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Schlettau ist eine Kleinstadt im Erzgebirgskreis in Sachsen.

Wappen Deutschlandkarte

Basisdaten
Bundesland:Sachsen
Landkreis: Erzgebirgskreis
Verwaltungs­gemeinschaft: Scheibenberg-Schlettau
Höhe: 612 m ü. NHN
Fläche: 21,22 km2
Einwohner: 2321 (31. Dez. 2021)[1]
Bevölkerungsdichte: 109 Einwohner je km2
Postleitzahl: 09487
Vorwahl: 03733
Kfz-Kennzeichen: ERZ, ANA, ASZ, AU, MAB, MEK, STL, SZB, ZP
Gemeindeschlüssel: 14 5 21 520
Adresse der
Stadtverwaltung:
Markt 1
09487 Schlettau
Website: www.schlettau.de
Bürgermeister: Conny Göckeritz (Grüne)
Lage der Stadt Schlettau im Erzgebirgskreis
KarteTannenberg
Karte

Lage mit Nachbargemeinden und Stadtgliederung


Die Stadt liegt an der Mündung der Roten Pfütze in die Zschopau.

Im Osten grenzt Annaberg-Buchholz an die Stadt, im Südosten Sehmatal, im Süden Crottendorf, im Südwesten Scheibenberg, im Westen Elterlein und im Norden Tannenberg. Nördlich davon schließt sich das frühere Waldhufendorf Dörfel an, welches seit dem 1. Oktober 1996 als Ortsteil Dörfel zu Schlettau gehört.


Geschichte



Entwicklung zu einer Siedlung


Zum Schutz des Überganges über die Zschopau und als Wegestation zum Preßnitzer Pass ließen die Landesherren um 1100 ein Kastell anlegen. Das Gebiet gehörte den Schönburgern und oblag der Oberhoheit des böhmischen Königs. Am 13. März 1351 erhielten Friedrich und Bernhard von Schönburg Hassenstein (Hasištejn), Preßnitz und Schlettau, das in der Urkunde erstmals überhaupt Erwähnung findet (unter dem Namen Sleten oder Slatin), als Lehen. Am 20. März 1413 kam Schlettau in einem Tauschgeschäft zum Kloster Grünhain. Im Jahr 1367 wurde Schlettau oppidum genannt. Mitte des 15. Jahrhunderts wurden die ersten städtischen Rechte belegt.

Schlettau am Fuße des Scheibenberges um 1701
Schlettau am Fuße des Scheibenberges um 1701

1515 wurde Schlettau freie Bergstadt. 1527/1529 führten Balthasar Loy und Johannes Bock in der Region die Reformation durch. Mit der damit verbundenen Auflösung des Klosters Grünhain gelangte Schlettau unter wettinische Herrschaft. Aufgrund der verkehrswichtigen Lage kam es im Dreißigjährigen Krieg mehrfach zum Durchzug plündernder Truppen.

Ab 1725 begannen die Siedler mit dem Kartoffelanbau auf Schlettauer Fluren. Als das Schloss ab Mitte des 18. Jahrhunderts nicht mehr genutzt wurde, verfiel es in zunehmendem Maße. Erst Ende des 19. Jahrhunderts erfolgten umfangreiche Renovierungsarbeiten. Bis dahin hatten Teile des Schlosses als Fabrikgebäude Verwendung gefunden. 1889 erfolgte mit der Eröffnung der Bahnstrecke Annaberg-Buchholz Süd–Schwarzenberg der Anschluss an das Bahnnetz. 1930 ging das Schloss Schlettau in den Besitz der Stadt über.

Flachsaufbereitung und Flachsgeschäft von Friedrich Lohse 1856
Flachsaufbereitung und Flachsgeschäft von Friedrich Lohse 1856
Schloss Schlettau als Baumwollengarnspinnerei, Appretur und Bleiche von Naumann & Lohse 1856
Schloss Schlettau als Baumwollengarnspinnerei, Appretur und Bleiche von Naumann & Lohse 1856

19. und 20. Jahrhundert


Am 1. Oktober 1996 erfolgte die Eingemeindung von Dörfel.[2]


Einwohnerentwicklung


Am 3. Oktober 1990 zählte Schlettau 2.985 Einwohner. Folgende Einwohnerzahlen beziehen sich auf den 31. Dezember des voranstehenden Jahres:

1993 bis 1997

  • 1993 – 2.844
  • 1994 – 2.823
  • 1995 – 2.820
  • 1996 – 2.854
  • 1997 – 2.794

1998 bis 2002

  • 1998 – 2.789
  • 1999 – 2.790
  • 2000 – 2.799
  • 2001 – 2.787
  • 2002 – 2.772

2003 bis 2007

  • 2003 – 2.753
  • 2004 – 2.758
  • 2005 – 2.732
  • 2006 – 2.705
  • 2007 - 2.691

ab 2009

  • 2009 - 2.598
  • 2012 - 2.468
  • 2013 - 2.456
Quelle: Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen

Religion


52 % der Einwohner von Schlettau sind evangelisch, nur 1 % katholisch.[3]

Die Kirchgemeinde St. Ulrich Schlettau gehört zum Kirchenbezirk Annaberg der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsens. Der Ortsteil Dörfel gehört jedoch zur Kirchgemeinde St. Michaelis im benachbarten Hermannsdorf, die demselben Kirchenbezirk angehört.

