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Wendschott ist ein Stadtteil im äußersten Nordosten der Stadt Wolfsburg. Er liegt in der historischen Landschaft des Vorsfelder Werders, einem eiszeitlichen Geestrücken. Der Ort grenzt unmittelbar an die Wiesen des Feuchtgebietes Drömling an. Dazu gehört das Naturschutzgebiet „Wendschotter und Vorsfelder Drömling mit Kötherwiesen“.

Wendschott
Stadt Wolfsburg
Wappen von Wendschott
Wappen von Wendschott
Höhe: 66 m
Einwohner: 3918 (30. Sep. 2021)[1]
Eingemeindung: 1. Juli 1972
Postleitzahl: 38448
Vorwahl: 05363
Karte
Karte
Lage in Wolfsburg
Grundstücksplan von Wendschott, 1759
Grundstücksplan von Wendschott, 1759

Geschichte


Alte Schule von 1874, ehemaliger Sitz des Dorfvereins
Alte Schule von 1874, ehemaliger Sitz des Dorfvereins

Das Dorf wird 1366 in einem Abgabenverzeichnis der Stadt Braunschweig erstmals urkundlich als Wendes Kothe genannt. Es ist die deutsche Bezeichnung für die von Angehörigen des slawischen Stamms der Wenden bewohnte Katen. Wie andere Werder-Dörfer wurde die Siedlung wahrscheinlich zwischen dem 10. und 11. Jahrhundert planmäßig angelegt. Noch heute ist an der Anordnung der alten Bauernhäuser die ursprüngliche Dorfform als wendischer Rundling erkennbar. Bedingt durch die unwirtliche Heidelandschaft war im Mittelalter die wirtschaftliche Lage kärglich. Eine Dorfbeschreibung von 1759 erwähnt den schlechten Ertrag der Bauern und dass wegen fehlendem Brotgetreide der Buchweizen ein Hauptnahrungsmittel war. Abhilfe schuf erst die Trockenlegung naher Sümpfe, vor allem im Drömling, und die Einführung von Kunstdünger im 19. Jahrhundert. Zur zentralen Stelle im Ort wurde der Dorfplatz am früheren Schulgebäude in der Wendenstraße (früher Hauptstraße). 1874 wurde die neue Schule mit einer Schulstube und Lehrerwohnung und einem kleinen Turm mit Uhr und Glocke links vom Haupteingang errichtet. Der neue Turm wurde 1928 errichtet und der kleine Turm von links auf den neuen Turm gesetzt. Das Gebäude ist heute eine Verwaltungs-Außenstelle der Stadt Wolfsburg.

Im Mai 1946 wurde Wilhelm Behrens, der im Mai 1945 als Bürgermeister eingesetzt worden war, erschossen, als er einen Dieb festhalten wollte. Heute ist nach ihm eine Straße in Wendschott benannt.[2]

Am 1. Juli 1972 wurde die Gemeinde Wendschott aufgelöst, sie gehörte zuvor zum Landkreis Helmstedt. Das ehemalige Gemeindegebiet wurde ein Stadtteil von Wolfsburg[3] und bekam einen eigenen Ortsrat mit einem Ortsbürgermeister an der Spitze. Das 1969 genehmigte Wappen wurde nach der Eingemeindung weiter geführt. Im 20. Jahrhundert bildete sich aus dem früheren Rundlingsdorf durch Erschließung neuer Baugebiete ein längliches Ortsgebilde, das mit dem südlich gelegenen Stadtteil Vorsfelde zusammengewachsen ist. 2017 wurde das ehemalige Gasthaus Zur Erholung, ein auf das 18. Jahrhundert zurückgehendes Fachwerkhaus, abgerissen.[4]


Wappen


Das Wendschotter Wappen zeigt eine Pflugschar in der Mitte eines nach oben offenen Kreises, der für die ursprünglich Dorfform als Rundling steht.


Politik


Politisch wird der Stadtteil durch den Ortsrat Wendschott vertreten. Ortsbürgermeister ist Siegfrid Leu (CDU).[5]


Sehenswürdigkeiten


Niedersachsenhaus
Niedersachsenhaus

Kirche


Heiliggeistkirche
Heiliggeistkirche

Bildung



Vereinsleben


Der bekannteste Sportverein des Stadtteils ist der WSV Wendschott, dessen frühere Damenfußballmannschaft mehrere Jahre in der Bundesliga spielte. Ein weiterer Sportverein ist die Borussia 90 Wendschott.

Weitere Vereine sind der Schützenverein Wendschott, der Fanfarenzug Wendschott und der Dorfverein Wendschott. Die Freiwillige Feuerwehr Wendschott als Teileinheit der Feuerwehr Wolfsburg sorgt für den Brandschutz und die allgemeine Hilfe insbesondere auf örtlicher Ebene.



Commons: Wendschott – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. Wolfsburg Bevölkerungsbericht – 3. Quartal 2021. (PDF) In: Stadt Wolfsburg. Abgerufen am 23. Oktober 2021.
  2. Die Glocke. Gemeindebrief der Evangelisch-lutherischen Kirchengemeinden St. Petrus Vorsfelde / Heiliggeist Wendschott und Johannes, Ausgabe Nr. 64, Juni–August 2017, S. 13.
  3. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. 5. 1970 bis 31. 12. 1982. W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 221.
  4. Katharina Pahl: Historisches Haus: Die Sorge bleibt. In: Wolfsburger Nachrichten. Ausgabe vom 8. März 2017.
  5. Ortsrat Wendschott, abgerufen am 21. Dezember 2016
  6. Dorfverein Wendschott
  7. Ev.-luth. Kirchengemeinde St. Petrus/Heiliggeist, abgerufen am 29. August 2012



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