Pfalzel ist einer der 19 Ortsbezirke der Stadt Trier in Rheinland-Pfalz.
Pfalzel Stadt Trier | |
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Höhe: | 131 m ü. NHN |
Fläche: | 2,38 km² |
Einwohner: | 3455 (31. Dez. 2021) |
Bevölkerungsdichte: | 1.449 Einwohner/km² |
Eingemeindung: | 7. Juni 1969 |
Postleitzahl: | 54293 |
Vorwahl: | 0651 |
![]() Lage in der Stadt Trier | |
Pfalzel liegt im Nordosten der Stadt westlich der Mosel. Es zählt etwa 3450 Einwohner.
Der Steigenberg auf der Gemarkung von Pfalzel ist 350 m hoch. An seinem Nordostfuß entspringt der Wallenbach (Kyll).
Ähnlich wie der gegenüberliegende Ortsbezirk Ruwer liegt Pfalzel im Hochwassergebiet der Mosel. Seit einigen Jahren schützt ein teilweise mobiler Hochwasserschutz zur schnellen Installation die Häuser an der Mosel bis zu einem Pegel von über elf Metern. Die massiven Schutztore am Moselradweg sind nicht zu übersehen.
Pfalzel bezeichnet das Messtischblatt Nr. 6206 (früher Nr. 3477) der topografischen Karte im Maßstab 1:25.000.[1][2][3]
Kaum einer der früher eigenständigen Trierer Stadtteile kann auf eine ähnlich vielfältige Geschichte zurückblicken wie Pfalzel. Der Name geht auf das lateinische Wort „palatiolum“ (= kleine Pfalz) zurück und war ursprünglich die Bezeichnung für eine palastartige Burganlage aus dem 4. Jahrhundert, die sehr wahrscheinlich in engem Bezug zum kaiserlichen Hof in Trier stand. Die bis heute erhaltenen Mauern der Anlage reichen zum Teil bis ins zweite Obergeschoss.
Im 7. Jahrhundert wurde in dem Gebäude ein Nonnenkloster gegründet, das 1027 in ein Kanonikerstift umgewandelt wurde. Der Stiftsbering wurde mit Torhaus, Kreuzgang, Kapellen und Wirtschaftsgebäuden ergänzt. Burg und Stift wurden bis zum 16. Jahrhundert mit einer eindrucksvollen, bis heute erhaltenen Wallmauer umgrenzt und um Zehntscheune, ein kurtrierisches Amtshaus sowie Münzstätte und Mühle ergänzt.
Unter Erzbischof Albero von Montreuil (1131–1152) wurde mit der Errichtung einer Burganlage im Westteil des Palatiolums begonnen. Ein vorheriger Burgenbau ist durch die Schriftquellen nicht fassbar. Die Pfalzeler Burg diente den Trierer Erzbischöfen wiederholt als Ausweich- und „Gegenresidenz“, wenn es mit der Stadtgemeinde Triers zu Auseinandersetzungen kam.
Im Umfeld der Burg entwickelte sich eine zivile bäuerliche Ansiedlung, die, mit eigener Wehrmauer gesichert, im Jahr 1346 Stadtrecht erlangte. Während der Kriegszüge Ludwigs XIV., der 1673 Trier besetzte, wurden die Wehranlagen Pfalzels jedoch nach und nach geschleift.
Das Amt Pfalzel umfasste in kurtrierischer Zeit 54 Ortschaften rund um Trier.
In der preußischen Zeit ab 1815 gehörten unter anderem Biewer und Ehrang zur Bürgermeisterei Pfalzel. Biewer wurde 1930 abgetrennt und nach Trier eingemeindet, Pfalzel blieb jedoch zunächst selbständig.
Am 1. März 1968 kam es zur Vereinigung der beiden selbstständigen Gemeinden Ehrang und Pfalzel zu einer Großgemeinde. Nur ein Jahr später jedoch, am 7. Juni 1969, wurde die Gemeinde Ehrang-Pfalzel in die Stadt Trier eingegliedert.[4] Pfalzel und Ehrang/Quint sind seitdem Bezirke der Stadt Trier.