Die wenigen Katholiken sind der Pfarrei Maria, Mutter der Kirche mit Sitz Annaberg-Buchholz, Bistum Dresden-Meißen, zugeordnet, deren nächste Gottesdienststation die Pfarrkirche Hl. Kreuz (Annaberg-Buchholz) ist.


Politik


  
Insgesamt 14 Sitze
  • FWBF: 9
  • CDU: 5

Gemeinderat


Seit der Gemeinderatswahl am 26. Mai 2019 verteilen sich die 14 Sitze des Gemeinderates folgendermaßen auf die einzelnen Gruppierungen:

Die Liste Schloss Schlettau (2014: 10,1 %) und Bündnis 90/Die Grünen (2014: 7,3 %) standen 2019 nicht zur Wahl.


Bürgermeister


Schloss Schlettau
Schloss Schlettau

Conny Göckeritz (Grüne) setzte sich bei der Bürgermeisterwahl am 7. Juni 2015 mit 67,9 Prozent gegen den damaligen Amtsinhaber Axel Bräuer (CDU) durch. Göckeritz ist der erste Bürgermeister von Bündnis 90/Die Grünen im Erzgebirge und im Freistaat Sachsen der zweite, seit Erich Homilius 1994 Bürgermeister von Hohenstein-Ernstthal wurde.[4]


Städtepartnerschaften



Kultur und Sehenswürdigkeiten


Postmeilensäule vor dem Reutherhaus
Postmeilensäule vor dem Reutherhaus
Stadtkirche Schlettau
Stadtkirche Schlettau

Wirtschaft und Infrastruktur


Spitzenklöpplerinnen 1936
Spitzenklöpplerinnen 1936

Wirtschaft


Größter Betrieb des Ortes ist ein Steinbruch zur Gewinnung von Zweiglimmergneis.

In Schlettau wird exklusiv der Kräuterschnaps Grubenfeuer hergestellt.

Der Ort ist auch für die Tradition des Klöppelns bekannt.


Verkehr


Bahnhof Schlettau (Erzgeb) (2010)
Bahnhof Schlettau (Erzgeb) (2010)

Schlettau liegt an der Bundesstraße 101. Die alte Wegverbindung zum Preßnitzer Pass vom Kloster Grünhain hat heute keinerlei überregionale Bedeutung mehr.

Auf der durch die Stadt führenden Bahnstrecke Annaberg-Buchholz–Schwarzenberg (- Aue) wurde 1997 der Personenverkehr eingestellt, die Strecke wird lediglich mehrmals im Jahr von dem Verein Sächsischer Eisenbahnfreunden (VSE) in Schwarzenberg bei Sonderfahrten befahren (Erzgebirgische Aussichtsbahn). Einst lag hier der Ausgangspunkt der Stichstrecke nach Crottendorf, welche bis Walthersdorf die Trasse nach Annaberg-Buchholz benutzte.


Persönlichkeiten



Literatur




Commons: Schlettau – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikisource: Schlettau – Quellen und Volltexte

Einzelnachweise


  1. Bevölkerung der Gemeinden Sachsens am 31. Dezember 2021 – Fortschreibung des Bevölkerungsstandes auf Basis des Zensus vom 9. Mai 2011 (Gebietsstand 01.01.2021). Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen, abgerufen am 21. Juni 2022. (Hilfe dazu).
  2. StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands
  3. Zensus 2011
  4. Wahlsieg ohne Veggie-Day. Freie Presse, 8. Juni 2015.
  5. https://www.kirche-schlettau.de/index.php?option=com_content&view=article&id=57&Itemid=30
  6. https://vogtlaendischer-orgelbau.de/orgel-schlettau.html
  7. Homepage Kirche Schlettau
  8. Zur Geschichte der Kirche St. Ulrich
  9. Georg Piltz: Kunstführer durch die DDR. 4. Auflage, Urania-Verlag, Leipzig / Jena / Berlin. 1973; S. 464.
  10. Das Mönchsgesicht auf der Kirchenhomepage
  11. Stadtverwaltung Schlettau.

На других языках


- [de] Schlettau

[en] Schlettau

Schlettau is a town in the district of Erzgebirgskreis, in Saxony in Germany. It is situated in the Ore Mountains, 5 km southwest of Annaberg-Buchholz, and 12 km east of Schwarzenberg.

[ru] Шлеттау

Шлеттау (нем. Schlettau) — город в Германии, в земле Саксония. Подчинён административному округу Хемниц. Входит в состав района Рудные Горы. Население составляет 2565 человек (на 31 декабря 2010 года). Занимает площадь 21,17 км². Официальный код — 14 1 71 260.



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