world.wikisort.org - Österreich

Search / Calendar

Nikitsch (kroatisch Filež, ungarisch Füles) ist eine Gemeinde im Burgenland im Bezirk Oberpullendorf in Österreich mit 1413 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2022), von denen zirka 87 Prozent der Volksgruppe der Burgenlandkroaten angehören. Damit ist Nikitsch die Gemeinde mit dem größten Anteil an Kroaten im Burgenland.

Nikitsch
Filež
WappenÖsterreichkarte
Nikitsch (Österreich)
Nikitsch (Österreich)
Basisdaten
Staat: Österreich
Bundesland: Burgenland
Politischer Bezirk: Oberpullendorf
Kfz-Kennzeichen: OP
Fläche: 50,76 km²
Koordinaten: 47° 32′ N, 16° 40′ O
Höhe: 228 m ü. A.
Einwohner: 1.413 (1. Jän. 2022)
Bevölkerungsdichte: 28 Einw. pro km²
Postleitzahlen: 7302, 7361
Vorwahl: 02614
Gemeindekennziffer: 1 08 15
Adresse der
Gemeinde­verwaltung:
Hauptstraße 87
7302 Nikitsch
Website: www.gemeinde-nikitsch.at
Politik
Bürgermeister: Johann Balogh (SPÖ)
Gemeinderat: (Wahljahr: 2022)
(21 Mitglieder)
11
8
2
11 8 2 
Insgesamt 21 Sitze
  • SPÖ: 11
  • ÖVP: 8
  • FGM: 2
Lage von Nikitsch
Filež im Bezirk Oberpullendorf
Lage der Gemeinde Nikitsch im Bezirk Oberpullendorf (anklickbare Karte)
Lage der Gemeinde Nikitsch im Bezirk Oberpullendorf (anklickbare Karte)
Vorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan Imagemap
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria
[[Vorlage:Bilderwunsch/code!/C:47.535833333333,16.659166666667!/D:typische Gesamtansicht der Gemeinde Nikitsch
Filež!/|BW]]

Geografie


Die Gemeinde liegt im Mittelburgenland am Nikitschbach nur vier Kilometer von der ungarischen Grenze entfernt, fünfzehn Kilometer östlich von Oberpullendorf und zehn Kilometer südlich von Deutschkreutz.[1]


Gemeindegliederung


Das Gemeindegebiet umfasst folgende drei Ortschaften beziehungsweise gleichnamige Katastralgemeinden (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2022[2]):


Nachbargemeinden


Deutschkreutz
Großwarasdorf Ungarn
Frankenau-Unterpullendorf Lutzmannsburg

Geschichte


Vor Christi Geburt war das Gebiet Teil des keltischen Königreiches Noricum und gehörte zur Umgebung der keltischen Höhensiedlung Burg auf dem Schwarzenbacher Burgberg.

Später unter den Römern lag das heutige Nikitsch dann in der Provinz Pannonia.

Schon bei der ersten urkundlichen Erwähnung im Jahr 1150 als Uhec wurden in Nikitsch Kroaten und Slowenen genannt. Die letzte große Besiedlungswelle des Orts durch Kroaten fand zwischen 1565 und 1579 statt.

Der Ort gehörte wie das gesamte Burgenland bis 1920/21 zu Ungarn (Deutsch-Westungarn). Ab 1898 musste aufgrund der Magyarisierungspolitik der Regierung in Budapest der ungarische Ortsname Füles verwendet werden.

Nach Ende des Ersten Weltkriegs wurde nach zähen Verhandlungen Deutsch-Westungarn in den Verträgen von St-Germain und Trianon 1919 Österreich zugesprochen. Bei schweren Auseinandersetzungen zwischen Truppen der ungarischen Räterepublik und kroatischen Bauern in Nikitsch/Filež gab es zwei Todesopfer. Der Ort gehört seit 1921 zum neu gegründeten Bundesland Burgenland (siehe auch Geschichte des Burgenlandes).

1971 wurden aufgrund des Gemeindestrukturverbesserungsgesetzes[3] Nikitsch, Kroatisch Minihof und Kroatisch Geresdorf zur Großgemeinde Nikitsch zusammengeschlossen.


