Krems an der Donau ist mit 24.921 Einwohnern (Stand 1.Jänner 2022) die fünftgrößte Stadt Niederösterreichs und liegt an der Donau 70km westlich von Wien. Als Statutarstadt erfüllt sie sowohl die Aufgaben einer Gemeinde als auch eines Bezirks, darüber hinaus ist sie Verwaltungssitz des Bezirks Krems-Land. Die Stadt ist heute Handelsstadt, Kulturstadt sowie Schul- und Universitätszentrum.
Krems liegt im Donautal in Niederösterreich, und zwar dort, wo die Große Krems in die Donau mündet, im östlichen Randbereich der Wachau und am Südabbruch des Waldviertels. Wagram und Tullnerfeld schließen im Osten an. Im gegenüberliegenden Donaubereich erstreckt sich der Dunkelsteinerwald. Am rechten Donauufer liegt das bereits seit römischer Zeit besiedelte Mautern.
Krems liegt auf einer Höhe von 203mü.A., der tiefste Punkt im Gemeindegebiet sind die Steinplatten bei Hollenburg (189m), der höchste liegt mit ca. (545m) in der Nähe von Scheibenhof.[1]
Panorama Krems: links Piaristenkirche Krems, rechts Pfarrkirche St. Veit, ganz rechts Turmspitze der Bürgerspitalkirche; Im Hintergrund: Mitte Kraftwerk Theiß, rechts Kraftwerk Dürnrohr, ganz rechts am Berg die Wetterkreuzkirche Stadtteil Hollenburg
Panorama des Stadtteiles Stein – gesehen von Mautern. Mitte, etwas nach rechts ehemalige Frauenbergkirche, Pfarrkirche Hl. Nikolaus, nach den Pappeln ehemalige Minoritenkirche
Blick über Krems von der Kremsleithen zum Stift Göttweig
Klima
Das Klima in Krems bildet ein Übergangsklima mit ozeanischen Einflüssen aus dem Westen sowie kontinentalen Einflüssen aus dem Osten. Dies zeigt sich in vergleichsweise hohen Temperaturschwankungen, mit warmheißen Sommern und kühlen Wintern. Die im Bezugszeitraum 1971–2000 höchste gemessene Temperatur betrug 36,8°C im Juni und die tiefste −22,8°C im Jänner. Die jährliche Durchschnittstemperatur beträgt 9,4°C, dabei ist der Juli mit durchschnittlich 19,5°C der wärmste Monat und mit −0,6°C der Jänner der kälteste. Mit etwa 500l/m² weist Krems eine sehr geringe Jahresniederschlagsmenge auf, der österreichische Durchschnitt beträgt ca. 1100l/m². Insgesamt ist das Klima in Krems und Umgebung sehr gut für Weinbau geeignet.
Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für Krems an der Donau
Siehe auch: Liste der Naturdenkmäler in Krems an der Donau
Durch den Übergang unterschiedlicher Klimazonen (vom milden pannonischen Klima zum rauen Waldviertler Klima) gibt es in Krems eine vielfältige Vegetation, von Feuchtgebieten in den Auwäldern bis zu Trockenrasen in den Weinbergen.
Stadtgliederung
Die Stadtteile von KremsDie Westansicht vom Stadtteil SteinOrtsteil Rehberg im Kremstal
Siehe auch: Liste der Stadtteile von Krems an der Donau
Das Gemeindegebiet umfasst folgende 12 Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1.Jänner 2022[2]):
Die Gemeinde besteht aus den Katastralgemeinden Angern, Egelsee, Gneixendorf, Hollenburg, Krems, Landersdorf, Rehberg, Scheibenhof, Stein, Thallern und Weinzierl bei Krems.
Zur Katastralgemeinde Krems gehört der dicht bewohnte Stadtteil Mitterau, in dem es einen Standort der Kirchlichen Pädagogischen Hochschule Wien/Krems gibt. In der Zwischenkriegszeit entstand der Stadtteil Lerchenfeld (auch Standort der VOEST Krems).
Im Jahr 2005 wurde bei Ausgrabungen am Wachtberg ein 27.000 Jahre altes Kindergrab gefunden. Bei diesen aus der Eiszeit stammenden Funden handelt es sich um die älteste bekannte Grabstätte in Österreich. In den Lössablagerungen hat sich die Grabstelle gut erhalten. Die beiden bestatteten Säuglinge wurden mit einem Schulterblatt eines Mammuts bedeckt. Es sind auch noch Grabbeigaben erhalten.[3] Die beiden männlichen Säuglinge waren nach neueren DNA-Analysen eineiige Zwillinge. Einer von beiden starb direkt nach der Geburt, der andere wenige Wochen danach. In der Nähe wurde das Grab eines weiteren männlichen Säuglings entdeckt, dieser war nach molekulargenetischen Analysen eng mit den Zwillingen verwandt, möglicherweise ein Cousin.[4]
Ebenso spektakulär war der Fund im Zuge von archäologischen Grabungen bei Krems-Rehberg: das bisher älteste Kunstwerk Österreichs, die Fanny vom Galgenberg, eine 32.000 Jahre alte Frauenstatuette. Das Original der zierlichen Figur wird im Naturhistorischen Museum Wien gemeinsam mit der einige tausend Jahre jüngeren Venus von Willendorf präsentiert.
Slawische Siedlung (ab 7. Jahrhundert), Kolonisation (ab 9./10. Jahrhundert)
Die ältesten Niederlassungen im Raum Krems-Stein wurden nicht dauerhaft bewohnt. Auch im frühen Mittelalter vertrieben kriegerische Auseinandersetzungen die Siedler immer wieder. Neueste Funde von Slawensiedlungen gerade in Krems und Stein lassen auf eine Siedlungskontinuität der Slawen seit dem 7.Jahrhundert schließen. Mit der Schlacht auf dem Lechfeld 955 stabilisierten sich die Verhältnisse, die Kolonisation im Auftrag bayrischer und Salzburger Klöster und Stifte setzte verstärkt ein. Für Krems und Stein ist gesichert, dass ab dem 10.Jahrhundert rasch und kontinuierlich Kaufmanns- und Verwaltungsstützpunkte rund um den Hohen Markt in Krems und die Kirchensiedlung am Frauenberg in Stein errichtet wurden. Aus 995 ist die älteste Urkunde mit dem Namen Krems (orientalis urbs quae dicitur Cremisa) erhalten.[5] Südlich der Donau wird der heutige Stadtteil Hollenburg bereits in einer Schenkungsurkunde aus dem Jahr 860 erwähnt.
