Fernwald ist eine Gemeinde im mittelhessischen Landkreis Gießen. Es liegt sechs Kilometer östlich der Universitätsstadt Gießen (Lahn).
Dieser Artikel behandelt eine deutsche Gemeinde. Zur österreichischen Opern- und Konzertsängerin siehe Jella Braun-Fernwald, zum österreichischen Gynäkologen siehe Carl Braun von Fernwald.
Die Gemeinde Fernwald besteht aus den drei Ortsteilen Albach, Annerod und Steinbach. Größter Ortsteil und Sitz der Gemeindeverwaltung ist Steinbach. Fernwald grenzt im Norden an die Gemeinde Buseck, im Osten an die Gemeinde Reiskirchen, im Südosten an die Stadt Lich, im Südwesten an die Stadt Pohlheim sowie im Westen an die Stadt Gießen.
Blick vom Lutherberg auf Fernwald-Albach. Vorn das Steinbacher Gewerbegebiet "Oppenröder Straße".
Geschichte
Fernwald entstand am 31. Dezember 1971 durch den Zusammenschluss der vormals eigenständigen Gemeinden Steinbach, Annerod und Albach.[2] Die Namensfindung basiert auf dem zwischen Annerod und Steinbach gelegenen Waldstück, das als „Fernewald“ zum größeren Waldgebiet des „Wiesecker Waldes“ (Stadtteil von Gießen) gehörte.
Politik
Gemeindevertretung
Die Kommunalwahl am 14. März 2021 lieferte folgendes Ergebnis,[3] in Vergleich gesetzt zu früheren Kommunalwahlen:[4][5][6]
Sitzverteilung in der Gemeindevertretung 2021
Insgesamt 27 Sitze
SPD: 8
Grüne: 4
FDP: 1
FW: 7
CDU: 7
Parteien und Wählergemeinschaften
2021
2016
2011
2006
2001
%
Sitze
%
Sitze
%
Sitze
%
Sitze
%
Sitze
SPD
Sozialdemokratische Partei Deutschlands
29,9
8
38,6
10
38,8
11
38,2
10
40,7
11
CDU
Christlich Demokratische Union Deutschlands
26,3
7
24,1
6
24,4
7
27,6
8
24,9
7
FW
Freie Wähler Fernwald
24,6
7
24,2
7
22,2
6
34,3
9
34,5
9
Grüne
Bündnis 90/Die Grünen
16,0
4
9,7
3
12,9
3
—
—
—
—
FDP
Freie Demokratische Partei
3,2
1
3,3
1
1,6
0
—
—
—
—
Gesamt
100,0
27
100,0
27
100,0
27
100,0
27
100,0
27
Ungültige Stimmen in%
2,2
—
3,2
—
3,0
—
2,5
—
2,1
—
Wahlbeteiligung in%
56,6
54,6
54,1
47,5
54,9
Die gewählten Gemeindevertreter bildeten nach der Wahl vier Fraktionen (CDU/FDP, Bündnis 90/Die Grünen, FW und SPD).
Bürgermeister und Gemeindevorstand
Nach der hessischen Kommunalverfassung wird der Bürgermeister für eine sechsjährige Amtszeit gewählt, seit 1993 in einer Direktwahl, und ist Vorsitzender des Gemeindevorstands, dem in der Gemeinde Fernwald neben dem Bürgermeister acht ehrenamtliche Beigeordnete angehören. Nach der Kommunalwahl 2021 entsandte die Mehrheitskoalition drei Vertreter der SPD und zwei Vertreter der FW in den Gemeindevorstand, darunter Gerhard Pitz (FW) als Ersten Beigeordneten. Die Oppositionsparteien haben auf ihrer Liste für die CDU zwei, für die Grünen einen Beigeordneten gewählt.
