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Niederhollabrunn ist eine Marktgemeinde mit 1517 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2022) im Bezirk Korneuburg in Niederösterreich.

Marktgemeinde
Niederhollabrunn
WappenÖsterreichkarte
Niederhollabrunn (Österreich)
Niederhollabrunn (Österreich)
Basisdaten
Staat: Österreich
Bundesland: Niederösterreich
Politischer Bezirk: Korneuburg
Kfz-Kennzeichen: KO
Fläche: 50,36 km²
Koordinaten: 48° 27′ N, 16° 18′ O
Höhe: 242 m ü. A.
Einwohner: 1.517 (1. Jän. 2022)
Bevölkerungsdichte: 30 Einw. pro km²
Postleitzahl: 2004
Vorwahl: 02269
Gemeindekennziffer: 3 12 34
Adresse der
Gemeinde­verwaltung:
Amtsweg 1
2004 Niederhollabrunn
Website: www.niederhollabrunn.gv.at
Politik
Bürgermeister: Jürgen Duffek (ÖVP)
Gemeinderat: (Wahljahr: 2020)
(19 Mitglieder)
12
4
3
12 4 3 
Insgesamt 19 Sitze
  • ÖVP: 12
  • SPÖ: 4
  • LSP: 3
Lage von Niederhollabrunn im Bezirk Korneuburg
Lage der Gemeinde Niederhollabrunn im Bezirk Korneuburg (anklickbare Karte)HarmannsdorfLeobendorfRußbachStetten
Lage der Gemeinde Niederhollabrunn im Bezirk Korneuburg (anklickbare Karte)
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Südwestansicht von Niederhollabrunn
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria

Geografie


Niederhollabrunn liegt im Weinviertel in Niederösterreich etwa 35 km nördlich von Wien. Die Fläche der Marktgemeinde umfasst 50,36 Quadratkilometer. 18,4 % der Fläche sind vom Rohrwald bewaldet.


Gemeindegliederung


Westansicht der ehemals eigenständigen Marktgemeinde Niederfellabrunn
Westansicht der ehemals eigenständigen Marktgemeinde Niederfellabrunn

Das Gemeindegebiet umfasst folgende fünf Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2022[1]):

Die Gemeinde besteht aus den Katastralgemeinden Bruderndorf, Haselbach, Niederfellabrunn, Niederhollabrunn und Streitdorf.


Nachbargemeinden


Großmugl Ernstbrunn
Sierndorf Großrußbach
Leitzersdorf Leobendorf Harmannsdorf

Geschichte


Die erste Besiedelung des Gebiets fand nachweislich bereits in der Altsteinzeit statt. Es gibt in der Gemeinde zwei Grabhügel oder Tumuli, die beide Leeberg heißen: einen größeren südwestlich von Niederhollabrunn (Leeberg (Niederhollabrunn)) und einen kleineren nördlich von Niederfellabrunn (Leeberg (Niederfellabrunn)), beide stammen aus der Hallstattzeit.

Niederhollabrunn gehört zu den ältesten Ansiedelungen und Pfarren links der Donau. Die Schreibweise des Ortes war ständigen Änderungen unterworfen. So kann man in Urkunden auch Holainbrunen, Holerinbrunen, Hollarenbrunnen, Holarbrunen, Nidern Holaprun, Nieder-Holebrunn finden.

Die Gründung der Pfarre geht in die Zeit um 1000 zurück. Die Pfarrkirche wurde dem Diakonsmärtyrer St. Laurentius geweiht. Nachdem der Weg zur Kirche am Michelberg, der überhaupt ältesten Kultstätte dieser Region, zu beschwerlich für die Menschen geworden war, gewann allmählich die St. Laurentikirche im Thale an Bedeutung. Wer Gründer des Ortes und der Pfarre ist, ist nicht sicher bekannt. Es wird vermutet, dass die Gründung entweder auf den Landesfürsten zurückgeht, dem von Kaiser Otto I. weite Gebiete in Niederösterreich nach der Schlacht auf dem Lechfeld 955 und der Zurückdrängung der Ungarn geschenkt wurden, oder einer der Edlen von Hollarinbrunnen, die auf dem heutigen Kirchenberg ein Festes Haus besaßen, könnte der Stifter gewesen sein. Nicht zuletzt wäre es auch möglich, dass der Bischof von Passau, der 1014 unter anderem auch Grundbesitz für die Errichtung einer Seelsorgestation in Stockerau erhielt, der Gründer war.

Als Quelle ersten Ranges für das Geschlecht der Edlen von Hollarinbrunnen ist das Saalbuch des Stiftes Klosterneuburg zu nennen, in dem im Laufe des 12. Jahrhunderts einige Mitglieder genannt werden: 1113 Adalramus de Hollarenprunnen, 1160 Sighard (als Zeuge einer Schenkung von Herzog Heinrich II. Jasomirgott) und 1171 Siglohus sowie sein Bruder Otto de Hollarbrunne. Dann dürfte dieses Geschlecht bald wieder erloschen sein.

Die erste urkundliche Erwähnung der Pfarre Niederhollabrunn findet sich im Jahre 1135 als Markgraf Leopold III. den Zehent von 13 Pfarren an Bischof Reginmar von Passau zurückstellte.