Gründung, Münz- und Zollstätte, Stadtrecht (11./12. Jahrhundert), Vernichtung der jüdischen Gemeinden (1421)
1014 wurde die Pfarre Krems gegründet und in den Jahren 1130–1190 war Krems Münzstätte der ältesten babenbergischen Münzprägung. Vor 1200 wurde Stein zur landesfürstlichen Zollstätte. Aus 1305 ist das älteste geschriebene Stadtrecht überliefert, das aber bereits aus babenbergischer Zeit stammen dürfte. Die beiden Siedlungsräume Krems und Stein waren damals zwar in der Natur getrennt, doch über ein gemeinsames Stadtrecht und die gemeinsame Verwaltung verbunden. Ein rasches Wachstum, sowohl von der Wirtschaftskraft als auch räumlich, kennzeichnet diesen Abschnitt der Stadtgeschichte. Im Rahmen der von Herzog AlbrechtV. 1421 mit Edikt angeordneten Wiener Gesera wurde die jüdische Gemeinde in Krems so wie in 16 weiteren landesfürstlichen Orten, darunter auch Herzogenburg, vernichtet.
Am 1. April 1463 verlieh der römisch-deutsche Kaiser Friedrich III. der Stadt Krems ein neues Stadtwappen, das heute noch gültig ist. Es zeigt einen bewehrten, rot bezungten goldenen Doppeladler mit über den Köpfen schwebender Kaiserkrone auf schwarzem Grund. Außerdem erhielt Krems das Privileg für den Bau einer Donaubrücke. Um 1470 wurde die Bürgerspitalskapelle errichtet, die im Türsturz des Portals den Wahlspruch Kaiser Friedrich III. A.E.I.O.U., mit der Jahreszahl 1470 in gotischen Ziffern, zeigt.
1447 wurde die Kremser Hauerinnung St. Paul, der ältesten Hauerinnung im deutschsprachigen Raum, erstmals urkundlich erwähnt.
Neuzeit
Stadtansicht aus dem 17.Jahrhundert
Im 16.Jahrhundert war Krems ein Zentrum der Reformation, getragen von den wohlhabenden Fernhandelskaufleuten und den einkommensstarken Handwerkern. Ende des Jahrhunderts war Krems fast zu 100 Prozent evangelisch, die Gegenreformation schlug jedoch mit voller Härte zu. Viele Kirchen und Profanbauten sind Zeugen der hohen Wirtschaftskraft und der kirchlichen Reformstreitigkeiten. Am Ende siegten die Katholiken, dazu kam eine wirtschaftliche Katastrophe, ausgelöst durch einen verheerenden Stadtbrand: 1645 wurde die Stadt im Dreißigjährigen Krieg von den Schweden erobert und ein Jahr später von kaiserlichen Truppen unter Hans Christoph III. von Puchheim und Johann Wilhelm von Hunolstein rückerobert, wobei die Hälfte der Häuser beschädigt oder zerstört wurde. Das Kapuzinerkloster zwischen den beiden Städten Krems und Stein (Kloster „Und“) wird 1612 gegründet; nach einem Brand 1656 wird es wieder aufgebaut. Im Jahr 1756 wird Martin Johann Schmidt Bürger von Stein. Der letzte große Barockmaler Österreichs lebt und arbeitet hier bis zu seinem Tod im Jahr 1801.
Vor allem im 18. und 19. Jahrhundert wurde in heute eingemeindeten Ortschaften südlich der Donau Braunkohle abgebaut. Der untertägige Abbau hinterließ Hohlräume im Untergrund, die mitunter zu Erdfällen führen wie im Februar 2019 im Ortsteil Brunnkirchen, wo in einem Weingarten plötzlich ein etwa 13 m tiefes Loch auffiel, das auf Stollen in zumindest 30 m Tiefe zurückgeführt und sicherheitshalber verfüllt wurde.[6]
In der Schlacht von Dürnstein (11. November 1805) vor den Toren von Stein besiegten die österreichisch-russischen Truppen die Franzosen unter Mortier, dennoch wurde der 3.Koalitionskrieg nach der Schlacht bei Austerlitz verloren.
1849/50 werden für die beiden Städte Krems und Stein eigene Stadtverwaltungen eingerichtet – Stein wurde erst im Jahr 1938 an Krems angeschlossen.
1872 wird die Stadt Krems an das Bahnnetz angeschlossen. Die Holzbrücke über die Donau wird 1897 durch eine Stahlkonstruktion ersetzt. Die im Zweiten Weltkrieg zerstörte Brücke wird durch zufällig vorhandene Elemente ergänzt, heute ist sie ein Kulturdenkmal der bewegten Geschichte der Doppelstadt. Außerdem wird die Bahnverbindung Krems – St. Pölten nach der Fertigstellung der Kremser Eisenbahnbrücke geschaffen.
Am 19. Juni 1933 wurde von zwei Nationalsozialisten im Alauntal ein Handgranatenüberfall auf eine Gruppe von christlich-deutschen Wehrturnern verübt. 30 Turner wurden dadurch verletzt, davon 17 schwer und einer lebensgefährlich; ein Turner starb an den Folgen des Anschlags. In der Folge wurde ein Betätigungsverbot für die österreichische NSDAP – Hitlerbewegung, ihre Neben- und Unterorganisationen und den Steirischen Heimatschutz erlassen. Im Zusammenhang damit wurden am 21.Juni auch 43 „deutschvölkische“ Turnvereine behördlich aufgelöst. Zudem wurde die Todesstrafe am 10. November 1933 wieder eingeführt und am 8.Juli 1934 auch auf Sprengstoffanschläge ausgeweitet. Ein Gedenkstein wurde 1938 entfernt und nicht wieder angebracht.[7]
Nationalsozialismus, Zweiter Weltkrieg
Der „Anschluss“ Österreichs 1938 bedeutete auch in der Stadtgeschichte einen gravierenden Einschnitt. Verfolgung und Vertreibung der jüdischen Mitbürger, das Kriegsgefangenenlager STALAG XVII B Krems-Gneixendorf (die Vorlage für Billy Wilders Film Stalag 17), wehrwirtschaftliche Interessen am Industrieausbau in Lerchenfeld waren nur einige der Auswirkungen und Folgen des Nationalsozialismus.
Unter Einschluss von 14 Gemeinden (Krems, Stein, Egelsee, Mautern, Oberrohrendorf, Unterrohrendorf, Landersdorf, Gneixendorf, Rehberg, Palt, Furth, Brunnkirchen, Thallern und Stratzing) der Umgebung wurde in der NS-Zeit „Groß-Krems“ geschaffen.
Die ersten Bauprojekte, die realisiert wurden, sind der Kremser Hafen, ein Stahlwerk und der Stadtteil Lerchenfeld, danach ist der Ausbau von Krems zur Gauhauptstadt im Reichsgau Niederdonau kriegsbedingt eingestellt worden. Da aus diesem Grund auch das geplante Gauforum nicht gebaut werden konnte, sind die Verwaltungseinrichtungen nicht nach Krems übersiedelt, sondern in Wien verblieben.
