Der Ort liegt etwa acht Kilometer östlich der Kreisstadt Gotha und etwa 15km westlich von Erfurt direkt an der Bundesstraße 7.
Geschichte
Das Dorf Tüttleben wurde bereits zwischen 822 und 842 erstmals urkundlich erwähnt.[2] Der Ort gehörte bereits im Jahr 1421 zum Amt Gotha, welches ab 1640 zum Herzogtum Sachsen-Gotha, ab 1672 zum Herzogtum Sachsen-Gotha-Altenburg und ab 1826 zum Herzogtum Sachsen-Coburg und Gotha gehörte. Seit 1920 liegt der Ort im Land Thüringen.
Im Dezember 1945 wurden in Tüttleben, das in der SBZ lag, 17 Jugendliche im Alter von 14 bis 18 Jahren unter "Werwolf"-Verdacht verhaftet. Nach Verhören, seelischen und körperlichen Misshandlungen in den Gefängnissen des KGB in Gotha und in Weimar nahm sich ein 17-Jähriger dort das Leben. Die anderen Jugendlichen (bis auf zwei 14-Jährige) wurden für Jahre in das sowjetische Speziallager Sachsenhausen verbracht. Dort verstarben drei von ihnen; im Zuchthaus Bautzen, damals ebenfalls sowjetisches Speziallager, ein weiterer Junge.[3] Seit dem 9. April 1992 ist Tüttleben mit den Gemeinden Bienstädt, Eschenbergen, Friemar, Molschleben, Nottleben, Pferdingsleben, Tröchtelborn und Zimmernsupra in der Verwaltungsgemeinschaft Nesseaue zusammengeschlossen.
Einwohnerentwicklung
Entwicklung der Einwohnerzahl (31. Dezember):
1994 – 659
1995 – 645
1996 – 641
1997 – 729
1998 – 739
1999 – 751
2000 – 752
2001 – 775
2002 – 779
2003 – 770
2004 – 784
2005 – 768
2006 – 759
2007 – 754
2008 – 745
2009 – 748
2010 – 747
2011 – 765
2012 – 760
2013 – 759
2014 – 766
2015 – 799
2016 – 769
2017 – 779
2018 – 794
2019 – 810
2020 – 827
2021 – 745
Datenquelle: Thüringer Landesamt für Statistik
Bürgermeister
Von 1999 bis 2010 war Alfred Meiß (CDU) der Bürgermeister, seit 2010 ist es Klaus Lewald (CDU).[4]
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Kirche St. Viti
Bauwerke
Die bedeutendste Sehenswürdigkeit des Ortes ist die im gotischen Stil errichtete Kirche St. Viti.
An der Straße nach Seebergen befindet sich auf einem 18000 m² großen Vereinsgelände Thüringens einzige Windhundrennbahn, die am 1. Juni 1986 mit einem Bahnrennen in Betrieb genommen wurde. Jährlich drei Rennen werden hier ausgetragen.[5]
In unmittelbarer Nachbarschaft zur Hunderennbahn liegt ein Seniorenpflegeheim, das 142 Bewohner aufnehmen kann.
Denkmale
Tafel an einem Gedenkstein am Kriegergarten (an der B7) mit der Inschrift: "Unschuldige Opfer / stalinistisch-sowjetischer / Willkür und Gewaltherrschaft / 1945-1950 / Den Toten zum Gedenken / Den Lebenden zur Mahnung / In sowjetischen Speziallagern / umgekommen: Namen von fünf Jugendlichen und einem Erwachsenen"
Persönlichkeiten
Johann Gottlieb Laurentii (1706–1765), Militärhistoriker und militärisch-juristischer Schriftsteller[6]
Otto Schäfer (1882–1959), in Tüttleben geborener Architekt
Literatur
Thilo Rottstedt: Familienbuch Tüttleben (Kreis Gotha) 1626 bis 1990. Leipzig: AMF 2006 (= Mitteldeutsche Ortsfamilienbücher der AMF 2)
Wolfgang Kahl: Ersterwähnung Thüringer Städte und Dörfer. Ein Handbuch. Verlag Rockstuhl, Bad Langensalza 2010, ISBN 978-3-86777-202-0, S. 290
Benno Prieß: Erschossen im Morgengrauen. Mitherausgeber: Landesbeauftragte für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der DDR. Eigenverlag, Calw. 2. Auflage, 2002. ISBN 3-926802-36-7. S. 73–76
Другой контент может иметь иную лицензию. Перед использованием материалов сайта WikiSort.org внимательно изучите правила лицензирования конкретных элементов наполнения сайта.
2019-2025 WikiSort.org - проект по пересортировке и дополнению контента Википедии