Das Dorf liegt nordöstlich von Langen sowie zwischen Bremerhaven und Cuxhaven. In Neuenwalde kreuzen sich die Landesstraßen118 und 119. Westlich befindet sich außerdem die eigene Anschlussstelle an der Bundesautobahn 27. Seit 2003 wird der Ort über das VBN-Sammeltaxi angebunden.[2]
Die Ortschaft wurde 1334 erstmals urkundlich erwähnt.[4]
Eingemeindungen
Im Jahr 1971 bildeten die Gemeinden Krempel, Holßel, Hymendorf und Neuenwalde die Samtgemeinde Neuenwalde mit selbständigen Mitgliedsgemeinden. Die Samtgemeinde wurde jedoch zur Gebietsreform in Niedersachsen wieder aufgelöst und ihre Mitgliedsgemeinden am 1.März 1974 der neugebildeten Einheitsgemeinde Langen zugeordnet.[4] Diese schloss sich zum 1.Januar 2015 mit den Gemeinden der Samtgemeinde Bederkesa zur neuen Stadt Geestland zusammen.[5]
Der Ortsrat von Neuenwalde setzt sich aus sieben Mitgliedern zusammen. Die Ratsmitglieder werden durch eine Kommunalwahl für jeweils fünf Jahre gewählt. Die aktuelle Amtszeit begann am 1. November 2021 und endet am 31. Oktober 2026.
Aus den Ergebnissen der vergangenen Ortsratswahlen ergaben sich folgende Sitzverteilungen:
Die Ortsbürgermeisterin von Neuenwalde ist Ellen Frank (CDU). Ihr Stellvertreter ist Peter Bley (CDU).[10]
Wappen
Der Entwurf des Kommunalwappens von Neuenwalde stammt von dem Heraldiker und Wappenmaler Albert de Badrihaye, der zahlreiche Wappen im Landkreis Cuxhaven erschaffen hat.[11]
Wappen von Neuenwalde
Blasonierung: „In Rot auf grünem, mit silbernen Wellenstreifen belegten Schildfuß ein silberner Glockenturm mit goldener Glocke in schwarzem Schallloch, goldenem Tor und goldenem Kreuz auf der Spitze.“[11][12]
Wappenbegründung: Der Glockenturm erinnert an das 1334 nach Neuenwalde verlegte Kloster, das für die Entwicklung des Dorfes die größte Bedeutung hatte. Der silberne Wellenstreifen auf grünem Schildfuß weist auf den Mühlenbach in den Wiesen hin.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Bauwerke
Damenstift Neuenwalde
Siehe auch: Liste der Baudenkmale in Geestland – Neuenwalde
Kloster Neuenwalde: 1219 wurde in Midlum am Rande des Geestrückens Hohe Lieth durch die Edelherren von Diepholz auf ihrem Erbgut der Vorläufer des Klosters Neuenwalde gegründet. Die dortigen Benediktinerinnen mussten wegen der Feindschaft mit den Bewohnern des Landes Wursten zweimal umziehen, zunächst 1282 nach Altenwalde und schließlich 1334 nach Neuenwalde. Um 1571 wurde die Reformation eingeführt. In den Kriegswirren des Dreißigjährigen Krieges ist das Kloster wegen eines nicht eingehaltenen Vertrages der schwedischen Besatzer abgebrannt worden.[13] Der Wiederaufbau ging in dieser schwierigen Zeit nur unter erheblichen Kostenaufwand und sehr langsam voran. Nach dem Dreißigjährigen Krieg erhielt 1683 die Ritterschaft des Herzogtums Bremen-Verden das Kloster von den damaligen schwedischen Landesherren unter König KarlXI. Die Absicht war, den unverheirateten Töchtern der Adeligen eine unabhängige Versorgungsstätte als Konventualinnen des Klosters zu bieten. Bis 2015 wurde das Kloster von einer Priorin geleitet. Noch heute (2018) wird das Kloster von Konventualinnen bewohnt. Seit 2014 werden Teile des Gebäudekomplexes aufgrund eines Kooperationsvertrages vom Evangelischen Bildungszentrum Bad Bederkesa genutzt.
Heilig-Kreuz-Kirche: Die Kirche des Klosters ist seit ihrer Gründung auch die Pfarrkirche für Neuenwalde und Krempel. Die Kreuzreliquie, der sie geweiht wurde, ist seit 1334 dort erwähnt. Im Jahr 1629 fielen Dach und Inneneinrichtung einem Großbrand zum Opfer. Mit dem Wiederaufbau zwischen 1630 und 1634 erhielt sie ihre heutige Gestalt und einen großen Teil der Inneneinrichtung. Der Glockenturm zeigt sich seit seinem Bau im Jahre 1334 bis heute nahezu unverändert.
→ Hauptartikel: Heilig-Kreuz-Kirche (Neuenwalde)
Wüstung Dalem: Im Dahlemer Holz – es gehört seit dem Mittelalter zum Grundbesitz des Klosters – hat das Niedersächsische Institut für historische Küstenforschung, Wilhelmshaven, die Wüstung Dalem ausgegraben. Das Dorf bestand vom 7. bis 14.Jahrhundert. Auffällig sind die zum Teil sehr großen, aus gewaltigen Baumstämmen errichteten Häuser.
