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Pesch war ein Stadtteil von Erkelenz im Kreis Heinsberg in Nordrhein-Westfalen. Es gehörte zum Stadtbezirk 9 der Stadt Erkelenz. Pesch wurde durch den östlich gelegenen Tagebau Garzweiler der RWE Power nach der Umsiedelung der Bewohner abgebaggert. Eine geschlossene Umsiedlung fand nicht statt, womit der Ort nicht an anderer Stelle neu errichtet wurde. Ein Teil der ehemaligen Ortsbewohner ließ sich stattdessen im Pescher Kamp, einem Neubaugebiet von Kückhoven, nieder.

Pesch
Stadt Erkelenz
Höhe: 94 m
Einwohner: 0 (31. Jul. 2014)
Postleitzahl: 41812
Vorwahl: 02431
Karte
Karte
Lage von Pesch im Abbaugebiet Garzweiler
Verlassene Häuser in Pesch, Dezember 2007
Verlassene Häuser in Pesch, Dezember 2007

Geographie



Lage


Alt-Immerath, das westlich von Pesch liegt, wurde durch die inzwischen ebenfalls abgebaggerte A 61 von Pesch getrennt. Nördlich von Pesch lagen die Jüchener Ortsteile Otzenrath und Spenrath, die ebenfalls umgesiedelt und abgebaggert sind. Östlich lag früher Garzweiler, das auch umgesiedelt und abgebaggert ist. Im Süden liegt Jackerath.


Geologie


Im Untergrund liegen mehrere Braunkohleflöze aus dem Tertiär. Die Oberfläche wird von Löss bedeckt.


Siedlungsform


Pesch war als Straßendorf entlang der Straße von Immerath nach Garzweiler entstanden.


Geschichte


Rittersitz Pesch im Codex Welser, 1723
Rittersitz Pesch im Codex Welser, 1723

Das Stift St. Gereon von Köln besaß von 1300 bis 1802 einen Bauernhof in Pesch. Im Mittelalter gehörte Pesch zum Dingstuhl Holzweiler im Amt Kaster des Herzogtums Jülich. Ab 1798 lag das Dorf in der französischen Mairie Immerath und ab 1816 in der gleichnamigen preußischen Bürgermeisterei. Zwischen 1858 und 1936 besaß Pesch eine eigene Schule. Danach besuchten die Pescher Kinder die Immerather vierklassige Schule.

2006 leitete man offiziell die Umsiedlung des Dorfes ein, das für die Ausdehnung des Tagebaus Garzweiler vollständig abgerissen wurde. 2010 begann der Abriss von Haus Pesch und fünf weiteren Häusern, die am östlichen Ende der Straße In Pesch lagen. Einige Bäume an Straßen und in Gärten wurden 2011 bereits gerodet. Im Juli 2011 wurden weitere Häuser an der Hauptstraße In Pesch abgerissen, der Abriss schritt von Osten nach Westen fort. Anfang des Jahres waren noch drei Haushalte bewohnt, im Oktober des gleichen Jahres zwei. Im Herbst wurden Figuren, Inschrift und Dachkonstruktion des Wegestockes abmontiert. Ebenfalls wurden zahlreiche Bäume an der ehemaligen Bahntrasse gerodet, auch innerorts. Am 17. April 2014 wurden die letzten Häuser von Pesch abgerissen.[1]


Ortsname


Pesch trug bis zum 17. Jahrhundert einen anderen Ortsnamen. Es nannte sich Werretsrath. Erstmals wurde dieser Name als werencenrode im Jahre 1265 erwähnt. Er setzt sich zusammen aus Werin von dem Personennamen Werinher, dem Diminutiv ikin oder chin und dem Grundwort reod. Der Name bedeutet Rodung des Werenken oder Werenchen. Das Dorf erhielt seinen Namen vom gleichnamigen Rittergut, das am westlichen Ortsrand liegt. Erst in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts wird der alte Ortsname durch den Namen Pesch verdrängt.


Bevölkerungsentwicklung


Die Einwohnerzahlen der Ortschaft Pesch blieb im 19. und 20. Jahrhundert vergleichsweise konstant:[2][3]

Jahr 1767 1819 1849 1871 1895 1905 1961 1970 1995 2005 2007 2009 2012
Ew. 120 234 240 243 198 256 212 230 230 65 53 29 0

Sehenswürdigkeiten


Abriss von Haus Pesch, März 2010
Abriss von Haus Pesch, März 2010

Bilder



Literatur



Einzelnachweise


  1. Eigene Beobachtung
  2. Einwohnerzahlen (1867–1970 nach Karl L. Mackes: Erkelenzer Börde und Niersquellgebiet. (= Schriftenreihe der Stadt Erkelenz, Nr. 6.) Mönchengladbach 1985, S. 249)
  3. Für 2009 in: Mario Emonds: Alt-Pesch – so stirbt das Dorf (Memento vom 24. Mai 2009 im Internet Archive) auf rp-online.de vom 23. Mai 2009, abgerufen am 23. August 2017.


Commons: Pesch (Erkelenz) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien



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