Die erste urkundliche Erwähnung lässt sich für das Jahr 1091 nachweisen. Imsum bezeichnete eigentlich ein mehrere Dörfer umfassendes Kirchspiel, bestehend aus Brinkamahof,[4] Dingen, Lebstedt, Weddewarden und Weddewarderbüttel.[1] Die gemeinsame Bartholomäuskirche zu Imsum wurde 1218 zwischen Dingen, Lebstedt und Weddewarden erbaut und ist nach dem Abbruch 1895 als Ochsenturm bekannt.[5][6] Die zugehörige Bauerschaft Lebstedt ist in der Weihnachtssturmflut am 25.Dezember 1717 in der Weser untergegangen.
Von 1793 bis 1819 war Imsum dem Vogteigericht „Alten Landes Wursten“ und danach bis 1852 dem Vogteigericht „Landes Wursten“ unterstellt. Während der Franzosenzeit um 1810 gehörten die Dörfer für wenige Jahre zur Kommune Wremen im Kanton Dorum. Im Jahr 1840 bekam Imsum den Status einer Landgemeinde, die ab 1852 bis 1885 zum Amt Dorum gehört. Die gleichnamige Gemarkung Imsum wird 1876 gebildet. Die Gemeinde gehörte von 1885 bis 1932 zum neugebildeten Kreis Lehe und später zum Landkreis Wesermünde und Landkreis Cuxhaven.[1] 1927 wurde allerdings der Ortsteil Weddewarden (ohne Weddewarderbüttel) nach Wesermünde umgemeindet und die abgetretenen Teile der Gemarkung Imsum 1957 in Weddewarden umbenannt.[1] Außerdem wurde die Schulhoheit und Kirchenaufsicht an Bremerhaven verloren. 1954 musste sich Dingen, also der einzig verbleibende Ortsteil der Gemeinde Imsum, in Imsum umbenennen.[2]
Der Ochsenturm war eine Landmarke. Er ist öffentlich zugänglich und bietet einen einmaligen Blick auf das Marschland und die Wesermündung. Als Wahrzeichen des Dorfes findet sich der Turm auch im Ortswappen. Imsum hatte bis 1975 einen Haltepunkt an der Bahnstrecke Bremerhaven–Cuxhaven. Die Autobuslinie wurde 1955 von Weddewarden nach Imsum verlängert.[7] Damals bestand das Angebot der Linie A bereits aus einem 30-Minuten-Takt.[8] Die Linie509 der BremerhavenBus stellt eine regelmäßige Verbindung zur benachbarten Großstadt her; Anruf-Linien-Taxi (ALT) und Anruf-Sammel-Taxi (AST) ergänzen das Angebot auch in den Schulferien.
Eingemeindungen
Im Zuge der Gebietsreform in Niedersachsen, die am 1.März 1974 stattfand, verlor die Gemeinde Imsum ihre politische Selbständigkeit und wurde eine Ortschaft der Einheitsgemeinde Langen.[1]
Langen wiederum schloss sich zum 1.Januar 2015 mit den Gemeinden der Samtgemeinde Bederkesa zur neuen Stadt Geestland zusammen.[9]
Der Ortsrat von Imsum setzt sich aus fünf Mitgliedern zusammen. Die Ratsmitglieder werden durch eine Kommunalwahl für jeweils fünf Jahre gewählt. Die aktuelle Amtszeit begann am 1. November 2021 und endet am 31. Oktober 2026.