Nach dem Geschlecht der „Edlen von Hollarinbrunnen“ wurden die Herren von Gerloß Eigentümer von Niederhollabrunn. Nach der Familie Gerloß kam der Ort an das Bistum Passau. Es ist bisher noch unklar, ob der Ort durch Kauf, Tausch oder Schenkung an das Bistum kam. 1222 war Bischof Gebhard von Passau vorübergehend genötigt, das Dorf an Herzog Leopold VI. als Lehen zur Abtragung eines Schuldenrestes zu übertragen. Im Jahre 1241 bestätigte Herzog Friedrich II. auch die „Pfarrey Holabrunn“ als ein passauisches Lehen. 1253 ging die Pfarre aus dem Besitz des Bischofs in den seines Domkapitels über. 1277 wurde dies von König Rudolf I. bestätigt. Schon vorher dürfte König Ottokar von Böhmen stillschweigend auf das bisher lehenweise besessene Patronatsrecht verzichtet haben. Später incorportierte der Papst feierlich den Pfarrort den Domdechanten zu Passau. Bis zur Auflassung des Hochstiftes verblieb er dort.

1258 hatte auch das Chorherrenstift Klosterneuburg in Niederhollabrunn Besitz, welches dem ältesten erhaltenen Urbar von Klosterneuburg entnommen werden kann. 1177–1185 hatte Herzog Leopold V. dem Stift die Kinder des Gerung von Niederhollabrunn geschenkt. Das Stift Heiligenkreuz hatte Besitz laut einem Urbar vom Ende des 13. Jahrhunderts.

1586 eignete sich Melchior Khlesl die Pfarre an und ließ sich vom Domdechanten von Passau, Anton Fabricius, „installieren und investieren“. Das Inventar ließ er dem Domdechanten überreichen. Erzherzog Ernst befahl Khlesel 1589, die Robot nicht über 14 Tage auszudehnen. Da Khlesl 1598 anlässlich seiner Ernennung zum Bischof von Wien nicht auf die Pfarre Niederhollabrunn verzichten wollte, kam es zum Streit „mit rüden Worten“ zwischen ihm und dem Domdechanten von Passau, Graf Karl von Lamberg.

Mit 1. Jänner 1972 wurde die Marktgemeinde Niederfellabrunn mit der Gemeinde Niederhollabrunn vereinigt und die Bezeichnung der neuen Großgemeinde war Niederbrunn. Mit 1. Jänner 1975 erfolgte dann die Umbenennung in Niederhollabrunn.[2]


Bevölkerungsentwicklung



Kultur und Sehenswürdigkeiten


Der Leeberg bei Niederfellabrunn, im Hintergrund der Michelberg
Der Leeberg bei Niederfellabrunn, im Hintergrund der Michelberg
Schloss Niederfellabrunn
Schloss Niederfellabrunn
Pfarrkirche Niederhollabrunn
Pfarrkirche Niederhollabrunn
Weinkeller an der Kohlstatt
Weinkeller an der Kohlstatt

Niederhollabrunn



Niederfellabrunn



Wirtschaft und Infrastruktur


Nichtlandwirtschaftliche Arbeitsstätten gab es im Jahr 2001 50, land- und forstwirtschaftliche Betriebe nach der Erhebung 1999 102. Die Zahl der Erwerbstätigen am Wohnort betrug nach der Volkszählung 2001 734. Die Erwerbsquote lag 2001 bei 50,16 Prozent.


Öffentliche Einrichtungen


In Niederhollabrunn befindet sich ein Kindergarten.[4]


Politik



Gemeinderat


BW

Der Gemeinderat hat 19 Mitglieder.


Bürgermeister



Historische Bürgermeister der Ortsteile bis 1972


Bürgermeister des Ortes Bruderndorf[11]

Bürgermeister des Ortes Streitdorf[11]

Bürgermeister des Ortes Niederfellabrunn[11]

Bürgermeister des Ortes Haselbach[11]

Bürgermeister des Ortes Niederhollabrunn[11]


Wappen


Das Gemeindewappen basiert auf dem alten Marktwappen von Niederfellabrunn und wurde 1985 zusammen mit der Fahne (Farben: Grün, Weiß, Blau) verliehen.


Persönlichkeiten


Personen mit Bezug zur Gemeinde
Ehrenbürger der Gemeinde
Söhne und Töchter der Gemeinde

Filme



Literatur




Commons: Niederhollabrunn – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2022 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2022) (ODS)
  2. Statistik Austria: Auflösungen bzw. Vereinigungen von Gemeinden ab 1945
  3. Schloss Niederfellabrunn. In: NÖ-Burgen online. Institut für Realienkunde des Mittelalters und der frühen Neuzeit, Universität Salzburg;
  4. Kindergärten in NÖ. NÖ Landesregierung, abgerufen am 23. Oktober 2020.
  5. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 1995 in Niederhollabrunn. Amt der NÖ Landesregierung, 30. März 2000, abgerufen am 7. Februar 2020.
  6. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2000 in Niederhollabrunn. Amt der NÖ Landesregierung, 4. Februar 2005, abgerufen am 7. Februar 2020.
  7. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2005 in Niederhollabrunn. Amt der NÖ Landesregierung, 4. März 2005, abgerufen am 7. Februar 2020.
  8. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2010 in Niederhollabrunn. Amt der NÖ Landesregierung, 8. Oktober 2010, abgerufen am 7. Februar 2020.
  9. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2015 in Niederhollabrunn. Amt der NÖ Landesregierung, 1. Dezember 2015, abgerufen am 2. Februar 2020.
  10. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2020 in Niederhollabrunn. Amt der NÖ Landesregierung, 26. Januar 2020, abgerufen am 7. Februar 2020.
  11. 1972 Vereinigung mit der Marktgemeinde Niederhollabrunn

На других языках


- [de] Niederhollabrunn

[en] Niederhollabrunn

Niederhollabrunn is a town in the district of Korneuburg in the Austrian state of Lower Austria.

[ru] Нидерхоллабрунн

Нидерхоллабрунн (нем. Niederhollabrunn) — ярмарочная коммуна (нем. Marktgemeinde) в Австрии, в федеральной земле Нижняя Австрия.



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