world.wikisort.org - Deutschland

Search / Calendar

Eitensheim ist eine Gemeinde im oberbayerischen Landkreis Eichstätt und der Sitz der gleichnamigen Verwaltungsgemeinschaft.

Wappen Deutschlandkarte

Basisdaten
Bundesland:Bayern
Regierungsbezirk: Oberbayern
Landkreis: Eichstätt
Verwaltungs­gemeinschaft: Eitensheim
Höhe: 403 m ü. NHN
Fläche: 15,71 km2
Einwohner: 3031 (31. Dez. 2021)[1]
Bevölkerungsdichte: 193 Einwohner je km2
Postleitzahl: 85117
Vorwahl: 08458
Kfz-Kennzeichen: EI
Gemeindeschlüssel: 09 1 76 124
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Eichstätter Str. 8
85117 Eitensheim
Website: www.eitensheim.de
Erster Bürgermeister: Manfred Diepold (CSU)
Lage der Gemeinde Eitensheim im Landkreis Eichstätt
Karte
Karte

Geografie


Die Gemeinde liegt auf der Hochfläche der Südlichen Frankenalb zwischen Eichstätt und Ingolstadt im Naturpark Altmühltal. Es gibt nur den Gemeindeteil Eitensheim.[2][3]


Nachbarorte und -gemeinden


Hitzhofen Lippertshofen
Tauberfeld (Buxheim) Gaimersheim
Buxheim

Ortsnamensdeutung


Die älteste Ortsbezeichnung „Itensheim“ bedeutet wohl „Heim der Itis“, der hehren, ehrwürdigen Frau.[4]


Geschichte



Bis zur Gemeindegründung


Im Eitensheimer Baugebiet „Breitenstückl“ wurde 1998 das Grab eines vor 7000 Jahren im Mittelneolithikum gestorbenen Mannes, wohl eines Bauern, freigelegt. Relikte aus der Bandkeramik, die in diesem Gebiet gefunden wurden, sind noch 1000 Jahre älter.[5] Auch aus der Bronze-, Hallstatt- und Latènezeit wurden in der Eitensheimer Flur Funde gemacht. In der Flur „Raitschaft“ befinden sich Hügelgräber, und römische Besiedelung ließ sich bei der Sebastianskapelle und südöstlich von Eitensheim nachweisen. Südlich zum Hessenhof hin stand eine ausgedehnte Villa rustica.[6]

Eitensheim, an der römischen Handelsstraße Manching–Pfünz gelegen, gehörte zur Grundausstattung des im 8. Jahrhundert gegründeten und von dem Adeligen Suidger mit dem Meierhöfen von Eitensheim, Möckenlohe, Buxheim und Adelschlag als Eigenmark ausgestatteten Eichstätter Bistums.[7] 908 als „Itensheim“ in einer Urkunde König Ludwigs IV. für den Eichstätter Bischof Erchanbald erstmals erwähnt, war der Ort jahrhundertelang eng mit dem Eichstätter Domkapitel verbunden: 1179 wurden dem Domkapitel durch Papst Alexander III. und erneut 1186 durch Papst Urban III. zwei Drittel des Neubruchzehents in „Itensheim“ bestätigt. 1122 ist mit „Hezel et Regenhere de Itenesheim“ ein Ortsadeliger als eichstättischer Ministeriale genannt.[8] Auf dem „Mayrhoff“ saßen siegelfähige, also niederadelige Personen, von denen aus dem 14./15. Jahrhundert einige namentlich bekannt sind.[9] 1305 wurde der Ort in der Auseinandersetzung um das Hirschberger Erbe dem Hochstift Eichstätt zugesprochen.[10] 1433 gehörten 28 ganze und 18 halbe Hufen sowie 2 wohl durch Rodung entstandene „Feuerhöfe“ dem Domkapitel. 1460 wurde Eitensheim durch Ludwig den Reichen in seinem Krieg gegen den Markgrafen von Ansbach und dem Bischof von Eichstätt geplündert.[11] Der Ort war ambulatorischer Gerichtssitz des Amtes der Eichstätter Landvogtei mit eigener Ehehaftsordnung ab dem 14. Jahrhundert.[12]