Aus den Ergebnissen der vergangenen Ortsratswahlen ergaben sich folgende Sitzverteilungen:
__________________________ BFG: Bürgerfraktion - WG Stadt Geestland
Ortsbürgermeister
Der Ortsbürgermeister von Imsum ist Günter Diekhoff (SPD). Seine Stellvertreterin ist Ursel Themann-Weber (SPD).[15]
Wappen
Der Entwurf des Kommunalwappens von Imsum stammt von dem Heraldiker und Wappenmaler Albert de Badrihaye, der zahlreiche Wappen im Landkreis Cuxhaven erschaffen hat.[16]
Wappen von Imsum
Blasonierung: „In Grün über silbernem Schildfuß ein goldener Turm.“[16]
Wappenbegründung: Der nach einer Sage „Ochsenturm“ genannte Turm der 1895[17] abgebrochenen alten Imsumer Kirche ist ein Wahrzeichen der Gemeinde.[5][6][18]
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Ochsenturm und Friedhof am Deich
Bauwerke
Siehe auch: Liste der Baudenkmale in Geestland – Imsum
Der Ochsenturm, Rest einer Pfarrkirche aus dem 13.Jahrhundert
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter des Ortes
Annette Faße (* 1947), Politikerin (SPD), MdB
Personen, die mit dem Ort in Verbindung stehen
Adolph Friedrich König (1807–1875), Theologe, war als letzter Pastor in der „Ochsenturm“-Kirche tätig[19]
Gottfried Hilgerdenaar (1925–2015), Seemann, ab 1957 Kapitän in der Küstenschifffahrt, wurde in Imsum beigesetzt
Gert Schlechtriem (1929–1998), Volkskundler und Museumsdirektor, wurde in Imsum beigesetzt
Reinhard Krahforst, Johann P. Tammen:„Wat wy gedan...“ 900Jahre Weddewarden/Imsum. Zur Geschichte zweier Wurster Marschendörfer 1091–1991. Hrsg.: Bürgergemeinschaft Weddewarden/Kulturamt der Seestadt Bremerhaven (=Editionen des Kulturamts der Seestadt Bremerhaven. Band2). Wirtschaftsverlag NW Verlag für neue Wissenschaft GmbH, Bremerhaven 1991, ISBN 3-89429-119-2 (296S.).
Publikationen im Niederdeutschen Heimatblatt
Wilhelm Georg:Der Ochsenturm auf Imsum. In: Männer vom Morgenstern, Heimatbund an Elb- und Wesermündung e.V. (Hrsg.): Niederdeutsches Heimatblatt. Nr.3. Nordwestdeutsche Zeitung, heute Nordsee-Zeitung GmbH, Bremerhaven März 1931, S.1–2 (Digitalisat[PDF; 4,2MB; abgerufen am 13.Oktober 2018]).
Th. A. Schröter:Das Imsumer und das Nordledaer Taufbecken und ihre Schicksale. In: Männer vom Morgenstern, Heimatbund an Elb- und Wesermündung e.V. (Hrsg.): Niederdeutsches Heimatblatt. Nr.20/21. Nordsee-Zeitung, Bremerhaven 1951, S.1–2 (Digitalisat[PDF; 4,2MB; abgerufen am 11.August 2020]).
Peter Raap:Die Festungsinsel BrinkamahofII. Erinnerung an eine im Jahr 2000 verschwundene Festungsinsel. In: Männer vom Morgenstern, Heimatbund an Elb- und Wesermündung e.V. (Hrsg.): Niederdeutsches Heimatblatt. Nr.727. Nordsee-Zeitung GmbH, Bremerhaven Juli 2010, S.2–3 (Digitalisat[PDF; 1,5MB; abgerufen am 12.Oktober 2018]).
Matthias Dichter:Die Marienglocke in Weddewarden und ihr Gießer. Ein Ausstattungsstück aus dem alten Imsumer Gotteshaus. In: Männer vom Morgenstern, Heimatbund an Elb- und Wesermündung e.V. (Hrsg.): Niederdeutsches Heimatblatt. Nr.816. Nordsee-Zeitung GmbH, Bremerhaven Dezember 2017, S.1–2 (Digitalisat[PDF; 10,4MB; abgerufen am 5.Juli 2019]).
Hartwig von Oehsen:Pastor Adolph Friedrich König – genannt der Pferdepastor. Aus der Familiengeschichte des letzten Pastors in der „Ochsenturm“-Kirche. In: Männer vom Morgenstern, Heimatbund an Elb- und Wesermündung e.V. (Hrsg.): Niederdeutsches Heimatblatt. Nr.824. Nordsee-Zeitung GmbH, Bremerhaven August 2018, S.2 (Digitalisat[PDF; 4,5MB; abgerufen am 19.Januar 2019]).