Im gleichen Jahr wurde Krems mit Bescheid des Innenministeriums zur Statutarstadt erhoben. Am 2. April 1945 erfolgte der einzige Bombenangriff auf Krems, der massive Schäden im Gebiet des Bahnhofes verursachte und offiziell 108 Tote forderte (die genaue Zahl konnte wegen der Flüchtlingskolonnen aus dem Osten, die sich durch die Stadt bewegten, nicht ermittelt werden).
Beim Massaker im Zuchthaus Stein wurden am 6. April 1945 mindestens 229 durchwegs politische Häftlinge sowie fünf Justizwachebeamte durch Einheiten der Schutzpolizei, des Kremser Volkssturms, der Wehrmachtsgarnison und der Waffen-SS erschossen. Zu weiteren Todesopfern unter freigelassenen Gefangenen kam es in den folgenden Tagen durch die sogenannte „Kremser Hasenjagd“. 61 wiederergriffene Häftlinge wurden am 7.April auf dem Friedhof von Hadersdorf am Kamp Opfer eines Erschießungskommandos der Waffen-SS.[8] Am 15. April wurden weitere 44 Häftlinge im Zuchthaus Stein erschossen.[9]
Zweite Republik
Kunstmeile mit Karikaturmuseum, Landesgalerie NÖ und Kunsthalle Krems.
Die zweite Hälfte des 20.Jahrhunderts brachte viele Erfolge, darunter den Ausbau des Kremser Hafens als Ergebnis der steigenden Bedeutung des Donauweges und, verbunden damit, eine moderne und leistungsfähige Industrie. Die Errichtung der Landesakademie und die Gründung der Donau-Universität Krems sowie eine aktive Rolle im Kulturgeschehen des Landes führten zu weiterem Wachstum von Krems im ausgehenden 20.Jahrhundert. Vielfältige Veranstaltungen und Festivals, darunter das Musikfestival Glatt & Verkehrt, das NÖ Donaufestival oder die Erfolge der Kunsthalle Krems mit internationalen Großausstellungen bestätigen den Weg. Unter der Dachmarke Kunstmeile Krems vereinen sich unter anderem das Karikaturmuseum, eine Artothek, das Frohner Forum und viele weitere Einrichtungen. 2000 werden die Altstädte von Krems und Stein gemeinsam mit der Wachau zum UNESCO-Weltkulturerbe ernannt. 2019 wird die Landesgalerie Niederösterreich errichtet.
Siehe auch: Geschichte Niederösterreichs
Bevölkerung
Stadtpfarrkirche St. Veit
Religionen
Die Religionszugehörigkeit der Kremser Wohnbevölkerung setzt sich laut Volkszählung 2001 wie folgt zusammen:
römisch-katholisch:
74,1%
ohne Bekenntnis:
13,6%
islamisch:
04,0%
evangelisch:
03,0%
orthodox:
01,3%
Sonstige bzw. keine Angabe:
04,4%
In Krems gibt es sieben katholische Pfarren, die zur Diözese St. Pölten gehören: St. Veit, St. Paul, Krems-Lerchenfeld, Stein, Rehberg, Egelsee, Brunnkirchen und Hollenburg. Pfarrkirchen in anderen Stadtteilen werden von nahe liegenden Pfarrämtern mitbetreut.
Weitere Religionsgemeinschaften mit Kirchengebäuden sind unter anderem: die Evangelische Pfarrgemeinde mit der Heilandskirche von Otto Bartning, die Altkatholische Kirchengemeinde Krems-St.Pölten mit der Willibrord-Kapelle und die Rumänische Baptistengemeinde.[10]
Bevölkerungsentwicklung
Magistrat der Stadt KremsSchifffahrts- und Welterbezentrum
Politik
Siehe auch: Liste der Bürgermeister der Stadt Krems an der Donau
Gemeinderat
Gemeinderatswahl 2022
Wahlbeteiligung: 57,35%
%
50
40
30
20
10
0
40,92% (−5,17%p)
23,31% (−3,34%p)
14,63% (−0,42%p)
7,09% (+1,82%p)
3,66% (+0,07%p)
6,66% (n.k.%p)
2,99% (n.k.%p)
SPÖ
ÖVP
FPÖ
KLS
GRÜNE
NEOS
MFG
2017
2022
Vorlage:Wahldiagramm/Wartung/Neues Ergebnis nicht 100%
Vorlage:Wahldiagramm/Wartung/Altes Ergebnis nicht 100%
Von den 40 Mandaten des Gemeinderats entfielen auf Grund der Gemeinderatswahl von 2012 auf die SPÖ 16 Sitze, auf die ÖVP 15 Sitze, auf die FPÖ drei Sitze und je zwei Sitze auf die KLS (Kommunisten und Linkssozialisten), auf die Grünen und auf die UBK (Unabhängige Bürger für Krems).[11]
Bei der Gemeinderatswahl am 15. Oktober 2017 erzielte die SPÖ 46,09 Prozent der Stimmen und erreichte damit 19 Mandate, ein Plus von drei Mandaten. Die ÖVP verlor vier Mandate und erreichte damit elf Sitze. Die FPÖ erzielte 15,05 Prozent und verdoppelt ihren Mandatsstand auf sechs Mandate. Die KLS behielt ihre zwei Mandate, die Grünen verloren ein Mandat. Die Liste PROKS zog mit einem Sitz in den Gemeinderat ein.[12][13]
Bei der Wahl 2022 blieb die SPÖ stimmenstärkste Partei und bekam 40,9 Prozent der Stimmen, vor der ÖVP mit 23,3 Prozent und der FPÖ mit 14,6 Prozent. Die Kremser Linke Stadtbewegung (KLS) bekam 7,1 Prozent, NEOS erzielte 6,7 Prozent und zieht damit erstmals mit zwei Mandate in den Kremser Gemeinderat ein. Die Grünen erreichten 3,7 Prozent, MFG–Österreich Menschen – Freiheit – Grundrechte erreichte bei ihrem ersten Antreten 3,0 Prozent der Stimmen und damit ein Mandat.[14]
Stadtsenat
Der Stadtsenat besteht aus folgenden Mitgliedern:[15]
Bürgermeister Reinhard Resch (SPÖ)
1. Vizebürgermeisterin Eva Hollerer (SPÖ)
2. Vizebürgermeister Florian Kamleitner (ÖVP)
StR Günter Herz (SPÖ)
StR Bernadette Laister (ÖVP)
StR Helmut Mayer (SPÖ)
StR Peter Molnar (SPÖ)
StR Susanne Rosenkranz (FPÖ)
StR Martin Sedelmaier (ÖVP)
StR Werner Stöberl (SPÖ)
StR Martin Zöhrer (FPÖ)
Wappen, Farben und Siegel
Wappenbeschreibung:
Ein rot-bezüngter goldener Doppeladler mit über den Häuptern schwebender Kaiserkrone auf schwarzem Grund.
Die Fahne der Stadt Krems ist schwarz-gold. Die Farben der Stadt sind ebenfalls schwarz-gold. Das Amtssiegel des Magistrates weist das Wappen und die Umschrift Magistrat der Stadt Krems a.d.Donau auf.