Am Ende des Alten Reiches bestand der Ort aus 101 zumeist bäuerlichen Anwesen. Nach Einführung der Stallfütterung im 18. Jahrhundert war der Viehbestand im Fürstentum Eichstätt stark angestiegen; in den 1790er Jahren gab es allein in Eitensheim 350 bis 400 Stück Hornvieh.[13] An das Hofkastenamt Eichstätt zinsten bis 1801 21 Höfe, 2 Halbhöfe, 16 Köblergüter und 31 Seldengüter; außerdem gehörten dem Hofkastenamt 20 Leerhäuser. Dem Domkapitel Eichstätt hatten 1 Hof und 4 Seldengüter Abgaben zu leisten; 1 Haus stand leer. Dem Eichstätter Heilig-Geist-Spital unterstanden 2 Höfe. Außerdem gab es in Eitensheim die Kirche, den Pfarrhof, das Frühmeßhaus, das Schulhaus, das Amtsknechtshaus, die Gemeinschmiede, das Badhaus und das Hirtenhaus.[14]

Mit dem Hochstift Eichstätt kam Eitensheim 1802 an den Großherzog Ferdinand von Toskana.[15] Im neuen Königreich Bayern (1806) wohnten im Pfarrdorf Eitensheim, das 1808/10 einen eigenen Steuerdistrikt bildete[16] und dem Landgericht Eichstätt zugeordnet war, 546 Personen. Seit 1817 im Landgericht und Rentamt Ingolstadt,[17] wurde 1818 aus dem Steuerdistrikt eine selbständige Ruralgemeinde, die 124 Familien zählte.[18]


19. und 20. Jahrhundert


Seit 1889 hat Eitensheim, an der Bahnstrecke Ingolstadt-Treuchtlingen gelegen, eine Bahnhaltestelle.[19]

Bereits 1913 und 1923/24 wurde eine 1297 Hektar umfassende Flurbereinigung durchgeführt – die erste in Oberbayern; an sie erinnert ein wohl 1924 errichtetes steinernes Denkmal mit einer Knabenfigur mit Getreidegarben.[20] 1954 wurde eine zentrale Wasserversorgung installiert; 1971 erfolgte die Kanalisation des Ortes. 1969 wurde eine neue Schule mit Turnhalle errichtet, die ab 1973 als Grund- und Teilhauptschule I geführt wurde.[21]


Kreiszugehörigkeit


Eitensheim gehörte bis zur Gebietsreform im Jahr 1972 zum Landkreis Ingolstadt. Damals wurde der Landkreis Ingolstadt aufgelöst und die Gemeinden wurden auf die Landkreise Eichstätt oder Pfaffenhofen an der Ilm verteilt oder zum Stadtteil von Ingolstadt erklärt. Somit gehört Eitensheim seit 1972 zum Landkreis Eichstätt.


Einwohnerentwicklung


Zwischen 1988 und 2018 wuchs die Gemeinde von 1822 auf 3028 um 1206 Einwohner bzw. um 66,2 % – der höchste prozentuale Zuwachs im Landkreis im genannten Zeitraum.

Jahr Einwohner
1671445
1706600
1741596
1796529
1835639
1848689
Jahr Einwohner
1855832
1861723
1867680
1882826
1889834
1897795
Jahr Einwohner
1900850
1902873
1912858
1925924
1937950
19391004
Jahr Einwohner
19501530
19621430
19731616
19831721
19901801
19992359
Jahr Einwohner
20022455
20042502
20062674
20082748
20102757
20152966
Jahr Einwohner
20173111
20193125

* 2004: 30. Juni, sonst 31. Dezember

Verkaufsgebäude Brandl Metallbau, Architekten Homeier & Richter
Verkaufsgebäude Brandl Metallbau, Architekten Homeier & Richter

Politik



Gemeinderat


Der Gemeinderat hat 16 Mitglieder. Bei der Kommunalwahl am 15. März 2020 ergab sich bei einer Wahlbeteiligung von 67,46 % folgende Besetzung:[22]


Bürgermeister


Die Bürgermeister seit 1876:


Wappen


Blasonierung: „Unter silbernem Schildhaupt, darin ein blaues Andreaskreuz, in Rot ein schreitender goldener Löwe.“[23]
Wappenbegründung: Der Löwe ist aus dem Wappen des Eichstätter Domkapitels übernommen. Das Andreaskreuz im Schildhaupt erinnert an den Kirchenpatron Sankt Andreas.

