marktstraße 1
03229 Altdöbern
Website: www.neupetershain.de
Bürgermeisterin: Marita Theile
Lage der Gemeinde Neupetershain im Landkreis Oberspreewald-Lausitz
Karte
Karte

Geografie


Neupetershain liegt in der Niederlausitz im Lausitzer Seenland sowie im Naturpark Niederlausitzer Landrücken. Umliegende Gemeinden sind Drebkau, Welzow, Altdöbern, Neu-Seeland und Großräschen.


Gemeindegliederung


Zur Gemeinde Neupetershain gehören der bewohnte Gemeindeteil Neupetershain-Nord (Wiki) und die Wohnplätze Geisendorf (Gižkojce), Greschmühle (Grěšowy Młyn) und Neu-Geisendorf (Nowe Gižkojce).[2]

Die Gemeinde besteht aus drei Ortslagen, dem ursprünglichen Dorf Petershain (heute Neupetershain Nord), der 1905 gegründeten Industriegemeinde Neupetershain und aus Neu Geisendorf. Letztere entstand durch die bergbaubedingte Devastierung und Umsiedlung des Dorfs Geisendorf.


Geschichte



Neupetershain-Nord (Petershain)


Der Ursprung der Gemeinde liegt im Dorf Petershain (sorbisch Wiki), welches heute die Ortslage Neupetershain Nord bildet. Der sorbisch/wendische Ortsname Wiki ist mit Markt bzw. Getreidemarkt zu übersetzen. In der Meißener Bistumsmatrikel des Jahres 1346 wurde eine Mutterkirche in Petershain, innerhalb des Sedes Spremberg genannt. Dieser Eintrag stellt die Ersterwähnung des Orts dar. Die Besiedelung erfolgte im Zusammenhang der mittelalterlichen deutschen Ostsiedlung.


Neupetershain


Man kann davon ausgehen, dass der Ort Neupetershain ohne die 1870 erfolgte Eisenbahnanbindung der Bahnstrecke Großenhain–Cottbus wohl kaum entstanden wäre. Nach dem Entschluss, zwischen Großenhain, Senftenberg und Cottbus eine Eisenbahnverbindung zu bauen, wurden in gleichmäßigen Abständen Bahnhöfe für die jeweils umliegenden Dörfer vorgesehen. So kam es, dass zwei Kilometer entfernt vom ursprünglichen Petershain der Bahnhof mitten im Walde errichtet wurde. Am Mittwoch, den 20. April 1870, wurde die Eisenbahnlinie mit der Bahnstation Petershain eröffnet. Im Calauer Amtsblatt vom 4. September 1904 wurde der Beschluss des Kreisausschusses Calau vom 8. Juni 1904 veröffentlicht: In Erwägung, dass infolge des raschen Emporblühens zahlreicher Ansiedlungen – Fabriken, Hüttenwerke und Wohngebäude – am Bahnhof Petershain in einer erheblichen Entfernung vom Orte Petershain ein neuer und mit dem Orte Petershain in nur sehr geringer Beziehung stehender Komplex von Wohn- und Arbeitsstätten entstanden ist, in welchem bereits 214 Haushaltungen mit 1085 Seelen sich niedergelassen haben, …beschließt der Kreisausschuss: Die neue Gemeinde mit dem Namen „Neu Petershain“ soll mit dem 1. April 1905 als entstanden gelten. Die ersten betrieblichen Niederlassungen am Bahnhof erfolgten 1891 mit dem Bau einer Dampfziegelei durch den Gutsherren von Petershain. Die Firma Niederlausitzer Glashüttenwerke wurde 1896 durch den Inhaber Adolf Müller, Maximilian Hoffmann und Anton Held gegründet. Letztere waren es auch, die die ersten Mehrfamilienhäuser bauen ließen. Der Bau weiterer Glashütten war in Vorbereitung. Von 1957 bis 1960 wurde die katholische Kirche St. Elisabeth und Hl. Geist erbaut, sie war nach der heiligen Elisabeth von Thüringen und dem Heiligen Geist benannt und wurde am 11. September 2016 durch Bischof Wolfgang Ipolt profaniert.[3][4]


Neu Geisendorf


Die Ortslage entstand als Neugründung des abgerissenen Dorfs Geisendorf (sorbisch Gižkojce). Dieses Dorf befand sich östlich von Neupetershain und musste dem vorrückenden Tagebau Welzow-Süd weichen. Während das Gutsgebäude am alten Standort verblieb, restauriert wurde und als Kultur- und Begegnungszentrum des Vattenfall-Konzerns überregionale Bedeutung erlangt hat, wurden die Dorfbewohner nach Neupetershain umgesiedelt. 2001 wurde auf einer Ackerfläche am Nordrand der Ortslage von Neupetershain eine vollkommen neu errichtete Siedlung von den Geisendorfern bezogen. In diesem Zusammenhang erfolgte auch die Umgestaltung eines dort befindlichen ehemaligen Wasserturms zu einem Bürgertreff.


Verwaltungsgeschichte


Neupetershain gehörte 1817–1952 zum Landkreis Calau (bis 1947 in der preußischen Provinz Brandenburg, 1947–1952 im Land Brandenburg). 1952–1993 war die Gemeinde Teil des Kreises Calau (bis 1990 im DDR-Bezirk Cottbus, 1990–1993 wieder im Land Brandenburg). Seit der Kreisreform 1993 liegt sie im Landkreis Oberspreewald-Lausitz.


