world.wikisort.org - Österreich

Search / Calendar

Sigmundsherberg ist eine Marktgemeinde mit 1680 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2022) im Bezirk Horn in Niederösterreich.

Marktgemeinde
Sigmundsherberg
WappenÖsterreichkarte
Sigmundsherberg (Österreich)
Sigmundsherberg (Österreich)
Basisdaten
Staat: Österreich
Bundesland: Niederösterreich
Politischer Bezirk: Horn
Kfz-Kennzeichen: HO
Fläche: 47,95 km²
Koordinaten: 48° 41′ N, 15° 45′ O
Höhe: 429 m ü. A.
Einwohner: 1.680 (1. Jän. 2022)
Bevölkerungsdichte: 35 Einw. pro km²
Postleitzahl: 3751
Vorwahl: 02983
Gemeindekennziffer: 3 11 24
Adresse der
Gemeinde­verwaltung:
Hauptstraße 50
3751 Sigmundsherberg
Website: www.sigmundsherberg.gv.at
Politik
Bürgermeister: Franz Göd (ÖVP)
Gemeinderat: (Wahljahr: 2020)
(19 Mitglieder)
13
6
13 6 
Insgesamt 19 Sitze
  • ÖVP: 13
  • SPÖ: 6
Lage von Sigmundsherberg im Bezirk Horn
Lage der Gemeinde Sigmundsherberg im Bezirk Horn (anklickbare Karte)AltenburgHornPerneggRöhrenbach
Lage der Gemeinde Sigmundsherberg im Bezirk Horn (anklickbare Karte)
Vorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan Imagemap
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria
BW

Geografie


Sigmundsherberg liegt im Waldviertel in Niederösterreich am nordöstlichen Rand des Horner Beckens. Das größte Gewässer ist die Pulkau.

Die Fläche der Marktgemeinde umfasst 47,95 Quadratkilometer. Davon sind 64 Prozent landwirtschaftliche Nutzfläche, 29 Prozent der Fläche sind bewaldet.[1]


Gemeindegliederung


f1 Karte mit allen Koordinaten: OSM | WikiMap

Das Gemeindegebiet umfasst folgende Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2022[2]):

Mit der NÖ. Kommunalstrukturverbesserung wurden zum 1. Jänner 1972 die Gemeinden Sigmundsherberg, Rodingersdorf, Kainreith, Walkenstein, Brugg, Röhrawiesen und Missingdorf zur Gemeinde Sigmundsherberg zusammengelegt.

Der Hauptort Sigmundsherberg, Missingdorf und Rodingersdorf haben die Postleitzahl 3751, Brugg, Kainreith, Röhrawiesen und Walkenstein die Postleitzahl 3752 und Theras die Postleitzahl 3742.


Nachbargemeinden


Geras Weitersfeld
Pernegg Pulkau
Horn Meiseldorf

Geschichte


Der Fund einer Steinklinge zeigt, dass das Gebiet schon in der Jungsteinzeit besiedelt war.[3]

Anlässlich des Verkaufs zweier Lehen wurde Sigmundsherberg am 13. Juni 1302 erstmals schriftlich erwähnt. Das Stift Geras hatte die Grundherrschaft, aber sowohl das Geschlecht der Dachsberger als auch die Eyczinger hatten hier Grundbesitz. 1425 verwüsteten die Hussiten den Ort, aber die kaiserlichen Truppen, die 1619/1620 auf dem Weg nach Böhmen hier durchzogen, waren um nichts besser.

Dass Sigmundsherberg 1795 zum Werbebezirk des Regimentes Ferdinand Toskana gehörte, änderte nichts daran, dass es in Wirklichkeit bedeutungslos war. In den Jahren 1867 bis 1870 wurde die Franz-Josefs-Bahn durch den Ort geführt. 1872 wurde eine Verbindungsbahn nach Zellerndorf errichtet und 1889 die Kamptalbahn. Innerhalb von zwölf Jahren war aus Sigmundsherberg ein Bahnknotenpunkt geworden und hatte trotzdem im Jahre 1880 erst 28 Häuser und 251 Einwohner. 1900 gab es schon 49 Häuser und 538 Einwohner. In einem dieser Häuser war der am 20. Oktober 1892 errichtete Gendarmerieposten untergebracht.

