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Wega ist ein Stadtteil von Bad Wildungen im nordhessischen Landkreis Waldeck-Frankenberg.

Wega
Höhe: 188 m ü. NHN
Fläche: 4,96 km²[1]
Einwohner: 663 (31. Dez. 2020)[2]
Bevölkerungsdichte: 134 Einwohner/km²
Eingemeindung: 31. Dezember 1970
Postleitzahl: 34537
Vorwahl: 05621

Geographie


Der Ort liegt etwa 3 Kilometer östlich der Kernstadt Bad Wildungen am südlichen, rechten Ufer der Eder nahe der Einmündung der Wilde.


Geschichte


Die Kirche in Wega
Die Kirche in Wega
„Dorfplatz“ in der Ortsmitte von Wega, der 2006 als Außenprojekt der Landesgartenschau von Bad Wildungen angelegt wurde.
„Dorfplatz“ in der Ortsmitte von Wega, der 2006 als Außenprojekt der Landesgartenschau von Bad Wildungen angelegt wurde.

Von den Anfängen bis zur Gebietsreform in Hessen


Der Ort wird 1209 erstmals urkundlich erwähnt, ist vermutlich jedoch wesentlich älter: bei Ausschachtarbeiten 1968 entdeckte Fundamentreste stammen aus der Zeit um 800.

Das älteste Gebäude des Dorfs ist der Wehrturm der Kirche mit seinem Chor aus dem 13. Jahrhundert. Das Kirchenschiff datiert aus dem 15./16. Jahrhundert.

Im Dreißigjährigen Krieg wurde der Ort durch schwedische Truppen fast vollständig zerstört. Es wird berichtet, dass von 22 Hofstätten nur zwei Wohnhäuser und die Kirche verschont blieben. Die Zahl der Einwohner sank von etwa 120 auf unter 40 Personen. Danach stieg die Einwohnerzahl im 18. Jahrhundert wieder auf über 200.

1869 zerstörte ein verheerender Brand 22 Höfe; nur 18 Höfe und die Kirche blieben verschont. 1884 wurde die Eisenbahnstrecke WabernBad Wildungen mit dem Bahnhof Wega eröffnet. 1909 erhielt Wega sogar einen weiteren Bahnhof, „Wega Mühle“, mit dem Weiterbau der Eisenbahnstrecke von Bad Wildungen nach Korbach. Die Brücke über die Eder zwischen Wega und Wellen wurde 1894/95 durch den Industriellen Wilhelm Garvens erbaut.

Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs wuchs Wega durch Zuzug geflüchteter und vertriebener Menschen auf 528 Einwohner im Jahr 1949, von denen viele katholischen Glaubens waren. 1961 wurde für sie die St.-Bonifatius-Kirche geweiht. Diese Kirche wurde inzwischen abgerissen. Auf dem Gelände befindet sich nun ein Fachhandel für Landwirtschaftsfahrzeuge.


Gebietsreform


Am 31. Dezember 1970 wurde die bis dahin eigenständige Gemeinde Wega im Zuge der Gebietsreform in Hessen auf freiwilliger Basis in die Stadt Bad Wildungen eingegliedert.[3] Für Wega wie für alle nach Bad Wildungen eingegliederten Gemeinden wurden Ortsbezirke mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung gebildet.[4]


Territorialgeschichte und Verwaltung im Überblick


Die folgende Liste zeigt im Überblick die Territorien, in denen Wega lag, bzw. die Verwaltungseinheiten, denen es unterstand:[1][5]


Einwohnerentwicklung



Einwohnerstruktur

Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Wega 672 Einwohner. Darunter waren 33 (4,9 %) Ausländer. Nach dem Lebensalter waren 111 Einwohner unter 18 Jahren, 279 waren zwischen 18 und 49, 132 zwischen 50 und 64 und 150 Einwohner waren älter.[6] Die Einwohner lebten in 285 Haushalten. Davon waren 81 Singlehaushalte, 87 Paare ohne Kinder und 93 Paare mit Kindern, sowie 18 Alleinerziehende und 6 Wohngemeinschaften. In 66 Haushalten lebten ausschließlich Senioren/-innen und in 177 Haushaltungen leben keine Senioren/-innen.[6]


Einwohnerzahlen

 Quelle: Historisches Ortslexikon[1]

