West/Pallien ist einer der 19 Ortsbezirke der Stadt Trier in Rheinland-Pfalz.
West/Pallien Stadtteil von Trier 49.7544444444446.6211111111111135 | |
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Höhe: | 135 m ü. NN |
Fläche: | 8,41 km² |
Einwohner: | 7314 (31. Dez. 2021) |
Bevölkerungsdichte: | 869 Einwohner/km² |
Postleitzahlen: | 54293, 54294 |
Vorwahl: | 0651 |
![]() Lage in der Stadt Trier | |
Der Bezirk liegt am linken Ufer der Mosel gegenüber der Trierer Innenstadt. Im Westen wird der Stadtteil durch die zur Eifel zählenden Moselhöhen begrenzt, auf deren Rücken sich die zum Bezirk gehörende Siedlung Markusberg befindet. Im Süden grenzt Trier-West/Pallien an den Stadtbezirk Euren, im Norden an den Stadtbezirk Biewer. Der alte Ortskern von Pallien liegt auf einem schmalen Absatz zwischen roten Sandsteinfelsen auf der einen und dem Moselufer auf der anderen Seite. Höchste Erhebung im Stadtteil ist mit 373,5 m ü. NN der Mohrenkopf.
Aufgrund der topographischen Gegebenheiten befindet sich der Siedlungsschwerpunkt des Stadtteils im Moseltal, wo die verschiedenen Siedlungsbereiche von Pallien und Trier-West nahtlos ineinander übergehen und mit den südlich anschließenden Stadtteilen Euren und Zewen ein lang gestrecktes Siedlungsband bilden. Abseits dieses Siedlungsschwerpunkts zählen auch auf den Moselhöhen gelegene kleinere Siedlungseinheiten zum Stadtteil: Mohrenkopf, Markusberg und Busental (Bezirk Trier-West) sowie Auf der Jüngt, Gillenbachtal, Schneidershof (Hochschule Trier), Weißhaus, Kockelsberg und Sievenicher Hof (Bezirk Pallien).
Der Markusberg ist 330,9 m hoch, dort befindet sich u. a. der Sender Trier-Markusberg. Der Pulsberg ist 295,8 m hoch, dort befindet sich die Mariensäule.
Der Stadtteil wurde im Jahr 1913 durch Eingemeindung des Dorfes Pallien und der Zusammenfassung mit dem vorstädtischen Trier-West gebildet. Die Abgrenzung der heutigen statistischen Bezirke Trier-West und Pallien geht auf die ehemals getrennten Siedlungen zurück.
Der südliche Bereich des Stadtteils war lange stark von Kasernenanlagen geprägt. Die Hornkaserne wurde ab 1889 errichtet und in den 1970er Jahren zugunsten einer Wohnbebauung abgebrochen. Die Gneisenaukaserne, auch Städtische Kaserne genannt, an der Gneisenaustraße wurde ab 1899 erbaut und in den 1930er Jahren aufgegeben. Die Gebäude sind weitgehend erhalten; sie sind 2017 teilweise saniert und teilweise Ruinen. In diesen wurde u. a. das Trierer Haus des Jugendrechts eingerichtet. Die ab 1910 an der Eurener Straße erbaute Jägerkaserne wurde zuletzt von der Bundeswehr benutzt und erst 2014 als Kaserne aufgegeben. Die Gebäude sind weitgehend erhalten und sind derzeit (2017) Konversionsobjekte.
Den Zweiten Weltkrieg hat Trier-West/Pallien ohne gravierende Zerstörungen überstanden. In den folgenden Jahrzehnten ist in Trier-West/Pallien, im Gegensatz zu vielen anderen Trierer Stadtteilen, keine nennenswerte städtebauliche Neuentwicklung zu verzeichnen. Dies liegt hauptsächlich daran, dass für städtebauliche Großprojekte, wie beispielsweise die Errichtung von zeitgenössischen Großwohnsiedlungen, keine freien Flächen mehr verfügbar waren. So konnte sich eine Entwicklung lediglich im Bestand vollziehen. Einzige Ausnahmen bilden das neue Wohngebiet zwischen Westfriedhof und Markusstraße, das dort in den 1970er Jahren an Stelle der Hornkaserne errichtet wurde, sowie der Campus der Hochschule Trier am Schneidershof, dessen Gebäudebestand aus dem Jahr 1938 in den 1970er Jahren komplettiert wurde.
