Kirchberg an der Murr ist eine Gemeinde im Rems-Murr-Kreis in Baden-Württemberg. Sie gehört zur Region Stuttgart (bis 1992 Region Mittlerer Neckar) und zur Randzone der europäischen Metropolregion Stuttgart.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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48.9427777777789.3405555555556306 | |
Basisdaten | ||
Bundesland: | Baden-Württemberg | |
Regierungsbezirk: | Stuttgart | |
Landkreis: | Rems-Murr-Kreis | |
Höhe: | 306 m ü. NHN | |
Fläche: | 13,21 km2 | |
Einwohner: | 3938 (31. Dez. 2021)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 298 Einwohner je km2 | |
Postleitzahlen: | 71737, 71729 | |
Vorwahl: | 07144 | |
Kfz-Kennzeichen: | WN, BK | |
Gemeindeschlüssel: | 08 1 19 038 | |
LOCODE: | DE KBM | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Kirchplatz 2 71737 Kirchberg an der Murr | |
Website: | www.kirchberg-murr.de | |
Bürgermeister: | Frank Hornek | |
Lage der Gemeinde Kirchberg an der Murr im Rems-Murr-Kreis | ||
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Kirchberg an der Murr liegt an der Murr, einem Nebenfluss des Neckar, zwischen Backnang und Marbach am Neckar. Das Gemeindegebiet hat Anteil an den Naturräumen Schwäbisch-Fränkische Waldberge und Neckarbecken.[2] Die Gemeinde liegt auf 201 bis 343 m ü. NN.
Zur Gemeinde Kirchberg an der Murr gehören das Dorf Kirchberg an der Murr, die Weiler Frühmeßhof, Neuhof, Rundsmühlhof und Zwingelhausen und das Gehöft Obertorhöfe. Diese sechs Ortschaften werden in der Hauptsatzung als Ortsteile geführt. Deren offizielle Benennung erfolgt durch vorangestellten Gemeindenamen und durch Bindestrich nachgestellten Namen der Ortsteile. Auf dem Gemeindegebiet liegen zudem die abgegangenen Ortschaften Auhof, Eichhalden, Kronfeld, Schwabstetten, Waibstatt, Inneres Höfle und Äußeres Höfle.[3][4]
Nach Daten des Statistischen Landesamtes, Stand 2014.[5]
Kirchberg wurde am 11. April 1245 als Kircberc erstmals urkundlich erwähnt. Das Dorf, das sich größtenteils im Besitz der Herzöge von Teck befand, kam am 12. Juli 1302 an Württemberg. Während des Dreißigjährigen Kriegs wurde Kirchberg wiederholt geplündert, wodurch die Hälfte der Gebäude zerstört wurde und auch durch die eingeschleppte Pest im Jahre 1626 ein Drittel der Bevölkerung starb. 1693 marschierten französische Soldaten durch den Ort und plünderten sowie mordeten zahlreiche Einwohner. Der Ort gehörte in altwürttembergischer Zeit zum Amt Marbach, aus dem im späteren 18. Jahrhundert das Oberamt Marbach wurde. Am Beginn des 19. Jahrhunderts standen die großen Umwälzungen in Folge der Koalitionskriege, in deren Zusammenhang 1806 auch die Gründung des Königreichs Württemberg erfolgte. Nach diesen für die Bevölkerung einschneidenden Ereignissen mit ständigen kriegsbedingten Belastungen kam es 1816 zum Jahr ohne Sommer. Im Laufe des 19. Jahrhunderts wanderten wegen derartiger Hungersnöte 184 Kirchberger aus; darunter auch nach Bessarabien, wo sie die Ansiedlung Lichtental gründeten, wobei einige Nachfahren nach dem Zweiten Weltkrieg wieder zurückkamen. Erst ab 1930 wurden die Straßenverhältnisse nach Affalterbach, Marbach und 1956 nach Backnang verbessert. Die Verwaltungsreform während der NS-Zeit in Württemberg führte 1938 zur Zugehörigkeit zum Landkreis Backnang. Nach dem Zweiten Weltkrieg lag Kirchberg von 1945 bis 1952 im Land Württemberg-Baden, das 1945 in der Amerikanischen Besatzungszone gegründet worden war. 1952 gelangte die Gemeinde zum neuen Bundesland Baden-Württemberg. In der Nachkriegszeit entwickelte sich Kirchberg von einer landwirtschaftlich geprägten Gemeinde zu einem Pendlerort.[6] Seit der Kreisreform von 1973 ist Kirchberg Teil des Rems-Murr-Kreises.
Der Gemeinderat in Kirchberg an der Murr hat 14 Mitglieder. Der Gemeinderat besteht aus den gewählten ehrenamtlichen Gemeinderäten und dem Bürgermeister als Vorsitzendem. Der Bürgermeister ist im Gemeinderat stimmberechtigt. Die Kommunalwahl am 26. Mai 2019 führte zu folgendem amtlichen Endergebnis:
Parteien und Wählergemeinschaften | % 2019 |
Sitze 2019 |
% 2014 |
Sitze 2014 |
Kommunalwahl 2019
% 40 30 20 10 0 31,37 % 27,04 % 23,31 % 18,26 %
UBK BUK FLK GGK Gewinne und Verluste
im Vergleich zu 2014
%p 35 30 25 20 15 10 5 0 -5 +31,37 %p
+27,04 %p +23,31 %p +18,26 %p UBK BUK FLK GGK | |
UBK | Unabhängige Bürgerschaft Kirchberg | 31,17 | 4 | ? | 4 | |
BUK | Bürger Union Kirchberg | 27,04 | 4 | ? | 5 | |
FLK | Freie Liste Kirchberg | 23,31 | 3 | ? | 3 | |
GGK | Gesundes Gemeinwesen Kirchberg | 18,26 | 3 | ? | 2 | |
gesamt | 100,0 | 14 | 100,0 | 14 | ||
Wahlbeteiligung | 66,8 % | 57,8 % |
Bürgermeister ist Frank Hornek (parteilos). Er wurde am 4. Februar 2018 mit 94,6 % der abgegebenen Stimmen für eine vierte Amtszeit im Amt bestätigt. Die Wahlbeteiligung lag bei 34,8 %.
Blasonierung: "In Rot auf grünem Berge eine silberne (weiße) Kirche".[7]
Wappengeschichte: Die Gemeinde hatte das redende Wappen seit 1937. Auf ihren Antrag verlieh am 24. Juli 1959 das Innenministerium das Recht, auch die Flagge in den Farben "Weiß-Rot (Silber-Rot)" einschließlich des beschriebenen Wappens zu führen.[7]
Kirchberg hat seit 1879 Anschluss an die Bahnstrecke Backnang–Ludwigsburg. Mit der Eröffnung der Verlängerung der S-Bahn-Linie S4 zwischen Marbach und Backnang am 8. Dezember 2012 ist die Gemeinde an das Stuttgarter S-Bahn-Netz angebunden.
Die Gemeinde verfügt über eine Grundschule. 2018 wurde die Hauptschule mit Werkrealschule geschlossen.
Zu den sehenswerten Bauwerken gehören das Rathaus von 1787 und das alte Pfarrhaus, das 1617 ursprünglich als Privathaus erbaut wurde.
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