1902 erhielt die Franz-Josefs-Bahn ihr zweites Gleis und 1911 Sigmundsherberg den elektrischen Strom. 1914 brach der Erste Weltkrieg aus, 1915 wurde hier mit dem Kriegsgefangenenlager Sigmundsherberg eines der größten Kriegsgefangenenlager (für 125.000 Gefangene) der österreichisch-ungarischen Monarchie errichtet (mit eigenem Gleisanschluss) und ursprünglich mit russischen, ab 1916 aber italienischen Gefangenen belegt. Das Lager bestand bis 1919, traurige Erinnerung daran ist der immer noch bestehende Lagerfriedhof.

Wegen der Inflation nach dem Krieg gab die Gemeinde Sigmundsherberg Notgeld aus, das in der Zeit vom 1. bis 31. Dezember 1920 in gesetzliches Geld rückgewechselt wurde. Gedruckt wurde dieses Geld von der Druckerei Berger in Horn. 1919 wurde ein Kino eröffnet und 1920 die Freiwillige Feuerwehr gegründet. 1923 gab es 102 Häuser und 906 Einwohner.

Am 15. September 1938 wurden im Zuge der Sudetenlandbesetzung Panzer- und Flakeinheiten in Sigmundsherberg einquartiert. Der 20. Oktober 1938 brachte die Zusammenlegung der Gemeinden Sigmundsherberg, Maigen, Rodingersdorf, Kainreith, Walkenstein, Brugg, Röhrawiesen, Stockern und Klein Meiseldorf zur Großgemeinde Sigmundsherberg mit einer Einwohnerzahl von 3.021 Einwohnern. 1946 wurde diese Großgemeinde wieder aufgelöst. 1959 wurde die Franz-Josefs-Bahn zwischen Sigmundsherberg und Gmünd wieder eingleisig geführt und von Dampf- auf Dieselbetrieb umgestellt.

Der Landtag von Niederösterreich beschloss 1961 die Markterhebung von Sigmundsherberg, die Markterhebungsfeiern fanden am 27. Mai 1962 statt. Ab 1967 wurde auf der Bahnstrecke zwischen Absdorf und Sigmundsherberg ebenfalls ein Gleis abgebaut.


Bevölkerungsentwicklung


Die Abnahme der Bevölkerung in den letzten Jahrzehnten setzt sich zu etwa einem Drittel aus negativer Geburtenbilanz und zu zwei Drittel aus negativer Wanderungsbilanz zusammen.[4]


Kultur und Sehenswürdigkeiten


Bauwerke
Ruine Neudegg
Ruine Neudegg
Schloss Walkenstein
Schloss Walkenstein
Schloss Therasburg
Schloss Therasburg
Pfarrkirche Sigmundsherberg
Pfarrkirche Sigmundsherberg
Pfarrkirche Theras
Pfarrkirche Theras
Pfarrkirche Walkenstein
Pfarrkirche Walkenstein
Schüttkasten Missingdorf
Schüttkasten Missingdorf
Dampflok BBÖ 378 im Eisenbahnmuseum Sigmundsherberg
Dampflok BBÖ 378 im Eisenbahnmuseum Sigmundsherberg
BW
Museen

Wirtschaft und Infrastruktur


Nichtlandwirtschaftliche Arbeitsstätten gab es im Jahr 2001 50, land- und forstwirtschaftliche Betriebe nach der Erhebung 1999 120. Die Zahl der Erwerbstätigen am Wohnort betrug nach der Volkszählung 2001 777. Die Erwerbsquote lag 2001 bei 44,28 Prozent.