Am 1.April 1463 verlieh der römisch-deutsche Kaiser FriedrichIII. der Stadt Krems ein neues Stadtwappen, das heute noch gültig ist.
Das älteste bekannte Siegel der Stadt mit der Umschrift SIGIL(LUM).CIVIUM.IN.CHREMS ist aus der Zeit Ottokar von Böhmens, also im Jahr 1250 belegt. 1318 und 1453 erhielt die Stadt nachweislich neue Siegel.
Städtepartnerschaften
Krems unterhält mit den folgenden Städten Städtepartnerschaften:
Die Partnerschaft wurde in den Gremien 1971 beschlossen. Sie wurde aber erst 1972 abgeschlossen. Daher wird in Böblingen 1972 als Beginn der Städtepartnerschaft geführt.
DeutschlandPassau in Bayern (Deutschland), seit 1974
TschechienKroměříž (dt. Kremsier) in Region Zlin (Tschechien), seit 1994
Vereinigte StaatenGrapevine in Texas (USA), seit 1999
Als Partnergeschenk erhielt Krems die Statue des „Nachtwächter von Grapevine“ die heute am Kreisverkehr Langenloiserstraße-Wienerstraße-Hohensteinstraße aufgestellt ist.
E-Government
Einwohner der Stadt Krems können auf Wunsch elektronische Rechnungen für u.a. Kindergarten- und Hortbeiträge, Grundsteuer oder auch Gebrauchsabgaben erhalten. Diese Einzugsermächtigung kann direkt via Online-Formular von zu Hause ausgefüllt und eingereicht werden. Dadurch werden Behördengänge für die Bewohner vereinfacht. Außerdem können die Bürger Anregungen und Hinweise an die Stadtverwaltung per Online-Formular geben. Die Online-Formulare der Stadt Krems basieren auf AFORMSOLUTION vom IT-Unternehmen aforms2web.[16]
Metadynea Austria (chemische Industrie: Kunstharze und Leime), gegründet 1948 als Krems Chemie, ab 2001: Dynea Austria GmbH, 2013 verkauft an Metafrax Group, seitdem Metadynea Austria GmbH[17]
Brantner Gruppe, gegründet 1936 als Taxi-Unternehmen, ab 1960 Transporte, ab 1976 Entsorgung, später Kompostierung, Internationalisierung, Aufbereitung von Müllverbrennungsschlacke, Entwicklung Müllfahrzeuge[18]
MSD Animal Health, Impfstoffhersteller für Tiere
Mit dem Technopol Krems (für Medizinische Biotechnologie) gibt es eine Institution an der Schnittstelle Wirtschaft, Forschung und Ausbildung.[19]
Stadtversorgung
Kraftwerk Theiss
Im Osten der Stadt liegt die Kläranlage des Gemeindegebietes. Weiter östlich befindet sich das überregional bedeutende Dampfkraftwerk Theiß der EVN, das neben der Stromerzeugung die Stadt und die Gemeinde Gedersdorf mit Fernwärme durch die EVN Wärme versorgt.
Verkehr
Krems ist ein Verkehrsknotenpunkt der sich durch seine Lage an Donau und den Nebentälern ergibt.
Krems ist Endpunkt zweier Schnellstraßen: der S5 (Stockerauer Schnellstraße) zum Knoten Stockerau an der A22 und der S33 (Kremser Schnellstraße) zum Knoten Sankt Pölten an der A1. Die Donau Straße B3 führt in die Wachau und weiter nach Oberösterreich, die Kremser Straße B37 führt in das Waldviertel nach Zwettl. Die L100 führt über die Mauterner Donaubrücke und durch Furth/Paudorf nach Sankt Pölten. Die Langenloiser Straße B218 führt von Krems über den Kremser Flugplatz nach Langenlois und in das Kamptal, die Retzer Straße B35 vom Knoten Krems-Nord nach Retz.
Für den ruhenden Verkehr stehen in der Innenstadt sieben Parkhäuser mit etwa 2750 Stellplätzen zur Verfügung.
Durch Krems führt der bekannteste Radweg Österreichs, der Donauradweg. Dieser führt von Donaueschingen über Passau nach Krems und weiter nach Wien.
Siehe auch: Liste der Donaubrücken
Schifffahrt
Blick von der Donaubrücke zum Kremser Hafen (2018)
Große Bedeutung hat auch der Donauhafen, der neben Wien und Linz zu den größten in Österreich zählt.
Der Hafen hat eine 40- und 50-Tonnen-Kranbrücke sowie ein Getreideterminal mit Silolagerung. Außerdem besitzt der Kremser Hafen eine Schleuse die vor Hochwasser schützt und bei Bedarf geschlossen werden kann. Der Gesamtumschlag im Jahr 2005 betrug 2.889.643 Tonnen.
Neben dem Kremser Hafen gibt es noch den Yachthafen, den Behördenhafen und vier Anlegestellen für Ausflugsschiffe im Stadtteil Stein.
Die Schiffstation Krems ist Ausgangspunkt vieler Besichtigungs- und Themenfahrten in die Wachau, aber auch nach Wien und Linz. So fahren die DDSG Blue Danube, die Nostalgie Tours Krems und Brandner Schiffahrt in Krems ab. Seit Eröffnung des Rhein-Main-Donau-Kanals fahren auch französische und niederländische Schiffe in der Bedarfsschifffahrt.
Der Hafen verfügt auch über Anlagen, die ihn auch bei langanhaltender Kälteperiode eisfrei halten kann. Dabei wird Luft in sechs Meter Tiefe in das Wasser eingeblasen.[20]
Luftverkehr
Der Flugplatz Krems-Langenlois hat eine 904 Meter lange Asphaltpiste, die für Flugzeuge bis 5 Tonnen geeignet ist. Außerdem sind 4 Hangars mit 2400m² Stellfläche vorhanden.
Eisenbahnverkehr
Hauptgebäude des Kremser Bahnhofes (2010)
Der Bahnhof Krems ist ein Bahnknotenpunkt. Er ist der Endpunkt einer elektrifizierten Abzweigung der Franz-Josefs-Bahn und Ausgangspunkt der nicht elektrifizierten Strecken in die Wachau (Donauuferbahn; eröffnet 1909) und über die Kremser Eisenbahnbrücke nach St. Pölten Hauptbahnhof (Kremser Bahn; eröffnet 1879). Zudem fahren die Züge der in Hadersdorf am Kamp abzweigenden Kamptalbahn in Krems ab.
Busverkehr
Krems wird von drei Wieselbus-Linien (101, 102, 103), die St. Pölten mit verschiedenen Regionen Niederösterreichs verbinden, bedient. Außerdem ist der Busbahnhof beim Kremser Bahnhof Ausgangspunkt mehrerer Buslinien der ÖBB-Postbus GmbH ins Waldviertel und in die Wachau und der Wachaulinien, die täglich (auch an Sonn- und Feiertagen) von den Firmen Zuklinbus und Pichelbauer im Stundentakt (WL 1, Nordufer) oder im Zweistundentakt (WL 2, Südufer) bedient werden.