Fritz Hörmann, Ude Meyer, Christian Morisse, Eberhard Nehring, Irmgard Seghorn, Egon Stuve, Else Syassen:Flurnamensammlung Wesermünde – Die Flurnamen des Grundsteuerkatasters von 1876. Hrsg.: Kulturstiftung der Kreissparkasse Wesermünde (=Neue Reihe der Sonderveröffentlichungen der Männer vom Morgenstern, Heimatbund an Elb- und Wesermündung e.V.Band27). Männer vom Morgenstern Verlag, Bremerhaven 1995, ISBN 3-931771-27-X, S. 11 ([Digitalisat (Memento vom 26. Oktober 2007 im Internet Archive) ] [PDF; 431kB; abgerufen am 23.Oktober 2019]).
Reinhard Krahforst:Sie wollen wissen, wo Imsum Dingen und Weddewarden Imsum ist? In: Bürgergemeinschaft Weddewarden/Kulturamt der Seestadt Bremerhaven (Hrsg.): „Wat wy gedan...“ 900Jahre Weddewarden/Imsum. Zur Geschichte zweier Wurster Marschendörfer 1091–1991 (=Editionen des Kulturamts der Seestadt Bremerhaven. Band2). Wirtschaftsverlag NW Verlag für neue Wissenschaft GmbH, Bremerhaven 1991, ISBN 3-89429-119-2, S.9–12 (Digitalisat[abgerufen am 11.August 2020] gekürzter Textauszug des Buchkapitels).
Peter Raap:Die Festungsinsel BrinkamahofII. Erinnerung an eine im Jahr 2000 verschwundene Festungsinsel. In: Männer vom Morgenstern, Heimatbund an Elb- und Wesermündung e.V. (Hrsg.): Niederdeutsches Heimatblatt. Nr.727. Nordsee-Zeitung GmbH, Bremerhaven Juli 2010, S.2–3 (Digitalisat[PDF; 1,5MB; abgerufen am 12.Oktober 2018]).
Jürgen Winkler:Der Ochsenturm.In:Webseite Juwi’s Welt.21.September 2008,abgerufen am 5.Februar 2018.
Verkehrsgesellschaft Bremerhaven AG (Hrsg.):z. B. Fahrplanheft vom 15. September 1961.
Gesetz über die Neubildung der Stadt Geestland, Landkreis Cuxhaven. In: Niedersächsische Staatskanzlei (Hrsg.): Niedersächsisches Gesetz- und Verordnungsblatt (Nds.GVBl.). Nr.26/2012. Hannover 8.November 2012, S.430, S. 4 (Digitalisat (Memento vom 10. Juli 2018 im Internet Archive) [PDF; 454kB; abgerufen am 25.September 2018]).
Statistisches Bundesamt Wiesbaden (Hrsg.):Amtliches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland – Ausgabe 1957 (Bevölkerungs- und Gebietsstand 25.September 1956, für das Saarland 31.Dezember 1956). W.Kohlhammer, Stuttgart 1958, S.192 (Digitalisat).
Niedersächsisches Landesverwaltungsamt (Hrsg.):Gemeindeverzeichnis für Niedersachsen. Gemeinden und Gemeindefreie Gebiete. Eigenverlag, Hannover 1.Januar 1973, S.47, Landkreis Wesermünde (Digitalisat[PDF; 21,3MB; abgerufen am 3.Juni 2020]).
Hartwig von Oehsen:Pastor Adolph Friedrich König – genannt der Pferdepastor. Aus der Familiengeschichte des letzten Pastors in der „Ochsenturm“-Kirche. In: Männer vom Morgenstern, Heimatbund an Elb- und Wesermündung e.V. (Hrsg.): Niederdeutsches Heimatblatt. Nr.824. Nordsee-Zeitung GmbH, Bremerhaven August 2018, S.2 (Digitalisat[PDF; 4,5MB; abgerufen am 19.Januar 2019]).
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