Die Gemeinde liegt etwa 10km südlich von Gießen und etwa 10km nördlich von Butzbach.
Geografische Lage
Topografisch teilt sich die Gemeinde in einen westlichen Teil mit den Ortsteilen Espa, Cleeberg und Oberkleen auf den hügeligen und bewaldeten nördlichen Ausläufern des Taunus (Wetzlarer Hintertaunus) sowie einen östlichen Teil mit den Ortsteilen Niederkleen, Dornholzhausen und dem Kernort Lang-Göns auf dem Übergang der nördlichen Wetterau zum Gießener Becken (Großenlindener Hügelland). Alle Ortsteile liegen im Einzugsgebiet des Kleebachs und werden bis auf Lang-Göns und Espa auch vom Kleebach selbst durchflossen. Espa liegt am Ende des Kleebachtals, der dort unterhalb des Dorfes entspringt. Lang-Göns ist der einzige Ortsteil außerhalb des Kleebachtals und liegt stattdessen am Gönsbach, einem rechten Zufluss des Kleebachs, und erstreckt sich bis zur Kleebachtal-Brücke der BAB 45.
Ausdehnung des Gemeindegebietes
Auf der längsten Schnittachse hat das Gebiet der Gemeinde eine Länge von ca. 14,6km, auf der kürzesten 2,2km.
Nachbargemeinden
Langgöns grenzt im Norden an die Stadt Linden, im Osten an die Stadt Pohlheim (beide Landkreis Gießen), im Süden an die Stadt Butzbach (Wetteraukreis), im Südwesten an die Gemeinde Waldsolms (Lahn-Dill-Kreis), sowie im Westen an die Gemeinden Schöffengrund und Hüttenberg (beide Lahn-Dill-Kreis).
Geschichte
→ Hauptartikel: Geschichte des Ortsteils Lang-Göns
Dornholzhausen: 815, Lorscher Codex als Holzhausen; 1294 als Durreholzhusen
Espa: 1347, Urkunde aus Butzbach
Lang-Göns: 777, Urkunde des Klosters Lorsch, als Guniser Marka; 1233 Langen Gunse
Niederkleen: 774, Urkunde, als Cleheimer Marka; 1255, Urkunde Niederkleen; 1299, Urkunde Ritter von Cleen
Oberkleen: 774 Urkunde, als Cleheimer Marka, Clehen; 1197 Unterscheidung zwischen Oberkleen und Niederkleen[2]
Ortsnecknamen
Die Necknamen werden im oberhessischen Dialekt gesprochen (Hochdeutsch in Klammern).
Cleeberg: „Stoarätz“ (Steinmarder)
Espa: „Musikmänner“
Dornholzhausen: „Esel“
Lang-Göns: „Speckmäus“
Niederkleen: „Rinnerche“ (Rinderchen)
Oberkleen: „Essigstoppe“ (Essigstopfen)
Hessische Gebietsreform
Im Zuge der Gebietsreform in Hessen wurden am 1. Januar 1977 die Gemeinden Cleeberg, Dornholzhausen, Espa und Kleenheim (Zusammenschluss der Gemeinden Niederkleen und Oberkleen am 31. Dezember 1971) des ehemaligen Landkreises Wetzlar sowie die Gemeinde Lang-Göns des ehemaligen Landkreises Gießen zur neuen Gemeinde Langgöns zusammengeschlossen.[3][4] Da Langgöns aus mehreren selbständigen Gemeinden gebildet wurde, wird die Gemeinde auch als Großgemeinde bezeichnet. Für die ehemals eigenständigen Gemeinden von Langgöns wurde je ein Ortsbezirke mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher gebildet.[5] Als Verwaltungssitz wurde der Ortsteil Lang-Göns festgelegt. Nach Auflösung der Stadt Lahn im Jahr 1979 wurde auch der Großkreis Lahn-Dill wieder geteilt, die Gemeinde Langgöns kam dabei zum Landkreis Gießen.
