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Rodenberg ist eine Stadt im Osten des Landkreises Schaumburg in Niedersachsen und gehört zur Samtgemeinde Rodenberg, deren Verwaltungssitz sie ist.

Wappen Deutschlandkarte

Basisdaten
Bundesland:Niedersachsen
Landkreis: Schaumburg
Samtgemeinde: Rodenberg
Höhe: 69 m ü. NHN
Fläche: 15,61 km2
Einwohner: 6502 (31. Dez. 2021)[1]
Bevölkerungsdichte: 417 Einwohner je km2
Postleitzahl: 31552
Vorwahl: 05723
Kfz-Kennzeichen: SHG, RI
Gemeindeschlüssel: 03 2 57 032
Stadtgliederung: 2 Ortsteile
Adresse der
Stadtverwaltung:
Amtsstraße 5
31552 Rodenberg
Bürgermeister: Ralf Sassmann (WGR)
Lage der Stadt Rodenberg im Landkreis Schaumburg
Karte
Karte
Darstellung von Schloss Rodenberg um 1520 während der Hildesheimer Stiftsfehde, Zeichnung von Johannes Krabbe von 1591
Darstellung von Schloss Rodenberg um 1520 während der Hildesheimer Stiftsfehde, Zeichnung von Johannes Krabbe von 1591
Das Rodenberger Rathaus, ehemaliges Amtsgericht
Das Rodenberger Rathaus, ehemaliges Amtsgericht

Geographie



Geographische Lage


Die Stadt liegt im nördlichen Teil des Deister-Süntel-Tals zwischen Deister, Süntel und Bückeberg. Die B 442 im Osten und die B 65 im Norden begrenzen das Stadtgebiet. Die Rodenberger Aue und die Steinaue durchfließen das Stadtgebiet. Im Westen des Stadtgebietes erhebt sich der Namen stiftende „Alte Rodenberg“.


Stadtgliederung


Die Stadt gliedert sich in die Ortsteile Rodenberg und das bis zur Gebietsreform 1974 selbständige Algesdorf. Bereits 1834 wurde das Kirchdorf Grove eingemeindet, das heute im Ortsteil Rodenberg aufgegangen ist.


Geschichte


Die Rodenberger Gegend war bereits in vorgeschichtlicher Zeit besiedelt, unter anderem von den Kelten und Sachsen. Davon zeugen auch einige Hügelgräber in der Umgebung. Der Name Rodenberg bezieht sich auf einen Hügel im Westen der Stadt, der Name ist jedoch kein Hinweis auf die Rodung, sondern auf die Farbe des Berges – „roter Berg“.

Die erste urkundliche Erwähnung (als „Castrum Rodenbergum“) stammt aus dem Jahr 930, in dem die Vorgänger der Schaumburger Grafen hier eine Burg oder einen Wehrturm errichteten. Sie befand sich angeblich auf dem sogenannten „alten Rodenberg“ im Westen des Ortes, wobei genaueres nicht bekannt ist.[2]

Die Rodenberg zugeordnete Heisterburg im Deister stammt aus dem 10./11. Jahrhundert.

Das in wenigen Resten vorhandene Schloss Rodenberg wurde als Wasserburg wahrscheinlich von Graf Adolf IV. von Schaumburg zwischen 1228 und 1240 angelegt.[3]

Die heutige Schreibweise „Rodenberg“ wurde 1632 erstmals verwendet. Vorher hatte sich der Ortsname im Laufe der Zeit mehrmals geändert:

1250 wurde Rodenberg zum „Freien Wickbold“ (befestigte und bevorrechtigte Siedlung) erhoben, und am 4. April 1615 bekam es die Stadtrechte durch den Grafen Ernst zu Holstein und Schaumburg verliehen. 1647 fiel Rodenberg – da das Geschlecht der Schaumburger Grafen mit dem Tod von Graf Otto V. am 15. November 1640 ausgestorben war – an die Landgrafschaft Hessen-Kassel. Dieses wurde 1648 im Westfälischen Frieden niedergeschrieben und festgelegt. In Hessen-Kassel bestand das Amt Rodenberg.

Die 1718 entdeckte Heilquelle war weithin bekannt. Saline und Gesundbrunnen in Rodenberg wurden großzügig gefördert, ehe der Landgraf Wilhelm IX. von Hessen-Kassel 1787 in Nenndorf bei den Schwefelquellen ein Badehaus errichtete.