Die Gemeinde nahm das Wappen mit Beschluss des Gemeinderates vom 8. Februar 1983 an (Entwurf: Theodor Goerge). Die Regierung von Oberbayern stimmte der Annahme des Wappens am 10. Juni 1983 zu.


Kultur und Sehenswürdigkeiten


Pfarrkirche St. Andreas
Pfarrkirche St. Andreas
Barockbild der „Vierzehn Nothelfer“ in St. Andreas
Barockbild der „Vierzehn Nothelfer“ in St. Andreas
Flurdenkmal „Drei Kreuze“ an der Flurgrenze Eitensheim-Tauberfeld
Flurdenkmal „Drei Kreuze“ an der Flurgrenze Eitensheim-Tauberfeld

Kirchen



Museen



Musik



Sport



Regelmäßige Veranstaltungen



Verkehr



Persönlichkeiten



Literatur




Commons: Eitensheim – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. Genesis Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-003r Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtag (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. Gemeinde Eitensheim in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek, abgerufen am 14. September 2019.
  3. Gemeinde Eitensheim, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 13. Dezember 2021.
  4. Hirsch, S. 7
  5. Eichstätter Kurier vom 21./22. Mai 1998; Hirsch, S. 231
  6. Eichstätter Raum, S. 188
  7. Hirschmann, S. 19 f., 62
  8. Hirsch, S. 74 f.
  9. Sammelblatt Historischer Verein Eichstätt 92/93 (1999/2000), S. 290
  10. Hirsch, S. 78
  11. Eichstätter Raum, S. 187
  12. Hirschmann, S. 50; Hirsch, S. 90, 106 ff.
  13. Hirschman, S. 61
  14. Hirschmann, S. 101
  15. Hirsch, S. 158; Freilinger, S. 323
  16. Freilinger, S. 311 f.
  17. Freilinger, S. 310
  18. Hirschmann, S. 172, 201; Hirsch, S. 160
  19. Hirsch, S. 201
  20. Eichstätter Kurier vom 7. August 2003
  21. Eichstätter Raum, S. 187, Hirsch, S. 227 ff.
  22. Kandidaten und Ergebnisse - Lkr. Eichstätt, Eitensheim. In: wahl.info. Donaukurier/PNP, 15. März 2020, abgerufen am 25. August 2020.
  23. Eintrag zum Wappen von Eitensheim in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte
  24. Kirchenzeitung für das Bistum Eichstätt vom 20. März 2011; Eichstätter Kurier vom 18. Juni 1998 und vom 15. Dezember 2009
  25. Hirsch, S. 103 f.
  26. Eichstätter Kurier vom 13. Mai 1997
  27. Eichstätter Raum, S. 187; Hirsch, S. 137 f.
  28. Eichstätter Raum, S. 187
  29. Informationstafel des Heimat-, Krieger- und Soldatenvereins Tauberfeld bei den „Drei Kreuzen“; Hirsch, S. 189–193
  30. Person. Abgerufen am 6. September 2021.

На других языках


- [de] Eitensheim

[en] Eitensheim

Eitensheim is a municipality in the district of Eichstätt (district) in Bavaria in Germany.

[ru] Айтенсхайм

Айтенсхайм (нем. Eitensheim) — община в Германии, в земле Бавария.



Текст в блоке "Читать" взят с сайта "Википедия" и доступен по лицензии Creative Commons Attribution-ShareAlike; в отдельных случаях могут действовать дополнительные условия.

Другой контент может иметь иную лицензию. Перед использованием материалов сайта WikiSort.org внимательно изучите правила лицензирования конкретных элементов наполнения сайта.

2019-2025
WikiSort.org - проект по пересортировке и дополнению контента Википедии