Ulmen ist eine Stadt im Landkreis Cochem-Zell in Rheinland-Pfalz in der Eifel. Ulmen ist Sitz der Verwaltung der Verbandsgemeinde Ulmen, der sie auch angehört. Ulmen ist ein staatlich anerkannter Erholungsort und gemäß Landesplanung als Grundzentrum ausgewiesen.[2]
Wappen | Deutschlandkarte | |
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50.2086888888896.9795888888889452 | |
Basisdaten | ||
Bundesland: | Rheinland-Pfalz | |
Landkreis: | Cochem-Zell | |
Verbandsgemeinde: | Ulmen | |
Höhe: | 452 m ü. NHN | |
Fläche: | 28,74 km2 | |
Einwohner: | 3384 (31. Dez. 2021)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 118 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 56766 | |
Vorwahl: | 02676 | |
Kfz-Kennzeichen: | COC, ZEL | |
Gemeindeschlüssel: | 07 1 35 083 | |
Stadtgliederung: | 4 Stadtteile | |
Adresse der Verbandsverwaltung: | Marktplatz 1 56766 Ulmen | |
Website: | www.stadt-ulmen.de | |
Stadtbürgermeister: | Thomas Kerpen (CDU) | |
Lage der Stadt Ulmen im Landkreis Cochem-Zell | ||
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Zu Ulmen gehören die Stadtteile Meiserich, Vorpochten und Furth. Zudem gehören zur Gemeinde die Wohnplätze Auderather Mühle, Forsthaus Hochpochten und Meiserichermühle.[3]
Das Ulmener Maar ist mit ca. 11.000 Jahren der jüngste Vulkan nördlich der Alpen und 37 m tief. Die vulkanischen Aktivitäten kann man in Tiefen von mehr als 4 Metern an aufsteigenden Gasblasen erkennen. Das Ulmener Maar hat keinen natürlichen Zu- oder Ablauf, zwei Stollen tragen jedoch zu einem konstanten Wasserspiegel bei. Wissenschaftliche Untersuchungen der Uni Trier ergaben, dass der ehemals als Römerstollen bezeichnete Nordtunnel nicht römischen Ursprungs ist, sondern im Hochmittelalter, also ca. 1050 bis 1250 n. Chr., erbaut wurde. Bei den beiden Ulmener Stollen handele es sich um eine seltene, nördlich der Alpen sogar einmalige wasserwirtschaftliche Großanlage.[4][5] Die touristischen Erschließung wird vom Stadtrat angestrebt.[6]
Beim Jungferweiher handelt es sich um ein 118.000 Jahre altes verlandetes Maar. Er ist flächenmäßig wesentlich größer als das Ulmener Maar. Ehemals als Fischteich für die Burgherren genutzt, trocknete es im Verlauf der Jahrhunderte aus, so dass in den 1930er Jahren dort Torf gestochen wurde. 1942 wurden die Wiesen erneut gestaut, um den Wasserpegel durch den Zulauf zum nahe liegenden Maar zu steuern.
Erstmals erwähnt wurde Ulmen 1074, doch bezeugen merowingerzeitliche Gräber südlich der Burg eine ältere Besiedlung der Gemarkung. Bei den römischen Funden in der Hahnwiese wurde ein Alter von ca. 2.000 Jahren ermittelt.[7] In Ulmen befindet sich ein Hügelgrab das ca. auf das Jahr 500 vor Christus datiert wird.[8]
Ritter Heinrich von Ulmen zog im vierten Kreuzzug gen Byzanz, von wo er kostbare Schätze mitbrachte, u. a. die berühmte Limburger Staurothek, die heute noch im Dom von Limburg an der Lahn besichtigt werden können. Seine Nachfolger wurden im 15. Jahrhundert dem Landfrieden des Erzstifts Trier unterworfen. In Kurtrier war Ulmen Sitz des Amtes Ulmen. Der Sonnenkönig Ludwig XIV. eroberte zweimal Ulmen und brannte es nieder. Beide Male wurden Burg und Ort wieder aufgebaut. Ab 1794 stand Ulmen unter französischer Herrschaft, die jungen Männer des Ortes mussten mit Napoleons Truppen bis Moskau ziehen. 1815 wurde der Ort auf dem Wiener Kongress dem Königreich Preußen zugeordnet. Seit 1946 ist er Teil des damals neu gegründeten Landes Rheinland-Pfalz.
Viele alte Gebäude zeugen heute noch von der historischen Vergangenheit von Ulmen. Im 19. Jahrhundert, als die von Napoleon konfiszierten Gebäude in preußisches Eigentum übergingen, ersteigerte ein Cochemer Bürger die Burg und nutzte sie als Steinbruch. Als Ulmen 1831 beinahe komplett abbrannte, wurden die Häuser mit den Steinen der Burg wieder aufgebaut. Seither handelt es sich um eine Ruine.
Im angrenzenden Wald findet sich eine alte Quelle, bei der angeblich römische und keltische Figuren gefunden wurden. Dieser Born wird „Dietzjes Bärechje“ genannt, was auf Kinderquelle zurückzuführen ist, denn seit Jahrhunderten beteten Frauen hier für eine gute Geburt und gesunde Kinder.
