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Saal ist eine Gemeinde im Landkreis Vorpommern-Rügen in Mecklenburg-Vorpommern (Deutschland). Sie wird vom Amt Barth mit Sitz in der gleichnamigen Stadt verwaltet. Die Gemeinde Saal ist seit 2021 als Erholungsort anerkannt.

Wappen Deutschlandkarte

Basisdaten
Bundesland:Mecklenburg-Vorpommern
Landkreis: Vorpommern-Rügen
Amt: Barth
Höhe: 5 m ü. NHN
Fläche: 49,3 km2
Einwohner: 1417 (31. Dez. 2021)[1]
Bevölkerungsdichte: 29 Einwohner je km2
Postleitzahl: 18317
Vorwahlen: 038223, 038227 (Bartelshagen II b. Barth)Vorlage:Infobox Gemeinde in Deutschland/Wartung/Vorwahl enthält Text
Kfz-Kennzeichen: VR, GMN, NVP, RDG, RÜG
Gemeindeschlüssel: 13 0 73 077
Adresse der Amtsverwaltung: Teergang 2
18356 Barth
Website: www.amt-barth.de
Bürgermeister: Wolfgang Pierson (CDU)
Lage der Gemeinde Saal im Landkreis Vorpommern-Rügen
KarteMönchgutSchlemmin
Karte

Geografie


Zwischen Ribnitz-Damgarten und Barth gelegen, mündet nahe Saal der Saaler Bach in den Saaler Bodden, der einen Teil der Darß-Zingster Boddenkette bildet.


Landschaft


Saal, liegt an der Südostküste des Saaler Boddens und ist bekannt durch die einmalige Landschaft mit ihren Naturschönheiten und Erholungsmöglichkeiten. Weite Wasserflächen im Norden und Westen sowie ausgedehnte Mischwaldflächen im Süden und Nordosten umgeben das Gemeindegebiet.


Verkehr


Seit 1895 betrieb die private Bahngesellschaft Franzburger Kreisbahnen (FKB) die Schmalspurbahnstrecke zwischen Stralsund, Barth und Damgarten mit einem Bahnhof in Saal. Seit dem 1. April 1949 wurde die Führung, wie auch die der übrigen ehemaligen Klein- und Privatbahnen im Lande, durch die Deutsche Reichsbahn übernommen. Die Stilllegung der Strecke für Saal endete 1965.

Straßenverbindungen wie die Kreisstraße K 2 führen durch Saal von Damgarten bis Hermannshagen Heide an die L 211, sowie die K 3 von Saal bis in die Nachbargemeinde Trinwillershagen.

Busverbindungen führen u. a. nach Barth (Bahnhof, Anschluss nach Stralsund) und Ribnitz-Damgarten (Bahnhof Ribnitz-Damgarten-West, Anschluss an Fernverbindungen in Richtung Stralsund und Rostock, Schwerin, Hamburg, Stuttgart).


Gemeindegliederung


Zu Saal gehören die Ortsteile:

  • Bartelshagen II
  • Hermannshagen-Dorf
  • Hermannshagen Heide
  • Hermannshof
  • Hessenburg
  • Kückenshagen
  • Neuendorf
  • Neuendorf-Heide
  • Neuhof
  • Saal (Kernort)

Nach dem Dreißigjährigen Krieg bis zum Jahr 1815 gehörte die Gegend zu Schwedisch-Pommern und danach zur preußischen Provinz Pommern.

Die Gemeinde war dann bis 1952 Teil des Landkreises Franzburg-Barth und gehörte danach bis 1994 zum Kreis Ribnitz-Damgarten im Bezirk Rostock. Seit 1990 gehört Saal zum Land Mecklenburg-Vorpommern.

Am 1. Januar 2014 wurde die Gemeinde Bartelshagen II mit ihren Ortsteilen Bartelshagen II, Hermannshagen Heide, Hermannshof und Neuhof nach Saal eingemeindet.


Geschichte


Die erste Erwähnung Saals finden wir in einer Urkunde der Stadt Barth von 1255. Zu jener Zeit existierte schon eine verlassene slawische Burganlage an der Mündung des Saaler Baches in den heutigen Saaler Bodden. Bei der Burganlage dürfte es sich um die Stekeborg oder Stekenborg handeln. In all den Zeiten, in denen die Burganlage bewirtschaftet war, hatte der Bodden noch einen freien Zugang zur Ostsee. Die Lage, gleichwohl versteckt als auch mit der Möglichkeit beschaffen, den weiten Boddenraum zu überwachen, war strategisch wertvoll.

Die Bevölkerung setzte sich um 1255 aus eingessenen Slawen, zugewanderten Westfalen und Dänen zusammen. Die erste Kirche bestand zu jener Zeit schon, war aber gänzlich aus Holz und dem "Heiligen Kreuz" geweiht. Die heutige Kirche, Anfang des 14. Jahrhunderts errichtet, besteht aus Backstein und ist ein Zeugnis der hohen Bauqualität in der Frühzeit der norddeutschen Backsteingotik. Der freistehende hölzerne Glockenturm entstand im Jahre 1475 und fand seine Würdigung im heutigen Wappen der Gemeinde.

