Hornstein (kroatischVorištan, ungarischSzarvkő)[1] ist eine Marktgemeinde mit 3091 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2019) im Bezirk Eisenstadt-Umgebung im Burgenland in Österreich. Im Ort gibt es es eine große Anzahl von Angehörigen der burgenlandkroatischen Volksgruppe.
Lage von Hornstein kroatischVorištan im Bezirk Eisenstadt-Umgebung
Lage der Gemeinde Hornstein (Burgenland) im Bezirk Eisenstadt-Umgebung (anklickbare Karte)Vorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan Imagemap
Hornstein ist der einzige Ort in der Gemeinde. Es gibt aber auch eine abgesetzte Wochenendhaussiedlung mit dem Namen „Seesiedlung Hornstein“, die direkt am Neufelder See liegt (befindet sich an der Grenze vom Hornsteiner Hotter).
Nachbargemeinden
Hornstein grenzt an die folgenden zehn Nachbargemeinden:
Aufnahmeblätter der Landesaufnahme um 1873: Ortskern (rechts unten) und nördliche Umgebung
Vor Christi Geburt war das Gebiet Teil des keltischen Königreiches Noricum und gehörte zur Umgebung der keltischen Höhensiedlung Burg auf dem SchwarzenbacherBurgberg.
Unter den Römern lag das heutige Hornstein dann in der Provinz Pannonia.
Der Ort wurde erstmals 1271 als terra zorm urkundlich erwähnt. 1365 kaufte Familie Kanizsay von der Familie Wolfurt die Burg in Hornstein, die sie unter anderem durch den Erwerb von Gütern von NikolausII. von Pöttelsdorf, der Herren von Roy sowie der Familie Gutkeled zu einer Herrschaft ausbauten. Die Kanizsay nannten sich danach auch Grafen von Hornstein.
Hornstein gehörte wie das gesamte Burgenland bis 1920/21 zu Ungarn (Komitat Sopron). Der deutsche Ortsname ist die Spiegelübersetzung der ungarischen mittelalterlichen Version Szarvkő (Zorwku, 1347; Zarwku, 1364; Harrenstein, 1415; Hornstheyn, 1485).
Das Marktrecht wurde dem Ort bereits vor 1555 erteilt und 1651 sowie um 1845 erneuert. Beim Türkenkrieg 1529 wurde der Ort zerstört und 1532 erfolgte eine Neubestiftung mit Kroaten.[2]
Nach Ende des Ersten Weltkriegs wurde nach zähen Verhandlungen Deutsch-Westungarn in den Verträgen von St.Germain und Trianon 1919 Österreich zugesprochen. Der Ort gehört seit 1921 zum neu gegründeten Bundesland Burgenland (siehe auch Geschichte des Burgenlandes).
Bevölkerungsentwicklung
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Die alte Schule in HornsteinTheresienkapelleEsterhazysche Gutsverwaltung
Sieheauch:Liste der denkmalgeschützten Objekte in Hornstein
Burgruine: 1340 erbaut, um 1760 zerstört – daher nur Reste vorhanden
Katholische Pfarrkirche Hornstein hl. Anna: 1776 bis 1782 erbaut, besitzt ein Rokoko-Tabernakel
Pietà-Säule: 1715 errichtet
Theresienkapelle: 1847 erbaut, nach Verfall 1875 bis 1877 neu erbaut und 1956 restauriert
Kreisverkehr mit Monument: zeigt Symbolik des Ortsnamens Hornstein mit einem Horn aus Bronze (gegossen von Alfred Zöttl) auf einem Stein[3]
Wirtschaft und Infrastruktur
In Hornstein befinden sich mehrere Industrie- und Gewerbebetriebe. Hergestellt werden unter anderem Armaturen, Fensterverkleidungen, Glasfasern, Gummibänder und Kunststoff-Teile.
Politik
Gemeinderat
Gemeinderatswahl 2022
%
60
50
40
30
20
10
0
56,83 (+1,06)
43,17 (−1,06)
ÖVP
SPÖ
2017
2022
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Das Rathaus von Hornstein
Der Gemeinderat umfasst aufgrund der Einwohnerzahl insgesamt 23 Mitglieder.
