Ebersgöns liegt von den Städten Butzbach etwa 8km und von Gießen und Wetzlar jeweils rund 18km entfernt. In der Nähe verlaufen die Bundesautobahnen 5 und 45. Der Ort liegt im Naturpark Taunus.
Geschichte
In einem Vertrag, der zwischen 1197 und 1203 zwischen dem Zisterzienserkloster Arnsburg und dem Augustinerchorherrenstift Schiffenberg geschlossen wurde, wurde der Ort erstmals als Eberhartesgunesso (Göns-Ort des Eberhard) genannt.
Am 2.Juli 1776 vernichtete und beschädigte ein Großfeuer zwei Drittel des Dorfes und verbrannte außerdem Vorräte und Landarbeitsgeräte.
Im Mittelalter gehörte Ebersgöns zu den Dörfern der Grafschaft Cleeberg. Im Spätmittelalter war Ebersgöns von einem Haingraben umschlossen, der in der Mitte des 19.Jahrhunderts allerdings wieder überbaut wurde, zu dieser Zeit konnte man nur an zwei Stellen nach Ebersgöns gelangen.
Ab 1298 war ein Teil des Dorfes nassauisch. 1816 kam der Ort durch einen Tausch zum Königreich Preußen und damit zum Landkreis Wetzlar. Preußisch blieb das Dorf bis 1945.[3]
Die Grenze zwischen Preußen (Rheinprovinz bzw. Provinz Hessen-Nassau, Kreis Wetzlar) und Hessen (Hessen-Darmstadt, Landkreis Friedberg) verlief zwischen Ebersgöns und seinen Nachbarorten Pohl-Göns und Butzbach.
1910 bekam Ebersgöns einen eigenen Bahnanschluss mit einem Streckenast der Butzbach-Licher-Eisenbahn, der später sogar bis Oberkleen verlängert wurde. Eine geplante Verlängerung der Strecke bis nach Wetzlar kam durch den verlorenen 1. Weltkrieg nicht mehr zustande. 1956 verlor die Strecke ihren Personenverkehr und 1968 den Güterverkehr. 1969 wurde die Strecke von Oberkleen bis Pohlgöns zurückgebaut.
Nach dem Zweiten Weltkrieg und der Gründung des Landes "Groß-Hessen" gehörte Ebersgöns zunächst weiterhin zum Kreis Wetzlar. Im Zuge der Gebietsreform in Hessen übernahm die Stadt Butzbach am 1.Januar 1975 die Kassengeschäfte der Gemeinde Ebersgöns im Vorgriff auf die Eingliederung kraft Landesgesetz am 1.Januar 1977.[4] Seitdem gehört Ebersgöns als Stadtteil von Butzbach zum Wetteraukreis. Für Ebersgöns wurde wie für die übrigen Stadtteile ein Ortsbezirk mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher eingerichtet.[5]
Die gegenüber Butzbach und seinen übrigen Stadtteilen unterschiedliche Geschichte spiegelt sich noch heute in vielen Details wider, beispielsweise der Zugehörigkeit zum Ortsnetz Oberkleen/Niederkleen (06447) statt Butzbach (06033). Damit ist für die Technik der sogenannten „letzten Meile“ die Deutsche Telekom in Limburg statt ihrer Niederlassung in Hanau zuständig. Ein anderes Beispiel bildet auch die kirchliche Zugehörigkeit des Ortes: Ebersgöns gehört zum katholischen Bistum Limburg, während Butzbach selbst und alle übrigen Stadtteile dem Bistum Mainz angehören. Auch die Zugehörigkeit der örtlichen evangelischen Kirchengemeinde zur Evangelischen Kirche im Rheinland unterscheidet Ebersgöns von den anderen Butzbacher Stadtteilen, die zur Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau gehören.
Territorialgeschichte und Verwaltung
Die folgende Liste zeigt im Überblick die Territorien, in denen Ebersgöns lag, bzw. die Verwaltungseinheiten, denen es unterstand:[1][6][7]
vor 1642: Heiliges Römisches Reich, Amt Cleeberg (Kondominium: 1⁄2: Grafschaft Isenburg, 1⁄6: Leiningen-Westerburg, 1⁄6: Grafschaft Nassau, 1⁄6: Grafschaft Solms)[8]
ab 1642: Heiliges Römisches Reich, Amt Cleeberg (Kondominium: 4⁄6: Landgrafschaft Hessen-Darmstadt, 1⁄6: Leiningen-Westerburg, 1⁄6: Grafschaft Nassau)[8]
ab 1803: Heiliges Römisches Reich, Grafschaft Nassau-Usingen (durch Reichsdeputationshauptschluss), Amt Usingen[8]
Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: Die Bevölkerung der Gemeinden 1834 bis 1967. Wiesbaden: Hessisches Statistisches Landesamt,1968. Weitere Quellen: [1][2][11]; nach 1970: Stadt Butzbach; Zensus 2011[12]
458 evangelische (= 76,72%), 133 katholische (= 22,28%) Einwohner
Politik
Ortsbeirat
Bei der Kommunalwahl am 27.März 2016 wurden gewählt:[13]
Andreas Wilhelm
Klaus Hübner
Rolf Nauert
Daniela Wilhelm
Stefan Höchst
Zum Vorsitzenden des Ortsbeirates wurde Andreas Wilhelm gewählt.
Bei der Kommunalwahl am 14.März 2021 wurden gewählt:[14]
Klaus Hübner
Rolf Nauert
Stefan Höchst
Alexander Christoph Weiß
Michael Schlag
Zum Vorsitzenden des Ortsbeirates wurde Klaus Hübner gewählt.
