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Weddewarden ist ein Stadt- und Ortsteil im Stadtbezirk Nord der Stadtgemeinde Bremerhaven im deutschen Land Freie Hansestadt Bremen.

Weddewarden
Stadtgemeinde Bremerhaven
Höhe: 0 (0–4) m ü. NHN
Fläche: 13,75 km²[1]
Einwohner: 553 (31. Dez. 2018)[1]
Bevölkerungsdichte: 40 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. April 1927
Eingemeindet nach: Wesermünde
Postleitzahl: 27580
Vorwahl: 0471
KarteLeheLeherheideMitteSurheideLand NiedersachsenStadtbremisches Überseehafengebiet
Karte
Lage von Weddewarden in Bremerhaven

Geografie



Lage


Der Stadtteil Weddewarden liegt im äußersten Nordwesten der Seestadt Bremerhaven an der Außenweser. Die Höhe 4 m ü. NHN wird am Schloss Morgenstern erreicht.[2] Der Ort ist zugleich die südlichste Siedlung der Marschlandschaft Land Wursten.


Nachbarorte


Imsum
(Stadt Geestland)
Stadtteil Lehe
Stadtbremisches Überseehafengebiet

Geschichte


Zionskirche Weddewarden-Imsum
Zionskirche Weddewarden-Imsum
Hof Sibbern von 1838
Hof Sibbern von 1838
Hof Rall von 1900
Hof Rall von 1900
Morgensternstraße
Morgensternstraße

Durch archäologische Grabungen von 1979 bis 1981 wurden Besiedlungsspuren aus dem ersten nachchristlichen Jahrhundert gefunden.

1091 wurde die friesische Ansiedlung Widewrde in einer Urkunde des Erzstifts Bremen erwähnt, als zehn Friesen ihr Erbgut dem Erzbischof Liemar übertrugen und sie es als Lehen zurückerhielten. Mit dem friesischen Wort Wierde wurde eine Dorfwurt oder Warft bezeichnet, also ein künstlich aus Erde aufgeschütteter Siedlungshügel in der öfters überfluteten Marschenlandschaft. Weddewarden ist urkundlich die älteste Ortschaft von Bremerhaven.

Weddewarden gehörte zum Kirchspiel Imsum. 1218 entstand die Bartholomäuskirche, die 1895 abgebrochen wurde. Der sogenannte Ochsenturm ist davon ein Überrest. 1684 bestand das Kirchspiel aus Imsum, Weddewarden, Dingen und Teilen von Büttel. 1291 handelten die Wurtfriesen im Land Wursten in Weddewarden einen Frieden mit der Stadt Bremen aus, der die Probleme der Strandräuberei bei schiffbrüchigen Bremer Handelsschiffen betraf.

Konflikte mit dem Bremer Erzbischof nahmen Einfluss auf die weitere Entwicklung. Erzbischof Christoph schickte im Dezember 1517 ein Söldnerheer in das Land Wursten, die in der Schlacht am Wremer Siel unterlagen. Um seinen Besitz zu sichern baute das Erzbistum am Weddewardener Deich 1517/18 die Burg Morgenstern, mit Claus Fiegen als Drost.[3] Diese wurde aber bereits 1518 von Herzog Magnus von Lauenburg, dem neuen Verbündeten der Wurster Friesen, wieder zerstört. Heute befindet sich hier die gleichnamige Gaststätte. Vom bäuerlichen Weddewarden sind u. a. der Hof Sibbern von 1838, der Hof Rall von um 1900 und die Friesenstube im Gasthof Schloss Morgenstern von 1882 erhalten. 1859 wurde an der Wurster Straße eine zweiklassige Schule eingerichtet.

1872 war im Weserstrom der Baubeginn für die Weserforts Brinkamahof II vor Weddewarden und Langlütjen II. 1877 fand die Weihe der neugotischen ev. Zionkirche Weddewarden-Imsum an der Wurster Straße statt.

In der Gaststätte Schloß Morgenstern begründete 1882 der Dichter Hermann Allmers aus Rechtenfleth mit Freunden die gesellige Runde Männer vom Morgenstern – Heimatbund an Elb- und Wesermündung. Der Verein trug eine Sammlung zusammen, die vor allem aus archäologischen und volkskundlichen Objekten bestand. 1902 wurde die Sammlung an die Gemeinde Geestemünde abgetreten. Es entstand 1906 das Morgenstern-Museum welches heute das Historische Museum Bremerhavens ist.

1927 verkehrte eine Buslinie der Straßenbahn Bremerhaven-Wesermünde AG zum Ortsteil. 1928 gründete sich die Freiwillige Feuerwehr Weddewarden. Ab 1935 wurde der Flugplatz von Weddewarden zu einem Fliegerhorst ausgebaut.

1947 wurde Wesermünde in das Land Bremen eingegliedert und in Bremerhaven umbenannt. 1952 war die neue Weddewardener Schule fertiggestellt worden.

Das seit 1968 entstehende Container-Terminal Bremerhaven rückte dem Ort Weddewarden ständig näher. 2002 begann das Planfeststellungsverfahrens für das Container-Terminal CT IV in Weddewarden, welches von 2004 bis 2008 gebaut wurde. 340 Meter Stromkaje kamen hinzu und die gesamte Stromkaje ist nun 4930 Meter lang.

