Schloss in Kossenblatt, Lithografie von Theodor Albert (1870)Personenfähre in Ranzig über die Spree
Geografie
Das Gemeindegebiet liegt auf beiden Seiten der Spree zwischen Schwielochsee und Unterspreewald in wald- und seenreicher Umgebung. Die Ortsteile nördlich der Spree mit dem namensgebenden Ort Tauche befinden sich auf der Beeskower Platte. Die Gemeinde ist nur wenige Kilometer von der Stadt Beeskow entfernt. Sie grenzt im Norden an das Amt Scharmützelsee und die amtsfreie Gemeinde Rietz-Neuendorf, im Nordosten an die amtsfreie Stadt Beeskow, im Osten an die amtsfreie Stadt Friedland, im Süden an das Amt Lieberose/Oberspreewald (Landkreis Dahme-Spreewald), im Südwesten an die amtsfreie Gemeinde Märkische Heide (ebenfalls Landkreis Dahme-Spreewald) und im Westen an die amtsfreie Stadt Storkow (Mark).
Gemeindegliederung
Nach ihrer Hauptsatzung[3] gliedert sich die Gemeinde in folgende Ortsteile und Wohnplätze[4] (Quelle zu den sorbischen Namen[5][6]):
Briescht (niedersorbisch Brěst) mit dem Wohnplatz Schwarzer Kater
Tauche und seine heutigen Ortsteile gehörten seit 1816 zum Kreis Teltow-Storkow, ab 1836 zum Kreis Beeskow-Storkow in der preußischen Provinz Brandenburg, ab 1952 zum Kreis Beeskow im DDR-Bezirk Frankfurt (Oder). Seit 1993 liegen sie Orte im brandenburgischen Landkreis Oder-Spree.
Amt Tauche
1992 wurde das Amt Tauche/Trebatsch gegründet, das aus zunächst aus acht Gemeinden im damaligen Kreis Beeskow bestand, vier weitere wurde dem Amt per Ministerbeschluss zugeordnet.[8] 1994 wurde das Amt Tauche/Trebatsch in Amt Tauche umbenannt.[9] Zum 31. Dezember 2001 schlossen sich die Gemeinden Briescht, Falkenberg, Giesensdorf, Görsdorf bei Beeskow, Kossenblatt, Lindenberg, Mittweide, Ranzig, Tauche, Trebatsch und Werder zur neuen Gemeinde Tauche zusammen.[10] Zum 26. Oktober 2003 wurde als letzte amtsangehörige Gemeinde die Gemeinde Stremmen per Gesetz in die Gemeinde Tauche eingegliedert. Das Amt Tauche wurde aufgelöst, die Gemeinde Tauche amtsfrei.[11] Das Gemeindegebiet ist identisch mit dem des Amtes Tauche.
Bevölkerungsentwicklung
Jahr
Einwohner
1875
334
1890
331
1910
355
1925
426
1933
376
1939
335
Jahr
Einwohner
1946
537
1950
600
1964
497
1971
501
1981
455
1985
429
Jahr
Einwohner
1990
0 416
1995
0 414
2000
0 423
2005
4 043
2010
3 881
2015
3 875
Jahr
Einwohner
2016
3 872
2017
3 816
2018
3 820
2019
3 809
2020
3 789
2021
3 784
Gebietsstand des jeweiligen Jahres, Einwohnerzahl: Stand 31. Dezember (ab 1991)[12][13][14], ab 2011 auf Basis des Zensus 2011
Die Zunahme der Einwohnerzahl 2005 ist auf den Zusammenschluss von 11 Gemeinden zur neuen Gemeinde Tauche im Jahr 2001 zurückzuführen.
Politik
Gemeindevertretung
Die Gemeindevertretung von Tauche besteht aus 16 Mitgliedern und dem hauptamtlichen Bürgermeister.
a Thomas Kläber, Kerstin Mettke, Heike Thomas b Mike Dittrich, Thomas Kläber, Kerstin Mettke c Thomas Bulligk, Stephanie Erdmann, Thomas Kläber, Lars Reinicke
Erdmann wurde in der Bürgermeisterwahl am 21. März 2021 mit 56,2% der gültigen Stimmen für eine Amtszeit von acht Jahren[21] gewählt.[22]
Sehenswürdigkeiten
In der Liste der Baudenkmale in Tauche und in der Liste der Bodendenkmale in Tauche stehen die in der Denkmalliste des Landes Brandenburg eingetragenen Kulturdenkmale.
