Fiesole ist eine Stadt mit 14.002 Einwohnern in der Metropolitanstadt Florenz, Region Toskana, Italien. Sie ist reich an Kunstschätzen aus verschiedenen Epochen, Sitz des Europäischen Hochschulinstituts, des Departements für Renaissancestudien der Harvard University und der Georgetown University sowie Sitz des Bischofs von Fiesole.[2] Das Dekameron des florentinischen Autors Giovanni Boccaccio ist im Fiesole des 14. Jahrhunderts angesiedelt. Im 20. Jahrhundert wird die Stadt dann sowohl in dem Roman Peter Camenzind (1904) von Hermann Hesse als auch in E. M. Forsters Zimmer mit Aussicht (1908) ausführlich beschrieben.[3]
Die Stadt ist bereits seit Jahrhunderten als exklusiver Nobelvorort der florentinischen Oberschicht bekannt und bleibt bis heute gemäß Statistiken noch immer die reichste Gemeinde der gesamten Toskana.[4]
Geografie
Die Gemeinde erstreckt sich über rund 42km². Sie liegt etwa 6km nordöstlich von Florenz am Fluss Mugnone. Zu den Ortsteilen zählen Caldine, Pian del Mugnone und Pian di San Bartolo.
Das antike Faesulum war eine Gründung der Etrusker und wurde von ihnen Vipsul genannt. Die Stadtmauer wurde im 5. Jahrhundert v.Chr. begonnen und im 3. Jahrhundert v.Chr. ausgebaut. Für diese Zeit wird Faesulae zum ersten Mal in schriftlichen Quellen erwähnt: 225 v.Chr. erlitten dort die Römer eine Niederlage gegen die Kelten,[5] während des Zweiten Punischen Krieges lagerte Hannibal 217 v. Chr. zeitweilig bei Faesulum.[6] Im Bundesgenossenkrieg wurde die Stadt 90 v.Chr. vom römischen Feldherrn Lucius Porcius Cato zerstört. Einige Jahre später siedelte der Diktator Sulla dort eine Veteranenkolonie an.[7] 63 v.Chr. beteiligte sich Faesulae am Aufstand Catilinas.
Während der Zeit des Augustus wurden ein Theater errichtet. 405 besiegte Stilicho bei Faesulum die Westgoten. 1125 wurde die Ortschaft von Florenz eingenommen und bis auf den Dom und den Bischofspalast zerstört. Belegt ist auch, dass der Künstler und Wissenschaftler Leonardo Da Vinci auf den Hügeln Fiesoles zum ersten Mal mit frühen Flugmodellen experimentiert hat.
Sehenswürdigkeiten
Dom San Romolo, gelegen an der zentralen Piazza Mino da Fiesole, dem alten römischen Forum. Begonnen 1028, nach einigen Erweiterungen während des 13. und 14. Jahrhunderts tiefgreifende Restaurierung von 1878 bis 1883. Der romanische Bau ist im Inneren – wenngleich in sehr viel einfacherer Ausführung – von Formen geprägt, die für die florentinische Protorenaissance typisch sind. Der schlanke, das Ortsbild prägende und weithin sichtbare Campanile vom Anfang des 13. Jahrhunderts mit Überarbeitungen im 18. und 19. Jahrhundert.
Chiesa Sant’Alessandro, auf dem Vorplatz der Kirche großartige Aussicht auf Florenz
Kloster San Francesco
Kloster San Domenico
Badia Fiesolana
Zona Archeologica
Museo Bandini
Villa Medici
Piazza Mino
Der Dom
Palazzo Vescovile
Römisches Theater
Ausgrabungen des ehemaligen etruskisch-römischen Tempels
Die Medici-Villa von Fiesole aus dem Jahr 1457
Villa San Michele (nach archit. Zeichnungen von Michelangelo)
Garten der Villa Schifanoia, des Spielplatzes des Dekamerons von Giovanni Bocaccio
Villa Sparta, ehem. Exilresidenz der griechisch-rumänischen Königsfamilie
Villa I Tatti, Sitz der Harvard University in Florenz
Villa di Maiano
Parkanlage der Villa Peyron mit Blick auf Florenz
Fonte Lucente
Villa Montececeri, wo Leonardo Da Vinci zum ersten Mal mit Flugmodellen experimentiert hat
Olivier Roy (* 1949), französischer Politikwissenschaftler, Professor in Fiesole
Literatur
Piera Bocci Pacini:Faesulae (Fiesole) N. Etruria, Italy. In: Richard Stillwell u.a. (Hrsg.): The Princeton Encyclopedia of Classical Sites. Princeton University Press, Princeton NJ 1976, ISBN 0-691-03542-3.
Emanuele Repetti: FIESOLE (Fesulae). In Dizionario Geografico Fisico Storico della Toscana (1833–1846), Onlineausgabe der Universität Siena (pdf, ital.)
Statistiche demografiche ISTAT. Monatliche Bevölkerungsstatistiken des Istituto Nazionale di Statistica, Stand 31. Dezember 2019.
Wo Giovanni Boccaccio von Nymphen träumte, fliessen Mensola und Affrico | NZZ. In: Neue Zürcher Zeitung. 11.September 2002, ISSN0376-6829 (nzz.ch[abgerufen am 15.März 2018]).
Adam Begley:Florence, Then and Now, With a Literary Guide. (nytimes.com[abgerufen am 7.Juli 2018]).
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