In der Stadt verkehren sieben von Blaguss betriebene Citybuslinien, die alle am Bahnhof ihren Start- und Endpunkt haben:
Linie 1: Bahnhof – Sportmeile/Badearena – Stein/Kunstmeile – Förthof – Kremser Altstadt – Bahnhof
Linie 2: Bahnhof – Mitterau – Weinzierl – Wiener Straße / Bründlgraben – Kremser Altstadt – Bahnhof
Linie 3: Bahnhof – Lerchenfeld – Wiener Brücke / Altstadt – Bahnhof
Linie 4: Bahnhof – Steiner Tor – Pfarrplatz / Hoher Markt – Rehberg / Friedhof – Bahnhof
Linie 5: Bahnhof – Altstadt / Gneixendorf – B38 / Wiener Straße – Bahnhof
Linie 6: Bahnhof – Altstadt Krems – Steindl / Kraxenweg – Bahnhof
Linie 7: Bahnhof – Mitterau – Weinzierl – Lerchenfeld – Krems Ost (Gewerbepark) – retour über Mitterau – Bahnhof
Zusätzlich besteht mit der Linie WL 3 eine Shuttleverbindung zwischen Bahnhof und Donauuniversität.
Als Ergänzung zu den klassischen öffentlichen Verkehrsmitteln gibt es in der Sommersaison mit der Wachau-Linie WL 4 ein Rufbusservice von Krems Richtung Göttweig und Grafenegg.[21]
Soziale Infrastruktur
Gesundheitswesen
Krems beherbergt das Universitätsklinikum Krems mit 469 Betten, 12 bettenführenden Abteilungen, fünf Instituten und 1.262 Bedienstete (298 Ärzte, 635 Pflegepersonen, 147 Sonstige). Der in Krems stationierte Rettungshubschrauber Christophorus 2 wurde am 1. September 1983 in Dienst gestellt und fliegt im Jahr etwa 1000 Einsätze. In Krems gibt es sechs Apotheken sowie eine Bezirksstelle des Österreichischen Roten Kreuzes, die den Rettungsdienst übernimmt.
Polizei
Neben Waidhofen an der Ybbs ist Krems an der Donau die einzige Statutarstadt Österreichs, für die eine Landespolizeidirektion nicht Sicherheitsbehörde ist. Diese Funktion wird vom Magistrat der Stadt wahrgenommen. Das Bezirkspolizeikommando im Stadtteil Mitterau ist sowohl für die eine Polizeiinspektion im Stadtgebiet als auch für die Polizeiinspektionen im Bezirk Krems zuständig. Weiters befindet sich in Krems eine Außenstelle des Landeskriminalamtes Niederösterreich. Die Polizeiinspektion Krems, die Autobahnpolizeiinspektion Krems, das Bezirkspolizeikommando und das Finanzamt sind im selben Gebäudekomplex untergebracht. Dadurch, dass die Donau das Stadtgebiet von Krems durchfließt, existiert auf dem Schutzdamm, in der Nähe des Feuerwehrhauses, die Strompolizeiinspektion Krems mit dazugehörigem Behördenhafen (z.T. Pionierübungsplatz des Bundesheeres). Die Strompolizei Krems besitzt zwei Polizeiboote (Krems und Archimedes) sowie 4 Einsatzfahrzeuge. In demselben Gebäude wie die Strompolizei ist auch die Wasserstraßendirektion – Mitte (kurz: WSD) sowie die Strom- und Hafenbehörden untergebracht.
Justiz
Gerichtsgebäude in KremsJustizanstalt Stein
In Krems befindet sich ein Landesgericht, das für die Waldviertler Region zuständig ist, sowie ein Bezirksgericht für den Bezirk Krems-Land und die Stadt Krems.
Als Folge der Eingemeindungen in den 1960er und 1970er Jahren kam es im Gegensatz zu den meisten anderen Feuerwehren in Niederösterreich auch zu Fusionen bei den Feuerwehren, daher hat Krems lediglich eine einzige Freiwillige Feuerwehr – diese hat aber mit über 500 freiwilligen Mitgliedern auch eine dementsprechende Größe. Die Feuerwehr Krems ist auf Grund ihrer für Freiwillige Feuerwehren untypische Größe auf mehrere Bereiche im gesamten Stadtgebiet verteilt. Die wesentliche Aufteilung: Feuerwehrkommando, drei Bereichskommandanten (Bereich NORD, Bereich MITTE, Bereich SÜD), folgende 11Züge mit 22Gruppen:
I., II., III. und IV. Zug im Hauptstützpunkt Krems (größte Einheit der Feuerwehr, Mitterau Abfahrt S5)
V. Zug im Feuerwehrhaus Stadtteil Stein (kleinste Einheit)
VI. Zug im Feuerwehrhaus Stadtteil Rehberg
VII. Zug im Feuerwehrhaus Stadtteil Gneixendorf
VIII. Zug im Feuerwehrhaus Stadtteil Egelsee
IX. Zug im Feuerwehrhaus Stadtteil Krems-Süd (Angern, Thallern, Brunnkirchen und Hollenburg)
Zusätzlich bestehen in Krems zwölf Betriebsfeuerwehren, die ihr eigenes Einsatzgebiet innerhalb der Stadt betreuen, gegebenenfalls auch außerhalb zum Einsatz kommen.[22]
Alle Spezialfahrzeuge (30-m-Drehleiter, 70-t-Kran, Wechselladefahrzeuge, Schadstofffahrzeug, Atemluftfahrzeug) sowie der größte Pool an aktiven Einsatzkräften (4Züge) sind in der Kernstadt konzentriert. Ferner stehen in den Feuerwehrhäusern Gneixendorf, Rehberg, Egelsee, Hollenburg sowie Angern Tanklöschfahrzeuge bzw. Kleinlöschfahrzeuge mit integriertem Wassertank.
Bedingt durch die exponierte Lage an der Donau existiert für die Stadt Krems ein mobiler Hochwasserschutz, eine Stahlträger/Alubalkenkonstruktion die eine Überflutung der tieferliegenden Stadtteile verhindern soll. Dieser ist am Feuerwehrgelände in einem eigenen Hochwasserschutzlager deponiert. Der Aufbau erfolgt nach vorgegebenen Alarmplänen des Magistrates. Die Information der Bevölkerung zu aktuellen Donau-Wasserständen, Kremsfluss-Pegel, Hochwasserwarnungen wie auch laufende Informationen im Krisenfall erfolgt.