Fotogalerie
Klosterkirche
Inneres der Klosterkirche
Asymmetrische Empore der Klosterkirche
Persönlichkeiten
Personen, die mit dem Ort in Verbindung stehen
Levin von Marschalck (um 1585–1629), erzstiftisch-bremischer Landdrost und Kanzler der Deutschen Kanzlei von König ChristianIV. von Dänemark und Norwegen, Propst des Klosters Neuenwalde
Carl Johann Heinrich Röver (1851–1929), Orgelbauer in Stade, er schuf 1887 die Orgel der örtlichen Heilig-Kreuz-Kirche
Heinrich Rüther (1866–1954), lutherischer Geistlicher und Heimatforscher, von 1892 bis 1912 Pastor in Neuenwalde, Historiker des Klosters Neuenwalde und des Landes Hadeln
Reinhard Hübner (1902–1989), Historiker und evangelischer Pfarrer, im Ruhestand wurde er Klosteramtmann in Neuenwalde
Lukas Strobel, alias Alligatoah (* 1989), Rapper, Sänger, DJ und Produzent, unter seinem Künstlernamen vermarktet er die beiden fiktiven Figuren Kaliba 69 (Rapper) und DJ Deagle (Produzent), deren Rollen er selbst übernimmt und spielt, wuchs in Neuenwalde auf
Literatur
Heinrich Rüther:Urkundenbuch des Klosters Neuenwalde. Reprint. Hrsg.: Ev.-luth. Kirchengemeinde. Books on Demand Verlag, Neuenwalde 2002, ISBN 3-8311-3167-8 (Erstausgabe: Hahn’sche Buchhandlung, Hannover/Leipzig 1905, Hrsg.: Stader Verein für Geschichte und Altertümer mit Unterstützung der Bremischen Ritterschaft).
Robert Wöbber, Friedel Dohrmann (Red.):Festschrift Neuenwalde 1334–1984. Eigenverlag, Bremerhaven 1984.
Heinz-Joachim Schulze, Ulrich Faust (Bearb.):Neuenwalde. In: Bayerische Benediktiner-Akademie München, Abt-Herwegen-Institut Maria Laach (Hrsg.): Die Frauenklöster in Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Bremen (=Germania Benedictina. Band11). EOS Verlag, St.Ottilien 1984, ISBN 3-88096-611-7, S.429–446.
Wolf Haio Zimmermann:Die früh- bis hochmittelalterliche Wüstung Dalem, Gem. Langen-Neuenwalde, Kr. Cuxhaven. Archäologische Untersuchungen in einem Dorf des 7.–14.Jahrhunderts. In: Horst Wolfgang Böhme (Hrsg.): Siedlungen und Landesausbau zur Salierzeit. In den nördlichen Landschaften des Reiches (=Römisch-Germanisches Zentralmuseum. Monographien (Mainz)). Teilband 1. Jan Thorbecke Verlag, Sigmaringen 1991, ISBN 3-7995-4135-7, S.27,37–46.
Fritz Hörmann, Ude Meyer, Christian Morisse, Eberhard Nehring, Irmgard Seghorn, Egon Stuve, Else Syassen:Flurnamensammlung Wesermünde – Die Flurnamen des Grundsteuerkatasters von 1876. Hrsg.: Kulturstiftung der Kreissparkasse Wesermünde (=Neue Reihe der Sonderveröffentlichungen der Männer vom Morgenstern, Heimatbund an Elb- und Wesermündung e.V.Band27). Männer vom Morgenstern Verlag, Bremerhaven 1995, ISBN 3-931771-27-X, S. 16 ([Digitalisat (Memento vom 26. Oktober 2007 im Internet Archive) ] [PDF; 431kB; abgerufen am 23.Oktober 2019]).
Dirk Behrens:Kloster Neuenwalde: zur Geschichte des ehemaligen Nonnenklosters und heutigen Damenstiftes Neuenwalde sowie der Heilig-Kreuz-Kirche in Neuenwalde. Hrsg.: Bremische Ritterschaft in Stade. Eigenverlag, Stade 2008, OCLC245796653 (OCLC-Ausgabe von 1993).
Thomas Sterba:Herders neues Klösterlexikon. Herder Verlag, Freiburg 2010, ISBN 3-451-30500-3, S.541.
Niedersächsisches Landesverwaltungsamt (Hrsg.):Gemeindeverzeichnis für Niedersachsen. Gemeinden und Gemeindefreie Gebiete. Eigenverlag, Hannover 1.Januar 1973, S.48, Landkreis Wesermünde (Digitalisat (Memento vom 7. August 2019 im Internet Archive) [PDF; 21,3MB; abgerufen am 3.Juni 2020]).
Siehe Artikel der Nordsee-Zeitung vom 29. August 2003
Gesetz über die Neubildung der Stadt Geestland, Landkreis Cuxhaven. In: Niedersächsische Staatskanzlei (Hrsg.): Niedersächsisches Gesetz- und Verordnungsblatt (Nds.GVBl.). Nr.26/2012. Hannover 8.November 2012, S.430, S. 4 (Digitalisat[PDF; 454kB; abgerufen am 11.Mai 2019]).
Statistisches Bundesamt Wiesbaden (Hrsg.):Amtliches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland – Ausgabe 1957 (Bevölkerungs- und Gebietsstand 25.September 1956, für das Saarland 31.Dezember 1956). W.Kohlhammer, Stuttgart 1958, S.192 (Digitalisat).
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