In der Sitzung des Ortsbeirates vom 27.04.2022 wurde Stefan Höchst zum neuen Vorsitzenden des Ortsbeirates gewählt, nachdem Klaus Hübner mit Wirkung zum 11.04.2022 zurückgetreten war.[15]
Vereinsleben und gesellschaftliches Miteinander
Vereinsring
Im Vereinsring Ebersgöns sind alle Vereine und Interessengruppen der Gemeinde organisiert. Sie organisieren gemeinsam z.B. den jährlichen Weihnachtsmarkt und stimmen untereinander die Aktivitäten der Vereine ab.
Vorsitzender des Vereinsrings Ebersgöns ist Alexander Christoph Weiß.
Mitglieder sind:
Förderverein der Freiwilligen Feuerwehr Ebersgöns e.V.
SC Hoch + Weit
Laienspielschar Ebersgöns 1947 e.V.
Schützenverein 1924 Ebersgöns e.V.
TSV 1919 Ebersgöns e.V.
Verein zur Förderung der Gemeindearbeit in der Evangelischen Kirchengemeinde Ebersgöns e.V.
NABU e.V. Ortsgruppe Ebersgöns
Ebersgönser Backhausverein e.V.
Ewerschgieser Hoingkmänner
Ortsbeirat Ebersgöns
Die Mitglieder werden in den Sitzungen des Vereinsrings durch jeweils einen Vertreter / eine Vertreterin repräsentiert.
Der Vereinsring Ebersgöns ist selbst auch Mitglied im Vereinsring der Stadt Butzbach und wird dort durch Alexander Christoph Weiß als Ortsteilvertreter im erweiterten Vorstand repräsentiert.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Bauwerke
Siehe auch: Liste der Kulturdenkmäler in Ebersgöns
Verschiedene Fachwerkhäuser im historischen Dorfkern
Backhaus von 1684
Evangelische Kirche aus dem 13. Jahrhundert, 1772 erweitert und barockisiert
Sport
Seit 1919 gibt es den TSV Ebersgöns. Er bietet diverse Sportarten (unter anderem Floorball) an und veranstaltet außerdem jedes Jahr mehrere Freizeiten für Jugendliche.
Laienspielschar
Die Laienspielschar Ebersgöns existiert seit 1947 und bietet Interessierten aus der Umgebung jedes Jahr mindestens ein lustiges Theaterstück.
2001 erhielt die Laienspielschar den Kulturpreis der Stadt Butzbach.
Literatur
Otfried Hankel: Familienbuch der evangelischen Kirchengemeinde Ebersgöns (Hessen) 1810–1874. Monsenstein und Vannerdat, Münster 2009, 404 S., ISBN 978-3-86582-918-4.
Ernst Hampl, Gerhard Ludwig; Vereinsring Ebersgöns (Hrsg.): Dorfbuch Ebersgöns. 800 Jahre Ebersgöns (1197–1997). Lembeck, Butzbach 1997.
Dieter Wolf: „… in Eberhartesgunnesso …“ – die erste urkundliche Erwähnung von Ebersgöns von 1197. In: Gerhard Ludwig, Michael Ruf; Vereinsring Ebersgöns (Hrsg.): Dorfbuch Ebersgöns. 800 Jahre Ebersgöns (1197–1997). Lembeck, Butzbach 1997, S. 5–8.
http://ebersgoens.info Offizielle Seite von Ortsbeirat, Vereinsring und der Ebersgönser Vereine
Stadtteil Ebersgöns (Memento vom 19. September 2016 im Internet Archive) In: Webauftritt der Stadt Butzbach.
Geschichte von Ebersgöns. (Memento vom 19. September 2016 im Internet Archive) In: Webauftritt der Stadt Butzbach.
Ebersgöns.Ortsgeschichte, Infos.(Nicht mehr online verfügbar.)In:www.ortsbeirat-ebersgoens.Private Website des Ortsbeirats Ebersgöns;ehemalsimOriginal;abgerufen am 9.August 2020
Geschichte von Ebersgöns. (Memento vom 19. September 2016 im Internet Archive) In: Webauftritt der Stadt Butzbach.
Gesetz zur Neugliederung des Dillkreises, der Landkreise Gießen und Wetzlar und der Stadt Gießen (GVBl. II 330–28) vom 13.Mai 1974. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Gesetz- und Verordnungsblatt für das Land Hessen. 1974 Nr.17, S.237, §28 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags[PDF; 1,2MB]).
Hauptsatzung.(PDF;103kB)§5.In:Webauftritt.Stadt Butzbach,abgerufen im Februar 2019.
Michael Rademacher:Land Hessen.Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006.In:treemagic.org.Abgerufen am 1.Januar 1900
Grossherzogliche Centralstelle für die Landesstatistik (Hrsg.):Beiträge zur Statistik des Großherzogtums Hessen. Band13. G.Jonghause’s Hofbuchhandlung, Darmstadt 1872, OCLC162730471, S.12ff. (eingeschränkte Vorschauin der Google-Buchsuche).
Grossherzogliche Centralstelle für die Landesstatistik (Hrsg.):Beiträge zur Statistik des Großherzogtums Hessen. Band13. G.Jonghause’s Hofbuchhandlung, Darmstadt 1872, OCLC162730471, S.28, §41 (eingeschränkte Vorschauin der Google-Buchsuche).
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