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Zschorlau ist eine Gemeinde im sächsischen Erzgebirgskreis. Die Gemeinde und Bockau bilden die Verwaltungsgemeinschaft Zschorlau.

Wappen Deutschlandkarte

Basisdaten
Bundesland:Sachsen
Landkreis: Erzgebirgskreis
Verwaltungs­gemeinschaft: Zschorlau
Höhe: 548 m ü. NHN
Fläche: 21,92 km2
Einwohner: 5164 (31. Dez. 2021)[1]
Bevölkerungsdichte: 236 Einwohner je km2
Postleitzahl: 08321
Vorwahl: 03771
Kfz-Kennzeichen: ERZ, ANA, ASZ, AU, MAB, MEK, STL, SZB, ZP
Gemeindeschlüssel: 14 5 21 700
Gemeindegliederung: 3 Ortsteile
Adresse der Verbandsverwaltung: August-Bebel-Str. 78
Website: www.zschorlau.de
Bürgermeister: Wolfgang Leonhardt (CDU)
Lage der Gemeinde Zschorlau im Erzgebirgskreis
KarteTannenberg
Karte

Geografie


Zschorlau liegt im Westerzgebirge etwa 5 km südlich von Aue und wird im Süden vom Steinberg (732,8 m) überragt. Der Ort ist, wie viele ehemalige Waldhufendörfer im Erzgebirge, an einem Bachlauf, dem Zschorlaubach, entstanden. Dieser entspringt südwestlich der Gemeinde auf einer weitgestreckten moorigen Hochebene, dem Hohen Forst, im örtlichen Volksmund „Dr Forst“ genannt. Bevor der Bach die Ortslage erreicht, speist er mit seinem Wasser den Filzteich, der Zentrum eines beliebten Naherholungsgebietes ist. Am Ende der Ortslage folgt mit dem Gößnitzgrund ein Engtal, durch das erst 1907 die Zschorlauer Talstraße gebaut wurde.

Zschorlau liegt nach der Naturraumkarte von Sachsen in der Mesogeochore „Auer Talkessel mit Höhenrücken“ und gehört zu den Mikrogeochoren „Zschorlaubach-Tal“ und „Zschorlauer Rücken“, der nach Aue hin orientierte untere Teil von Zschorlau dagegen schon zur Mikrogeochore „Auer Talkessel“.[2]


Geologie


Förderturm der Fundgrube Türk
Förderturm der Fundgrube Türk

Die Gemeinde liegt an der Süd-Ost-Flanke der „Schneeberger Lagerstätte“, die bis an den Rand des Ortes reicht. Äußerlich macht sich dies durch den Förderturm des Türkschachtes bemerkbar, der nur wenige Meter hinter den Häusern auf einer Anhöhe zwischen Zschorlau und Neustädtel steht. Dieser Turm ist das einzige erhaltene Stahlfördergerüst des westerzgebirgischen Altbergbaus und steht unter Denkmalschutz.

Eine Besonderheit bildet das Gebiet des Schaubergwerks St. Anna am Freudenstein. Es gehört geologisch zur Schneeberger Lagerstätte, ist aber als eine gesonderte Teillagerstätte zu betrachten.

Außerdem sind die auf der Gemeindeflur entdeckten und abgebauten Wolframitvorkommen eine interessante geologische Erscheinung.


Ortsgliederung


Zur Gemeinde Zschorlau gehören die Ortsteile Albernau (mit Schindlerswerk) und Burkhardtsgrün.


Geschichte


Rathaus Zschorlau
Rathaus Zschorlau

Zschorlau wurde wie die Nachbarorte Neustädtel, Griesbach und Lindenau um 1200 gegründet. Nach Robert Immisch (Die slavischen Ortsnamen im Erzgebirge; 1866) bedeutete der Ortsname Quellenwiese (Wiese an der Zschorle, vgl. obersorbisch žórło Quelle). Er gehörte, anders als seine Ortsteile, nicht zur Herrschaft Schwarzenberg, sondern zur Herrschaft Wiesenburg und zu dessen Nachfolger, dem Amt Wiesenburg. Im Zschorlauer Ortsteil Albernau gibt es seit dem 17. Jahrhundert ein Blaufarbenwerk, das nach seinem ersten Besitzer Erasmus Schindler „Schindlersches Blaufarbenwerk“ und nach der erzeugten blauen Farbe ultramarin auch US Sächsisches Blaufarbenwerk GmbH (Schindlerswerk Nr. 9) genannt wird. In der kurzen Selbstdarstellung des Werkes heißt es, dass die Hütte das „wahrscheinlich älteste Farbenwerk der Welt“ sei. Nach der NS-Machtübernahme wurde zwischen April und Juli 1933 ein altes Fabrikgebäude in der Albernauer Straße 2 von den örtlichen Nazis zum „Schutzhaftlager“ umfunktioniert. Dort wurden 207 politische Gegner, darunter ein Jude, inhaftiert und gefoltert. Zu den namentlich bekannten Häftlingen zählte Paul Korb. Zahlreiche Misshandelte starben kurz darauf an der erlittenen Folter. Nach Auflösung des Lagers wurden die Häftlinge in das Zuchthaus Zwickau-Osterstein und in das KZ Sachsenburg verlegt. Eine Gedenktafel erinnert an die Opfer.