Bevölkerung
Einwohnerstruktur 2011
Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Langgöns 11.673 Einwohner. Nach dem Lebensalter waren 1929 Einwohner unter 18 Jahren, 5040 zwischen 18 und 49, 2604 zwischen 50 und 64 und 2100 Einwohner waren älter.[6] Unter den Einwohnern waren 637 (5,5%) Ausländer, von denen 259 aus dem EU-Ausland, 253 aus anderen Europäischen Ländern und 125 aus anderen Staaten kamen.[7] Von den deutschen Einwohnern hatten 7,9% einen Migrationshintergrund.[8] (Bis zum Jahr 2020 erhöhte sich die Ausländerquote auf 9,4%.[9]) Die Einwohner lebten in 4944 Haushalten. Davon waren 1440 Singlehaushalte, 1482 Paare ohne Kinder und 1512 Paare mit Kindern, sowie 396 Alleinerziehende und 114 Wohngemeinschaften. In 903 Haushalten lebten ausschließlich Senioren und in 3507 Haushaltungen lebten keine Senioren.[6]
Einwohnerentwicklung
Gemeinde
Langgöns: Einwohnerzahlen von 1973 bis 2020
Jahr
Einwohner
1973
8.110
1975
8.542
1980
9.839
1985
10.371
1990
10.328
1995
11.555
2000
11.939
2005
12.092
2010
11.876
2011
11.673
2015
11.494
2020
11.690
Quelle(n): Hessisches Statistisches Informationssystem[9]; Zensus 2011[7]
Ortsteile
Ende Juni 2019 waren in Langgöns insgesamt rund 11.600 Einwohner (HW+NW) gemeldet, über die Hälfte davon im Ortsteil Lang-Göns.[10]
Die Kommunalwahl am 14. März 2021 lieferte folgendes Ergebnis,[12] in Vergleich gesetzt zu früheren Kommunalwahlen:[13][14][15]
Sitzverteilung in der Gemeindevertretung 2021
Insgesamt 37 Sitze
SPD: 10
Grüne: 7
FWG: 6
CDU: 14
Parteien und Wählergemeinschaften
2021
2016
2011
2006
2001
%
Sitze
%
Sitze
%
Sitze
%
Sitze
%
Sitze
CDU
Christlich Demokratische Union Deutschlands
37,4
14
31,7
12
33,8
12
38,6
14
37,7
14
SPD
Sozialdemokratische Partei Deutschlands
26,6
10
33,9
12
34,2
13
35,0
13
40,7
15
Grüne
Bündnis 90/Die Grünen
19,6
7
12,3
5
15,9
6
10,2
4
9,6
4
FWG
Freie Wähler Gemeinschaft Langgöns
16,5
6
16,1
6
12,4
5
11,7
4
12,1
4
FDP
Freie Demokratische Partei
—
—
6,0
2
3,6
1
4,6
2
—
—
Gesamt
100,0
37
100,0
37
100,0
37
100,0
37
100,0
37
Ungültige Stimmen in%
2,3
—
3,5
—
3,3
—
3,0
—
3,4
—
Wahlbeteiligung in%
51,6
49,4
48,7
46,1
55,0
Neues Rathaus Langgöns (Bauzeit 2000–2001)
Bürgermeister
Der ab dem 1. Juni 1995 amtierende Bürgermeister Horst Röhrig (SPD) wurde am 2. Dezember 2012 mit 59,7% der Stimmen im ersten Wahlgang für eine vierte Amtszeit wiedergewählt. Sein Gegenkandidat Hans Noormann (GRÜNE) erhielt 40,3%. Am 31. Mai 2019 ging Röhrig nach 24 Jahren als Bürgermeister in den Ruhestand. Bei der Bürgermeisterwahl am 28. Oktober 2018 erzielte Marius Reusch (CDU) 60,9% und wurde zum neuen Bürgermeister gewählt, nachdem die SPD 61 Jahre den Bürgermeister gestellt hatte. Seine Gegenkandidatin Sabrina Zeaiter (SPD) unterlag bei der Direktwahl mit 39,1%.[16][17]
Wappen
Das Wappen wurde am 11. Oktober 1977 durch das Hessische Ministerium des Innern genehmigt.
Blasonierung: „In Gold über einem grünen Kleeblatt zwei mit Griffen nach oben gelegte schräggekreuzte rote Schwerter.“[18]
Die Ortsteile haben ebenfalls eigene Wappen.
Flagge
Die Flagge wurde am 22. März 1979 durch das Hessische Ministerium des Innern genehmigt.
Flaggenbeschreibung: „Auf breiter roter Mittelbahn, beseitet von schmalen rot-gelb gestreiften Seitenbahnen, im oberen Teil aufgelegt das Gemeindewappen.“[19]
Partnergemeinden
St. Ulrich am Pillersee (Tirol)
Clouange (Kanton Moyeuvre-Grande, Lothringen, Frankreich) seit 1975
Patenschaft
1963 wurde die Patenschaft für die vertriebenen Sudetendeutschen aus Groß-Dittersdorf im Kreis Bärn übernommen.