Bevölkerungsentwicklung



Kultur und Sehenswürdigkeiten



Bauwerke


Pfarrkirche Nikitsch
Pfarrkirche Nikitsch
Ost- bzw. Gartenfassade des Schlosses Nikitsch
Ost- bzw. Gartenfassade des Schlosses Nikitsch
Siehe auch: Liste der denkmalgeschützten Objekte in Nikitsch

Vereine



Wirtschaft und Infrastruktur



Wirtschaftssektoren


Von den 84 land- und forstwirtschaftlichen Betrieben des Jahres 2010 wurden 39 im Haupterwerb geführt. Diese bewirtschafteten mehr als zwei Drittel der Flächen. Dreizehn Prozent wurden von den sechs von juristischen Personen geführten Betrieben und zwanzig Prozent von Nebenerwerbsbetrieben bewirtschaftet.[4][5][6]

Wirtschaftssektor Anzahl Betriebe Erwerbstätige 2)
2011 2001 2011 2001
Land- und Forstwirtschaft 1) 84 152 60 76
Produktion 11 11 49 41
Dienstleistung 61 42 100 109

1) Betriebe mit Fläche in den Jahren 2010 und 1999, 2) Erwerbstätige am Arbeitsort


Arbeitsmarkt, Pendeln


Im Jahr 2011 lebten 551 Erwerbstätige in der Gemeinde, 132 von ihnen arbeiteten im Ort, 419 pendelten aus. Von anderen Gemeinden pendelten 77 Personen nach Nikitsch.[7]


Bildung


In der Gemeinde befinden sich zwei Kindergärten und zwei Volksschulen.[8]


Politik



Gemeinderat


Gemeinderatswahl 2022
 %
60
50
40
30
20
10
0
50,40
(−4,21)
36,69
(−3,56)
10,01
(n. k.)
2,70
(−2,44)
0,20
(n. k.)
SPÖ
ÖVP
FGM
TONIA1
KLART
2017

2022

Gemeindeamt Nikitsch
Gemeindeamt Nikitsch

Der Gemeinderat umfasst aufgrund der Anzahl der Wahlberechtigten insgesamt 21 Mitglieder.

Ergebnisse der Gemeinderatswahlen seit 1997
Partei 2022[9] 2017[10] 2012[11] 2007[12] 2002[13] 1997[13]
Sti. % M. Sti.%M. Sti.%M. Sti.%M. Sti.%M. Sti.%M.
SPÖ 765 50,40 11 77654,6112 76251,0411 78552,9712 79051,2311 66747,4710
ÖVP 557 36,69 8 57240,258 64443,139 62542,179 71946,6310 69449,4011
FGM 152 10,01 2 nicht kandidiert nicht kandidiert nicht kandidiert nicht kandidiert nicht kandidiert
TONIA1 41 2,70 0 735,141 875,831 nicht kandidiert nicht kandidiert nicht kandidiert
KLART 3 0,20 0 nicht kandidiert nicht kandidiert nicht kandidiert nicht kandidiert nicht kandidiert
Grüne nicht kandidiert nicht kandidiert nicht kandidiert 624,180 nicht kandidiert 443,130
FBL nicht kandidiert nicht kandidiert nicht kandidiert 100,670 nicht kandidiert nicht kandidiert
FPÖ nicht kandidiert nicht kandidiert nicht kandidiert nicht kandidiert 332,140 nicht kandidiert
Wahlberechtigte 1953 1817 1879 1888 1850 1787
Wahlbeteiligung 82,74 % 83,49 % 87,07 % 84,22 % 87,89 % 86,40 %
A1 Bürgerliste Toni Kuzmić

Gemeindevorstand


Neben Bürgermeister Johann Balogh (SPÖ) und Vizebürgermeister Herbert Hedl (ÖVP) gehören weiters die geschäftsführenden Gemeinderäte Christian Balogh (SPÖ), Franz Fazekas (ÖVP), Franz Klemen (SPÖ), Roland Ribarich (SPÖ) und Stefan Zvonarits (ÖVP) dem Gemeindevorstand an.[14]

Zu Ortsvorstehern wurden Roland Ribarich (SPÖ, für Minihof) und Franz Klemen (SPÖ, für Geresdorf) ernannt.[14]


Bürgermeister


Bürgermeister ist Christian Balogh (SPÖ), der seit 2022 der Gemeinde vorsteht.[15]

Bei der Wahl 2022 wurde Christian Balogh mit 54,08 Prozent der Stimmen im Amt bestätigt, das er im Juni 2022 von seinem Vorgänger Johann Balogh übernommen hatte.[9]

Amtsleiter ist seit 1. August 2017 Rudolf Satovich, der damit Rudolf Marko nach dessen Pensionierung nachfolgte.[16]


Chronik der Bürgermeister seit 1945

Quelle: Atlas-Burgenland[17]