Die Feuerwehr Krems wurde 1861 als erste Turnerfeuerwehr in Österreich gegründet und ist die älteste Feuerwehr in Niederösterreich. Im Jahr 1969 war die Feuerwehr Krems Veranstalter der IV. Internationalen Feuerwehrwettkämpfe des Weltfeuerwehrverbandes CTIF. Landesfeuerwehrleistungsbewerbe wurden viermal in den Jahren 1952, 1961, 1986 und 2011 ausgerichtet.
Sieheauch:Liste der denkmalgeschützten Objekte in Krems an der Donau
Altstadt von Krems
Steiner Tor – Das Wahrzeichen der Altstadt KremsGozzoburgRathaus in der LandstraßeSteiner Landstraße
Die Altstadt von Krems gehört zum UNESCO-Welterbe Kulturlandschaft Wachau, das im Jahr 2000 anerkannt wurde.
Das Wahrzeichen der Stadt Krems ist das Steiner Tor, ein erhalten gebliebenes Stadttor, das im Jahr 2005 aufwendig restauriert wurde.
Sowohl im Stadtteil Krems als auch im Stadtteil Stein sind geschlossene Altstadtbestände vorhanden. Da sich in den letzten 50Jahren der Hauptschwerpunkt des Handels und Gewerbes in den Stadtteil Krems beziehungsweise die Einkaufszentren am östlichen Stadtrand zurückgezogen hat, ist der Stadtteil Stein baulich weitgehend unverändert geblieben. Die kleingewerblichen Nutzungen sowie die kleinen Handelsbetriebe sind jedoch zum großen Teil verschwunden.
In den letzten Jahren wurden zahlreiche Initiativen unternommen, den Stadtteil Stein und das zwischen Krems und Stein gelegene ehemalige Kloster Und zu beleben. Besonders hervorzuheben sind die Kunsthalle Krems (mit wechselnden Ausstellungen, Schwerpunkt zeitgenössische Kunst) sowie das Karikaturmuseum Krems (permanente Ausstellung der Künstler Manfred Deix und des Architekten und Karikaturisten Gustav Peichl (Ironimus) sowie Sonderschauen), ein Literaturhaus sowie örtliche Initiativen.
Historische Gebäude
Krems
Bürgerspitalkirche: Die Kirche wurde 1470 unter Friedrich III. erbaut und liegt an der Oberen Landstraße im Zentrum von Krems. Der Hochaltar stammt von 1860/82, geschaffen von Johann Bernhard Grabenberger mit den Statuen der Heiligen Nikolaus und Wolfgang von Matthias Schwanthaler.
Dominikanerkirche und -kloster: 1236 wurde den Dominikanern in Krems ein Bauplatz geschenkt, kurz danach der Bau begonnen. Das Kloster wurde später barock ausgestaltet und 1785 aufgehoben. Heute ist dort das museumkrems untergebracht.
Göglhaus: Das Haus mit einzigartigen Wandmalereien am Täglichen Markt hat über dem Hauptportal einen gotischen Kapellenerker.
Gozzoburg: Frühgotisches Profangebäude mit bemerkenswerten Fresken und Kapellen, nach dem Stadtrichter Gozzo benannt. Als Wohnsitz und Kommunalgebäude ist dieses Gebäude für seine Zeit einzigartig nördlich der Alpen. 2006/2007 generalsaniert.
Großes Sgraffitohaus: in der Margarethenstraße, bildreiche Fassade, zeigt Szenen aus dem Alten Testament, den Äsopschen Fabeln und Alltags-Szenen.
Heilandskirche errichtet 1912, ein Frühwerk des Architekten Otto Bartning.
Jesuitenkollegium- und -gymnasium: 1616 gegründet, 1871 Staatsgymnasium, heute Sitz des Piaristengymnasium Krems und der IMC-Fachhochschule Krems.
Jüdischer Friedhof: an der Wienerstraße im Osten der Stadt gelegen; der letzte von insgesamt drei jüdischen Friedhöfen. In Krems gab es bis zur Vertreibung 1421 eine sehr bedeutende Judengemeinde. Danach siedelten sich erst wieder im 19. Jahrhundert Juden in Krems an.[28]
Piaristenkirche: Im 11.Jahrhundert erstmals erwähnt, im 16.Jahrhundert großteils neu errichtet. Gilt als „kleine Schwester des Wiener Stephansdomes“. Die barocke Innenausstattung enthält eine große Anzahl von Werken des bedeutenden Malers des österreichischen Barocks, Martin Johann Schmidt, genannt Kremser Schmidt. Daran angebaut ist der Frauenbergturm: Stadtturm, früher Sitz des Türmers, des Feuerwächters.
Pulverturm: Der Turm wurde 1477 erbaut, er diente später als Batterieturm, Teil der Stadtbefestigung.
Rathaus: Markanter Bau in der Oberen Landstraße hin zum Pfarrplatz aus der Mitte des 16.Jahrhunderts. Die barock gegliederte Fassade trägt an der Südwestecke einen markanten Erker aus 1548. 1549 erhielt das Rathaus eine zweischiffige Halle, die von der Nordseite, vom Pfarrplatz aus zu erreichen ist.
Stadtpfarrkirche:[29] Geht zurück auf eine Schenkung eines Bauplatzes durch Kaiser HeinrichII. von 1014. An den Vorgängerbau des frühen 12.Jahrhunderts, eine romanische Basilika mit niedrigem Turm erinnert der Unterbau des Turmes an der Südseite. Erst 1178 wurde der Heilige Veit (Vitus) als Titelheiliger der Kirche genannt. Im Zuge der Gegenreformation wurde der Neubau der Pfarrkirche eines der Symbole des Sieges der Katholiken. Die heutige Inneneinrichtung stammt aus dem 18.Jahrhundert. Martin Johann Schmidt schuf die fünf Deckenfresken.
Steiner Tor: Das Tor ist als einziges von vier Stadttoren erhalten geblieben. Das Wahrzeichen der Stadt Krems enthält viele Inschriften und Bilder, wie A.E.I.O.U. (Symbol Kaiser FriedrichsIII.), den Doppeladler mit den Buchstaben M(aria)T(heresia), den rot-weiß-roten Bindenschild mit dem Steirischen Panther, die von 1453 bis 1463 das Wappen der Stadt bildeten, und den Doppeladler gekrönt mit der Kaiserkrone in den Farben schwarz-gold.
Stein
Das Rathaus von Stein an der Donau
Ehemalige Frauenbergkirche: gotischer Bau des 14.Jahrhunderts, nach Restaurierung 1963–1965 als Denkmal den Gefallenen der beiden Weltkriege gewidmet.
Göttweigerhofkapelle: Kapelle des ehemaligen Wirtschaftshofs des Benediktinerstiftes Göttweig mit Kapelle und gotischen Fresken, datiert um 1300.
Großer Passauerhof: Erstmals 1263 genannt, Zehenthof des Bischofs von Passau, Bau in heutiger Erscheinung zwischen 1550 und 1600 aus drei Einzelhäusern zusammengefasst.
