Bodenrod liegt in einer Rodungsinsel im waldreichen östlichen Hintertaunus im Naturpark Taunus, rund acht Kilometer südwestlich der Butzbacher Kernstadt. Zugleich befindet es sich etwa 33km (Luftlinie) nordnordwestlich von Frankfurt am Main und somit am Rande des Rhein-Main-Gebietes.
Die Ortschaft liegt im Talschluss des Eichelbachs, einem linken südlichen Zufluss des Solmsbachs etwas nördlich eines etwa 445mü.NN hohen Übergangs in das Talsystem der Usa und damit an der Wasserscheide zwischen Lahn und Main, zwei Nebenflüssen des Rheins. Der Ort hat einer naturräumlichen Untereinheit des Hintertaunus, den Bodenroder Kuppen, den Namen verliehen. Die höchsten Erhebungen in der Nähe sind der Hesselberg (ca.518m) im Ostsüdosten, der Gickel (505,1m) im Osten und der Donnerskopf (485,2m) im Südwesten. Bodenrod ist das höchstgelegene Dorf im Wetteraukreis und liegt auf 400 bis 430m Höhe. Die Gemarkungsfläche beträgt 1182Hektar, davon sind 973ha bewaldet (Stand: 1961).
Nachbarorte sind Michelbach (südlich), Weiperfelden (nördlich), Maibach (südöstlich) sowie Hasselborn und Grävenwiesbach (beide westlich).
Geschichte
Am 1. Februar 1341 wurde Bodenrod erstmals unter dem Namen Badinrade (Rodung des Bado) urkundlich erwähnt.[3]
Gebietsreform
Im Vorfeld der Gebietsreform in Hessen wurde die Gemeinde Bodenrod zugleich mit der Gemeinde Philippseck am 1. Februar 1972 auf freiwilliger Basis in die Stadt Butzbach eingegliedert.[4] Für Bodenrod wurde wie für jeden Stadtteil ein Ortsbezirk mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher eingerichtet. Die Grenzen der Ortsbezirke folgen den seitherigen Gemarkungsgrenzen.
Territorialgeschichte und Verwaltung
Die folgende Liste zeigt im Überblick die Territorien, in denen Bodenrod lag, bzw. die Verwaltungseinheiten, denen es unterstand:[1][5][6]
vor 1806: Heiliges Römisches Reich, Landgrafschaft Hessen-Darmstadt, Oberfürstentum Hessen, Amt Butzbach und Philippseck[7]
ab 1806: Rheinbund, Großherzogtum Hessen, Oberfürstentum Hessen, Amt Butzbach und Philippseck
ab 1815: Deutscher Bund, Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Amt Butzbach und Philippseck[8]
ab 1821: Deutscher Bund, Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Landratsbezirk Butzbach
ab 1829: Deutscher Bund, Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Verlegung und Umbenennung in Landratsbezirk Friedberg
ab 1832: Deutscher Bund, Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Friedberg
ab 1848: Deutscher Bund, Großherzogtum Hessen, Regierungsbezirk Friedberg
ab 1852: Deutscher Bund, Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Friedberg
ab 1867: Norddeutscher Bund, Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Friedberg
ab 1871: Deutsches Reich, Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Friedberg
ab 1918: Deutsches Reich, Volksstaat Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Friedberg
ab 1945: Amerikanische Besatzungszone, Groß-Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreis Friedberg
ab 1949: Bundesrepublik Deutschland, Land Hessen (seit 1946), Regierungsbezirk Darmstadt, Kreis Friedberg
am 1. Februar 1972 Eingliederung von Bodenrod als Stadtteil in die Stadt Butzbach.
ab 1972: Bundesrepublik Deutschland, Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Wetteraukreis
Bevölkerung
Einwohnerentwicklung
Bodenrod: Einwohnerzahlen von 1834 bis 2015
Jahr
Einwohner
1834
197
1840
211
1846
224
1852
212
1858
200
1864
154
1871
155
1875
147
1885
128
1895
123
1905
131
1910
132
1925
146
1939
144
1946
202
1950
184
1956
157
1961
174
1967
218
1970
168
1980
?
