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Braunau ist ein im Kellerwald liegender Stadtteil von Bad Wildungen im nordhessischen Landkreis Waldeck-Frankenberg. Zu Braunau gehören die Ortsteile Gershäuser Hof und Rödernhof. Braunau ist mit 14 km² der flächengrößte Stadtteil von Bad Wildungen.

Braunau
Höhe: 329 m ü. NHN
Fläche: 13,9 km²[1]
Einwohner: 670 (31. Dez. 2020)[2]
Bevölkerungsdichte: 48 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Oktober 1971
Postleitzahl: 34537
Vorwahl: 05621
Braunau von Norden
Braunau von Norden
Evangelische Kirche
Evangelische Kirche
Braunauer Warte
Braunauer Warte

Geschichte



Vorgeschichte und Ersterwähnung


Die älteste überlieferten urkundlichen Erwähnungen des vom Wälzebach umflossenen „Walddorfes“ Braunau stammen aus den Jahren 1261 und 1290; damals hieß der Ort „Brunowe“. Es wird jedoch davon ausgegangen, dass bereits zur Steinzeit eine Besiedlung in der Gemarkung des heutigen Braunau stattgefunden hat: Lesefunde und Steinkistengrab.


Zeittafel



Gebietsreform


Im Zuge der Gebietsreform in Hessen wurde die bis dahin selbständige Gemeinde Braunau am 1. Oktober 1971 auf freiwilliger Basis in die Stadt Bad Wildungen eingemeindet.[3][4] Für Braunau wie für alle im Zuge der Gebietsreform nach Bad Wildungen eingegliederten Gemeinden wurden Ortsbezirke mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung gebildet.[5]


Territorialgeschichte und Verwaltung im Überblick


Die folgende Liste zeigt im Überblick die Territorien, in denen Braunau lag, bzw. die Verwaltungseinheiten, denen es unterstand:[1][6]


Einwohnerentwicklung



Einwohnerstruktur

Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Braunau 642 Einwohner. Darunter waren 12 (1,9 %) Ausländer. Nach dem Lebensalter waren 138 Einwohner unter 18 Jahren, 252 waren zwischen 18 und 49, 156 zwischen 50 und 64 und 96 Einwohner waren älter.[7] Die Einwohner lebten in 282 Haushalten. Davon waren 90 Singlehaushalte, 75 Paare ohne Kinder und 90 Paare mit Kindern, sowie 24 Alleinerziehende und 6 Wohngemeinschaften. In 48 Haushalten lebten ausschließlich Senioren/-innen und in 201 Haushaltungen leben keine Senioren/-innen.[7]


Einwohnerzahlen

 Quelle: Historisches Ortslexikon[1]

 1620:59 Häuser
 1650:30 Häuser
 1738:46 Häuser
 1770:66 Häuser, 347 Einwohner
Braunau: Einwohnerzahlen von 1770 bis 2020
Jahr  Einwohner
1770
 
347
1800
 
?
1834
 
501
1840
 
500
1846
 
510
1852
 
540
1858
 
525
1864
 
524
1871
 
485
1875
 
422
1885
 
465
1895
 
453
1905
 
410
1910
 
433
1925
 
459
1939
 
430
1946
 
642
1950
 
616
1956
 
546
1961
 
557
1967
 
553
1980
 
?
1990
 
?
2000
 
?
2011
 
642
2015
 
662
2020
 
670
Datenquelle: Histo­risches Ge­mein­de­ver­zeich­nis für Hessen: Die Be­völ­ke­rung der Ge­mei­nden 1834 bis 1967. Wies­baden: Hes­sisches Statis­tisches Lan­des­amt, 1968.
Weitere Quellen: bis 1967[1]; Stadt Bad Wildungen[8][2]; Zensus 2011[9]

Religionszugehörigkeit

 1885:450 evangelische (= 69,34 %), drei katholische (= 0,66 %) Einwohner[1]
 1961:509 evangelische (= 91,38 %), 43 katholische (= 7,72 %) Einwohner[1]

