Wimpassing an der Leitha ist eine Gemeinde mit 1717 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2022) im Burgenland im Bezirk Eisenstadt-Umgebung in Österreich, die unmittelbar mit der niederösterreichischen Ortschaft Wampersdorf (Ortsteil von Pottendorf, Bezirk Baden) verbunden ist. Der ungarische Ortsname der Gemeinde ist Vimpác.
Wimpassing an der Leitha | ||
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Wappen | Österreichkarte | |
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Basisdaten | ||
Staat: | Österreich | |
Bundesland: | Burgenland | |
Politischer Bezirk: | Eisenstadt-Umgebung | |
Kfz-Kennzeichen: | EU | |
Fläche: | 7,91 km² | |
Koordinaten: | 47° 55′ N, 16° 26′ O47.91516.426944444444222 | |
Höhe: | 222 m ü. A. | |
Einwohner: | 1.717 (1. Jän. 2022) | |
Bevölkerungsdichte: | 217 Einw. pro km² | |
Postleitzahl: | 2485 | |
Gemeindekennziffer: | 1 03 18 | |
NUTS-Region | AT112 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Hauptstraße 8 2485 Wimpassing an der Leitha | |
Website: | www.wimpassing-leitha.at | |
Politik | ||
Bürgermeister: | Ernst Edelmann (SPÖ) | |
Gemeinderat: (Wahljahr: 2022) (19 Mitglieder) |
10
7
1
1
10 7 1 1
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Lage von Wimpassing an der Leitha im Bezirk Eisenstadt-Umgebung | ||
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Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria |
Die Gemeinde liegt im nördlichen Burgenland an der Grenze zu Niederösterreich nahe der Landeshauptstadt Eisenstadt. Wimpassing an der Leitha ist der einzige Ort in der Gemeinde.
Seibersdorf (NÖ) | ||
Pottendorf (NÖ) | ![]() |
Leithaprodersdorf |
Hornstein |
Vor Christi Geburt war das Gebiet Teil des keltischen Königreiches Noricum und gehörte zur Umgebung der keltischen Höhensiedlung Burg auf dem Schwarzenbacher Burgberg.
Funde aus der Jungsteinzeit deuten auf eine prähistorische Siedlungsgeschichte hin.
Später unter den Römern lag das heutige Wimpassing dann in der Provinz Pannonia.
1587 wurde von den Franziskanern in Wimpassing ein Kloster gegründet, in dem im letzten Jahrzehnt des 16. Jahrhunderts einige deutschsprachige Drucke erschienen, wie der Psalter von Wimpassing (1593)[1] und andere religiöse Werke.[2] Damit war Wimpassing der erste Ort im Gebiet des heutigen Österreichs, in dem deutschsprachige Buchdrucke entstanden. Seit 1628 wurde das Kloster von den Minoriten genutzt und 1787 unter Joseph II. zunächst aufgehoben.
Wimpassing an der Leitha gehörte wie das gesamte Burgenland bis 1920/21 zu Ungarn (Deutsch-Westungarn). Seit 1898 musste aufgrund der Magyarisierungspolitik der Regierung in Budapest der ungarische Ortsname Vimpác verwendet werden. Nach Ende des Ersten Weltkriegs wurde nach zähen Verhandlungen Deutsch-Westungarn in den Verträgen von St. Germain und Trianon 1919 Österreich zugesprochen. Der Ort gehört seit 1921 zum neu gegründeten Bundesland Burgenland (siehe auch Geschichte des Burgenlandes).
1929 kam der Krankenpflegeorden der Kamillianer nach Wimpassing und nutzt seitdem das ehemalige Franziskanerkloster.
In den letzten Jahrzehnten war die Geburtenbilanz leicht positiv und es erfolgte eine starke Zuwanderung.[3]
In Wimpassing an der Leitha sind folgende Vereine tätig:[4]
Die Anzahl der Betriebe im Produktionssektor verdoppelte sich von 2001 bis 2011, die größte Zunahme an Erwerbstätigen gab es jedoch im Dienstleistungssektor.[5][6][7]
Wirtschaftssektor | Anzahl Betriebe | Erwerbstätige | ||
---|---|---|---|---|
2011 | 2001 | 2011 | 2001 | |
Land- und Forstwirtschaft 1) | 17 | 25 | 13 | 19 |
Produktion | 18 | 8 | 87 | 64 |
Dienstleistung | 55 | 33 | 178 | 97 |
1) Betriebe mit Fläche in den Jahren 2010 und 1999
Arbeitsmarkt, PendelnVon den 654 Erwerbstätigen, die in Wimpassing wohnen, arbeiten 113 in der Gemeinde, 541 pendeln aus. Für den lokalen Arbeitsmarkt von 278 Personen pendeln 165 Personen von anderen Gemeinden ein (Stand 2011).[8] BildungIn der Gemeinde gibt es einen Kindergarten und eine Volksschule.[9][10] Verkehr
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Der Gemeinderat umfasst aufgrund der Einwohnerzahl insgesamt 19 Mitglieder.
