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Illkirch-Graffenstaden (deutsch Illkirch-Grafenstaden) ist eine französische Gemeinde mit 26.698 Einwohnern (Stand 1. Januar 2019) im Département Bas-Rhin in der Region Grand Est (bis 2015 Elsass). Sie liegt im Arrondissement Strasbourg.

Illkirch-Graffenstaden
Illkirch-Graffenstaden (Frankreich)
Illkirch-Graffenstaden (Frankreich)
Staat Frankreich
Region Grand Est
Département (Nr.) Bas-Rhin / Europäische Gebietskörperschaft Elsass (67)
Arrondissement Strasbourg
Kanton Illkirch-Graffenstaden
Gemeindeverband Eurométropole de Strasbourg
Koordinaten 48° 32′ N,  43′ O
Höhe 139–146 m
Fläche 22,25 km²
Einwohner 26.698 (1. Januar 2019)
Bevölkerungsdichte 1.200 Einw./km²
Postleitzahl 67400
INSEE-Code
Website www.illkirch.eu

Rathaus Illkirch

Die Gemeinde beherbergt einen Teil der Gebäude der Universität Straßburg sowie die International Space University auf dem weitläufigen Campus d’Illkirch im Osten der Stadt.


Geographische Lage


Illkirch-Graffenstaden liegt an der Ill und dem Canal du Rhône au Rhin (deutsch: Rhein-Rhône-Kanal). Es ist die drittgrößte Gemeinde im Gemeindeverband und die viertgrößte im Département Bas-Rhin.


Geschichte


Illkirch ist höchstwahrscheinlich eine fränkische Ortsgründung, ohne dass man das Gründungsdatum genau angeben könnte. Im Jahr 720 wird der Ort Ellofanum genannt, 826 schon Illechilechen, 1172 Illenkirchen und schließlich bekam er die heutige Bezeichnung, die sich auf den Fluss, der die Ortschaft durchquert, bezieht. Graffenstaden war ein Dorf, das neben Illkirch lag. Zwischen 1790 und 1794 wurden die beiden Orte aus wirtschaftlichen Gründen vereinigt.

Als Rudolf von Habsburg den Thron des Heiligen Römischen Reichs bestieg, erteilte er 1272 seinen Gefolgsleuten den Befehl, ihm gegen Ottokar II., den König von Böhmen, zu Hilfe zu kommen. Um sie für ihre geleisteten Dienste zu entschädigen, erhob er 1284 einige Einwohner Straßburgs in den Ritterstand. Es ist dies auch der älteste Titel, in dem „Gravenstaden vor der Hate“ erwähnt wird. Außerdem übertrug er seinem Vertrauten Bernhard von Müllenheim die Furt von Grafenstaden mit dem Recht, eine Maut zu erheben. Da es keine Brücke in Grafenstaden gab, konnte man nur über diese Furt den Fluss überqueren, was die Straßburger bis dahin kostenlos getan hatten. Diese Furt fiel 1391 an die Stadt Straßburg zurück; das als Maut eingenommene Geld musste jede Woche an die Stadt abgeliefert werden.

Illkirch wurde bekannt durch die Kapitulationsurkunde von Illkirch. Hans Georg von Zedlitz, einer der damaligen Stettmeister von Straßburg, der mit Maria Esther von Müllenheim verheiratet war, bemühte sich im Jahre 1681 um Hilfe aus dem Reich zur Abwendung der drohenden Eroberung der Reichsstadt durch die Soldaten des Königs Ludwig XIV. von Frankreich unter General Joseph de Montclar. Da diese ausblieb, musste er schließlich, um größeres Leid zu vermeiden, am 30. September 1681 die Kapitulationsurkunde von Illkirch mit unterschreiben.

Im Jahr 1886 wurde eine Pferdestraßenbahnlinie zwischen Straßburg und Grafenstaden eingerichtet, die im Jahr 1900 elektrifiziert wurde. 1959 wurde die Linie wie ein Jahr später das gesamte Straßburger Straßenbahnnetz aufgegeben. Nach knapp 40 Jahren wurde 1998 Illkirch-Graffenstaden wieder mit dem neuen Straßburger Straßenbahnnetz verbunden.


Demographie


Bevölkerungsentwicklung bis 1919
Jahr Einwohnerzahl Anmerkungen
18463208[1]
18804733am 1. Dezember, auf einer Fläche von 2242 ha, in 631 Wohnhäusern, davon 2621 Protestanten, 2038 Katholiken und 56 Israeliten[2]
18905228[1]
19056313[1]
19106522[1][3]

Illkirch-Graffenstaden ist eine der am schnellsten wachsenden Gemeinden Frankreichs, da ihre Bevölkerung innerhalb von 44 Jahren auf mehr als das Zweieinhalbfache angestiegen ist (1962: 9.607 Einwohner; 2006: 26.368 Einwohner).[4]

Jahr19621968197519821990199920062018
Einwohner960711.64816.33019.85722.30723.81426.36826.830

Wirtschaft und Infrastruktur


Im Ort war seit dem 19. Jahrhundert der Lokomotivhersteller Elsässische Maschinenbau-Gesellschaft Grafenstaden angesiedelt, der die Produktion 1965 aufgab. Die Firma Huron Graffenstaden führt die Maschinenbautradition als führender Hersteller von Werkzeugmaschinen fort.

