Hinzu kommen die Wohnplätze Bahnhof, Flugplatz, Neues Lager und Weidmannsruh.[3]
Geschichte
Niedergörsdorf gehörte bis 1952 zum Landkreis Jüterbog-Luckenwalde, der seit 1817 in Preußen, in der SBZ und in der DDR bestand. Von 1946 bis 1952 trug er den Namen Landkreis Luckenwalde. Durch die Verwaltungsreform von 1952 entstand der Kreis Jüterbog im Bezirk Potsdam, dem Niedergörsdorf bis 1993 angehörte (ab 1990 im Land Brandenburg). Seitdem gehört die Gemeinde zum Landkreis Teltow-Fläming.
Zwischen 1916 und 2004 war Niedergörsdorf wegen seines Fliegerhorstes militärisch bedeutsam.
Dennewitz, Schlachtenmuseum und Invalidenwohnung (Historische Aufnahme)
Die Gemeinde bestand 1990 aus fünf Ortsteilen (Dorf, Bahnhof, Gölsdorf, Wölmsdorf, Kaltenborn). 1991 schlossen sich Niedergörsdorf und Dennewitz zur Verwaltungsgemeinschaft Niedergörsdorf/Dennewitz zusammen. Niedergörsdorf gehörte mit Wirkung vom 15. Juni 1992 zu den 10 Gemeinden, die das Amt Niedergörsdorf bildeten.[4] Ab 1993 entwickelte sich der sechste Ortsteil Niedergörsdorfs, der den Namen „Flugplatz“ erhielt. Hier siedelten sich zunächst deutschstämmige Spätaussiedler aus Kasachstan an. Mit Wirkung vom 31.Dezember 1997 schlossen sich 14Gemeinden, so auch Niedergörsdorf, zur Gemeinde Niedergörsdorf zusammen.[5] Sie gaben damit ihre Selbstständigkeit auf. Mit Erlass einer neuen Hauptsatzung im Mai 2003 wurden die Ortsteile Bahnhof und Flugplatz aufgelöst. Bahnhof gehört seither zum Ortsteil Niedergörsdorf und Flugplatz zum Ortsteil Altes Lager.
Bevölkerungsentwicklung
Jahr
Einwohner
1875
0 257
1890
0 279
1910
0 470
1925
0 570
1933
0 678
1939
1 629
Jahr
Einwohner
1946
0 742
1950
0 794
1964
1 328
1971
1 301
1981
1 219
1985
1 252
Jahr
Einwohner
1990
1 212
1995
1 860
2000
7 404
2005
6 854
2010
6 285
2015
6 084
Jahr
Einwohner
2016
6 105
2017
6 123
2018
6 200
2019
6 209
2020
6 141
2021
6 114
Gebietsstand des jeweiligen Jahres, Einwohnerzahl: Stand 31. Dezember (ab 1991)[6][7][8], ab 2011 auf Basis des Zensus 2011
Die Zunahme der Einwohnerzahl 2000 ist auf den Zusammenschluss von 14 Gemeinden zur neuen Gemeinde Niedergörsdorf im Jahr 1997 zurückzuführen.
Politik
Gemeindevertretung
Die Gemeindevertretung von Niedergörsdorf besteht aus 18 Gemeindevertretern und dem hauptamtlichen Bürgermeister. Die Kommunalwahl am 26. Mai 2019 führte bei einer Wahlbeteiligung von 58,3% zu folgendem Ergebnis:[9]
seit 2019: Doreen Boßdorf (Bürgergemeinschaft der Gemeinde Niedergörsdorf)
Boßdorf wurde in der Bürgermeisterstichwahl am 21. Oktober 2018 mit 52,4% der gültigen Stimmen für eine Amtszeit von acht Jahren[11] gewählt.[12] Sie trat ihr Amt am 1. Januar 2019 an.
Wappen
Das Wappen wurde am 28. November 1997 durch das Brandenburgische Innenministerium genehmigt.
Blasonierung: „In Gold auf grünem Berg eine schwarze Windmühle mit silbernen Flügeln.“[13]
Sehenswürdigkeiten und Kultur
In der Liste der Baudenkmale in Niedergörsdorf und der Liste der Bodendenkmale in Niedergörsdorf stehen die in der Denkmalliste des Landes Brandenburg eingetragenen Kulturdenkmale.
Kirchen
Dorfkirche Kaltenborn mit einem Kanzelaltar aus dem 19.Jahrhundert sowie einer Orgel von Johann Tobias Turley
Dorfkirche Lindow, ihre Baugeschichte ist noch nicht völlig geklärt. Möglich ist, dass das Bauwerk bereits im 12.Jahrhundert entstand und im Laufe der Jahrhunderte mehrfach umgebaut und erweitert wurde. Im Innenraum steht unter anderem ein Altarretabel aus der Zeit zwischen 1712 und 1736 sowie eine Fünte aus der Zeit um 1500. Der Dachstuhl entstand unter anderem aus Eschenholz und zählt zu den ältesten erhaltenen Zimmererarbeiten der Region.
Feldsteinkirche Mellnsdorf aus der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts. Die Saalkirche mit eingezogenem Chor und anschließender Apsis verfügt seit dem 19. Jahrhundert über einen Fachwerkturm sowie einen Westgiebel mit Portal. Das Dach des Kirchturms wurde 1957 erneuert, wobei jedoch schwere Mängel auftraten, die 2002 dazu führten, dass die Kirchturmspitze abgenommen werden musste. Seitdem steht sie neben der Kirche.