Haus der Regionen, das ehemalige Gasthaus Zum Goldenen Elephanten, Steiner Donaulände, 1721 erstmals schriftlich belegt.
Kremser Tor: Östlicher Abschluss der mittelalterlichen Stadtbefestigung zur Stadt Krems hin. Erbaut um 1470.
Linzer Tor: 1477 erbaut (Tafel mit gotischen Ziffern an der Außenseite eingemauert), im 18.Jahrhundert verändert.
Mauthaus: Beeindruckende Freskendekorierung aus der Renaissance, dürfte das Wohnhaus des Brückenmautners gewesen sein, nicht aber das Mauthaus selbst. Dieses befand sich außerhalb des Linzertores im Westen der Stadt.
Mazettihaus: Schürerplatz; benannt nach seinem Erbauer; war Wohnhaus Ludwig Ritter von Köchels (geb. 1800 in Stein), des Verfassers des Mozartverzeichnisses.
Ehemalige Minoritenkirche: 1264 geweiht, heute Veranstaltungsraum Klangraum Krems und Museen Frohner Forum, Ernst Krenek Forum, Kunstraum Stein im anliegenden Klostergebäude.
Pfarrkirche Stein an der Donau hl. Nikolaus: Spätgotisch, datiert Ende 14./Ende 15.Jahrhundert, enthält mehrere Werke des Kremsers Schmidt.
Salzstadl: Salzlagergebäude aus dem 16.Jahrhundert, Stein war auf Grund eines kaiserlichen Privilegs der Umschlagplatz des donauabwärts verschifften bayerischen und Salzburger Salzes für die Länder des nördlichen Mitteleuropas wie etwa Böhmen, Mähren, Schlesien usw.
Steiner Rathaus: ab 1701 als Rathaus der Stadt Stein genutzt, Fassade aus 1779 von Johann Michael Ehmann.
Kloster Und: Profaniertes Kloster im Westen von Krems. Sehenswerte Fresken von Daniel Gran. Das Kloster war später unter anderem ein Truppenspital und ist heute ein Veranstaltungsraum und Restaurant.
Kunsthalle Krems: ist im ehemaligen Tabakfabrikgebäude neben der Justizanstalt am Franz-Zeller-Platz untergebracht. Die Adaptierung zum Ausstellungshaus erfolgte 1994/95 nach Plänen von Adolf Krischanitz. Hauptgebäude der Kunstmeile Krems.
Donauuniversität: Seit Oktober 2005 sind am Campus Krems Universität, IMC Fachhochschule Krems, Krenek-Stiftung und Österreichische Filmgalerie vereint. Teils in einer ehemaligen Tabakfabrik, großteils in den Neubauten am Campus von Dietmar Feichtinger untergebracht.
Andere Stadtteile
Kirche und Ruine Rehberg im Winter
Schloss Wolfsberg: Schloss im Stadtteil Angern.
Ruine Bertholdstein im Stadtteil Hollenburg, neben der S33.
Ruine Altrehberg im Kremstal, auf einem Hügel mitten in Rehberg.
Wasserhof: Schloss im Stadtteil Gneixendorf nördlich von Krems.
Beethovenhaus Gneixendorf, ehemaliger Trautingerhof: Gneixendorf, Schlossstraße19; hier hielt sich Ludwig van Beethoven kurz vor seinem Tod auf.
Donauwarte am Braunsdorfer Berg
Katholische Pfarrkirche Egelsee Hll. Johannes und Paulus
Kremser Bahnhofplatz: Er wurde von 1995 bis 1997 von Boris Podrecca, Fritz Göbl und Michelangelo Pistoletto umgestaltet. Dabei wurden die Verkehrsbänder in die Mitte des Platzes verlegt, um an beiden Seiten größere Fußgängerbereiche zu schaffen.
Frohner Forum: 2007 im Garten des ehemaligen Minoritenklosters Krems-Stein von Fritz Göbl.
Festivals
Glatt & Verkehrt
Donaufestival
Musik
Stadtkapelle Krems (seit 1952)
Die (GCL) Disco Millennium Krems – "Österreichs modernste Diskothek" war (1999–2007) ansässig.
Karaoke4You Krems (seit 2013)
Museen
Museum Krems in der DominikanerkircheKunsthalleEgon Schiele: Stein an der Donau, 1913
Innerhalb der Kunstmeile ist AIR – ARTIST IN RESIDENCE Niederösterreich und auch die Österreichische Filmgalerie angesiedelt, die sehr eng mit dem Österreichischen Filmmuseum und dem Filmarchiv Austria in Laxenburg zusammenarbeitet.
Regelmäßige Veranstaltungen
Donaufestival
Glatt & Verkehrt, Musikfestival
Krems Triathlon
Open Air Kino im Kesselhaus
Wachau-Marathon
Wachauer Volksfest (alle zwei Jahre im Stadtpark)
Weinbau
Der Weinbau hat in Krems und Umgebung eine große wirtschaftliche Bedeutung. Krems wird als die Weißweinhauptstadt von Österreich bezeichnet. Im Magistratsbereich der Stadt Krems wurden 2006 961ha Weingärten bewirtschaftet (Österreich 48.557ha, 1999).
Zweigelt (Blaufränkisch x St. Laurent), St. Laurent, Blauer Burgunder, Blauer Portugieser, Merlot, Cabernet Sauvignon
Die Auswirkungen des Klimawandels auf den Weinbau sind im Raum Krems deutlich erkennbar. Das belegen langfristige Aufzeichnungen an der Weinbauschule Krems.
→ Hauptartikel: Auswirkungen der Klimaveränderung auf den Weinbau
Persönlichkeiten
Matthias Abele von und zu Lilienberg (1616–1677), Stadtschreiber und Literat des 17. Jhd.