Für den Ortsteil Pfalzel wurde ein Ortsbezirk gebildet. Dem Ortsbeirat gehören 13 Beiratsmitglieder an, den Vorsitz im Ortsbeirat führt die direkt gewählte Ortsvorsteherin.[5]
Seit den Kommunalwahlen am 26. Mai 2019 ist die Unabhängige Bürgervertretung Trier (UBT) mit sechs Sitzen stärkste Kraft im Ortsbeirat. Die SPD folgt mit fünf Sitzen und die CDU mit zwei.[6]
Für weitere Informationen und historische Daten siehe die Ergebnisse der Kommunalwahlen in Trier.
Ortsvorsteherin von Pfalzel ist seit dem 15. Juli 2014 Margret Pfeiffer-Erdel (FWG, später UBT). Bei der Direktwahl am 26. Mai 2019 wurde sie mit einem Stimmenanteil von 76,27 % in ihrem Amt bestätigt.[7]
Der Stadtteil hat zahlreiche historische Bauwerke:
Pfalzel bewahrt in seinem Ortsgrundriss und im Baubestand alle Elemente, die die kontinuierliche Besiedlung seit der Spätantike und das Wachstum durch die Jahrhunderte erkennen lassen. Rund um die römische Palastanlage, die Stiftskirche und die bischöfliche Burg sind die Straßen und Gassen von Häusern gesäumt, die die Vielfalt der Baustile von der Renaissancezeit bis heute zeigen. Von den einst sechs mächtigen Bastionen der Wallmauer ist heute vor allem die Moselbastion noch sehr gut erhalten.
Für den gesamten Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) gilt der Tarif des Verkehrsverbunds Region Trier (VRT). Im Nahverkehr in Trier verbindet montags bis freitags die Linie 7 im 30-Minuten-Takt Pfalzel mit Trier, von wo man alle Haltepunkte und Ortschaften erreichen kann. In der Nacht und am Wochenende fährt auf gleicher Relation die Linie 87, ebenfalls im 30-Minuten-Takt.
Autobahnanschlüsse zu den Bundesautobahnen A602, A64 sowie A1 befinden sich in unmittelbarer Nähe. Die Innenstadt von Trier ist mit dem Auto in etwa 15 Minuten zu erreichen. Seit April 2007 existiert mit der Eröffnung eines Neuabschnitts der Bundesstraße 53 eine Ortsumgehung der Stadtteile Biewer und Ehrang.
Der Bahnhof Pfalzel liegt an der Eifelbahn Richtung Gerolstein und der Moselstrecke nach Wittlich–Koblenz. Es verkehren folgende Linien des Schienenpersonennahverkehrs:
Linie | Linienverlauf | Taktfrequenz |
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RE 22 RB 22 | Eifel-Express: Köln Messe/Deutz – Köln Hbf – Köln West – Köln Süd – Erftstadt – Weilerswist – Euskirchen – Mechernich – Kall – Urft (Steinfeld) – Nettersheim – Blankenheim (Wald) – Schmidtheim – Dahlem (Eifel) – Jünkerath – Lissendorf – Oberbettingen-Hillesheim – Gerolstein (Gattungswechsel RE/RB) – Birresborn – Mürlenbach – Densborn – Usch/Zendscheid – St. Thomas – Kyllburg – Bitburg-Erdorf – Hüttingen – Philippsheim – Speicher – Auw an der Kyll – Daufenbach – Kordel – Ehrang – Pfalzel – Trier Hbf (aufgrund von Hochwasserschäden längerfristig im Schienenersatzverkehr zwischen Kall und Kyllburg) Stand: Wiederinbetriebnahme Mechernich–Kall am 12. Juni 2022 | 60 min |
RB 81 | Moseltal-Bahn: Koblenz – Cochem – Bullay(DB) – Wittlich – Pfalzel – Trier |
60 min |
RB 83 | Wittlich – Pfalzel – Trier – Wasserbillig – Sandweiler-Contern – Luxemburg | 60 min (Wittlich – Trier nur Mo–Sa) |
Die nächsten Fernverkehrsanschlüsse befinden sich in Koblenz Hbf, Saarbrücken Hbf sowie Luxemburg.
Die Pfalzeler Eisenbahnbrücke über die Mosel ist verkehrstechnisch von großer Bedeutung, da über sie der gesamte Bahnverkehr zwischen Köln/Koblenz und Trier durchgeführt wird.
Biewer | Ehrang/Quint | Euren | Feyen/Weismark | Filsch | Heiligkreuz | Irsch | Kernscheid | Kürenz | Mariahof | Mitte/Gartenfeld | Nord | Olewig | Pfalzel | Ruwer/Eitelsbach | Süd | Tarforst | West/Pallien | Zewen