Am Abend des 5. November 1859 brach im großen Brauhaus zu Rodenberg ein Brand aus, der sich zum Rodenberger Stadtbrand ausweitete. In der Nacht brannten ab: das große Brauhaus, das Rathaus, das jüdische Gemeindehaus, das große Amts- und Renthaus, das Amtstor, das Gefängnis, die übrigen Gebäude des Amtshofes, der ganze Domänenhof mit seinen zahlreichen Wohn- und Wirtschaftsgebäuden, Scheunen, Speichern und Stallungen, das Schloss mit sämtlichen Gebäuden und Türmen (bis auf die Umfassungsmauern) und 20 Bürgerhäuser in der Stadt. Ein Teil der Schlossanlage blieb (wenn auch ausgebrannt) erhalten. In den Folgejahren wurden die noch erhaltenen Mauern der Schlossanlage als „Steinbruch“ für den Ratskeller, das Amtsgericht, die Verlegung der Domäne, für Arbeiten an der Saline und für Arbeiten in Bad Nenndorf genutzt. Als die Abbrucharbeiten gestoppt wurden, war nur noch das Ständehaus vorhanden.[4]

Mit dem Anfall Hessens an Preußen wurde 1866 auch der Kreis Rinteln (so benannt 1866–1904) preußisch. Er wurde der Provinz Hessen-Nassau unterstellt, bis er im Zuge der Verwaltungsreform von 1932 der (ebenfalls seit 1866 preußischen) Provinz Hannover einverleibt wurde. Die kirchliche Verwaltung folgte dem nach, sodass dieser Teil Schaumburgs – und somit auch Rodenberg – zur Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Hannover gehört. Katholischerseits erfolgte gleichzeitig der Wechsel vom Bistum Fulda zum Bistum Hildesheim.[5] In den Jahren 1927 und 1928 fanden Heimatspiele am Schloss zur (verspäteten) 300-Jahr-Feier der Stadtrechte statt. Im Jahre 1990 fand am 8. Juli ein großer Festumzug mit historischen Elementen zur Feier des 375-jährigen Stadtrechtes statt. Im Jahre 2015 fanden im April/Mai/Oktober die Feierlichkeiten zur Feier der 400 Jahre Stadtrechte statt.

Bis zum 31. Dezember 2004 gehörte Rodenberg zum Regierungsbezirk Hannover, der wie alle anderen niedersächsischen Regierungsbezirke aufgelöst wurde.[6] Im Jahr 1834 wurde das nördlich benachbarte Kirchdorf Grove mit Rodenberg vereinigt. Am 1. März 1974 wurde Algesdorf eingegliedert.[7]


Politik



Gemeinderat


Der Rat der Stadt Rodenberg besteht aus 19 Ratsfrauen und Ratsherren. Dies ist die festgelegte Anzahl für die Mitgliedsgemeinde einer Samtgemeinde mit einer Einwohnerzahl zwischen 6001 und 7000 Einwohnern.[8] Die Ratsmitglieder werden durch eine Kommunalwahl für jeweils fünf Jahre gewählt. Die aktuelle Amtszeit begann am 1. November 2021 und endet am 31. Oktober 2026.

Gemeinderatswahl 2021
Wahlbeteiligung: 59,33 % (-1,11 %p)
 %
40
30
20
10
0
30,0 %
(−4,3 %p)
22,1 %
(−5,7 %p)
19,7 %
(−5,3 %p)
10,1 %
(+3,5 %p)
4,7 %
(+0,8 %p)
8,1 %
(+6,3 %p)
n. k. %
(−0,7 %p)
3,7 %
(n. k. %p)
1,7 %
(n. k. %p)
WGRa
CDU
SPD
Grüne
FDP
WRIf
Unabh.g
AfD
Linke
2016

2021

Vorlage:Wahldiagramm/Wartung/Anmerkungen
Anmerkungen:
a Wählergemeinschaft Rodenberg
f Wählerinitiative Rodenberger Interessen
g Einzelbewerber Mohrhoff

Die letzte Kommunalwahl am 12. September 2021 ergab das folgende Ergebnis:[9]

Gemeinderat 2021
4
2
6
1
4
1
4 2 6 1 4 1 
Insgesamt 18 Sitze
  • SPD: 4
  • Grüne: 2
  • WGR: 6
  • WRI: 1
  • CDU: 4
  • AfD: 1
Vorherige Wahlergebnisse
WahljahrWGR*CDUSPD GrüneFDPAD*Gesamt
2016[10] 7 5 5 1 1 19 Sitze
2011368 1119 Sitze
2006268 1219 Sitze
2001188 17 Sitze
1996158 115 Sitze
__________________________________

*WGR: Wählergemeinschaft Rodenberg, AD: Aktive Demokraten


Bürgermeister


Bürgermeister der Samtgemeinde Rodenberg ist seit November 2011 Ralf Sassmann (Wählergemeinschaft Rodenberg).


Stadtdirektor


Als Stadtdirektor wurde Thomas Wolf für die 2021 begonnene Wahlperiode gewählt.[11]


Wappen


Das Wappen der Stadt Rodenberg zeigt in rotem Felde, über einem aus dem Schildfuß wachsenden goldenen Zweiberge, das lang gezähnte silberne Schaumburger Nesselblatt, ohne Schildform zwischen die beiden Berggipfel gestellt.[12]


Stadtflagge


Die Stadt Rodenberg führt in der Flagge die Farben „Rot – Weiß – Grün“ mit dem Stadtwappen. Die Farben der Stadt sind ebenfalls „Rot – Weiß – Grün“.[12]


Kultur und Sehenswürdigkeiten



Museen


Der Ratskeller in der Langen Straße
Der Ratskeller in der Langen Straße
Windmühle auf dem Rodenberg
Windmühle auf dem Rodenberg
Schloss Rodenberg mit Ständehaus
Schloss Rodenberg mit Ständehaus
Schlossgelände als Freilichtmuseum mit Befestigungsanlagen (Rondell und Bastei)
Schlossgelände als Freilichtmuseum mit Befestigungsanlagen (Rondell und Bastei)

Archiv


Das Archiv der Stadt Rodenberg befindet sich als Depositum der Samtgemeinde Rodenberg im Staatsarchiv Bückeburg.