Neben Bürgermeister Christoph Wolf (ÖVP) und Vizebürgermeister Rainer Schmitl (SPÖ) gehören weiters Florian Fidler (ÖVP), Stefan Kutsenits (ÖVP), Gertrude Pogats (ÖVP), Jürgen Szinovatz (SPÖ) und Eva-Christina Wolf (SPÖ) dem Gemeindevorstand an.[9]
Bürgermeister
Bürgermeister von Hornstein ist seit dem 11. Oktober 2017 Christoph Wolf (ÖVP).[10] Er folgte damit der Kurzzeitbürgermeisterin Judith Pratl (SPÖ) nach, die erst am 22.Februar 2017 die Nachfolge von Herbert Worschitz (SPÖ), der seit 2001 der Gemeinde vorstand, antrat.[11] Bei der Bürgermeisterdirektwahl erreichte Wolf 56,98% der Wählerstimmen, Pratl 43,02%.[5] Pratl verzichtete darauf, zur Vizebürgermeisterin gewählt zu werden, womit in der konstituierenden Sitzung des Gemeinderats Florian Hofstetter (SPÖ) zum Vizebürgermeister gewählt wurde.[12]
Bei der Wahl 2022 wurde Christoph Wolf mit 60,79 Prozent der Stimmen im ersten Wahlgang als Bürgermeister bestätigt.[4]
Chronik der Richter und Bürgermeister
Im Heimatarchiv der Gemeinde Hornstein werden folgende Personen als Richter und Bürgermeister genannt:[13]
von
bis
Name
1641
Nikolaus Stephanics
1642
1643
Andreas Gerwautz
1651
Georg Draksicz
1657
Martin Kherbaucz
1666
1669
Merth Palkovich
1972
1674
Peter Hitzinger
1687
Mert Sinawatz
1691
Andreas Jajacs
1704
1706
Johann Szinovatz
1707
1715
Matthias Kosolitsch
1716
1717
Georg Jaijacz
1728
Veit Wutkovatz
1736
1740
Jacob Palkowitsch I
1740
1744
Andreas Jurina
1744
1746
Andreas Valentitsch
1746
1750
Jacob Palkowitsch II
1750
1752
Andreas Sinowatz I
1752
1754
Paul Pinzulitsch
1754
1760
Thomas Welloschitz I
1760
Andreas Szinowatz II
1762
Michael Rosenich
von
bis
Name
1763
Thomas Welloschitz II
1767
Michael Pintscholitsch I
1770
Johann Stefanich
1771
Michael Pinzulitsch
1774
1778
Ferdinand Strausz I
1781
1783
Mathias Wolf
1790
1792
Gregor Schullitsch
1793
1800
Ferdinand Strauss II
1800
1806
Matthias Szinovatz I
1807
1808
Johann Strausz I
1808
1813
Mathias Szinovacz II
1813
1815
Michael Gerbautz
1815
1819
Johann Strausz II
1820
1822
Lukas Palkovich I
1823
1835
Michael Matkovich I
1835
1836
Johann Engelhart
1836
Lukas Palkovich II
1839
1842
Johann Milkowitsch I
1842
1844
Michael Matkowitsch II
1844
1855
Simon Matkowitsch
1856
1860
Georg Dick
von
bis
Name
1861
bis?
Johann Milkovich II
von?
