Eggenburg liegt am Übergang vom Waldviertel zum Weinviertel in Niederösterreich. Die Fläche der Stadtgemeinde umfasst 23,52 Quadratkilometer. 11,59 Prozent der Fläche sind bewaldet.
Gemeindegliederung
Das Gemeindegebiet umfasst folgende vier Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1.Jänner 2022[1]):
Schon in urgeschichtlicher Zeit war das Granitplateau oberhalb der Schmida, auf dem sich Eggenburg gründet, ab der jüngeren Steinzeit von Menschen besiedelt. Die Geburtsstunde der Stadt ist in der Babenbergerzeit (976–1246) anzusetzen. Nach der Jahrtausendwende wurde Niederösterreich bis an den Nordwald – das heutige Waldviertel – besiedelt. Zur Sicherung dieses Gebietes entstand um 1160/70 die befestigte Grenzstadt Eggenburg bereits mit Marktfunktion. Erste urkundliche Nennungen von Eginpurch liegen aus dem 12. Jh. vor.[2][3] Im Zwist Přemysl Ottokars mit Rudolf von Habsburg schlug sich Eggenburg auf die Seite des Habsburgers, worauf dieser am 13. August 1277 der Stadt die Stadtrechte erneuerte.
1360 verschrieb Rudolf IV. von Österreich seiner Gemahlin Katharina zur Sicherstellung ihres mitgebrachten Heiratsgutes, wie dies auch schon weiland sein Vater Herzog Albrecht II. getan hatte,[4] die Städte Laa an der Thaya und Eggenburg und die Feste Greitschenstein.[5][6]
Im 15. und beginnenden 16. Jahrhundert erlebte die Stadt trotz der Hussiteneinfälle (1428) und ungarischer Besetzung (1486–1490) eine Blütezeit.[7][8] Das berühmte Sgraffitohaus, auch als „bemaltes Haus“ bezeichnet, zeugt vom Selbstbewusstsein der Bürger. Die Stadt wurde neu befestigt, Abbau und Verarbeitung des Zogelsdorfer Sandsteins ließ ein hoch entwickeltes Steinmetzgewerbe entstehen. 1524 konnten sich die Bürger erfolgreich im Streit gegen den Pfleger Ulrich von Haselbach durchsetzen und gewannen neben dem Niedergericht auch die Hoch- bzw. Blutgerichtsbarkeit.[9][10][11] Wenige Jahre später fiel die Pfandschaft von Burg und Herrschaft Eggenburg an die Rogendorfer, die die Burg instand setzen ließen, dann an die Freiherren von Meggau. 1623 wurde die Herrschaft den Jesuiten[12][13][14][15] verkauft und gelangte später an das Stift Altenburg.
Eine Brandkatastrophe im Jahre 1808 hat einen Niedergang der Stadt bewirkt.
Mit dem Bau der Franz-Josefs-Bahn 1870 wurde Eggenburg von Wien aus in zwei Stunden erreichbar. Die Bevölkerung nahm wieder zu, und mit der Initiative Gartenstadt des Kaufmanns Franz Gamerith entstand eine Stadterweiterung.[16]
Bevölkerungsentwicklung
In den letzten Jahrzehnten blieb die Bevölkerungszahl trotz negativer Geburtenbilanz konstant, da dies durch eine positive Wanderungsbilanz ausgeglichen wurde.[17]
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Der alte Pfarrhof in Eggenburg, auch Resch-Schloss genanntVogelsangmühle bei EggenburgHauptplatz von Eggenburg mit gotischen Giebelhäusern, Sgraffitohaus, Pranger, Martinsbrunnen, Mariensäule; inmitten des Hauptplatzes befindet sich das Grätzel.Der Eggenburger Hauptplatz mit PestsäuleHauptplatz von Eggenburg am frühen Morgen vom Heißluftballon ausZentrum von Eggenburg am frühen Morgen vom Heißluftballon aus (Juli 2015)Kellergasse in EngelsdorfKellergasse in Stoitzendorf
Bauwerke
Siehe auch: Liste der denkmalgeschützten Objekte in Eggenburgund Liste der Kellergassen in Eggenburg
Kanzlerturm: begehbarer, eingerichteter Stadtmauerturm, beherbergt ein Museum des Bürgerkorps Eggenburg
Das Aufnahmsgebäude des Bahnhofs und der ehemalige Wasserturm, beide um 1870 errichtet
Museen
Krahuletz-Museum: seit 1902 bestehendes Museum mit erdgeschichtlichen, urgeschichtlichen und volkskundlichen Sammlungen
RRRollipop-Museum: das RRRollipop-Museum stellt ungewöhnliche Kleinkraftfahrzeuge aus der Vergangenheit aus. Es ist ein Teil der Nostalgiewelt Eggenburg[18], welche die 1950er und 1960er thematisiert. „129 Roller, Rollermobile und Miniautos“ aus der Sammlung RRR – Roller, Rollermobile & Raritäten wurden am 10. Juli 2020 in Wien versteigert.