Dorfkirche Rohrbeck, spätgotische Feldsteinkirche aus dem ersten Viertel des 14.Jahrhunderts. Der barocke Turmaufsatz kam vermutlich Anfang des 16.Jahrhunderts hinzu. Im Innenraum steht unter anderem ein Kanzelaltar aus dem Anfang des 18.Jahrhunderts.
Dorfkirche Wölmsdorf, Feldsteinkirche aus dem Jahr um 1300. Im Innern steht unter anderem ein Altarretabel aus dem 18.Jahrhundert.
Denkmäler
Auf einer Anhöhe zwischen Niedergörsdorf und Dennewitz steht ein Obelisk, entworfen von Karl Friedrich Schinkel. Er wurde am 6. September 1817 als erstes Denkmal für die Schlacht bei Dennewitz errichtet. Er steht dort, wo während der Schlacht die Division des Generalleutnants August von Thümen den Gegner nach schweren Kämpfen zurückdrängte. Eine Inschrift besagt: „Die gefallenen Helden ehrt dankbar König und Vaterland. Sie ruhn in Frieden. Dennewitz, den 6. September 1813.“ Der Obelisk ist Teil einer von Friedrich WilhelmIII. gewünschten Denkmalanlage, zu der auch ein unterhalb gelegenes, von Schinkel entworfenes Haus gehört, in dem gemäß dem Wunsch des Königs immer ein Kriegsveteran mietfrei wohnte (bis 1945, dann bis 1952 leerstehend, dann Dienstwohnung des Oberförsters). Die sich anschließende Eichenallee stammt von Peter Joseph Lenné.
Kirche in Blönsdorf
Feldsteinkirche in Seehausen
Kirche in Mellnsdorf
Dorfkirche Kaltenborn
Denkmalgeschützte Bockwindmühle in Mellnsdorf
Obelisk (von Schinkel)
Naturdenkmale
Siehe Liste der Naturdenkmale in Niedergörsdorf
Regelmäßige Veranstaltungen
In den Jahren 2010 und 2011 fand das inzwischen eingestellte OFT-Festival in Niedergörsdorf statt. Seit 2011 wird das „Spirit from the streets“-Festival auf dem Flugplatz ausgerichtet. Auch das „Freqs of Nature“ fand dort bis 2018 statt.[14]
Wirtschaft und Infrastruktur
Bahnhof Oehna
Verkehr
Straßenverkehr
Folgende Landesstraßen durchqueren das Gemeindegebiet von Niedergörsdorf:
Der Bahnhof Niedergörsdorf liegt an der Bahnstrecke Berlin–Halle, ebenso der Haltepunkt Blönsdorf. Hier halten die Züge der Regional-Express-Linie RE 3 Schwedt (Oder)–Berlin–Lutherstadt Wittenberg.
Der Bahnhof Oehna und der Haltepunkt Zellendorf befinden sich an der Bahnstrecke Jüterbog–Röderau. Sie werden von der Linie RE 3 Stralsund–Berlin–Falkenberg (Elster) bedient.
Der Haltepunkt Altes Lager liegt an der Bahnstrecke Jüterbog–Nauen, auf der die Regionalbahnlinie RB 33 Berlin-Wannsee–Jüterbog verkehrt.
Sport
Durch die ganze Gemeinde zieht sich der Fläming-Skate, der im Ortsteil Altes Lager einen eigenen Rundkurs hat. Hier befindet sich auch eine Kart-Bahn.
Persönlichkeiten
Balthasar Menz der Ältere (1500–1585), Pfarrer in Eckmannsdorf
Alfred Bogen (1885–1944), Museumsdirektor, in Eckmannsdorf geboren
Marie-Luise Buchinger, Marcus Cante: Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland. Denkmale in Brandenburg. Landkreis Teltow-Fläming 17.1 = Stadt Jüterbog mit Kloster Zinna und Gemeinde Niedergörsdorf. Wernersche Verlagsgesellschaft, Worms, 2000. ISBN 978-3-88462-154-7
Bildung des Amtes Niedergörsdorf. Bekanntmachung des Ministers des Innern vom 13. Mai 1992. In: Amtsblatt für Brandenburg – Gemeinsames Ministerialblatt für das Land Brandenburg, 3. Jahrgang, Nummer 38, 15. Juni 1992, S. 743.
Zusammenschluß der Gemeinden Blönsdorf, Danna, Dennewitz, Langenlipsdorf, Malterhausen, Niedergörsdorf, Oehna, Rohrbeck, Schönefeld, Seehausen, Wergzahna (Amt Niedergörsdorf), Bochow, Zellendorf (Amt Niederer Fläming) und Altes Lager (Amt Jüterbog) zu einer neuen Gemeinde Niedergörsdorf. Bekanntmachung des Ministeriums des Innern vom 14. Januar 1998. In: Amtsblatt für Brandenburg – Gemeinsames Ministerialblatt für das Land Brandenburg, 9. Jahrgang, Nummer 1, 14. Januar 1998, S. 2.
Amt für Statistik Berlin-Brandenburg (Hrsg.): Statistischer Bericht A I 7, A II 3, A III 3. Bevölkerungsentwicklung und Bevölkerungsstand im Land Brandenburg (jeweilige Ausgaben des Monats Dezember)
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