Am 12. Dezember 1976 entstand in dieser Personengruppe die Gründung des Altvater-Turmvereins. Das Ausflugsziel des Altvatergebirges sollte an geeigneter Stelle wieder neu entstehen.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Kulturdenkmäler
→ Hauptartikel: Liste der Kulturdenkmäler in Langgöns
Museen
Bärner Heimatstube des Heimatkreis Bärn e. V.
Heimatmuseum Niederkleen
Bauwerke
Fachwerkhäuser mit freistehendem Hüttenberger Hoftor (16., 17. Jahrhundert) besonders in Niederkleen (Ohly’sches Haus) und Oberkleen (Herzenhaus, 1691), aber auch in Lang-Göns (Paradiesgärtlein, Schillerstraße 57)
Kirchturm der evangelischen Jakobuskirche in Lang-Göns
Wehrkirche St. Michaelis in Oberkleen, Wehrturm (15. Jahrhundert), Schiff (18. Jahrhundert, einmanualige Orgel (1800) des Orgelbaumeisters Johann Georg Bürgy)
Burg Cleeberg (um 915, Privatbesitz)
„Färschtisch Haus“ (Förster’s Haus, 1707), Geburtshaus von Friedrich Ludwig Weidig
Jakobuskirche in Lang-Göns
St.-Michaelis-Kirche in Oberkleen, von Süden
Burg in Cleeberg (1150, Privatbesitz)
Ohly'sches Haus in Niederkleen
Natur
→ Hauptartikel: Liste der Naturdenkmäler in Langgöns
Ein Teil des Waldes Wehrholz östlich des Niederkleener Steinbruchs sowie des Kümmelbergs[20] bei Cleeberg sind Naturschutzgebiete (Landkreis Gießen).
Sport
Die Handball-Damenmannschaft der SG Kleenheim erreichte in der Saison 2004/2005 in der 2. Bundesliga Süd den 12. Platz.
Auf dem Motorradsportgelände des AMC Langgöns e.V. (im DMV) finden Motocross-Rennen des Hessen-Cups statt.
Höchstspielender Fußballverein der Großgemeinde ist der FC-Cleeberg (Bezirksoberliga Gießen/Marburg).
Der TSV Langgöns besitzt eine Frauenfußballmannschaft, die seit 1975 besteht und jedes Jahr ein nationales Hallenturnier ausrichtet. Die Frauenfußballmannschaft spielt in der Bezirksoberliga.
Der Reit- und Fahrverein Langgöns, der seit 1982 besteht
Der Schützenverein Cleeberg SV 1905 ist der älteste Verein der Gemeinde Langgöns.
Regelmäßige Veranstaltungen
Lang-Gönser Weihnachtsmarkt
Wald Art
Straßenmusikfest im Ortsteil Cleeberg
Zeltkirmes in den Ortsteilen Dornholzhausen, Niederkleen und Oberkleen
Wirtschaft und Infrastruktur
Ansässige Unternehmen
In Langgöns befindet sich ein Werk der Gallus Druckmaschinen GmbH. Gallus ist eine Tochter der Heidelberger Druckmaschinen AG.
Verkehr
Die A 485 beginnt bei Lang-Göns. Durch das Gemeindegebiet führen die B 3 und die Main-Weser-Bahn (Bahnhof in Lang-Göns). Langgöns gehört dem Rhein-Main-Verkehrsverbund (RMV) an.
Im westlichen Gewerbegebiet von Langgöns befindet sich das Briefzentrum der Leitregion 35 der Deutschen Post für den Bereich Mittelhessen.
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Gemeinde
Johann Philipp Fabricius (* 22. Januar 1711 in Cleeberg, † 23. Januar 1791 in Madras, Indien), der bedeutendste Übersetzer der Dänisch-Halleschen Mission in Trankebar (Indien), „der tamilische Luther“
Sebastian Andreas Fabricius (* 1716 in Cleeberg, † 10. Januar 1790 in Halle an der Saale), seit 1741 Privatsekretär Gotthilf August Franckes, seit 1754 Inspektor der Cansteinschen Bibelanstalt in Halle an der Saale
Friedrich Ludwig Weidig (* 15. Februar 1791 in Oberkleen, † 1837) verfasste gemeinsam mit Georg Büchner die Flugschrift Der Hessische Landbote, Turner und Pädagoge
Karl August Schapper (* 6. Januar 1815 in Niederkleen, † 20. August 1898 in Wernigerode), evangelischer Theologe, Direktor des Königlichen Predigerseminars in Wittenberg
Wilhelm Reuter (* 10. Juli 1896 in Oberkleen, † 17. April 1957 im Dornholzhausen) war ein hessischer Heimatdichter, Lyriker und Landwirt.