Schloss Kossenblatt, im Auftrag von Hans Albrecht von Barfus erbaut
Meteorologisches Observatorium Lindenberg (Richard-Aßmann-Observatorium)
Wettermuseum Lindenberg
Barocke Kirche aus dem 17. Jahrhundert in Lindenberg
Ludwig-Leichhardt-Museum in Trebatsch, zum 175. Geburtstag von Leichhardt 1988 eröffnet. Seit 1990 ist die Gesellschaft Ludwig Leichhardt e.V. Träger der Museumseinrichtung.[23]
Einzige Handseilzugfähre Brandenburgs zwischen Ranzig und Leißnitz
Räuberberg, Bodendenkmal in Görsdorf, deutscher Burgstall aus dem 12./13. Jahrhundert am Blabbergraben
Spreebrücke Werder, 1991 komplett aus Holz erbaute Brücke, Teil des Spreeradwegs
Spreebrücke Briescht, 1992 nach historischem Vorbild erbaute Zugbrücke
Alte Försterei Briescht, seit 2009 Ort für Kunst, Kultur und Erholung
Schloss Kossenblatt
Kirche Lindenberg
Handseilzugfähre Leißnitz
Verkehr
Tauche liegt an der Bundesstraße 87 zwischen Lübben und Beeskow, an der Landesstraße422 zwischen Wendisch Rietz und Beeskow sowie der L443 zwischen Tauche und Biebersdorf. Die Bundesstraße 246 zwischen Storkow und Beeskow durchquert den Ortsteil Lindenberg.
Der Bahnhof Lindenberg (Mark) an der Bahnstrecke Königs Wusterhausen–Grunow wird von der Regionalbahnlinie36 Königs Wusterhausen–Frankfurt (Oder) bedient.
Die Haltepunkte Briescht und Tauche (bBeeskow) lagen an der Bahnstrecke Lübben–Beeskow, auf der der Personenverkehr 1996 eingestellt wurde.
Persönlichkeiten
Hans Albrecht von Barfus (1635–1704), brandenburgisch-preußischer Generalfeldmarschall, lebte in Kossenblatt
Eleonore von Dönhoff (1674–1726), Ehefrau von Hans Albrecht von Barfus, lebte in Kossenblatt
Carl Hildebrand von Canstein (1667–1719), brandenburgischer Hofbeamter und Stifter der Cansteinschen Bibelanstalt, in Lindenberg geboren
Ludwig Leichhardt (1813–1848), Entdecker, in Sabrodt geboren
Carl Ludwig Gené (1820–1893), Forstmeister, in Kossenblatt geboren
Richard Aßmann (1845–1918), Meteorologe, 1905–1914 Gründer und Direktor des Aeronautischen Observatoriums in Lindenberg
Ewald Horn (1856–1923), Publizist und Universitätshistoriker, in Görsdorf geboren
Wilhelm Wegener (1895–1944), General der Wehrmacht, in Trebatsch geboren
Reinhold Broske (1901–1979), Spreewälder Mundartdichter, in Mittweide geboren
Günter de Bruyn (1926–2020), Schriftsteller, lebte in Blabber (Wohnplatz von Görsdorf), 2019 Ehrenbürger der Gemeinde Tauche[24]
Manfred Klee (1930–2018), Neurophysiologe und experimenteller Epileptologe, in Giesensdorf geboren
Hans Steinhagen (1939–2013), Ingenieur und Buchautor, lebte in Lindenberg
Dietrich Lohff (1941–2016), Komponist, in Tauche geboren
Wolfgang de Bruyn (* 1951), Schriftsteller, Museumsdirektor, lebt in Blabber
Dietmar Schultke (* 1967), Autor, besuchte die Schule in Trebatsch
Weblinks
Commons: Tauche– Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Digitalisatin der Google-Buchsuche(siehe Seiten 226 bis 228)
Verleihung der Zusatzbezeichnung „Leichhardt-Gemeinde“. Bekanntmachung des Ministeriums des Innern vom 27. März 1998. Amtsblatt für Brandenburg Gemeinsames Ministerialblatt für das Land Brandenburg, 9. Jahrgang, Nummer 15, 22. April 1998, S. 438.
Bildung der Ämter Tauche/Trebatsch und . Bekanntmachung des Ministers des Innern vom 7. September 1992. Amtsblatt für Brandenburg – Gemeinsames Ministerialblatt für das Land Brandenburg, 3. Jahrgang, Nummer 75, 5. Oktober 1992, S. 1868.
Aufhebung der Befristung von Ämtern. Bekanntmachung des Ministers des Innern vom 20. September 1994. Amtsblatt für Brandenburg – Gemeinsames Ministerialblatt für das Land Brandenburg, 5. Jahrgang, Nummer 71, 7. Oktober 1994, S. 1446.
Bildung einer neuen Gemeinde Tauche. Bekanntmachung des Ministeriums des Innern vom 13. November 2001. Amtsblatt für Brandenburg Gemeinsames Ministerialblatt für das Land Brandenburg, 12. Jahrgang, 2001, Nummer 49, Potsdam, den 5. Dezember 2001, S. 831/2 PDF
Amt für Statistik Berlin-Brandenburg (Hrsg.): Statistischer Bericht A I 7, A II 3, A III 3. Bevölkerungsentwicklung und Bevölkerungsstand im Land Brandenburg (jeweilige Ausgaben des Monats Dezember)
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