Die formell-juristische Neugründung des Erzgebirgsvereins in den Neuen Bundesländern erfolgte am 21. April 1990 im Kuchenhaus in Zschorlau. An dieses Ereignis erinnert eine Tafel an dem Gebäude.

Am 1. Januar 1996 wurde Burkhardtsgrün, am 1. Januar 1998 Albernau nach Zschorlau eingemeindet.[3]


Politik


Gemeinderatswahl 2019[4]
Wahlbeteiligung: 67,4 %
 %
70
60
50
40
30
20
10
0
68,2 %
11,2 %
22,6 %
CDU
SPD
AA
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Insgesamt 15 Sitze
  • SPD: 1
  • AA: 3
  • CDU: 11

Gemeinderat


Seit der Gemeinderatswahl am 26. Mai 2019 verteilen sich die 15 Sitze des Gemeinderates (2014: 16 Sitze) folgendermaßen auf die einzelnen Gruppierungen:


Bürgermeister


Hauptamtlicher Bürgermeister Zschorlaus ist Wolfgang Leonhardt (CDU). Bei der Bürgermeisterwahl am 7. Juni 2015 wurde er bei einer Wahlbeteiligung von 54,6 Prozent mit 79,0 Prozent im ersten Wahlgang im Amt bestätigt.[5]


Gemeindepartnerschaften


Es besteht eine Gemeindepartnerschaft mit der Gemeinde Dietenhofen im Landkreis Ansbach.


Kultur und Sehenswürdigkeiten


Haus der Vereine und Volkskunstschule Zschorlau
Haus der Vereine und Volkskunstschule Zschorlau

Wirtschaft und Infrastruktur



Bildung


Grundschule Zschorlau
Grundschule Zschorlau
Oberschule Zschorlau
Oberschule Zschorlau

Zschorlau verfügt über die Oberschule Zschorlau und die Grundschule Zschorlau.


Persönlichkeiten



Ehrenbürger



Literatur




Commons: Zschorlau – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. Bevölkerung der Gemeinden Sachsens am 31. Dezember 2021 – Fortschreibung des Bevölkerungsstandes auf Basis des Zensus vom 9. Mai 2011 (Gebietsstand 01.01.2021). Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen, abgerufen am 21. Juni 2022. (Hilfe dazu).
  2. Naturraumkartendienst des Landschaftsforschungszentrum e.V. Dresden (Hinweise)
  3. StBA: Änderungen bei den Gemeinden, siehe 1996 und 1998
  4. Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen: Ergebnisse der Gemeinderatswahl 2019 in Zschorlauabgerufen am 12. September 2020
  5. Bürgermeisterwahl 2015, Gemeinde Zschorlau - Endgültiges Ergebnis, abgerufen am 12. September 2020
  6. Jahresförderprogramm 2020 der Deutschen Stiftung Denkmalschutz: Zschorlau, Schindler´sches Blaufarbenwerk, Sachsen, In: Monumente, Ausgabe 2/2020, S. 24.
  7. Passionsspiel Zschorlau

На других языках


- [de] Zschorlau

[en] Zschorlau

Zschorlau (German pronunciation: [ˈt͡ʃɔʁlaʊ]) is a community in the district of Erzgebirgskreis in Saxony, Germany.

[ru] Чорлау

Чорлау (нем. Zschorlau) — коммуна в Германии, в земле Саксония. Подчиняется административному округу Кемниц. Входит в состав района Рудные Горы (район Германии). Население составляет 5549 человек (на 31 декабря 2010 года). Занимает площадь 21,99 км². Официальный код — 14 1 91 340.



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