Konrad Wilhelm Velte (* 13. September 1856 in Langgöns, † 31. Dezember 1939 in Darmstadt), Prof. Dr., Kirchenrat zu Darmstadt
Konrad Henrich (* 19. Mai 1864 in Langgöns, † 30. Oktober 1928), Landtagsabgeordneter (zunächst Fortschrittliche Volkspartei, dann Deutsche Demokratische Partei) und 1919–1928 Finanzminister im Volksstaat Hessen
Otto Ritter von Rompf (* 8. September 1883, † 20. Mai 1917 am Chemin des Dames gefallen), Eisernes Kreuz II und I (1914), Militär-Max-Joseph-Orden (1916)
Karl Zeiß (* 15. April 1912 in Langgöns; † 10. Januar 1994 in Gießen), evangelischer Theologe
Charles Friedek (* 26. August 1971), Weltmeister 1999 im Dreisprung
Jochen Schropp (* 22. November 1978), Schauspieler und Moderator
Dexter Langen (* 16. Dezember 1980 in Friedberg), ehemaliger Fußballspieler der 1. Bundesliga, u.a. bei Hansa Rostock
Volker Michel (* 5. Mai 1973 in Gießen), ehemaliger Handballspieler der 1. Bundesliga, u.a. bei der HSG Wetzlar
Johannes Lischka (* 2. April 1987 in Gießen), Basketballspieler der 1. Bundesliga beim Mitteldeutschen BC
Christian Rompf (* 24. Dezember 1986 in Gießen), Handballspieler der 1. Bundesliga bei der HSG Wetzlar
Weitere Persönlichkeiten
Hans Henning Atrott (* 12. Januar 1944 in Klaipėda, Litauen), ehemaliger Geschäftsführer der World Federation of Right-to-die-Societies, Initiator der Sterbehilfe nach dem Zweiten Weltkrieg in Deutschland, Kritiker des Christentums, in Dornholzhausen von 1956 bis 1960
Eva Briegel (* 3. Dezember 1978 in Leonberg), Sängerin der Band Juli, in Langgöns aufgewachsen
Weitere Literatur bei den Artikeln der einzelnen Ortsteile
Birgit Metzig: 25 Jahre Gemeinde Langgöns: 1977–2002 ein Kaleidoskop aus den 6 Ortsteilen. Gemeinde Langgöns, 2001
Kulturdenkmäler in Hessen. Landkreis Gießen II: Die Gemeinden Buseck, Fernwald, Grünberg, Langgöns, Linden, Pohlheim und Rabenau, Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland, Landesamt für Denkmalpflege Hessen (Herausgeber), Konrad Theiss Verlag, 2010, ISBN 978-3806221787
Ina-Maria Greverus: Das hessische Dorf. 1. Aufl., Insel-Verlag, Frankfurt am Main, 1982, ISBN 3-458-14782-9.
Literatur über Langgönsnach Registernach GND In: Hessische Bibliographie
Marei Söhngen-Haffer: Die historischen Ersterwähnungen der Langgönser Ortsteile Cleeberg, Dornholzhausen, Espa, Lang-Göns, Niederkleen und Oberkleen. In: Mitteilungen des Oberhessischen Geschichtsvereins. Bd. 98, 2013, S. 209–228.
Gesetz zur Neugliederung der Landkreise Biedenkopf und Marburg und der Stadt Marburg (Lahn) (GVBl. II 330-27) vom 12.März 1974. In: Der Hessische Minister des Innern (Hrsg.): Gesetz- und Verordnungsblatt für das Land Hessen. 1974 Nr.9, S.154, §12 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags[PDF; 3,0MB]).
Statistisches Bundesamt (Hrsg.):Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S.365und380.
Genehmigung eines Wappens der Gemeinde Langgöns, Lahn-Dill-Kreis vom 11.Oktober 1974. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1977 Nr.44, S.2097, Punkt 1368 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags[PDF; 7,8MB]).
Genehmigung einer Flagge der Gemeinde Langgöns, Lahn-Dill-Kreis vom 2.März 1979. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1979 Nr.16, S.803, Punkt 1368 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags[PDF; 9,3MB]).
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