Wirtschaft und Infrastruktur
Im Jahr 2010 gab es in der Gemeinde fünfzig land- und forstwirtschaftliche Betriebe (um zwölf weniger als im Jahr 1999), davon waren achtzehn Haupterwerbsbetriebe.[19] Im Produktionssektor beschäftigten 39 Betriebe 561 Arbeitnehmer, überwiegend mit der Herstellung von Waren (440), aber auch im Bau (118). Im Dienstleistungssektor gaben 205 Betriebe 1492 Menschen Arbeit, über 50 Prozent in sozialen und öffentlichen Diensten und etwa ein Viertel im Handel.[20][21]
Unternehmen
Egston mit ca. 1.800 Beschäftigten.
Bildung
In Eggenburg gibt es zwei Kindergärten, eine Volksschule, eine Neue Niederösterreichische Musikmittelschule und eine Landesberufsschule.[22]
Gesundheit
In der Stadtgemeinde gibt es eine Apotheke und es ordinieren mehrere praktische Ärzte und Fachärzte.[23]
Pflege: Das Land Niederösterreich betreibt in Eggenburg ein Pflege- und Betreuungszentrum.[24]
Psychosomatisches Zentrum Waldviertel, dazugehörig die Universitätsklinik für psychosomatische Medizin der Karl Landsteiner Privatuniversität für Gesundheitswissenschaften mit Sitz in Krems an der Donau[25][26]
Straße: Die Retzer Straße (B35) führt von Krems aus durch Eggenburg bis über Retz hinaus an die Grenze zu Tschechien und durchquert die Stadt in Nord-Süd-Richtung. Eine andere regional wichtige Straßenverbindung ist die Waldviertler Straße (B2), welche Eggenburg mit Horn und Hollabrunn verbindet.
Bus: Die Stadt ist Ausgangs- und Zielpunkt mehrerer regionaler Buslinien des Betreibers ÖBB-Postbus.
Bahn: Durch Eggenburg verläuft die Franz-Josefs-Bahn. Die ÖBB betreiben den Bahnhof Eggenburg, der für Pendler, insbesondere mit den Zielen Tulln an der Donau und Wien, ein wesentlicher Knotenpunkt ist.
Politik
Gemeinderatswahlen
%
70
60
50
40
30
20
10
0
66,90% (−0,86%p)
28,85% (+2,15%p)
4,24% (−1,29%p)
ÖVP
SPÖ
FPÖ
2015
2020
Gemeinderat
Rathaus Eggenburg
Der Gemeinderat hat 23 Mitglieder.
Mit den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 1990 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 16 ÖVP und 7 SPÖ.
Mit den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 1995 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 11 ÖVP, 8 SPÖ und 4 EA–Eggenburg Aktiv.[27]
Mit den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 2000 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 13 ÖVP, 6 SPÖ, 2 FPÖ und 2 EA–Eggenburg Aktiv.[28]
Mit den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 2005 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 15 ÖVP und 8 SPÖ.[29]
Mit den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 2010 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 16 ÖVP, 6 SPÖ und 1 FPÖ.[30]
Mit den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 2015 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 16 ÖVP, 6 SPÖ und 1 FPÖ.[31]
Mit den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 2020 hat der Gemeinderat folgende Verteilung: 16 ÖVP, 6 SPÖ und 1 FPÖ.[32]
Burghard Gaspar (* 1947), Professor, Volksschuldirektor, Heimatforscher und Autor
Adam Haresleben (1627–1683), 1654 Dombaumeister im Stephansdom zu Wien, 1656 und 1677 Obervorsteher der Wiener Bauhütte, in Kühnring bei Eggenburg geboren
Johann Georg Haresleben (1671–1716), Steinmetzmeister im kaiserlichen Steinbruch, in Kühnring bei Eggenburg geboren
Thomas Haresleben (1673–1733), Dombaumeister im Stephansdom zu Wien, Obervorsteher der Wiener Bauhütte, in Kühnring bei Eggenburg geboren
Franz Hieß (1641–1675), Steinmetzmeister, in Eggenburg geboren
Stefan Higatzberger (* 1965), Handballspieler und Sportmanager
Georg Andreas Högl (1714–1780), Steinmetzmeister und Bildhauer, Obervorsteher der Wiener Bauhütte
Burg-Schloss Eggenburg.In:NÖ-Burgen online.Institut für Realienkunde des Mittelalters und der frühen Neuzeit, Universität Salzburg;abgerufen am 1.Januar 1900
Eintrag zu Eggenburg in der Datenbank Gedächtnis des Landes zur Geschichte des Landes Niederösterreich (Museum Niederösterreich)
Burghard Gaspar: Die Gründung der Gartenstadt Eggenburg. Das Lebenswerk des Eggenburger Kaufmanns Franz Gamerith, Sonderdruck des Kulturreferates der Stadt Eggenburg, aus: Das Waldviertel Heft 3 1991.
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