1376 erhielt Ulmen von Kaiser Karl IV. die Stadtrechte.[9] Diese gingen 1815 im Rahmen der Übernahme des Rheinlands durch die Preußen wieder verloren.
Die Gemeinde Ulmen-Meiserich wurde am 1. Dezember 1970 in Ulmen umbenannt.[10]
Laut Beschluss des rheinland-pfälzischen Kabinetts vom 1. September 2009 wurde der Ortsgemeinde Ulmen am 2. Oktober 2009 wieder die Bezeichnung „Stadt“ verliehen.[11]
Die Entwicklung der Einwohnerzahl der Stadt Ulmen, die Werte von 1871 bis 1987 beruhen auf Volkszählungen:[2][1]
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Der Stadtrat in Ulmen besteht aus 20 Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 in einer personalisierten Verhältniswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Stadtbürgermeister als Vorsitzendem.
Die Sitzverteilung im Stadtrat:[12]
Wahl | SPD | CDU | FDP | BfU | WGR 1 | WGR 2 | Gesamt |
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2019 | 3 | 11 | – | 5 | – | 1 | 20 Sitze |
2014 | 6 | 9 | – | 4 | – | 1 | 20 Sitze |
2009 | 5 | 7 | – | 5 | 2 | 1 | 20 Sitze |
2004 | 4 | 9 | 0 | 4 | 2 | 1 | 20 Sitze |
Thomas Kerpen (CDU) wurde 2014 Stadtbürgermeister von Ulmen.[13] Bei der Direktwahl am 26. Mai 2019 wurde er mit einem Stimmenanteil von 90,24 % für weitere fünf Jahre in seinem Amt bestätigt.[14]
Kerpens Vorgänger Günther Wagner (SPD) hatte das Amt von 2009 bis 2014 ausgeübt.[15]
Im Jahr 1994 nahmen Ulmen und die französische Gemeinde Lormes erste Kontakte zu einer Partnerschaft auf. Beide Gemeinden verbindet die Ulme (franz. „Orme“) im Ortsnamen. Die Partnerschaftsurkunden wurden am 23. Juni 1996 in Lormes unterzeichnet.
Siehe auch: Liste der Kulturdenkmäler in Ulmen
Der Sportverein Fortuna Ulmen e.V. wurde am 21. September 1921 gegründet und bietet aktiven Sport in den Abteilungen Aerobic, Damengymnastik, Männergymnastik, Fußball, Fußball AH, Leichtathletik, Rope Skipping, Tischtennis, Turnen und Volleyball.
Ulmen war Standort der Eifel-Maar-Kaserne.[16] Nachdem bekannt wurde, dass, entgegen vorheriger Wahlversprechen des damaligen Verteidigungsminister Volker Rühe (CDU), die ganze Kaserne geschlossen wird, fand die größte Demonstration in der Geschichte Ulmens statt: Am 20. März 1995 zogen rund 3.000 Teilnehmer in einem Fackelzug vom Bürgersaal zur Kaserne. Es blieb jedoch bei der Schließung der Kaserne. Am 27. Juni 1997 verließ der letzte Soldat die Kaserne.[17] Das Gelände wurde im Rahmen einer Konversionsmaßnahme in „Eifel-Maar-Park“ umbenannt und ist seither in ziviler Nutzung.[18]
Die Schule für Diensthundewesen der Bundeswehr wurde im April 2005 von Koblenz-Bubenheim in das ehemalige Munitionsdepot im Hochpochtener Wald bei Ulmen verlegt. Sie ist die zentrale militärische Ausbildungsstätte der Bundeswehr für Diensthunde und ihre Diensthundeführer (DHFhr). Im Rahmen der Feierlichkeiten zum 50-jährigen Bestehen der Schule für Diensthundewesen am 8. August 2008 wurde der bislang namenlosen Liegenschaft im Hochpochtener Wald im Rahmen eines feierlichen Appells der Name Gräfin-von-Maltzan-Kaserne verliehen. Dieser geht zurück auf die Tierärztin Maria Gräfin von Maltzan, welche im Dritten Reich trotz der Gefahr für das eigene Leben politisch Verfolgten half, zu überleben.[19] Die Ortsgemeinde Ulmen übernahm am 30. Januar 2009 die Patenschaft für diese in Deutschland einzigartige Bundeswehreinrichtung.
Ulmen befindet sich sowohl an der Bundesautobahn 48 als auch an den Bundesstraßen B 257 und B 259, welche Ulmen mit Cochem und dem Nürburgring verbinden. Per Bus sind Lutzerath, Cochem, Daun, Gerolstein, Mayen und Koblenz regelmäßig direkt erreichbar. Ulmen liegt an der Eifelquerbahn und hat einen Bahnhof. Der zu Ulmen gehörende Abschnitt ist seit 2013 außer Betrieb. Außerdem liegt Ulmen auf der Vulkan-Rad-Route.[20]
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