Bevölkerungsentwicklung


Jahr Einwohner
18750383
18900425
19102404
19252678
19333085
19393238
Jahr Einwohner
19463657
19503822
19643060
19712843
19812401
19852266
Jahr Einwohner
19902105
19951940
20001827
20051613
20101433
20151254
Jahr Einwohner
20161229
20171196
20181191
20191196
20201204
20211223

Gebietsstand des jeweiligen Jahres, Einwohnerzahl: Stand 31. Dezember (ab 1991)[5][6][7], ab 2011 auf Basis des Zensus 2011


Politik


Rathaus Neupetershain
Rathaus Neupetershain

Gemeindevertretung


Die Gemeindevertretung von Neupetershain besteht aus zehn Gemeindevertretern und der ehrenamtlichen Bürgermeisterin. Die Kommunalwahl am 26. Mai 2019 führte zu folgendem Ergebnis:[8]

Partei / Wählergruppe Stimmenanteil Sitze
Wählergruppe „JA“ Neupetershain 70,9 % 7
SPD 29,1 % 3

Bürgermeister


Theile wurde in der Bürgermeisterwahl am 26. Mai 2019 ohne Gegenkandidat mit 90,4 % der gültigen Stimmen für eine weitere Amtszeit von fünf Jahren[11] gewählt.[12]


Wappen


Das Wappen wurde am 17. Mai 2006 genehmigt.

Blasonierung: „Gespalten und schräglinksgeteilt von Rot und Gold; alles in verwechselten Farben: oben zwei schräglinke Glasmacherpfeifen, überdeckt im vorderen Feld von einem silbernen Glaskelch, unten eine schräglinke Sichel, deren silberne, nach oben zeigende Schneide eine Kornähre im hinteren Feld überdeckt.“[13]


Sehenswürdigkeiten


Dorfkirche Neupetershain-Nord
Dorfkirche Neupetershain-Nord

In der Liste der Baudenkmale in Neupetershain und in der Liste der Bodendenkmale in Neupetershain stehen die in der Denkmalliste des Landes Brandenburg eingetragenen Denkmale.


Verkehr


Neupetershain liegt an der Bundesstraße 169 zwischen Senftenberg und Cottbus.

Haltepunkt Neupetershain
Haltepunkt Neupetershain

Der Haltepunkt Neupetershain liegt an der Bahnstrecke Großenhain–Cottbus. Es verkehren Züge der Regionalexpresslinie RE 18 Cottbus–Dresden und der Regionalbahnlinie RB 49 Falkenberg (Elster)–Cottbus.

Von Neupetershain zweigte früher die Bahnstrecke Neupetershain–Hoyerswerda ab. Der Personenverkehr wurde 1961 eingestellt.


Persönlichkeiten



Söhne und Töchter der Gemeinde



Mit Neupetershain verbundene Persönlichkeiten



Literatur




Commons: Neupetershain – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. Bevölkerungsentwicklung und Flächen der kreisfreien Städte, Landkreise und Gemeinden im Land Brandenburg 2021 (Fortgeschriebene amtliche Einwohnerzahlen, bezogen auf den aktuellen Gebietsstand) (Hilfe dazu).
  2. Dienstleistungsportal der Landesverwaltung Brandenburg. Gemeinde Neupetershain
  3. Kirche auf Internetpräsenz der Pfarrei Großräschen
  4. Tag des Herrn (Zeitung), Ausgabe 41/2016 vom 9. Oktober 2016, S. 12
  5. Historisches Gemeindeverzeichnis des Landes Brandenburg 1875 bis 2005. Landkreis Oberspreewald-Lausitz. S. 22–25
  6. Bevölkerung im Land Brandenburg von 1991 bis 2015 nach Kreisfreien Städten, Landkreisen und Gemeinden, Tabelle 7
  7. Amt für Statistik Berlin-Brandenburg (Hrsg.): Statistischer Bericht A I 7, A II 3, A III 3. Bevölkerungsentwicklung und Bevölkerungsstand im Land Brandenburg (jeweilige Ausgaben des Monats Dezember)
  8. Ergebnis der Kommunalwahl am 26. Mai 2019
  9. Ergebnisse der Kommunalwahlen 1998 (Bürgermeisterwahlen) für den Landkreis Oberspreewald-Lausitz (Memento des Originals vom 19. April 2018 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.wahlen.brandenburg.de
  10. Marita Theile tritt Nachfolge von Wolfgang Müller an. auf www.amt-altdoebern.de
  11. Brandenburgisches Kommunalwahlgesetz, § 73 (1)
  12. Ergebnis der Bürgermeisterwahl am 26. Mai 2019
  13. Wappenangaben auf dem Dienstleistungsportal der Landesverwaltung des Landes Brandenburg

На других языках


- [de] Neupetershain

[en] Neupetershain

Neupetershain (Sorbian: Nowe Wiki) is a municipality in the Oberspreewald-Lausitz district, in southern Brandenburg, Germany.

[ru] Нойпетерсхайн

Нойпетерсхайн (нем. Neupetershain) — коммуна в Германии, в земле Бранденбург.



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