Graf Michael Adolph von Althan (1574–1638), Diplomat und Soldat, Gründer des Kremser Jesuitenkollegiums, Unterstützer der Gegenreformation in Mähren und Niederösterreich
Sepp Autrith (1896–1934), österreichischer Politiker (NSDAP), wohnhaft in Krems
Margarete von Babenberg (1204 oder 1205–1266), Königin von Böhmen und Herzogin von Österreich Gattin von Heinrich (VII.) und Přemysl Ottokar II., lebte ab 1261 in Krems und auf der Burg Krumau
Ferdinand Chaloupek (1900–1988), Lehrer und Politiker
Hans Czermak (1913–1989), Kinderarzt und Universitätsprofessor
Ferdinand Dinstl sen. (1788–1873), Rechtsanwalt und Bürgermeister, Abgeordneter zur Frankfurter Nationalversammlung, Eigentümer des Dienstlgutes in Loiben, der späteren Winzergenossenschaft Loiben
Friedrich Dragon (* 1929), von 1959 bis 2001 Chefredakteur der Kronen Zeitung.[30][31]
Franz Drinkwelder (1796–1880), Mediziner und Abgeordneter in der Frankfurter Nationalversammlung
Ulrike Lunacek (* 1957), Journalistin und Politikerin
Sigi Maron (1944–2016), Liedermacher
Jakob Oswald von Mayreck (1669–1745), Kaufmann und Bürgermeister, in dem von ihm errichteten Haus lebte Köchel
Josef Meller (1874–1963), Universitätsprofessor für Augenmedizin
Eduard Melly (1814–1854), Historiker und Politiker
Michael Memelauer (1874–1961), Bischof, Pfarrer in Krems
Wilhelm Miklas (1872–1956), Politiker (CS) und dritter Bundespräsident der 1. Republik
Vinzenz Eduard Milde (1777–1853), Dechant von Krems und Erzbischof von Wien, Pfarrer von Krems und Leiter der philosophischen Lehranstalt
Joseph Misson (1803–1875), Priester und Mundartdichter
Karl Mörwald (1918–2004), Politiker
Ludwig Muther (1866–1924), Lehrer und Komponist
Peter B. Neubauer (1913–2008), Psychoanalytiker
Johann Nordmann (1820–1887), Journalist und Dichter
Leonore Pany (1877–1965), Schriftstellerin und Komponistin
Franz Pfannl (1866–1961), Fabrikant und Erfinder der 2 mm Kolibri, der kleinsten Patrone
Hans Plöckinger (1882–1955), Historiker, insbesondere Geschichte der Wachau
Karl von Portele (1856–1922), Oenologe, Direktor der Weinbauschule San Michele, Retter des österreichischen Weinbaus im Ersten Weltkrieg, lebte in Krems
Ernst Englisch u. a.: Der Kremser Wein und die klösterlichen Lesehöfe, Hrsg. v.d. Weinbruderschaft Krems, 1995
Ernst Englisch: Krems. In: Oesterreichisches Musiklexikon. Online-Ausgabe, Wien 2002 ff., ISBN 3-7001-3077-5; Druckausgabe: Band 3, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 2004, ISBN 3-7001-3045-7.
Franz Eppel: Die Wachau – Nibelungen- und Strudengau, Verlag St. Peter, 1975, ISBN 3-900173-02-8
Franz Eppel: Das Waldviertel, Seine Kunstwerke, Verlag St. Peter, 1966.
Gerhard Jagschitz (Hrsg.): Stein 6. April 1945. Das Urteil des Volksgerichts Wien (August 1946) gegen die Verantwortlichen des Massakers im Zuchthaus Stein. Bundesministerium für Justiz, Wien 1995, ISBN 3-901142-24-X.
Hans Frühwirth: Die Doppelstadt Krems-Stein. Kulturamt der Stadt Krems, Krems 2000, ISBN 3-9501219-0-0.
Hans Frühwirth: Ihre Liebe galt Krems. Kulturamt der Stadt Krems, Krems 1997, ISBN 3-901664-01-9.
Ernst Kalt: Krems – Einst und Jetzt, Handel & Gewerbe. 2-teilig, Eigenverlag Ernst Kalt, Krems 1987 und 1988.
Anton Kerschbaumer: Geschichte der Stadt Krems. Verlag Josef Faber, Krems 1885. Komplettscan des Buches
Ernst Kalt: Krems – Einst und Jetzt, 1000 Jahre Stadtentwicklung. Eigenverlag Ernst Kalt, Krems 1995.
Eduard Kranner: Krems – Antlitz einer alten Stadt. 2. Auflage, Verlag Josef Faber, Krems 1979.
Harry Kühnel: Krems an der Donau (Deutsche Lande – Deutsche Kunst). München/Berlin 1968
Harry Kühnel, Franz Schönfellner (Hrsg.): 1000 Jahre Krems, Dachs-Verlag, Wien 1995, ISBN 3-224-17613-X.
Kurt Preiß: Von der Befreiung zur Freiheit, Hrsg. v. Verein f. Geschichte der Arbeiterbewegung in Krems, 1997
Rupert Schweiger: Zauber der Architektur, Doppelstadt Krems-Stein und Mautern, Verlag NÖ-Pressehaus, 1993 ISBN 3-85326-992-3
Robert Streibel: Plötzlich waren sie alle weg, Verlag Picus, 1991, ISBN 3-85452-223-1
Robert Streibel: Die Stadt Krems im Dritten Reich, Verlag Picus, 1993, ISBN 3-85452-248-7
Gozzoburg – Stand der Dinge (Schrift zur Eröffnung der Gozzoburg September 2007), Bundesdenkmalamt, Horn 2007
Helga Schönfellner-Lechner/Günther Buchinger: Der Wappensaal der Domus Gozzonis in Krems. In: Österreichische Zeitschrift für Kunst und Denkmalpflege. Heft 4, 2008.
Franz Schönfellner: Krems und Stein, Bibliothek der Provinz, Weitra 2008, ISBN 978-3-85252-847-2.
Franz Schönfellner: Krems und Stein – das Tor zur Wachau, Schnell+Steiner, Regensburg, 2008, ISBN 978-3-7954-6730-2.
Kaiser Otto III. gibt dem Bischof Gotesschalch von Freising Sechs Königshufen in Ulmerfeld zu Tausch. Urkunde Nr. 170 in: Theodor Sickel (Hrsg.): Diplomata 13: Die Urkunden Otto des II. und Otto des III. (Ottonis II. et Ottonis III. Diplomata). Hannover 1893, S. 581–582 (Monumenta Germaniae Historica, Digitalisat)
Gerhard Zeillinger: „Starb für Österreich.“ In: diepresse.com. 20. Juni 2008, abgerufen am 20. Februar 2019.
siehe Jagschitz, Gerhard (Hrsg.): Stein, 6. April 1945. Das Urteil des Volksgerichts Wien (August 1946) gegen die Verantwortlichen des Massakers im Zuchthaus Stein. Bundesministerium für Justiz/Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstands, Wien 1995
Matthias Keuschnigg:Johann Karl Stich. In: Die Geschichte des Grauen Hauses und der österreichischen Strafgerichtsbarkeit. Bibliotheksverein im Landesgericht für Strafsachen Wien, 2012, S.57 (archive.org[PDF; 13,2MB; abgerufen am 18.Oktober 2022]).
Eine Aufzählung aller Religionsgemeinschaften in Krems findet man auf der Religion.Stadt Krems,abgerufen am 18.Oktober 2022.
Gemeinderatswahl 2017: Klarer Sieg für SPÖ.(Nicht mehr online verfügbar.)EhemalsimOriginal;abgerufen am 15.Oktober 2017.@1@2Vorlage:Toter Link/www.krems.gv.at(Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven)
Stadtsenat. In: Krems. Stadtkommunikation Krems (krems.at[abgerufen am 27.Oktober 2022]).
Bürgerservice: E-Government.ArchiviertvomOriginalam5.März 2017;abgerufen am 29.September 2014.Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.krems.gv.at
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