Siemens unterhält in Graffenstaden die Flender-Graffenstaden S.A.S.[5]


Verkehr


In Illkirch-Graffenstaden endet die Linie A der Straßburger Straßenbahn. Graffenstaden liegt an der Eisenbahnstrecke Strasbourg–Colmar–Mulhouse und wird von der Regionalverkehrsgesellschaft TER Grand Est mit einigen Verbindungen bedient.

Durch den Süden der Gemarkung führt in Ost-West-Richtung die Route nationale 353.


Garnison


Die nach Jacques-Philippe Leclerc de Hauteclocque benannte Kaserne "Quartier Leclerc" wurde Mitte der 1960er Jahre erbaut. Sie beherbergte zunächst von 1966 bis 1976 das 12e régiment d'artillerie (12. Artillerieregiment) und von 1976 bis zu seiner Auflösung im Juni 2010 das 1er régiment du génie (1. Pionier-Regiment). Aktuell sind dort folgende Einheiten stationiert:


Armée de terre


Bundeswehr


Personen



Bildung


Die Stadt beherbergt die Ingenieurschule Télécom Physique Strasbourg.


Siehe auch



Literatur



Einzelnachweise


  1. M. Rademacher: Deutsche Verwaltungsgeschichte von der Reichseinigung 1871 bis zur Wiedervereinigung 1990. (Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006)
  2. Statistisches Büreau des Kaiserlichen Ministeriums für Elsaß-Lothringen: Ortschafts-Verzeichniß von Elsaß-Lothringen. Aufgestellt auf Grund der Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1880. C. F. Schmidts Universitäts-Buchhandlung Friedrich Bull, Straßburg 1884, S. 10, Ziffer 130.
  3. Illkirch-Grafenstaden, Elsass-Lothringen, in: Meyers Gazetteer, mit Eintrag aus Meyers Orts- und Verkehrslexikon, Ausgabe 1912, sowie einer alten Landkarte der Umgebung von Illkirch-Grafenstaden.
  4. Commune : Illkirch-Graffenstaden (67218) (Memento des Originals vom 29. April 2012 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.recensement.insee.fr, recensement.insee.fr
  5. Website der Flender-Graffenstaden S.A.S.
  6. www.deutschesheer.de
  7. Bundeswehrverwaltungsstellen im Ausland auf www.iud.bundeswehr.de


Commons: Illkirch-Graffenstaden – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikisource: Graben in der Topographia Alsatiae (Matthäus Merian) – Quellen und Volltexte

На других языках


- [de] Illkirch-Graffenstaden

[en] Illkirch-Graffenstaden

Illkirch-Graffenstaden (French pronunciation: ​[ilkiʁʃ gʁafənʃtadən]) is a commune in the Bas-Rhin department in Grand Est in north-eastern France. It is the second-largest suburb of the city of Strasbourg, and is adjacent to it on the south-southwest. Illkirch-Graffenstaden is one of the fastest-growing cities in France and probably in Europe, its population having more than doubled in fifty years (from 11,648 in 1968 to 26,780 in 2017).[2]

[fr] Illkirch-Graffenstaden

Illkirch-Graffenstaden (prononcé [ilkiʁʃ gʁafənʃtadən] ou [ilkiʁç gʁafənʃtadən] ; Ìllkìrich-Gràffestàde en alsacien) est une commune française du sud de Strasbourg appartenant à l’Eurométropole de Strasbourg située dans la circonscription administrative du Bas-Rhin et, depuis le 1er janvier 2021, dans le territoire de la collectivité européenne d'Alsace, en région Grand Est. Elle fait partie de la région culturelle et historique d'Alsace. Ses habitants se nomment les Illkirchois[3].

[ru] Илькирш-Граффенштаден

Ильки́рш-Граффенштаден (фр. Illkirch-Graffenstaden [ilkiʁʃ ɡʁafɛnʃtadɛn], эльз. Ìllkìrich-Gràffestàde) — город и коммуна на северо-востоке Франции в регионе Гранд-Эст[1] (бывший Эльзас — Шампань — Арденны — Лотарингия), департамент Нижний Рейн, округ Страсбур, кантон Илькирш-Граффенштаден[2]. До марта 2015 года коммуна и одноимённый кантон административно входили в состав округа Страсбур-Кампань.



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