1866
Johann Stefanitsch
1867
1868
Ferdinand Fetter
1869
1874
Mathias Palkovich
1874
1878
Johann Matkovich I
1879
Jakob Jaicz
1882
1885
Martin Strausz
1885
1890
Johann Matkovich II
1890
1893
Anton Beretich
1894
1895
Franz Kopinits I
1895
Josef Worschitz
1896
1897
Franz Kopinich II
1897
1898
Johann Gerbautz
1898
1900
Josef Matkovits
1900
1904
Johann Dick
1904
1912
Ferdinand Schmitl
1912
1913
Franz Stefanits
1913
1918
Markus Dick
1918
1919
Matthias Bauer
1919
Anton Probst
1919
1921
Johann Gerbautz
von
bis
Name
1922
1923
Franz Stefanits
02/1923
04/1923
Ludwig Wolf
04/1923
06/1923
Daniel Palkovits
07/1923
10/1923
Karl Gruber
1923
1931
Anton Probst
03/1931
05/1931
Franz Pinzolits
1931
1934
Anton Probst
1934
1936
Josef Scheck
1936
1938
Johann Probst
1938
1944
Mathias Matkovits
1944
1945
Franz Payrich
1945
1948
Johann Wimmer
1948
1949
Stefan Pinzolits
1949
1950
Robert Wallentits
1950
1967
Gottfried Szinovatz
1967
1977
Johann Jaitz
1977
1987
Peter Schmitl
1987
2001
Walter Krenn
2001
2017
Herbert Worschitz
2017
2017
Judith Pratl
seit 2017
Christoph Wolf
Wappen
Blasonierung:
„Roter Hintergrund, eine symbolische graue Burg auf einer schwarzen Anhöhe, darüber schwebend ein längliches graues Horn von rechts nach links zeigend.“
Gemeindepartnerschaften
Seit 1985 ist Gnesau die Partnergemeinde von Hornstein. Bereits seit Herbst 1979 wurde eine Feuerwehrpartnerschaft zwischen den beiden Gemeinden geschlossen.[14]
Karl Stix (1939–2003), Politiker, Landeshauptmann des Burgenlands
Rudolf Thalhammer (1920–2013), Politiker, Dritter Präsident des Nationalrates
Rita Vitorelli (* 1972), Künstlerin und Herausgeberin von Spike Art Magazine
Literatur
Johann Seedoch: Die Herrschaft Hornstein unter den Esterházy. Dissertation, Universität Wien 1962.
Gerald Schlag, Hg.: Hornstein 1271–1971. Ein Gang durch die Geschichte. Hornstein 1971.
Johann Seedoch: Curialhäuser der Hochfürstlich Esterházyschen Herrschaft Hornstein. In: Burgenländische Forschungen Sonderband, Eisenstadt 1994.
Johann Seedoch: Die Reambulation der Herrschaft Hornstein im Jahr 1656. In: Zur Landeskunde des Burgenlandes, Wissenschaftliche Arbeiten aus dem Burgenland, Band 100, Eisenstadt 1998.
Stefan Matkovits: Burg Hornstein. Fachbereichsarbeit, Hornstein 1998.
Günther Stefanits: Die k. u. k. Minenwerferlehrabteilung in Szarvkö, Komitat Sopron, von 1916 bis 1918. In: Burgenländische Forschungen, Sonderheft VII: Festgabe für August Ernst. Burgenland in seiner pannonischen Umwelt. Hg. Burgenländisches Landesarchiv, Eisenstadt 1984, Seiten 386–401.
Christian Szivatz: 300 Jahre Matriken der Pfarre Hornstein, 1684–1984. Eigenverlag, Hornstein 1984.
Christian Szivatz: 200 Jahre Hornsteiner Pendler. Die Pottendorfer Fabrik als Wiege der Spinnerei in Österreich. Eigenverlag, Hornstein 2002.
Christian Szivatz: Schulkinder unterwegs über Leithabrücken. Eigenverlag, Hornstein 2002.
Christian Szivatz: 150 Jahre Hornsteiner Alte Schule. Eigenverlag, Hornstein 2002.
Robert Szinovatz: Tagebuch der Maria Pogats 1942–1945. Eisenstadt 2002.
Günther Stefanits: Die Kriegsgefangenenpost des Hornsteiner Schuhmachermeisters Leopold Milkovits aus dem Offizierslager Tschita in Sibirien. In: Wissenschaftliche Arbeiten aus dem Burgenland, Band 148, Eisenstadt 2014.
Günther Stefanits: Hornstein im Ersten Weltkrieg. In: Wissenschaftliche Arbeiten aus dem Burgenland, Band 149, Eisenstadt 2014.
Günther Stefanits: Das Türkengrab in Hornstein. In: Wissenschaftliche Arbeiten aus dem Burgenland, Band 149, Eisenstadt 2014.
Robert Szinovatz: Mit der Liebe im Herzen und Gottes Hilfe. In: Wissenschaftliche Arbeiten aus dem Burgenland, Band 149, Eisenstadt 2014.
Günther Stefanits: Die Geschichte der Burg Hornstein. In: Burgenländische Forschungen SB 28, Eisenstadt 2015.
Gemeinde Gnesau – Partnergemeinde (Mementodes Originals vom 14. Februar 2013 im Internet Archive)Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.gnesau.at
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