Im 13. Jahrhundert war die nach dem Ort benannte Vogtei „Sale“ eine der zwölf Vogteien des Fürsten von Rügen. Saal war Sitz des Vogtes und somit Verwaltungszentrum, Marktstätte und Gerichtsort der Provinz, zu dem noch zwölf weitere Dörfer gehörten. Später verlor Saal an Bedeutung und Barth und Damgarten übernahmen diese Rolle. Nach dem Jahr 1326 gehörte es zum Herzogtum Pommern.

2005 beging Saal ihre 750-Jahr-Feier mit einem historischen Umzug und großem Dorffest. Eine Dorfchronik erscheint und erzählt von den Menschen und ihrer Geschichte, die sie erlebten und gestalteten: „Die Gemeinde Saal kann auf eine reiche Geschichte verweisen. Der kleine Ort am Bodden, in Vorpommern gelegen, hatte wirtschaftliche Höhen und Niedergänge erlebt, war beachtet und vergessen. Die Saaler jedoch sind geblieben, was sie immer waren: Ein wenig stur, ein wenig eigensinnig, immer aber liebenswert und bodenständig. Sonst hätten sie vermutlich auch nicht so achtungsvoll den Stürmen der Zeit widerstanden.“[2]


Ortsteile



Politik



Gemeindevertretung und Bürgermeister


Bei der Wahl der Gemeindevertretung am 26. Mai 2019 erhielt die CDU sechs Sitze (Stimmenanteil 52,5 %), Die Linke einen Sitz (12,4 %), die „WG Bauernverband und ländlicher Raum“ zwei Sitze (22,2 %) und die Wählergruppe "OST" einen Sitz (12,9 %). Die Wahlbeteiligung lag bei 58,5 %. Zum Bürgermeister wurde Wolfgang Pierson (CDU) mit 69,7 % der gültigen Stimmen gewählt.


Wappen


Das Wappen wurde am 15. August 1995 durch das Innenministerium genehmigt und unter der Nr. 86 der Wappenrolle von Mecklenburg-Vorpommern registriert.

Blasonierung: „In Blau ein verbretterter silberner Turm mit einem nach unten stärker werdenden Sockel, einem Zeltdach und zwei schwarzen Fensteröffnungen, beseitet: vorn von einer goldenen Ähre, hinten von einem pfahlweise gestellten silbernen Fisch.“

Das Wappen wurde von dem Barther Wolfgang Sohn gestaltet.


Sehenswürdigkeiten


Dorfkirche Saal
Dorfkirche Saal

Siehe auch Liste der Baudenkmale in Saal (Vorpommern)


Sonstiges


Glockenturm mit Uhr, 2022
Glockenturm mit Uhr, 2022
Hafen Neuendorf, 2022
Hafen Neuendorf, 2022

Der Sage nach sollen die Vitalienbrüder unter Klaus Störtebeker die am Bodden liegende Burg noch bis 1391 genutzt haben und von dort einen Schatz unter den heutigen Glockenturm der Dorfkirche verbracht haben. 1391 wurden sie auf dem Ribnitzer See in eine Schlacht mit den Dänen verwickelt, mussten fliehen und betraten den Boden Saals nie wieder. So soll der Schatz noch immer dort liegen.