Partei | 2022[12] | 2017[13] | 2012[14] | 2007[15] | 2002[16] | 1997[16] | ||||||||||||
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Sti. | % | M. | Sti. | % | M. | Sti. | % | M. | Sti. | % | M. | Sti. | % | M. | Sti. | % | M. | |
SPÖ | 416 | 48,09 | 10 | 315 | 38,99 | 8 | 231 | 31,73 | 6 | 175 | 26,72 | 4 | 187 | 29,04 | 4 | 142 | 26,69 | 3 |
ÖVP | 313 | 36,18 | 7 | 339 | 41,96 | 8 | 384 | 52,75 | 10 | 372 | 56,79 | 9 | 357 | 55,43 | 9 | 259 | 48,68 | 7 |
MFG | 77 | 8,90 | 1 | nicht kandidiert | nicht kandidiert | nicht kandidiert | nicht kandidiert | nicht kandidiert | ||||||||||
FPÖ | 59 | 6,82 | 1 | 154 | 19,06 | 3 | 113 | 15,52 | 3 | 108 | 16,49 | 2 | 100 | 15,53 | 2 | 131 | 24,62 | 3 |
Wahlberechtigte | 1376 | 1181 | 1020 | 947 | 887 | 692 | ||||||||||||
Wahlbeteiligung | 73,11 % | 75,78 % | 77,84 % | 76,35 % | 80,50 % | 86,56 % |
Neben Bürgermeister Ernst Edelmann (SPÖ) und der Vizebürgermeister Thomas Menitz(ÖVP) gehören Lisa Eibeck (SPÖ), Vizebürgermeister Alexander Eibeck (SPÖ) und Wilfried Schuster (ÖVP) an.[17]
Gemeindekassier ist Herbert Weiss (SPÖ) und Umweltgemeinderat ist Hans Ackerbauer (FPÖ).[17]
Bürgermeister ist Ernst Edelmann (SPÖ). Josef Wolowiec (ÖVP), der seit 1986 der Gemeinde vorstand, trat 2017 aus Altersgründen nicht mehr zur Bürgermeisterwahl an. Beim ersten Wahlgang der Bürgermeisterwahl am 1. Oktober 2017 kam Marion Pöschl (ÖVP) auf 41,89 %, Ernst Edelmann (SPÖ) auf 40,41 % und Hans Ackerbauer (FPÖ) auf 17,69 %.[18][19][20] In der Stichwahl am 29. Oktober 2017 setzte sich Edelmann mit lediglich 12 Stimmen Vorsprung (50,69 %) gegen Pöschl mit 49,31 % durch.[13] Edelmann wurde am 7. November 2017 auf der Bezirkshauptmannschaft Eisenstadt als Bürgermeister angelobt.[21] Pöschl wurde zur Vizebürgermeisterin gewählt.
Bei der Wahl 2022 wurde Ernst Edelmann mit 59,66 Prozent der Stimmen im ersten Wahlgang als Bürgermeister bestätigt.[12]
Das Wappen ist in den Farben Rot-Gold-Blau gehalten.
Blasonierung: Das goldene Kreuz steht für das Wimpassinger Kreuz und die Pfarrkirche zur Unbefleckten Empfängnis. Die goldene Brücke und die blaue Leitha nehmen Bezug auf historische und topografische Elemente – an Stelle des heutigen Wimpassing befand sich im frühen Mittelalter an der Leithabrücke eine Grenzwächtersiedlung – symbolisiert wird aber auch die Lage der Grenzgemeinde an der Leitha. Die Brücke ist seit jeher aber auch ein Symbol für das Streben der Menschen, Trennendes zu überwinden und auf diese Weise Land und Leute mit ihren Kulturen, Ideen, Ansichten und Werten zu verbinden.[22]
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