Bauwerke



Parks



Regelmäßige Veranstaltungen



Wirtschaft und Infrastruktur



Öffentliche Einrichtungen



Bildung



Verkehr


Die Anschlussstellen Lauenau und Bad Nenndorf der A 2 liegen wenige Kilometer entfernt. Die Bundesstraßen 65 und 442 liegen nahe. Die nächsten Bahnhöfe befinden sich an der Deisterbahn im Nachbarort Bad Nenndorf und im Ortsteil Bantorf der Stadt Barsinghausen. Ab 1904 besaß Rodenberg einen Bahnhof an der Bahnstrecke Bad Münder–Bad Nenndorf. Der Personenverkehr wurde 1968, der Güterverkehr 1988 eingestellt, die Strecke wurde 1989 abgebaut. Der ÖPNV wird durch die Schaumburger Verkehrs-Gesellschaft sichergestellt. Außerdem kann innerhalb der Samtgemeinde auf ein Autoanrufsystem zurückgegriffen werden.


Wirtschaft


In Rodenberg gibt es direkt an der B442 zwei Gewerbegebiete. Im Bereich Seefeld ist mit Oppermann Druck- und Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG eine der größten Zeitungsdruckereien ansässig. Diese erledigt u. a. Druckaufträge für die Hannoversche Allgemeine Zeitung und die Neue Presse. Die Firma KTR ist auf Kunststofftechnik spezialisiert. NBB (u. a. Bau Spezie, Kiebitz-Märkte) hat hier ihren Hauptsitz. Das Gewerbegebiet „Im Seefeld“ wird 2021 erweitert.[veraltet] Direkt an der A2 befindet sich ein Wohnmobilstellplatz, der gut genutzt wird.

Im Bereich Krümmeweg ist mit dem Verpackungshersteller Gissler und Pass einer der größten Hersteller für Pappe und Kartonagen ansässig.


Persönlichkeiten



Literatur




Commons: Rodenberg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. Landesamt für Statistik Niedersachsen, LSN-Online Regionaldatenbank, Tabelle A100001G: Fortschreibung des Bevölkerungsstandes, Stand 31. Dezember 2021 (Hilfe dazu).
  2. Hubert Höing: Übersicht über die Bestände des Niedersächsischen Staatsarchivs in Bückeburg, Bückeburg 2004, S. 206.
  3. Hubert Höing legt sich in Übersicht über die Bestände des Niedersächsischen Staatsarchivs in Bückeburg, Bückeburg 2004, S. 206, zeitlich nicht so genau fest: „Vor 1315 wurde von Graf Adolf V. zu Holstein-Schaumburg in der Niederung eine Wasserburg gegründet, die 1859 abgebrannt ist; in der Vorburg war der Sitz des Amtes Rodenberg untergebracht.“
  4. Ausführlich über den Brand: Blazek: 100 Jahre Ortsfeuerwehr Rodenberg. 2004, S. 18 f.
  5. Vgl. Maria vom heiligen Rosenkranz (Bad Nenndorf).
  6. Ausführlich: Matthias Blazek: Von der Landdrostey zur Bezirksregierung – Die Geschichte der Bezirksregierung Hannover im Spiegel der Verwaltungsreformen. Stuttgart 2004.
  7. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 192.
  8. Niedersächsisches Kommunalverfassungsgesetz (NKomVG) in der Fassung vom 17. Dezember 2010; § 46 – Zahl der Abgeordneten, abgerufen am 31. März 2017.
  9. Ergebnis Gemeinderatswahl 2021. Abgerufen am 13. Juli 2022.
  10. Stadt Rodenberg – Gesamtergebnis Stadtratswahl 2016, abgerufen am 31. März 2017.
  11. Thomas Wolf gewinnt Bürgermeisterwahl in Rodenberg – Barsinghausen sucht neuen 1. Stadtrat , abgerufen am 21. Juli 2022
  12. Hauptsatzung der Stadt Rodenberg, abgerufen am 31. März 2017.

На других языках


- [de] Rodenberg

[en] Rodenberg

Rodenberg (German: [ˈʁoːdn̩ˌbɛʁk] (listen)) is a town in the district of Schaumburg, in Lower Saxony, Germany. It is situated on the northwestern edge of the Deister hills, approx. 10 km east of Stadthagen, and 27 km west of Hanover.

[ru] Роденберг

Роденберг (нем. Rodenberg) — город в Германии, в земле Нижняя Саксония.



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