Persönlichkeiten



Literatur




Commons: Saal – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. Statistisches Amt M-V – Bevölkerungsstand der Kreise, Ämter und Gemeinden 2021 (XLS-Datei) (Amtliche Einwohnerzahlen in Fortschreibung des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. Andreas Ciesielski (Hrsg.): Saal im Wandel der Zeiten: eine Chronik. Scheunenverlag, Kückenshagen 15. Juni 2005, S. 304 (eurobuch.com [abgerufen am 6. September 2022]).
  3. Hans Friedrich v. Ehrenkrook, Jürgen v. Flotow, Detlev Freiherr v. Hammerstein, Elsa Freifrau v. Bethmann geb. v. Werner: Genealogisches Handbuch der Freiherrlichen Häuser / A (Uradel/ vor 1400 nobilitiert). 1952. In: Deutsches Adelsarchiv (Hrsg.): GHdA von 1951 bis 2014. Band I, Nr. 4. C. A. Starke, 1952, ISSN 0435-2408, S. 272–273 (d-nb.info [abgerufen am 14. Februar 2022]).
  4. General-Ordenskommission (Hrsg.): Königlich Preussische Ordensliste. 1886. Band 2. EV, Berlin 1863, S. 321 (google.de [abgerufen am 14. Februar 2022]).
  5. Landwirtschaftliches Adreßbuch der Provinz Pommern 1939. Verzeichnis von ca. 20000 landwirtschaftlichen Betrieben von 20 ha aufwärts mit Angabe der Besitzer, Pächter und Verwalter, der Gesamtgröße des Betriebes und Flächeninhalt der einzelnen Kulturen; nach amtlichen Quellen. In: H. Seeliger (Hrsg.): Letzte Ausgabe Paul Niekammer. 9. Auflage. Band I f. Ausgabe Pommern. Kreis Franzburg-Barth, Reprint Klaus. - D. Becker Potsdam. Verlag von Niekammer’s Adreßbüchern G.m.b.H., Leipzig 1939, S. 39 (google.de [abgerufen am 14. Februar 2022]).
  6. Karl Friedrich Rauer (Hrsg.): Hand-Matrikel der in sämmtlichen Kreisen des Preussischen Staats auf Kreis- und Landtagen vertretenen Rittergüter. Provinz Pommern, Franzburg. Selbstverlag, Berlin 1857, S. 176 (uni-duesseldorf.de [abgerufen am 14. Februar 2022]).
  7. Stammbuch des blühenden und abgestorbenen Adels in Deutschland herausgegeben von einigen deutschen Edelleuten. 1863. 2. G - L. H. Enthaltend zuverlässige und urkundliche Nachrichten über 9898 Adels-Geschlechter, Hesse, Lorenz Gustav, k. schwed. Pfandträger des adelichen Lehengutes Redebast. Georg Joseph Manz, Regensburg 1863, S. 149 (uni-duesseldorf.de [abgerufen am 14. Februar 2022]).
  8. Leopold Freiherr von Ledebur: Adelslexikon der preussischen Monarchie. 1855. In: Standardwerk der Genealogie. Band 1, H. Hesse von Hessenburg. Ludwig Rauh (Expedition des Adelslexicons), Berlin, Leipzig 1855, S. 349 (google.de [abgerufen am 14. Februar 2022]).
  9. Julius von Bohlen: Geschichte des adlichen, freiherrlichen und gräflichen Geschlechts von Krassow. Urkundenbuch. In: Familien-Chronik. Zweiter Theil, Urkunden über Divitz. In Commission von F. Schneider & Comp., Berlin 1853, S. 360–364 (uni-duesseldorf.de [abgerufen am 14. Februar 2022]).
  10. Amts-Blatt der Preußischen Regierung zu Stralsund. 1862. In: LR (Hrsg.): Öffentliche Bekanntmachung. Nr. 18. EV, Stralsund 1. Mai 1862, S. 194 (google.de [abgerufen am 14. Februar 2022]).
  11. Archiv für Sippenforschung und alle verwandten Gebiete. In: Zeitschrift Genealogie. C. A. Starke, 1979, ISSN 0003-9403, S. 371 (google.de [abgerufen am 14. Februar 2022]).
  12. Axel Thiessenhusen, Ilka Zander, Jan Meier: Guts- und Herrenhäuser in Mecklenburg-Vorpommern. In: Gutshäuser.de. Abgerufen am 5. September 2022.
  13. Georg Christian Friedrich Lisch: Urkunden und Forschungen zur Geschichte des Geschlechts Behr. 1861. In: Familien-Chronik. Erste Abtheilung. Bis zum Jahre 1299, I. Band. In Commission der Stiller`schen Hofbuchhandlung (Didier Otto), Schwerin 1861, S. 67 (google.de [abgerufen am 14. Februar 2022]).
  14. Liste der Mitglieder der Balley Brandenburg des Ritterlichen Ordens St. Johannis vom Spital zu Jerusalem. 1859. In: Johanniterorden (Hrsg.): MV mit Status der Ritter. Pommern, Nr. 1158. Martin Berendt, Berlin 1859, S. 73–123 (bsb-muenchen.de [abgerufen am 14. Februar 2022]).
  15. Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Adeligen Häuser. 1901. Der in Deutschland eingeborene Adel (Uradel). In: "Der Gotha" - Hofkalender. Zweiter Jahrgang Auflage. Adelige Häuser nach alphabetischer Ordnung, Gadow. Justus Perthes, Gotha 15. November 1900, S. 309–310 (uni-duesseldorf.de [abgerufen am 14. Februar 2022]).
  16. Nicole Paszehr: Hafen Neuendorf. In: Tourismusverband Fischland-Darß-Zingst e.V. Abgerufen am 20. August 2022.

На других языках


- [de] Saal (Vorpommern)

[en] Saal, Mecklenburg-Vorpommern

Saal is a municipality in the Vorpommern-Rügen district, in Mecklenburg-Vorpommern, Germany. The community is under administration of the small city of Barth. Saal has first been documented in a deed of the city of Barth in the year of 1255. At this time there was an already abandoned Slavic castle by the mouth of the Saal creek into the Saal “bodden”. The population around 1255 consisted of indigenous Slav, migrants from Westphalia and Denmark. The first church already existed and was completely made of wood and sanctified to the “Holy Cross”.

[ru] Заль (Передняя Померания)

Заль (нем. Saal) — коммуна в Германии, в земле Мекленбург-Передняя Померания.



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