Die Verlängerung der Kaje fand gegen den Protest vieler Bürger von Weddewarden statt. Der Bremerhavener Magistrat hat deshalb für den Ort eine Bestandsgarantie abgegeben.


Eingemeindungen


Am 1. April 1927 wurde die zuvor selbständige Gemeinde Weddewarden, mit seinen 485 Einwohnern, in die 1924 gegründete preußische Stadt Wesermünde eingemeindet.


Einwohnerentwicklung


JahrEinwohnerQuelle
1927485
2000670[4]
2005577[5]
2010530[6]
2015564[7]
2018553[1]

Kultur und Sehenswürdigkeiten


Schloss Morgenstern in Weddewarden am nördlichen Stadtrand Bremerhavens
Schloss Morgenstern in Weddewarden am nördlichen Stadtrand Bremerhavens

Bauwerke


Wohnanlage Brinkama-Hof
Wohnanlage Brinkama-Hof

Museum


Das Museum der 1950er Jahre Bremerhaven befindet sich in der ehemaligen Militärkirche auf dem Gelände der einstigen US-Kaserne Carl Schurz, Amerikaring 9.[9]


Kulturverein



Öffentliche Einrichtungen



Allgemein



Bildung



Sport



Wirtschaft und Verkehr



Wirtschaft


Der nördlich des Grauwallkanals liegende Ortskern hat seinen dörflichen Charakter weitgehend bewahrt. Der südlich davon liegende Bereich – insbesondere das Gelände der ehemaligen Carl-Schurz-Kaserne – entwickelt sich zu einem Gewerbe- und Dienstleistungszentrum.

Durch den Erweiterungsabschnitt CT IV des Containerterminals wurde Weddewarden zum Hafenstandort.


Verkehr



ÖPNV

Die BremerhavenBus-Linien 509 und 512 führen durch Weddewarden. Das ÖPNV Angebot wird durch ALT/Anruf-Linien-Taxi erweitert. Ursprünglich erreichte die Buslinie A den Ort.[10] Eine Umstellung auf Oberleitungsbus war 1947 vorgesehen.[11]


Straßenverkehr

Über die Wurster Straße und die Cherbourger Straße ist Weddewarden mit der Anschlussstelle Bremerhaven-Überseehäfen der Bundesautobahn 27 verbunden.


Persönlichkeiten



Söhne und Töchter des Ortes



Personen, die mit dem Ort in Verbindung stehen



Sagen und Legenden



Literatur




Commons: Weddewarden – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise


  1. Statistischer Kurzbericht. (PDF; 191 kB) 4. Quartal 2018. In: Webseite Stadt Bremerhaven. Magistrat Bremerhaven – Bürger- und Ordnungsamt, 31. Dezember 2018, S. 2, abgerufen am 29. März 2020.
  2. Statistisches Landesamt Bremen (Hrsg.): Statistisches Jahrbuch 2008. Eigenverlag, Dezember 2008, ISSN 0942-9883, S. 22, S. 2 (290 S., Digitalisat [PDF; 1,8 MB; abgerufen am 29. März 2020]).
  3. Mushard, Luneberg: Monumenta nobilitatis antiqvae familiarum illustrium, inprimis ordinis equestris in ducatibus Bremensi & Verdensi, i. e. Denckmahl der uhralten, berühmten hochadelichen Geschlechter, insonderheit der hochlöblichen Ritterschafft im Hertzogthum Bremen und Verden. Brauer Verlag, Bremen 1708, S. 231, S. 255 (Digitalisat [abgerufen am 29. März 2020]).
  4. Statistischer Kurzbericht. (PDF; 59 kB) September 2001. In: Webseite Stadt Bremerhaven. Magistrat Bremerhaven – Statistisches Amt und Wahlamt, 31. Dezember 2000, S. 2, abgerufen am 3. April 2020.
  5. Statistischer Kurzbericht. (PDF; 153 kB) Februar 2006. In: Webseite Stadt Bremerhaven. Magistrat Bremerhaven – Statistisches Amt und Wahlamt, 31. Dezember 2005, S. 2, abgerufen am 3. April 2020.
  6. Statistischer Kurzbericht. (PDF; 104 kB) Oktober 2011. In: Webseite Stadt Bremerhaven. Magistrat Bremerhaven – Bürger- und Ordnungsamt, 31. Dezember 2010, S. 2, abgerufen am 3. April 2020.
  7. Statistischer Kurzbericht. (PDF; 113 kB) Oktober 2016. In: Webseite Stadt Bremerhaven. Magistrat Bremerhaven – Bürger- und Ordnungsamt, 31. Dezember 2015, S. 2, abgerufen am 3. April 2020.
  8. Flakturm der Marineflakabteilung 244. In: strassenkatalog.de. Abgerufen am 29. März 2020.
  9. Das Museum der 50er Jahre in Bremerhaven. In: museum-der-50er-jahre.de. Abgerufen am 29. März 2020.
  10. Z. B. Fahrplanheft der Straßenbahn Wesermünde 1944, Seite 16.
  11. Paul Homann: Bremerhavens Nahverkehr, Chronik. S. 483; Abschnitt "Samstag, 13.01.2018", abgerufen am 23. Mai 2021.
  12. Über Ralph Hinz. In: Webseite Bremerhaven. Abgerufen am 3. April 2020.
  13. Die Sagen des Landes Wursten – Die Imsumer Taufe auf YouTube, abgerufen am 8. August 2020.



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