Im Stadtbezirk befinden sich eine Vielzahl religiöser Einrichtungen, zum Teil mit einem Einzugsgebiet über die Stadt Trier hinaus.
Im Stadtbezirk gibt es zwei katholische Kirchen, zwei entweihte katholische Kirchen und zwei Kapellen. Die älteste der Kirchen ist die barocke Kirche St. Simon und Juda im Stadtteil Pallien. Da sie zu klein wurde, erfolge am 18. August 1957 die Grundsteinlegung der neuen Palliener Pfarrkirche Maria Königin. Sie wurde wegen Baufälligkeit und Einsturzgefahr im August 2016 entweiht, profaniert und aufgegeben,[1] sodass nun St. Simon und Juda wieder Pfarrkirche ist. 2019 wurde auch die 1966 (nach anderer Quelle 1971) eingeweihte Kirche St. Simeon profaniert. Die Kirche Christ König besteht seit 1934. Außerdem befindet sich auf dem Markusberg die Markuskapelle (1902/03) und unterhalb der Mariensäule die Maria-Hilf-Kapelle (1868). Beide Kapellen sind, ebenso wie die Kirchengebäude mit Ausnahme von St. Simeon, als Kulturdenkmale eingestuft.
Die Evangelischen Christen gehören zur Kirchengemeinde Trier-Ehrang. Die Neuapostolische Kirche Trier unterhielt an der Bitburger Straße ein Kirchengebäude, das nach der Fusion der beiden Trierer Gemeinden (2016) seit 2019 nicht mehr als solches genutzt wird.[2]
In der Luxemburger Straße befindet sich das einzige islamische Kulturzentrum Triers (zwei weitere Moscheen gibt es im benachbarten Konz). In der Hornstraße befindet sich ein Buddhistisches Zentrum (Diamantweg-Buddhismus).
Für den Ortsteil West/Pallien wurde ein Ortsbezirk gebildet. Dem Ortsbeirat gehören 15 Beiratsmitglieder an, den Vorsitz im Ortsbeirat führt der direkt gewählte Ortsvorsteher.[3]
Im Ortsbeirat sind Die Grünen mit 6 Sitzen stärkste Kraft, ebenso sind SPD, CDU, AfD und die Unabhängige Bürgervertretung Trier (UBT) im Ortsbeirat vertreten.[4]
Für weitere Informationen und historische Daten siehe die Ergebnisse der Kommunalwahlen in Trier.
Ortsvorsteher ist seit der Direktwahl am 26. Mai 2019 Marc Borkam (SPD). 2014 konnte sich noch Horst Erasmy (CDU) bei der Kommunalwahl gegen Johannes Schölch-Mundorf mit 63,2 % durchsetzen. 2019 löste nun Borkam mit einem Stimmenanteil von 58,58 % den bisherigen Amtsinhaber ab.[5]
Hauptverkehrsachse ist die Bundesstraße 51, die von den Moselhöhen über die Bitburger Straße entlang des Moselufers über die Kölner, Aachener und Luxemburger Straße verläuft. Die Bundesstraße 53 erreicht aus nördlicher Richtung auf der Bonner Straße den Stadtteil. Weitere Hauptverkehrsstraßen sind die Eurener Straße und die Hornstraße, welche durch das Zentrum von Trier-West führen.
Trier-West/Pallien gilt seit langem als sozialer Brennpunkt aufgrund vieler aus ehemaligen Kasernen entstandenen Sozialwohnungen und einem entsprechend hohen Anteil an Sozialhilfeempfängern.
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