1990
?
2008
369
2010
360
2015
313
Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: Die Bevölkerung der Gemeinden 1834 bis 1967. Wiesbaden: Hessisches Statistisches Landesamt,1968. Weitere Quellen: [1][2]
In der Ecke o. Nr. – Bestandteil der Gesamtanlage Bodenrod
Am Spritzenhaus 7
Gesamtanlage Bodenrod
Kalkofen: 1750 legt der Bodenroder Bauer Johannes Hofmann der VII. Kalksteinbrüche an, um die geringen Einnahmen der Bodenroder Bauern aufzubessern.
Dorfgemeinschaftshaus: Neben der Eingangstür befindet sich die Gedenktafel Adolf Reichweins. Der Pädagoge und Widerstandskämpfer macht Bodenrod zu seiner ersten pädagogischen Wirkungsstätte.
Warnamt: Nach dem Ende des Kalten Krieges wurde das Warnamt stillgelegt. Seit 1997 nutzen die Pfadfinder des Verbandes Christlicher Pfadfinderinnen und Pfadfinder das Gelände als Pfadfinderzentrum Donnerskopf.[11]
Öffentlicher Personennahverkehr
Bodenrod gehört zum Rhein-Main-Verkehrsverbund. Durch Bodenrod führen die von der HLB Hessenbus GmbH betriebenen Buslinien FB-54 und FB-55, die das Dorf mit dem Bahnhof Butzbach verbinden.
Persönlichkeiten
Adolf Reichwein (1898–1944), Pädagoge, Politiker[12]
Literatur
650 Jahre Bodenrod 1341–1991. Aus der Geschichte eines Butzbacher Stadtteils. Hrsg. im Auftrag des Bürgervereins Bodenrod e.V. Butzbach-Bodenrod 1991. Haag, Gerhard (Hrsg.)
Dieter Wolf: Die erste urkundliche Erwähnung von Bodenrod vom 1. Februar 1341. In: 650 Jahre Bodenrod 1341–1991. Aus der Geschichte eines Butzbacher Stadtteils. Hrsg. im Auftrag des Bürgervereins Bodenrod e.V. von Gerhard Haag, Butzbach-Bodenrod 1991, S. 10 f.
Literatur über Bodenrodnach Register In: Hessische Bibliographie
Die erste urkundliche Erwähnung von Bodenrod vom 1. Februar 1341. in Dieter Wolf: 650 Jahre Bodenrod 1341–1991. Aus der Geschichte eines Butzbacher Stadtteils.
Statistisches Bundesamt (Hrsg.):Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. 5. 1970 bis 31. 12. 1982. W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart und Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S.361.
Michael Rademacher:Land Hessen.Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006.In:treemagic.org.Abgerufen am 1.Januar 1900
Grossherzogliche Centralstelle für die Landesstatistik (Hrsg.):Beiträge zur Statistik des Großherzogtums Hessen. Band13. G. Jonghause's Hofbuchhandlung, Darmstadt 1872, DNB013163434, OCLC162730471, S.12ff. (google books).
Wilhelm von der Nahmer:Handbuch des Rheinischen Particular-Rechts: Entwickelung der Territorial- und Verfassungsverhältnisse der deutschen Staaten an beiden Ufern des Rheins: vom ersten Beginnen der französischen Revolution bis in die neueste Zeit. Band3. Sauerländer, Frankfurt am Main 1832, OCLC165696316, S.8 (Online bei google books).
Neuste Länder und Völkerkunde. Ein geographisches Lesebuch für alle Stände. Kur-Hessen, Hessen-Darmstadt und die freien Städte. Band22. Weimar 1821, S.418 (online bei Google Books).
Dieter Wolf: Zur Geschichte der Kapelle bzw. Kirche Mariazell. In: Gemeinde Waldsolms und Arbeitskreis „800 Jahre Weiperfelden“ (Hrsg.): 800 Jahre Weiperfelden 1207–2007. Gemeinde Waldsolms, Waldsolms 2007, S. 76–87.
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