Bürgermeister ist seit 1. Januar 2022 der parteilose Manuel Rosenke, Kandidat von SPD und FW. Er wurde mit 58,1 Prozent der Stimmen bei einer Wahlbeteiligung von 53,7 Prozent im ersten Wahlgang zum Bürgermeister gewählt, als Nachfolger von Stefan Bechthold (SPD), der nach zwei Amtszeiten nicht mehr zur Wahl antrat.[7][8]
Als Hoheitszeichen führt die Gemeinde Fernwald dieses Wappen:
Wappen der Gemeinde Fernwald
Blasonierung: „In Blau ein goldenes Schrägkreuz, aufgelegt ein silberner Herzschild mit durchgehendem schwarzen Kreuz.“[11][12]
Wappenbegründung: Das Wappen wurde am 24. Mai 1976 durch das Hessische Ministerium des Innern genehmigt. Es entstand aus dem Wappen des Ortsteils Steinbach. Der Deutschordensschild und das Gleiberger Schrägkreuz stehen für deren Besitzrechte in Steinbach und auch Annerod. Die Farben blau und Gold wurden für den Einfluss der Solmser Grafen in Albach gewählt.
Flagge
Die Flagge wurde am 13. Januar 1984 durch das Hessische Ministerium des Innern genehmigt.
Flaggenbeschreibung: „Auf weißer Mittelbahn mit blauen Randstreifen in der oberen Hälfte aufgelegt das Gemeindewappen.“[13]
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Kulturdenkmäler
→ Hauptartikel: Liste der Kulturdenkmäler in Fernwald
Naturdenkmäler
→ Hauptartikel: Liste der Naturdenkmäler in Fernwald
Sport und Freizeit
Das kulturelle Leben in Fernwald wird vor allem durch zahlreiche Vereine bestimmt. In der Folge eine Auswahl:
Freiwillige Feuerwehren in zwei Ortsteilen (Annerod und Steinbach)
Die TSG 1905 Steinbach bietet neben Turnen auch Basketball, Volleyball, Judo und Musik an
Der FSV 1926 Fernwald spielt seit 2019 (wie bereits zwischen 2005 und 2014) in der Fußball-Hessenliga
SV 1945 Annerod
HSG Fernwald, ein Zusammenschluss der Handball-Abteilungen von TSG Steinbach und SV Annerod
TSV 1911 Albach
TC Annerod (Tennis)
Schützenverein SC 1959 Annerod
Schützenvereinigung Steinbach/Garbenteich
Obst- und Gartenbauvereine in Albach und Steinbach
Verkehr
Durch das Gemeindegebiet führt die Bundesautobahn 5 mit direktem Autobahnanschluss (AS10) und die Bundesstraßen 49 und 457.
Die Fernwälder Ortsteile sind außerdem über die Buslinien GI-21 und GI-22 an die Stadt Gießen angebunden.
Persönlichkeiten
Carl Roth (* 25. Januar 1884 in Steinbach, heute zu Fernwald; † 9. März 1967 in Wertheim), Politiker (SPD)
Erwin Stein (* 7. März 1903 in Grünberg; † 15. August 1992 in Fernwald-Annerod), Politiker (CDU) und Richter am Bundesverfassungsgericht
Axel Redmer (* 9. November 1951 in Steinbach, heute zu Fernwald), Politiker (SPD)
Antje Damm (* 1965 in Wiesbaden), Kinderbuchautorin und Illustratorin, lebt im Ortsteil Annerod
Lars Witteck (* 20. März 1974 in Marburg), Jurist und Regierungspräsident Gießens (2009–2015)
Erwin Horn (* 2. Mai 1929 in Annerod, heute zu Fernwald; † 13. Mai 2006), Politiker (SPD)
Statistisches Bundesamt (Hrsg.):Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. 5. 1970 bis 31. 12. 1982. W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S.364.
Genehmigung eines Wappens der Gemeinde Fernwald, Landkreis Gießen, Regierungsbezirk Darmstadt vom 24.Mai 1976. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1976 Nr.24, S.1082, Punkt 816 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags[PDF; 6,7MB]).
Genehmigung einer Flagge der Gemeinde Fernwald, Landkreis Gießen, Regierungsbezirk Darmstadt vom 13.Januar 1984. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1984 Nr.5, S.244, Punkt 115 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags[PDF; 1,4MB]).
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