Wappen


Das Wappen zeigt auf dem Siegelfeld:

„Eine mit der Schneide nach unten gerichtete schwebende Pflugschar, dahinter drei blättrige Weizenähren.“

Persönlichkeiten



Söhne und Töchter der Gemeinde



Persönlichkeiten mit Bezug zur Gemeinde




Commons: Nikitsch – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. Entfernungsrechner - Entfernung berechnen und darstellen. Abgerufen am 26. Oktober 2020 (deutsch).
  2. Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2022 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2022) (ODS)
  3. Landesgesetzblatt für das Burgenland 44/1970: Gesetz vom 1. September 1970 über Gebietsänderungen von Gemeinden (Gemeindestrukturverbesserungsgesetz) (PDF-Dokument; abgerufen am 1. Jänner 2018)
  4. Ein Blick auf die Gemeinde Nikitsch, Land- und forstwirtschaftliche Betriebe. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 26. Oktober 2020.
  5. Ein Blick auf die Gemeinde Nikitsch, Arbeitsstätten. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 26. Oktober 2020.
  6. Ein Blick auf die Gemeinde Nikitsch, Erwerbstätige. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 26. Oktober 2020.
  7. Ein Blick auf die Gemeinde Nikitsch, Pendler. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 26. Oktober 2020.
  8. Bildungseinrichtungen / Izobrazba u Filežu - Gemeinde Nikitsch. Abgerufen am 26. Oktober 2020.
  9. Gemeinderatswahlen 2022-10-02. Land Burgenland, abgerufen am 23. Oktober 2022.
  10. Land Burgenland: Wahlergebnis Nikitsch 2017 (abgerufen am 29. Dezember 2017)
  11. Land Burgenland: Wahlergebnis Nikitsch 2012 (abgerufen am 29. Dezember 2017)
  12. Land Burgenland: Wahlergebnis Nikitsch 2007 (abgerufen am 29. Dezember 2017)
  13. Land Burgenland: Wahlergebnis Nikitsch 2002 (abgerufen am 29. Dezember 2017)
  14. Bürgerliste TONIO: Sitzungen (abgerufen am 30. Dezember 2017)
  15. ORF Burgenland vom 9. September 2017: Nikitsch: Sinkende Einwohnerzahlen (abgerufen am 30. Dezember 2017)
  16. BVZ vom 3. August 2017: Satovich ist neuer Amtsleiter (abgerufen am 30. Dezember 2017)
  17. Atlas-Burgenland: Nikitsch (abgerufen am 30. Dezember 2017)
  18. Stefan René Buzanich: Das 18. und 19. Jahrhundert (mit einigen Ausblicken ins 20. Jahrhundert). In: Gemeinde Nikitsch, Ortsteil Kroatisch Minihof (Hrsg.): Mjenovo. Kroatisch Minihof. Kroatisch Minihof 2013, S. 90.
  19. Stefan René Buzanich: Kleine Beiträge zur Geschichte von Kroatisch Minihof im 18. und 19. Jahrhundert. Mit einem Beitrag von Dr. Felix Tobler. Wien 2019, S. 2–8.
  20. Stefan René Buzanich: Kleine Beiträge zur Geschichte von Kroatisch Minihof im 18. und 19. Jahrhundert. Mit einem Beitrag von Dr. Felix Tobler. 2., überarbeitete und erweiterte Fassung Auflage. Wien 2021, S. 16.

На других языках


- [de] Nikitsch

[en] Nikitsch

Nikitsch (German pronunciation: [ˈnɪkɪt͡ʃ] (listen); Croatian: Filež; Hungarian: Füles) is a town in the district of Oberpullendorf in the Austrian state of Burgenland in Austria. About 87% of the town's inhabitants are Burgenland Croats, the highest percentage of any town in Burgenland. In 1971, the towns of Kroatisch Geresdorf (Gerištof, Gyirót), Kroatisch Minihof (Mjenovo, Malomháza), and Nikitsch were merged to form the present town.

[ru] Никич (Австрия)

Никич (нем. Nikitsch) — община (нем. Gemeinde) в Австрии, в федеральной земле Бургенланд.



Текст в блоке "Читать" взят с сайта "Википедия" и доступен по лицензии Creative Commons Attribution-ShareAlike; в отдельных случаях могут действовать дополнительные условия.

Другой контент может иметь иную лицензию. Перед использованием материалов сайта WikiSort.org внимательно изучите правила лицензирования конкретных элементов наполнения сайта.

2019-2025
WikiSort.org - проект по пересортировке и дополнению контента Википедии