In Österreich wurden nur in Sigmundsherberg bis 2010 Oblaten erzeugt. In Rodingersdorf sitzt mit dem Verlag Esterbauer der Herausgeber einer breit gefächerten Serie von Radtourenbüchern („bikeline“), Mountainbike- und Wanderführern. Er entwickelte sich um 1985 in Wien aus der Radfahrinitiative ARGUS.


Öffentliche Einrichtungen


In Sigmundsherberg befindet sich ein Kindergarten[7] und eine Volksschule.[8]


Verkehr



Politik



Gemeinderat


BW

Der Gemeinderat hat 19 Mitglieder.


Bürgermeister



Wappen


Das Wappen von Sigmundsherberg zeigt das „goldene Flügelrad der Eisenbahn“. Dies weist auf die Bedeutung der Eisenbahn auf die Entwicklung des Ortes hin. Der schachbrettartige Hintergrund des Wappenschildes stammt vom Wappen des Stiftes Geras, das ebenfalls große Bedeutung für Sigmundsherberg hatte.[3]


Partnergemeinden



Persönlichkeiten


Ehrenbürger der Gemeinde
Söhne und Töchter der Gemeinde

Literatur




Commons: Sigmundsherberg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. Ein Blick auf die Gemeinde Sigmundsherberg, Fläche und Flächennutzung. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 18. November 2021.
  2. Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2022 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2022) (ODS)
  3. Gedächtnis des Landes - Orte: Sigmundsherberg. Museum Niederösterreich, abgerufen am 18. November 2021.
  4. Statistik Austria, Ein Blick auf die Gemeinde Sigmundsheberg, Bevölkerungsentwicklung. Abgerufen am 2. Oktober 2019.
  5. Website des Motorradmuseums
  6. Website des Kraftfahrzeugmuseums
  7. Kindergärten in NÖ. NÖ Landesregierung, abgerufen am 10. Oktober 2020.
  8. Schulensuche. In: Schulen online. Abgerufen am 30. September 2020.
  9. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 1995 in Sigmundsherberg. Amt der NÖ Landesregierung, 30. März 2000, abgerufen am 16. April 2020.
  10. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2000 in Sigmundsherberg. Amt der NÖ Landesregierung, 4. Februar 2005, abgerufen am 16. April 2020.
  11. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2005 in Sigmundsherberg. Amt der NÖ Landesregierung, 4. März 2005, abgerufen am 16. April 2020.
  12. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2010 in Sigmundsherberg. Amt der NÖ Landesregierung, 8. Oktober 2010, abgerufen am 16. April 2020.
  13. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2015 in Sigmundsherberg. Amt der NÖ Landesregierung, 1. Dezember 2015, abgerufen am 16. April 2020.
  14. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2020 in Sigmundsherberg. Amt der NÖ Landesregierung, 26. Januar 2020, abgerufen am 16. April 2020.
  15. https://www.noen.at/horn/sigmundsherberg-josef-waldher-ist-tot-trauer-um-altbuergermeister-todesfall-altbuergermeister-89375430# (abgerufen am 13. Februar 2019)

На других языках


- [de] Sigmundsherberg

[en] Sigmundsherberg

Sigmundsherberg is a municipality in the district of Horn in Lower Austria, Austria.

[ru] Зигмундсхерберг

Зигмундсхерберг (нем. Sigmundsherberg) — ярмарочная коммуна (нем. Marktgemeinde) в Австрии, в федеральной земле Нижняя Австрия.



Текст в блоке "Читать" взят с сайта "Википедия" и доступен по лицензии Creative Commons Attribution-ShareAlike; в отдельных случаях могут действовать дополнительные условия.

Другой контент может иметь иную лицензию. Перед использованием материалов сайта WikiSort.org внимательно изучите правила лицензирования конкретных элементов наполнения сайта.

2019-2025
WikiSort.org - проект по пересортировке и дополнению контента Википедии