Sehenswürdigkeiten


Zu den Sehenswürdigkeiten in Braunau zählt vor allem die in 1728 durch den Arolser Hofbaumeister Julius Ludwig Rothweil erbaute Barock-Kirche mit dem zweiflügeligen Schnitzaltar von 1523 aus der Werkstatt des Franziskanerklosters zu Meitersdorf (in der Nähe von Frankenberg/Eder). Der Schnitzaltar war vermutlich nicht für die Braunauer Kirche bestimmt. Wie er dorthin gelangte, ist bislang ungeklärt. Der Altar zeigt im Mittelteil die Kreuzigung Jesu in einer bewegten Massenszene. Der linke Seitenflügel zeigt Szenen aus dem Leben Maria Magdalenas: Die Fußwaschung (oben) und die Begegnung mit auferstandenen Christus am Ostermorgen (unten). Der rechte Seitenflügel ist Johannes dem Täufer gewidmet. Er zeigt die Taufe Jesu (oben) und die Hinrichtung des Täufers (unten).

Die Braunauer Warte (früherer Name: Bubenhäuser Warte) ist ein in der Gemarkung erhaltener 9,8 Meter hoher Wartturm, der auf einer Anhöhe 379 Meter über NN steht. Er wurde um 1350 aus Bruchsteinen errichtet. Gemeinsam mit anderen Türmen gehörte er zum mittelalterlichen Landwehrsystem von Wildungen. Die Türme waren Aussichtspunkte, von denen aus die Turmbesatzungen feindliche Truppen oder auch Räuberbanden bemerken und die Stadtbewohner durch Rauchzeichen verständigen konnten. Bis 2006 war der Turm mit Geröll ausgefüllt und daher nicht besteigbar. Als Beitrag zur Landesgartenschau-Ausstellung in Bad Wildungen wurde das Innere freigelegt und eine Wendeltreppe installiert.[10] Von der 8,8 Meter hohen Aussichtsplattform[11] bietet sich ein Ausblick auf den Kellerwald, die Burg Waldeck und den Dörnberg.

Etwa 1,5 km westlich von Braunau bzw. 800 m südöstlich der Braunauer Warte steht an einer fünfarmigen Wegkreuzung wenige Meter innerhalb des westlichen Waldrands die markante Schnitzer-Eiche (Naturdenkmal), benannt nach dem dort 1835 von Wilddieben umgebrachten Forstläufer Jakob Schnitzer.


Literatur





Anmerkungen und Einzelnachweise


  1. Trennung zwischen Justiz (Kreisgericht Wildungen) und Verwaltung.

Einzelnachweise

  1. Braunau, Landkreis Waldeck-Frankenberg. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 29. Juli 2019). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  2. Einwohnerzahlen und Entwicklung. In: Webauftritt. Stadt Bad Wildungen, archiviert vom Original; abgerufen im Februar 2021.
  3. Gemeindegebietsreform in Hessen: Zusammenschlüsse und Eingliederungen von Gemeinden vom 17. September 1971. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1971 Nr. 39, S. 1603, Punkt 1320; Abs. 6. (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 9,2 MB]).
  4. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 408.
  5. Hauptsatzung. (PDF; 14 kB) § 5. (Nicht mehr online verfügbar.) In: Webauftritt. Stadt Bad Wildungen, archiviert vom Original am 5. März 2021; abgerufen im August 2021.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.bad-wildungen.de
  6. Michael Rademacher: Land Hessen. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: treemagic.org.
  7. Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1,8 MB) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, S. 44 und 100;.
  8. Einwohnerzahlen. Haput- und Nebenwohnsitze. (Nicht mehr online verfügbar.) In: Webauftritt. Stadt Bad Wildungen, archiviert vom Original; abgerufen im September 2020.
  9. Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1,1 MB) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt;
  10. Waldeckische Landeszeitung 6. Mai 2011
  11. Braunauer Warte auf warttuerme.de



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