 1620:20 Häuser
 1650:3 Häuser
 1738:27 Häuser
 1770:26 Häuser, 200 Einwohner
Wega: Einwohnerzahlen von 1770 bis 2020
Jahr  Einwohner
1770
 
200
1800
 
?
1834
 
293
1840
 
308
1846
 
299
1852
 
300
1858
 
332
1864
 
376
1871
 
307
1875
 
282
1885
 
281
1895
 
289
1905
 
308
1910
 
340
1925
 
320
1939
 
332
1946
 
513
1950
 
546
1956
 
602
1961
 
589
1967
 
771
1980
 
?
1990
 
?
2000
 
?
2011
 
672
2015
 
700
2020
 
663
Datenquelle: Histo­risches Ge­mein­de­ver­zeich­nis für Hessen: Die Be­völ­ke­rung der Ge­mei­nden 1834 bis 1967. Wies­baden: Hes­sisches Statis­tisches Lan­des­amt, 1968.
Weitere Quellen: bis 1967[1]; Stadt Bad Wildungen[7][2]; Zensus 2011[8]

Religionszugehörigkeit

 1895:289 evangelische (= 100 %) Einwohner[1]
 1961:405 evangelische (= 68,76 %), 176 katholische (= 29,88 %) Einwohner[1]

Infrastruktur und Wirtschaft


Parallel zur Eisenbahnstrecke Wabern–Bad Wildungen verläuft die B 253 südlich an Wega vorbei. An der Schienenstrecke gibt den Haltepunkt Wega, der von der NVV-Linie RB39/RE39 bedient wird.

Linie Verlauf Takt
RB39
RE39
Kassel Hbf Kassel-Wilhelmshöhe – (Kassel-Oberzwehren Baunatal-Rengershausen Baunatal-Guntershausen Edermünde-Grifte Felsberg-Wolfershausen Felsberg-Altenbrunslar –) (nur RB39) Felsberg-Gensungen Wabern (Bz Kassel) Zennern Fritzlar Ungedanken Mandern Wega Bad Wildungen
Stand: Fahrplanwechsel Dezember 2021
120 min

Ein weiterer Haltepunkt Wega (Mühle) befand sich am 1995 eingestellten Abschnitt von Bad Wildungen nach Korbach. Der Halt wurde dort bereits 1981 aufgegeben.

Von 1939 bis 1945 befanden sich in Wega militärische Produktionsstätten der Henschel Flugmotorenbau G.m.b.H. (HFM). Im Mai 1950 übernahmen die Correcta-Werke (Korrekta) diese, und man begann mit der Produktion von Schaumstoff- und Latexprodukten.[9] Die Produktion wurde in den 1960er Jahren erweitert und erreichte eine Beschäftigtenzahl von über 800 Mitarbeitern. Nach mehreren Inhaberwechseln – unter anderem produzierte hier auch die Firma Metzler-Schaumstoffe[10] – wurde in den 1990er Jahren die Produktion an diesem Standort eingestellt.


Persönlichkeiten



Literatur




Commons: Wega – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Anmerkungen und Einzelnachweise


  1. Trennung zwischen Justiz (Kreisgericht Wildungen) und Verwaltung.

Einzelnachweise

  1. Wega, Landkreis Waldeck-Frankenberg. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 16. Oktober 2018). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  2. Einwohnerzahlen und Entwicklung. In: Webauftritt. Stadt Bad Wildungen, archiviert vom Original; abgerufen im Februar 2021.
  3. Eingliederung der Gemeinde Wega in die Stadt Bad Wildungen, Landkreis Waldeck vom 7. Januar 1971. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1971 Nr. 4, S. 142, Punkt 184 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 6,3 MB]).
  4. Hauptsatzung. (PDF; 14 kB) § 5. In: Webauftritt. Stadt Bad Wildungen, abgerufen im August 2021.
  5. Michael Rademacher: Land Hessen. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: treemagic.org.
  6. Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1,8 MB) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, S. 44 und 100;.
  7. Einwohnerzahlen. Haput- und Nebenwohnsitze. (Nicht mehr online verfügbar.) In: Webauftritt. Stadt Bad Wildungen, archiviert vom Original; abgerufen im September 2020.
  8. Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1,1 MB) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt;
  9. Geschichte Correcta − und der Nachfolger (Memento vom 7. November 2008 im Internet Archive)
  10. Metzler Schaumstoffe (Memento vom 22. Oktober 2008 im Internet Archive)



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